"Noch ein bisschen Sex?"
Inzwischen haben sich hier mehrere Diskussionsstränge entfaltet:
a) Die Frage, ob Jung-Dom von Sub lernen kann?
Ja, sicher! Muss ich nicht weiter ausführen, oder? Hier geht es schließlich nicht ums 'Schießtraining' sondern um zwischenmenschliche Empfindlichkeiten, Wünsche, Bedürfnisse, Zuneigung etc. Zudem dürften die wenigsten von uns ihre ersten und weiteren sexuellen Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht gemacht haben. Obwohl, bei dem Gedanken an die Klagen über lausige Lover kommen mir gerade doch Zweifel
Darüber hinaus, soweit ich weiß, gehörte es früher durchaus zu den Erwartungen an das Hausmädchen, den Filius einzuführen. Oder es gab am Wochenende kein Taschengeld für die Disko sondern fürs Freudenhaus.
b) Wie bringt man Licht ins Dunkel?
Ich persönlich würde sicherlich nicht den Weg über eine theoretische Erörterung gehen, sondern Geschichten erzählen und Bilder im Kopf erzeugen, die die Fantasie anregen. Zeigt sich Frau dafür empfänglich, würde ich zum Tanz bitten...
Kann ja gerne mal jede(r) für sich prüfen, ob die Szene kickt, wenn der Akt dem Schöpfer zum Dank für eine wundervolle Liebe auf dem Kirchenaltar durch Kerzenschein ins rechte Licht gerückt vollzogen wird......
Das wäre vielleicht auch mal ein einnehmend schönes Geschenk zum Hochzeitstag
c) Warum möchte ich einem Sonnenschein die Dunkelheit zeigen?
Um das Dunkel zu erhellen 8-!) - um in diesem Bild zu bleiben
Nein, möchte ich ja gar nicht. Mein Übermut hatte mich dazu verleitet und mit einem Freud'schen Versprecher fing das Drama an: Mit drei Kolleginnen hatten wir uns zu einem kleinen Sektumtrunk in meinem Büro verabredet. Der Sonnenschein war auch mit von der Partie. Die Gläser waren geleert, aber in der Flasche war noch ein Nüsel. Den wollte ich anbieten: "Noch ein bisschen Sex?", fragte ich versehentlich(!)... Die Damen fanden's übrigens lustig - anders als ich; wohl weil ich mich entlarvt fühlte.
Tipp an die Jungs: Einfach mal charmant frech-forsch sein! Vielleicht geht was
"Noch ein bisschen Sex?" wäre vielleicht auch ein schöner Slogan für die nächste Mumm-Werbung! Seit dem Dreier in der Lätta-Werbung geht auch hier bestimmt noch einiges
d)
Das Problem, das ich verständnistechnisch habe ist die Diskrepanz zwischen deiner Aussage, dass BDSM generell nicht deine eigentliche Neigung ist, und du aber in die Szene eintauchen möchtest, um der Dame ein adäquates Spielfeld zu unterbreiten.
und
Ich las, dass du sie "zurück ins Licht" führen willst. Tatsächlich? Warum? Sie hat den Blick erhascht, und den kannst du wahrscheinlich nicht mehr löschen.
Das BDSM generell nicht meine "eigentliche Neigung" wäre, habe ich so nicht gesagt. Ich habe in Bezug auf den Sonnenschein gesagt, ich hätte keine Lust mit ihr ins 'Schattenreich' einzutauchen. Mit U25 kann ich nix anfangen. Ich mag auch keine unbedruckten Romane lesen oder weiße Wände anstarren!
e)
wenn ich Dich richtig verstanden habe, so suchst Du Informationen, die Dich darin unterstützen, Deiner Kollegin einen Flug zu erklären oder gar zu ermöglichen ohne selbst die Flügel ausbreiten zu müssen?
Nein! Ich habe mich längst entschieden, ihre Aufmerksamkeit zunächst auf andere Dinge zu lenken, damit sie irgendwann vielleicht in der Lage wäre, BDSM selbstbewusst zu begegnen.
Ich finde aber, wir sollten die Fragen um den Sonnenschein nicht weiter vertiefen. Schließlich war dieser Vorfall für mich in Verbindung mit der Diskussion eingangs nur Denkanstoß, zusammen mit Euch über die erforderliche oder zumindest wünschenswerte 'charakterliche Disposition' von Subs und Doms nachzudenken.
f)
Im übrigen finde ich die Minimalanforderung an eine sub ist ihre Neigung in Verbindung mit der Bereitschaft, sich zu unterwerfen. Also zuzulassen, dass eine weitere Variante des Sexus in ihr Leben integriert wird. Selbstbewusstsein resultiert daher auf der Erkenntnis, dass dort "mehr" ist und dem Mut, sich dazu zu bekennen. Und die "Bildungsnähe" erleichtert die Kommunikation und verleiht dem Spiel an sich mehr Möglichkeiten.
