Das Beispiel Berge oder See verleitet mich dazu mal etwas über Kompromisse zu schreiben.
Oftmals, so wie bei uns, müssen bei der Kompromißfindung ja nicht nur die Belange der beiden Partner berücksichtigt werden sondern dazu noch die des/r Kindes/r. So sind meine Frau und unser Junior totale Fans von Freizeitparks. Ich gehe da nicht einmal hinein, weil ich mit keinen fahrgeschäften fahre und mir der Eintritt, nur um dort zuzusehen und Kaffee zu trinken, einfach viel zu teuer ist. Ich bin als geborener Hamburger der jahrelang an der Elbe wohnte mehr dem Wasser hingezogen. Nun stellt sich also Jahr für Jahr die Frage wohin die Urlaubsreise geht.
Hotels sind m.E. nichts für Kinder, da sie dort immer gegängelt werden leise zu sein, sich ordentlich zu benehmen usw. Also zelteten wir mehrere Jahre, was mein kaputter Rücken immer mit einem gewaltigem Murren quittierte. So schaffte ich dieses Jahr einen Wohnwagen an.
Da ich der Ansicht bin das alle einen schönen Urlaub genießen müssen, fällt mir der Kompromiß immer leicht. Dieses Jahr geht es in die Nähe von Leipzig, weil dort ein sehr schöner See, wo ich unser Boot einsetzen kann, schwimmen und total entspannen kann ist, es gibt einen tollen Freizeitpark, einen Kletterpark, ein Bergbaumuseum, eine alte Dampfeisenbahn mit Rundfahrten. Während Junior und meine Frau den Freizeitpark und den Kletterpark alleine erkunden, werde ich mit unserem weißen Schäferhund spazieren gehen und im See schwimmen gehen. So kommt jeder dazu "seinen" Teil des Urlaubs zu genießen.
Das Stichwort ist aber K O M P R O M I ß !!
Wenn ich hier so manchen Beitrag lese, so lese ich dort heraus das die Findung von Kompromissen scheinbar auf immer weniger Bereitschaft stößt. Anstatt sich frank und frei zu erklären das man in einer Beziehung lebt, wird herum geeiert und mit fadenscheinigen Gründen und mit Wortspielereien versucht einen neuen "Status Quo" zu produzieren. "Ich stehe in einer Beziehung", wobei hier im Joyprofil "Single" angegeben ist, ist ein solches Beispiel. Es wird das sogar von Liebe gesprochen. Das will ich nicht einmal bestreiten, allerdings ist es nicht die Liebe zu einer anderen Person sondern für mich die Selbstverliebtheit. Anstatt hier, wie wir in Norddeutschland sagen "Butter bei die Fische" zu tun und mal klar die Form der Beziehung darzustellen, wird sich in Wortspielerei ergangen. Für mich sagt dieses Verhalten ausser der Selbstverliebtheit nur eines aus: Es ist ein reines sexuelles Verhältnis ohne Verpflichtung! Die Freiheit des Singledaseins nicht aufgeben wollend und die Verpflichtung einer Bindung scheuend. Das Ganze dann hochtrabend als "Verbindung auf Augenhöhe" (okay, auch bei reinen sexuellen Verbindungen gibt es Stellungen wo beider Augenpaare auf einer Höhe sind) darstellend. Noch besser finde ich ja, dass dann das Argument das man den anderen Part ja nicht in seinen Freiräumen beschneiden will, greifen soll. Für mich liest es sich eher so, dass man seine eigenen Freiräume nicht beschneiden will. Aber sei es drum, es muss jeder selber wissen wie sein Leben verlaufen soll.
Die hier vorgetragenen Argumente warum man nicht in einer Beziehung leben soll, sind für mich nur Ausflüchte, denn es gibt massenweise Beispiele die zeigen, dass man auch in einer Beziehung/Ehe so leben kann, dass man sich gegenseitig die Freiräume gewährt die man zur Selbstverwirklichung benötigt. Und das sogar ganz freiwillig und ohne Zwang. Nicht ganz umsonst heißt es doch so schön "Wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch". Und wo eben kein Wille ist ist, da ist tote Steppe.
Wer aber meint sich zu verbiegen wenn er sich mit dem anderen Part abstimmt, um hier mal den Brückenschlag zur Frage des TE zu bekommen, der wird sicherlich lieber hinterher um Verzeihung bitten. Hierzu ist meine Meinung, dass wenn vorher gemeinschaftliche Absprachen getroffen wurden, es gar keinen Grund gibt um Verzeihung zu bitten.
Ich habe von meinen Eltern (Gott hab sie selig) immer wieder eingetrichtert bekommen, dass "guten Tag", "auf Wiedersehen", "Biite und Danke" und "Entschuldigung", die minimalsten Dinge für ein gutes Benehmen sind und das sich davon niemand einen Zacken aus der Krone bricht...
...und sie hatten recht damit!!
Nun muss ich eine Kopfschmerztablette nehmen, denn irgendwie drückt die mit den vollzähligen Zacken bestückte Krone heute wieder mal
Business Er
...oder war es der Heiligenschein der drückt