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Sinkende Geburtenrate Resultat d. maroden Familienpolitik...

Welche Ursache glaubt Ihr, dass die sinkenden Geburtenraten haben?

Dauerhafte Umfrage
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@Love4Eva, @laChatte
Da Du gefärbt bist, nehme ich Dich weiterhin ernst.

Die Ausgangsfrage war:
Sinkende Geburtenrate Resultat d. maroden Familienpolitik...
... oder etwa doch nur Ergebnis des immer weiter steigenden Egoismus?

Soll ich tatsächlich all Deine Posts hier auflisten, in denen es um finanzielle Missstände, Armut, Ganztagsbetreuung für Kinder (damit Eltern/Mütter arbeiten können) ging? Ich hatte diese Posts diesem Thread zugeordnet.




Danke @*****tte. Da fehlte wirklich ein Link.

Der Geburtenrückgang, der in diesem Lande beklagt wird, ist der, der bei gut ge- und ausgebildeten, gut positionierten Frauen zu finden ist.

Wobei ich meine, dass jede/r, die/der eine feste Anstellung hat = gut positioniert ist, egal wie/wo, und gut ge- und ausgebildet = abgeschlossene Schul- und Berufsausbildung. Also nicht nur auf Akademikerinnen bezogen.

Um es mal platt zu sagen: Macht sich der "Staat" wirklich Sorgen, wenn eine seit JAHREN arbeitslose Hauptschulabgängerin ohne Abschluß und Berufsausbildung KEINE Kinder will?

Aus Bundeszentrale für politische Bildung
http://www.bpb.bund.de/popup/popup_druckversion.html?guid=9ME18Z&page=0


Hintergrund aktuell (23.01.2006)

Kinder nicht in Sicht
Der Geburtenrückgang in Deutschland konnte auch 2005 nicht gestoppt werden. Nach vorläufigen Hochrechnungen des Statistischen Bundesamts wurden im vergangenen Jahr zwischen 680.000 und 690.000 Babys geboren und damit rund 20.000 weniger als 2004. Was sind die Gründe für die Kinderlosigkeit in Deutschland?


Nach den Daten des Statistischen Bundesamts ist bereits der Rückgang des Anteils der Frauen im gebärfähigen Alter an der Gesamtbevölkerung für die sinkende Zahl an Neugeborenen verantwortlich. Grund dafür ist der so genannte "Pillenknick", der ab Mitte der 1960er Jahre den "Nachkriegs-Babyboom" ablöste und für einen steilen Fall der Geburtenziffer von durchschnittlich etwa 2,5 auf heute 1,4 in West- und Ostdeutschland sorgte. Dabei ist die Reproduktion einer Bevölkerung gewährleistet, wenn die Geburtenziffer dauerhaft bei oder über dem Wert von "2" liegt, ein Paar im Laufe seines Lebens also zwei Kinder zur Welt bringt.

Wertewandel, Unsicherheit, fehlende Kinderfreundlichkeit Seit Geburtenrückgang und steigende Lebenserwartung die Finanzierbarkeit der Sozialsysteme zunehmend in Frage stellen, wird in Deutschland intensiv über die Gründe für den Kindermangel und mögliche Abhilfen diskutiert. In der Debatte werden verschiedene Faktoren genannt, die den Geburtenrückgang in Deutschland beeinflussen. In Umfragen beklagen beispielsweise bis zu 70 Prozent der Frauen und Männer die fehlende Familien- und Kinderfreundlichkeit in Deutschland. Auch die unsichere soziale Situation und die Sorge um den Arbeitsplatz wirken sich auf die Zahl der Geburten aus: Sicherheit und Stabilität scheinen bei vielen jungen Erwachsenen ein wichtiges Entscheidungskriterium für Kinder zu sein. Ebenso beeinflusst ein allgemeiner Wertewandel den Geburtenrückgang: In den Augen vieler Erwachsener gehören Kinder nicht mehr unbedingt zum Lebensentwurf, sondern sind vielmehr eine Option. Dabei ist auffällig, dass gerade gut ausgebildete Frauen weniger Kinder bekommen. Offenbar ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach wie vor schwierig.

Der Geburtenrückgang ist nicht allein ein deutsches Problem, so haben Spanien und Italien eine niedrigere Geburtenziffer. Als Gegenbeispiel stellt sich Frankreich dar, durchschnittlich 1,9 Kinder pro Frau sind europäischer Rekord.