Gäbe es keine Snuff-Videos bzw. völlig durchgeknallte Typen, die aus dem Tod ihr Lustempfinden bezögen, würde ich die Dinge gleichfalls easy sehen. Man muss aber nicht einmal so weit gehen. Im ersten Teil dieses Threads hat sich die Mehrheit der Autoren schon über den erwarteten Stiefelkauf und das "Nicht-Nein" echauffiert. Das schien mir harmlos, denn ich habe für micht gedacht, dann sagt sie eben nicht "nein" sondern "no way" und der Stiefelkauf wäre lediglich in Abhängigkeit von ihren wirtschaftlichen Verhältnissen problematisch oder halt auch nicht. Da bin ich aber möglicherweise vom 'Idealbild' einer Sub ausgegangen.
Bei näherer Betrachtung fielen mir dann auch Geschichten von Heiratsschwindlern ein, die Frauen sehenden Auges in den finanziellen Ruin treiben. In 'Schwierigkeiten' kann frau also offenbar nicht nur im Rahmen von BDSM geraten. Und, in eine solche Situation gerät wohl am ehesten ein besonderer Frauentyp. So wie es meines Wissens Frauentypen gibt, die einem besonderen Vergewaltigungsrisiko unterliegen. Begebe mich aber gerade zugegebenermaßen auf Glatteis.
Ich denke auch, dass BDSM süchtig machen kann. Im Zeitverlauf wird eine Steigerung der Dosis verlangt. Problematisch finde ich, das am Ende TPE, CIS oder ein zweifelhafter Karrierehöhepunkt als Snuff-Darstellerin stehen könnte.
Insofern wäre mir persönlich am wohlsten, würde BDSM tauglichen Gegenständen ein Beipackzettel beiliegen, der über Risiken und Nebenwirkungen informiert. Das ist natürlich Quatsch, weil die menschliche Fantasie scheinbar grenzenlos ist und ich vor meiner Joyclub-Zeit niemals auf die Idee gekommen wäre, dass es Menschen gibt, die sich mit einem Staubsauger selbst befriedigen.
Vielleicht wäre ein psychologischer Eignungstest und ein 'Führungszeugnis' ein geeignetes Sicherungsinstrument. Dann müsste sich Tilla auch nicht oder jedenfalls weniger gruseln:
Wenn ich da an so manche herrschsüchtige Knaben denke, die meinen BDSM hat was mit Dauerwilligkeit, Jederzeitfüralles-Verfügbarkeit und der ultimativen AufalleStellendraufklopp-Erlaubnis zu tun und dann an die Unsicheren, Verzagten denen von diesen Pfeifendeckeln erklärt wird, was sie alles mit sich machen lassen müssen, wenn sie ordentliche Sklavin sein wollen..... da gruselts mich!
Jedenfalls würde ich meinen, dass Toms These von oben
Im übrigen finde ich die Minimalanforderung an eine sub ist ihre Neigung in Verbindung mit der Bereitschaft, sich zu unterwerfen...
notwendige aber nicht hinreichende Anforderung an eine Sub ist.
g) Tilla fragte noch:
Meine Frage an Dich: Was macht in Deinen Augen BDSM so besonders, dass die Grundzüge (über die Du wohl schon einigermaßen informiert bist) sich so sehr unterscheiden von anderen Arten des zwischenmenschlichen Beisammenseins?
Für diese Antwort brauche ich noch ein wenig Zeit, weil ich mir noch über einige nur unterschwellige Empfindungen deutlicher bewusst werden möchte.
Sind wir uns denn nun einig, dass BDSM erst einmal nichts für Lieschen Müller ist? Oder gibt es noch Widersprüche oder Ergänzungen? Ich selbst würde vielleicht noch die Einschränkung machen wollen, dass ein 'guter Dom' auch mit Lieschen Müller spielen dürfte. Es bliebe aber zu bezweifeln, ob ihn eine solche Beziehung über einen längeren Zeitraum befriedigen könnte.
Zwei Fragen brennen mir als nächstes auf den Nägeln:
1) Was macht einen guten Dom aus? Dazu gibt es aber wohl alle naselang einen entsprechenden Thread zu. Werde also dort zunächst einmal lesen.
2) Der Fragenkomplex um die Motivation zu BDSM. Hierzu erwarte ich allerdings keine Aussagen, weil diese Fragen wohl in aller Regel direkt 'ins Eingemachte' gehen dürften.
Wünsche noch einen schönen Abend
Bagarozy