Also ich hab meine Libido auch nicht immer im Griff und das ist auch gut so. Es gibt Zeiten, da führt sie ihr Eigenleben und da würde mich kein Mann der Welt "satt" bekommen. Ein Problem mache ich nicht daraus ... das ist dann einfach so, für mich sind das Phasen von "genussvoll bis anstrengend".
Mein Mr. Right und ich haben noch sehr unterschiedliche Level, was die Häufigkeit von Sex betrifft. "Noch" deshalb, weil wir uns grundsätzlich und mittelfristig schon einpendeln wollen. Bei uns bin ich diejenige, die öfter will. Seine Zurückhaltung ist verständlich und der aktuellen Lebenssituation geschuldet. Das lässt sich mit dem Verstand meistens wunderbar händeln ... eng wirds, wenn meine Libido davongaloppiert. Diskussionen, Tränen, Hilflosigkeit ... das ganze Paket gabs da schon. Was es nie gab: Zweifel an uns als Paar.
Für mich war und ist das eine große Herausforderung, bei der es so einige "Aha-Effekte" gab. Einfach wars nicht, gelohnt hat es sich, mich dieser Situation auseinanderzusetzen. Für mich und auch für uns. Ich hatte Liebhaber, Affären, bei denen ich mich in einer gefühlten Permanenterregung befand. Kein einziger wäre als Lebenspartner in Frage gekommen. Mir wurde das nach ein paar Wochen fad ... ich kam zu nix mehr und ich komme gerne zu vielem. Mir ist dabei klar geworden: hätte ich einen Partner, mit dem ich mich in einer Art Dauergeilheit befinden würde ... ich würde mich selbst dabei verheizen. Insofern (be)schützt mich dieses zurückhaltende, gemäßigte, sanfte schon auch ein stückweit.
Wir definieren unsere Liebe nicht über die Häufikeit von Sex. Sex ist uns beiden wichtig, er bestimmt jedoch nicht unser Leben.
"In der Verlieberlesphase kommt man nicht aus dem Bett ... "
"Unerschiedliche Sex-Level verurteilen eine Liebe zum Scheitern" ...
"Wenn er nicht permanent scharf auf einen ist, liegts an a.), b.) oder der Körbchengröße" ...
Liebe Leut ... schwarzweiß kann ja reizvoll sein ... Lebensgeschichten sind bunter.