Mehr zum Thema
In den folgenden Texten vergleicht die Diplomsoziologin Corinna Onnen-Isemann in ihrem Beitrag die Familienpolitik in Frankreich und Deutschland. Das Autorenteam Hans Bertram, Wiebke Rösler und Nancy Ehlert untersucht die Faktoren einer nachhaltigen Familienpolitik. Und Kinderbetreuungsplätze sind aus Sicht der Wirtschaftswissenschaftlerinnen C. Katharina Spieß und Katharina Wrohlich wichtige Instrumente, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Weitere Zahlen und Fakten zum Geburtenrückgang in Deutschland liefert das Dossier "Die Soziale Situation in Deutschland".


*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Hm ...
und genau in Frankreich rechnet man den Babyboom der letzten Jahre der Verbesserung der Öffentlichen und Gleichstellung und Förderung der privaten Kinderbetreuung zu, die es brufstätigen Müttern erlaubt, mit einem eigenen Einkommen zum Familienglück beizutragen.

Nur mit ähnlichen oder gleichen Maßnahmen kann in Deutschland ähnliches bewegt werden, denn soweit sind wir kulturell von la douce France nicht weg, auch wenn manche die Unterschiede gern betonen!
*******ine Frau
1.591 Beiträge
@laChatte
Stimme Dir da zu. Wie im übrigen auch zu Deinen konstruktiven Anregungen und Vorschlägen, wie eine Besserverteilung aussehen könnte (ein, zwei Posts zurück).

Vor allem in deinem 2. Post auf Seite 52 hast Du auf die Haltung der Menschen in Frankreich zu diesem Thema hingewiesen, die sich ja (leider!) deutlich von der deutschen unterscheidet! Da wäre ein "Scheibe-abschneiden" wirklich sehr hifreich!
*******ine Frau
1.591 Beiträge
Wer sich durchkämpfen mag...
.. und ein paar Schlüsse für sich ziehen möchte.

http://www.heidelberger-familienbuero.de/archiv/Geburtenrueckgang-Akademikerinnen-Kinderreiche.htm
*******ine Frau
1.591 Beiträge
... oder weil Männer keine Kinder wollen?
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/lesezeit/78832/index.html

Nachwuchs verweigert
Deutsche Männer wollen keine Kinder mehr kriegen


Die Kinderwagen bleiben leer, die Deutschen sterben aus. Immer weniger Frauen entscheiden sich für Nachwuchs. Doch zum Kinderkriegen gehören noch immer zwei. Laut einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung will bereits jeder vierte Mann heute keine Kinder haben. Sind die Herren der Schöpfung im Zeugungsstreik? Meike Dinklage, Journalistin bei der "Brigitte", vertritt in ihrem Buch die These, dass viele Frauen ungewollt kinderlos sind. Denn häufig bremsen deren Männer den Wunsch auf Nachwuchs auf subtile Weise aus.

In Deutschland bleiben mehr Männer als Frauen kinderlos. Jeder zweite Akademiker bis 45 Jahre hat keine Kinder. Gerade Männer mit Managergehältern gehören zu den Zeugungsverweigerern, obwohl viele in Partnerschaften leben. Das heißt: Nicht die Karrierefrau, sondern der berufstätige Mann ist schuld am Geburtenrückgang. Denn beruflicher Erfolg und lebenslange Verantwortung für die Nachkommen, das geht für viele Männer heutzutage nicht zusammen.


Maike Dinklage

Dinklages Buch zeigt aber auch: Die Emanzipation der Frau hat Langzeitfolgen. Der Mann ist in seiner Rolle verunsichert, ihm fehlt oftmals nicht nur die Lust, sondern schlichtweg der Mut zur Familiengründung. Allerdings hat er zumindest den Vorteil, dass bei ihm keine biologische Uhr tickt. Erfolgreiche kinderlose Frauen um die 50 sind im Gegensatz dazu vielfach mit einem miserablen Image behaftet: Sie gelten als karrieregeil, unsozial und egoistisch. Eine Frau ohne Nachkommen muss sich auch heute noch dafür rechtfertigen, im Dilemma "Kind oder Karriere" den Beruf gewählt zu haben. Ihr scheinbar übersteigerter Drang nach Selbstverwirklichung lässt Babyplanung gar nicht erst zu. Bei Männern stellt sich diese Frage nicht. Meike Dinklages Buch "Zeugungstreik" will provozieren, und schiebt eine schon lange fällige Diskussion an. Denn letztlich betrifft der Geburtenrückgang beide - Frauen und Männer.

Hi,

habe die hitzige Diskussion verfolgt und kann nur dazu sagen, dass so ein Disput typisch deutsch ist und auch nicht so in Italien ablaufen würde.

