@Lara_Max
Aus unserer beruflichen Erfahrung heraus, ist das Zerbrechen der Ehen mit Kindern (aber auch der frei verbundenen Partnerschaften mit Kindern) leider meist auf eine Auseinanderentwicklung der Partner zurückzuführen. Und die begann - so schlimm das klingt - meist bei der Niederkunft des ersten Kindes. Die Wege trennten sich fast unmerklich. Wenn die Kinder dann aus dem Haus sind, tritt das lange genährte Auseinandertriften ans Tageslicht.
Bei den Paaren ohne Kinder stellt sich das Auseinandertriften oft durch unterschiedliche Peer-Groups, berufsbedingter Art, ein. Ein weiterer Punkt sind die Reifegrade beim Eingehen der Ehe. Oft wird es den Partner erst nach ein paar Jahren klar, dass sie aufgrund der unterschiedlichsten Gründe zu früh und damit eigentlich den falschen Partner geheiratet haben. Liebelei wurde mit Liebe verwechselt. Und Veränderungen des Partners treten erst unter Druck, so z.B. beruflicher Stress oder auch ein erstes Baby, auf und zeigen die unterschiedlichsten unbekannten Charaktereigenschaften.
Bei den Fällen des ersten Absatzes hilft nur bewusstes und konsequentes Gegensteuern durch ständiges Einbringen eines jeden Partners in die Welt den anderen. Gemeinsam und nicht jeder für sich parallel.
Für die Fälle eingangs des zweiten Abschnitts gilt das Gleiche. Die Fehlentscheidungen der letzten Gruppe sind meist nur zu parieren, wenn beide erkennen, dass nur gemeinsam eine Lösung möglich ist. In der Realität scheitert dies oft am Eindruck durch den Partner übervorteilt zu werden.
Und da kommen wir zum "wollen". Es ist leicht, immer alles auf äußere Faktoren zu schieben. Der Spruch "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" hat da schon seine Berechtigung. Natürlich gibt es Fälle, wo die Außenfaktoren eine andere negative Entwicklung entweder begünstigen oder gar erzwingen. Doch sind diese nicht die Regel. Die Regel sind - so konnten wir es in all den Jahren feststellen - immer wieder falsche Annahmen bzgl. der Realität.
Und wenn man nun hingeht und für eine solch wichtige Institution eine Probezeit einführt - nichts anders ist eine solche Regelung - dann verliert sie ihren Wert. Dann bedarf es keines persönlichen Einbringens mehr, denn es hat ja keine Konsequenzen mehr. Und was passiert, wenn keine Konsequenzen gezogen mehr werden, kennen alle Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder.
LG - die wanderers
PS Zwischenzeitlich sind schon wieder so viele Postings eingegangen, so auch von
Lara_max, die deutlich zeigen, dass sie auch das Wollen und Einbringen des Partners an erster Stelle sehen, dass unser Beitrag fast schon wieder doppelt ist. Aber doppelt hält auch bekanntlich länger