...die politik...
ist doch meistens nicht mehr oder weniger als ein spiegel der gesellschaft.
"populistische" themenkreise erhalten üblischerweise genügend aufmerksamkeit und werden daher nicht ungerne als wirksames mittel mehr oder weniger zielorientiert in die medien gestreut.
die institution der "ehe" ist mittlerweile mehr als nur angekratzt - die hohen scheidungsquoten sprechen eine deutliche sprache. also macht die politik den "logischen" nächsten schritt und nimmt das thema "lebensabschnittspartner" recht direkt mit der 7-jahres-abschnittsdauer auf.
wieso eigentlich nicht? ist es nicht das, was dem zeitgeist in "modernen" westlichen gesellschaften entspricht?
ja, ganz bestimmt.
nur, wer solchen gedanken energie gibt, wird sich nicht wundern müssen, wenn die gesellschaft sich immer weiter von der "selbstverantwortung" verabschiedet. schliesslich setzen gesetze den gesellschaftlichen rahmen, in dem sich die bürger bewegen dürfen, sollen, und müssen.
nur - über die ursache der aktuellen entwicklung spricht keiner. vielleicht auch deshalb, weil das thema "liebe" nicht wirklich umfassend mit worten umschrieben werden kann. ein mangel an liebe ist wohl im weitesten sinne immer die ursache dafür, dass eine ehe nicht funktioniert.
eine neue regelung mit zeitlicher begrenzung setzt unseres erachtens nichts anderes als eine neue, sehr bedenkliche grenze, die sich in den köpfen der menschen festsetzen wird: eine beziehung zu einem anderen menschen ist definitiv zeitlich begrenzt. sie bekommt ein ablaufdatum wie jedes lebensmittel. und irgendwann in ferner zukunft sprechen wir nicht nur von gammelfleisch, weil gemogelt wird - sondern auch von gammelehen, weil sie innerlich verfault sein müssen. schliesslich ist das datum abgelaufen.
wie viel schöner, angenehmer, ja vielleicht lebensgerechter wäre es, mal endlich wieder positive energie in form von positiven gedanken zu verbreiten? tja. das ist eine schwierige aufgabe, denn die presse kann daraus keine geilen schlagzeilen machen.
wer es "wagt", lebensbejahende themen öffentlich zur diskussion zu stellen, wird allzu schnell als verschroben abgestempelt. "lebensfremd", weil von etwas gesprochen wird, das nicht gemessen werden kann. denn leider ist das leben für viel zu viele menschen nur durch das ausmass ihres konsums zu messen. oder durch den kontostand.
wie es auf dem gefühlskonto aussieht, davon spricht keiner...
lg!