@Love4Eva
(Vorweg: Auch wenn ich im folgenden Kritik anbringe, so tue ich dies nicht aus oder mit mangelndem Respekt vor dem Menschen.)
Werde mal meine Mutter fragen, woran es 1957 im November dann scheiterte. Und dann mir meine rote Wange halten.
Ich denke, wir sollten vorsichtig mit der Aussage sein, Verhütung war möglich. Ich bin ein Unfall, denn Verhütung wurde versucht. Der Pearl-Index war eben nicht so gut, wie zu Zeiten der Pille.
Aber Deine Mutter wußte schon, WIE Kinder zustande kommen??? Und wieso sollte Dich Deine Mutter dafür SCHLAGEN wollen?
Sie ist doch nicht schwanger geworden, weil sie "geschädigt" war, sondern weil sie mit Deinem Vater GV hatte! (KEINE Ironie meinerseits) Und Deine Mutter hatte noch nie von ungewollten Schwangerschaften gehört???
Soll ich meiner Mutter wirklich so einen klugen Auszug geben? Die genügend Schläge durch ihre Mutter erhalten hat, weil das Kind ungewollt und dann noch unehelich geboren werden musste.
Wie alt (oder krank und nicht belastbar) ist denn Deine Mutter heute, dass sie der Konsequenz ihrer Handlung nicht ins Gesicht sehen kann?? Und wenn sie heute, als wahrscheinlich um die 70jährige, immer noch unter der Behandlung ihrer Mutter leidet, immer noch andere für ihre Situation verantwortlich macht, dann hat sie Probleme, die aber immer noch nicht neutralisieren, dass sie sich hat ungewollt schwängern lassen. (Außerdem erinnere ich mich, dass DAMALS meistens die Frauen sich darauf haben verlassen können, dass sie dann auch geheiratet wurden. Dieser Druck, ein gesellschaftlicher, lastete nämlich damals durchaus, im Gegensatz zu heute, wiederum auf den Männern.)
Mal ganz ehrlich. Selbst wenn der Pearl-Index nicht so berauschend ist/war. Damit der Pearl-Index überhaupt zum tragen kommt, muss man schon was tun, damit dieser eine Bedeutung bekommt, oder?!
Wenn man als Erwachsener mit einem anderen ins Bett steigt, sich als Frau den Penis einführen läßt, MUSS ich damit rechnen, schwanger zu werden. Will ich das nicht, muss ich mal mein Hirn einschalten. Genauso umgekehrt als Mann natürlich.
Eins, was ich meinen Kindern immer sage: Wenn Ihr Erwachsenen-Dinge tun wollt (eagl was), müßt Ihr lernen, Euch erwachsen zu verhalten. D.h. sich informieren, eigenverantwortlich zu handeln, die Verantwortung nicht auf andere abwälzen, sich über Konsequenzen im Klaren sein und diese ggf. auch zu tragen. (...wie das schwanger werden nach ungeschütztem Verkehr, ausgenommen Vergewaltigung oder Mißbrauch).
Interessant ist dennoch, dass ich trotz aller Unbill pro Kinder war und bin. Und das ist doch entscheidend als Aussage. Einfach weil Kinder etwas zurückgeben, was man niemals durch materielles Gut erhalten wird.
Kinder in die Welt setzen, damit ich etwas zurückerhalte? So ähnlich wie die Gedanken: "Dann habe ich immer jemanden, der mir gehört" und "Wenn ich mal alt bin, dann habe ich jemanden, der sich um mich kümmert, damit ich nicht allein bin" .
• Tja, wenn man eine liebevolle Beziehung zu/mit seinen Kindern hatte, werden sie vllt. den Wunsch verspüren, sich um ihre Eltern zu kümmern.
Ich setzte Kinder in die Welt, weil ich jemandem die Liebe, die in mir ist, schenken möchte, nicht weil ich etwas dafür erwarte, wie z.B. Dank, Bekümmern im Alter, als Mittel gegen Einsamkeit, Trost, Einkommensquelle.
Dass ich mich unendlich freuen werde, wenn mich im Alter meine Kindern nicht als unliebsame Last empfinden, ist doch klar. Auch dass dieser Gedanke, dass "man dann immer einen hat", einem mal in den Kopf kommt, ist doch auch ganz natürlich. Aber daraus in irgendeiner Weise etwas ableiten zu wollen... Das halte ich nicht für gut.
Und um den Bogen zum Thema zu schlagen: Wenn jemand sagt, ich habe nicht dieses Gefühl, so hat das nichts mit Egoismus zu tun. Vielleicht haben diejenigen ja auch eine gesunde Situations- und Selbsteinschätzung, dass sie wissen, den Anforderungen des Elterndaseins nicht gewachsen sein zu wollen oder können.
Viel schlimmer finde ich diejenigen, die Kinder unbedacht in die Welt setzen, dann einfach "keinen Bock" haben, sich angemessen um sie zukümmern, weil die Bedürfnisse der Kinder den Konkurrenzkampf mit den eigenen Bedürfnissen verlieren. Oder diejenigen, die meinen, weil sie Kinder gegen ihren eigenen Willen und Wunsch großgezogen haben (siehe "ungewollt" schwanger), nun etwas dafür erwarten dürfen, und die Kinder dafür bestrafen, wenn sie keinen "Ausgleich" erhalten.