Das kenne ich nur zu gut!!!
Das ist ein Phänomen, das ich auch bei mir seit geraumer Zeit feststelle.
Ich habe mich seit meinem 16. Lebensjahr eigentlich immer wieder mal verliebt, obwohl ich weiss Gott nicht hinter jedem Haarbüschel hergerannt bin. Da es aber bis zum heutigen Tage kein einziges Mal in irgendeiner Form erwidert wurde, und ich jedesmal mit der erneuten Erkenntnis klarkommen musste, auch dieses Mal nicht mal den Versuch oder einen einzigen Kuss wert gewesen zu sein, habe ich angefangen, solche Gefühle einfach nicht mehr zuzulassen. Nicht dass ich es nicht möchte, ich möchte sehr sogar, aber es passiert automatisch, als Selbstschutz sozusagen.
Einem Kind bringt man bei, in der Küche die Herdplatten nicht zu berühren indem man die Hand des Kindes auf die (noch kalte) Herdplatte hält und einschaltet. Irgendwann wird's dem Kind dann zu heiss und es zieht die Hand weg. So hat es also gelernt: "Aha! Das da ist heiss und es tut weh!"
Und so stelle ich mir meine Wahrnehmung vor. Jedesmal, wenn ich jemanden kennenlerne, der mir wirklich gefällt, gehen bei mir alle Alarme ab, weil ich, genauso wie das Kind, es nicht besonders mag, wenn es weh macht. Ich spreche weiterhin mit dieser Person, flirte mit ihr, aber emotional bin ich auf der Flucht, auf der Flucht vor diesem Gefühl, weil ich gelernt habe, dass dieses Gefühl bald weh macht.
Wer mit 17 seinen ersten Kuss, mit 19 sein erstes Mal erlebt, gilt heute ja schon als Spätzünder. Was soll da jemand (wie ich) erst sagen, der mit 25 noch auf seinen ersten Kuss wartet?!
Aber dies ist, so glaube ich sehr, wieder ein Punkt, den "Normalos" nie begreifen werden, weil sie es nicht begreifen müssen!
Gruss
Lord Adeodatus