Wer andere Länder kennt stellt insbesondere in südlichen Ländern fest, wie Kinder normal und selbstverständlich am Leben teilnehmen und sie auch spät abends im Restaurant dabei sind.

Zum Glück lebe ich in einer Stadt, in der es eine große Uni gibt und die noch von vielen jungen Leuten bevölkert wird.

Habe mal für 5 Jahre in einer Kleinstadt gelebt, wo das Durchschnittsalter über 50 Jahre war. Nichts gegen ältere Leute, aber da kriegste echte Depressionen und die würde ich auch kriegen, wenn ich selber im Rentenalter bin. Ich wandere dann bestimmt aus.

Ich behaupte nach wie vor, dass Kinder essentieller Bestandteil des Lebens einer Gesellschaft sind und das sind nicht Fernreisen, Egotrips auf beruflichen Karriereleitern und Pferdezuchten.

Unsere Gesellschaft ist zu sehr der Kinder entwöhnt worden was mit damit zu tun hat, dass die Sondersituation: Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg vielen Bevölkerungsschichten erstmalig die Chance ermöglichte, durch ihrer Hände Arbeit zu etwas Wohlstand zu gelangen, von dem sie vorher per se ausgeschlossen war. Diese Entwicklung ging und geht einher mit einer nur noch ausschließlichen Ökonomisierung aller Lebensbereiche sogar einschließlich der Kirchen.

Selbst als sehr moderner und allem Neuen aufgeschlossener Mensch ohne näheren Bezug zur Kirche finde ich es schon abartig pervers, wenn weite Teile unserer jüngeren Gesellschaft sich Gestalten wie eine Paris Hilton zum Vorbild nehmen.

Wir habenin unserer westlichen Welt bereits eine Dekadenzstufe erreicht und die Anzeichen sind unübersehbar, dass Europa als letzte geistige und wirtschaftliche Hochkultur biologisch und materiell untergeht und die Kinderarmut vielleicht auch eine unbewußte gesellschaftliche vorbeugende Reaktion auf die europäische Endphase darstellt.

Ohne eigene Bodenschätze werden wir nicht in der Konkurrenz zu Asien überleben und der uns noch tragende Know how-Vorsprung wird nicht lange halten, weil man sich Know How aneignen kann da es nicht von Gott gegeben ist, es also damit keine Resource auf Dauer ist.

Denn was man sich mit Fleiß aneignen kann , können auch andere Bevölkerungen und China und Indien machen es eindrucksvoll vor mit einem Jugendpotential, das erdrückend ist.

Jede Hochkultur ist in der Geschichte an seiner eigenen späteren Dekadenz zu Grunde gegangen. Scheint mir ein natürlicher geschichtlicher Prozeß von kommen und gehen zu sein.

Gruß
Justin
Vielleicht ein wenig offtopic..
....und überhaupt zu spät. Jedoch bin ich beim Lesen über diese Aussage gestolpert:
Nicht jeder mag Kinder. Was ist daran schlimm?


Ich frage mich weniger, was daran schlimm ist, eher was dies bedeutet. Die Kindheit ist ein Bestandteil eines jeden menschlichen Lebens. Einer derer, die den späteren Lebensverlauf im als Erwachsener maßgeblich prägt, hier insbesondere die Erfahrungen in der frühesten Kindheit. Wenn ich nun zum Ausdruck bringe, keine Kinder zu mögen, ist dies nicht eine Verleugnung der eigenen Kindheit? Bedeutet es nicht die Ablehnung seiner selbst, wenn auch „nur“ als Kind? Insofern durchaus „schlimm“.

Nicht schlimm ist es, wenn aus diesem Empfinden heraus keine Kinder in die Welt gesetzt werden, vermutlich eher weise. Dennoch sollte dies nicht eine Solidarität mit Eltern und deren Kinder ausschließen, denn auch dies impliziert für mich mangelnde Solidarität mit seiner Selbst. Wenn ich diese Diskussion recht deute, geht es darum, diese Solidarität in ihrem Ausmaß zu definieren?

Die Beweggründe zur Frage nach „ausschlaggebenden Gründen für die Entscheidung Kind(er) ja oder nein“ kann ich nicht so recht nachvollziehen, ist die Fortpflanzung doch schlicht eine Entscheidung für Leben, insbesondere auch für das eigene.
Womit ich mich nicht so verstanden wissen möchte, als dass ich kein Verständnis für die Entscheidung gegen eigene Kinder hätte. Dieses habe ich sehr wohl, hier also null Kritik von meiner Seite.
Wolf_Merlin
Ich habe versucht, das zu sagen, ohne das so direkt zu sagen, um nicht in schwärende Wunden zu stechen...
Aber Du hast absolut und uneingeschränkt recht.
@******sta
Ja, und immer wieder ja! Genauso ist es nämlich.

@*******rlin
Eigentlich traurig, das die verschiedenen Standpunkte sich bei diesem Thema scheinbar so unvereinbar gegenüberstehen.
Und woran liegt das? Weil tatsächlich materielle Gründe in den Vordergrund treten und das verdecken, was du sehr prägnant ausgedrückt hast: Jedes Kind ist ein Bekenntnis zum Leben.

Ich gehe noch weiter:
• In Kindern erleben Eltern ihre Kindheit neu.
• Kinder haben uns sehr viel zu sagen - wenn man ihnen zuhört.
• Die Anwesenheit von Kindern macht weise.
• Kinder verbinden das Gestern mit dem Morgen.
bunch
"In Kindern erleben Eltern ihre Kindheit neu"-

allzu oft ist leider auch das der Schlüssel zur Tragödie des Kindes.
Was Kinder und ihre Eltern brauchen, ist eine pro-aktive Politik und eine bejahende, dem unberechenbaren Leben zugewandte Gesellschaft.
Wir erleben dagegen ein Politik der Verwaltung von Mißständen und Schadensbegrenzung.
Und genau das ist es auch, was die mediengeile Gesellschaft fokussiert:
Mißstände, Mängel, Mißbrauch. Das credo lautet "wie kann ich weitere Kosten verhindern?" und "wie kann ich an mich herangetragene Anforderungen abwehren ohne meinen Status (sozial und materiell) zu gefährden ?"

Es sind gerade die sozialen Verhältnisse (ich meine die Gesamtheit aller seiner Beziehungen, die interaktive Teilhabe an der Gesellschaft), an die ein Kind hohe Anforderungen stellt.
Da diese immer enger an die finanziellen Verhältnisse geknüpft werden (z.B. durch die Kommerzialisierung der Freizeit!), können und wollen nur leider immer weniger Menschen diese Bedürfnisse erfüllen.
@libre
Und genau hierin liegt der Schlüssel, um diesen Unheilvollen Kreislauf mit Hilfe von außen zu durchbrechen.
Indem wir die Dinge nur als Mangel verwalten, wird sich nichts an der "Erblichkeit" von familiärer Gewalt ändern.
Das hieße, die vergangenen Jahrhunderte auszutreiben und eine Gesellschaft von Grund auf umzukrempeln. Wie willst Du das anfangen?

Nicht, dass ish Pessimist wäre, aber ich resigniere ja schon bei der Einstellung der Nachbarn. Nicht, weil ich das so möchte, sondern weil ich schon da gegen eine Mauer aus kleinspießbürgerlicher Pseudoverantwortung anrennen muss, die beispielhaft und nicht zu durchdringen ist.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
na und ich denke ...
Florestine hat recht mit ihrem Beitrag.
Denn wenn ich mir in meinem männlichen Kollegenkreis so anhöre wie dort die Einstellung zu Kindern ist, dann wird uns nicht geholfen, wenn alle Frauen dieser Welt plötzlich Kinder haben wollten.
Denn dazu gehört auch ein Mann der das will!

Hinzukommt, dass man in mediterranen Ländern eine ganz andere Einstellung zum Leben im Algemeinen hat.
Hier lebt man nicht um zu Arbeiten, sondern arbeitet um zu Leben!
Ich berichtete es ja bereits. Es ist in Frankreich z.B. nichts Ungewöhnliches, am Mittag seinen Arbeitsplatz für 1 bis 2 Stunden zu verlassen und danach erholt weiterzumachen, weil dieser Bruch, die Pflege der Pause, einfach zum Alltag und zum Leben dazugehört.
In Deuschland gibt es nicht nur festgelegte Arbeitszeiten sondern darüber hinaus, auch festgelegte Pausenzeiten. Wenn man die nicht einhält droht die Abmahnung und alles wird gerechtfertigt, mit der Optimierung des Arbeitsprozesses.
Ergebnis ist, dass man ausgepumpt nach Hause kommt und gar keine Lust mehr auf das Leben und Kinder und Kindermachen hat.
Auch weil man sich fragt wofür!

Wenn ich mir meinen derzeitigen Schichtplan seit dem Sommer so anschaue, dann geht Leben eigentlich nur noch, wenn man ab und zu mal die Notbremse zieht!
In sofern: Arbeitgeber in Deutschland wollen besch... sein!!!
Nicht nur in mediterranen Ländern, auch anderswo sieht die Welt freundlicher aus. Es gibt so einen Spruch, den ich nur bestätigen kann: "Neuseeland tut der Seele gut." Und das ist wirklich so. Arbeiten ja, aber es muss auch noch Zeit für Familie, Sport und Spiel bleiben. Auch dort wird Mittags Pause gemacht, die Eltern verbringen 1-2h mit ihren Kindern, essen gemeinsam zu Mittag, die Kinder gehen danach zur Afternoon-Session, Arbeitsplätze sind auch danach ausgerichtet. Alles tickt irgendwie anders, es wird kaum gemeckert und geschimpft, eher hört man laufend "Excuse me" und hat nicht den leisesten Schimmer, wofür. Es geht anders, und ganz gewaltig anders.

Aber, um böses Beispiel zu bringen: auch der Faschismus hat in Italien nie die Größe angenommen, wie in Deutschland oder Österreich. Es ist ein deutsches Problem.

Vielleicht sollte man alle Deutschen auf Rotation in andere Länder schicken.*schock*
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Die Weltgewandtheit ...
ist nicht das Problem. Die würde ich nicht mal Frau Merkel oder anderen Politikern absprechen.
Das Problem ist, dass die Lobbyisten der Wirtschaft eigene Räume im Bundestag haben, wo sie die Politiker ihrer Wahl direkt und ohne Umschweife ansprechen können und die Politiker in der Wirtschaft dafür von einem Vorstandssessel in den Anderen "rotieren".
Hast Du einen eigenen Lobbyraum im Bundestag?

Solange die Verhältnisse so sind in Deutschland, wird sich an der neoliberalistischen Ausbeutung der Menschen und damit der Mütter und Väter auch nichts ändern!
Ganz sicher hast Du recht, aber auch das ist letztlich wieder ein pädagogisches Problem. Auch die Politiker haben die gute deutsche Erziehung genossen, sie sind aus Erfahrung nicht darauf aus, im Sinne der Familien zu handeln.

In anderen Industrienationen gibt es auch arge Missstände, und trotzdem herrscht nicht diese allumfassende Kinderfeindlichkeit.

Und DIE ist unser Problem.
Erstmal zu der Sache mit dem Buch von Maike Dinklage.

Würde nicht unten noch mit dran stehen, dass das Buch bewusst provokativ geschrieben ist, würde ich zu folgendem Auszu des Buches

Meike Dinklage, Journalistin bei der "Brigitte", vertritt in ihrem Buch die These, dass viele Frauen ungewollt kinderlos sind. Denn häufig bremsen deren Männer den Wunsch auf Nachwuchs auf subtile Weise aus.

Ich glaube nicht, dass sie Frauen auf "subtile Weise" vom Kinder kriegen zurück halten müssen, denn wenn sie eben keine wollen, hat Frau das zu aktzeptieren.

Und wenn in Sachen Kinder einer subtil vorgeht, sind es immernoch die Frauen, die nebenbei bemerkt auch mal vorheucheln perfekt zu verhüten um den Partner in Sicherheit zu wiegen, in Wirklichkeit die Verhütung aber schon lange abgesetzt haben um ihrem Partner nebenbei mal eben ein Kind unterzubeln.

Und ja, genau die jammern dann auch wenn sich der Mann dann aus dem Staub macht.

Wie gesagt, wie gut, dass dabei steht, dass es bewusst provokant geschrieben ist.

Ansonsten wurde aber gerade die Sache mit den Frauen, die sich anstatt für Kinder für Karriere oder sonst was entschieden haben aber bestens dargestellt. Denn genau diese Vorwürfe, dass Frauen die sich gegen Kinder entscheiden egoistische, machtbesessene und selbstverwirklingssüchtige Personen ohne Gewissen seien, ist hier im Thread nämlich auch sehr deutlich immer und immer und immer wieder ausgedrückt worden.

Jede Hochkultur ist in der Geschichte an seiner eigenen späteren Dekadenz zu Grunde gegangen. Scheint mir ein natürlicher geschichtlicher Prozeß von kommen und gehen zu sein.

Nun, genau DAS hatte ja bereits Darkling aufgebracht, worauf bisher allerdings nicht wirklich eingegangen wurde. Leider, denn vielleicht ist es wirklich so und dann fragt man sich doch, was daran so schlimm sei.

Denn bedenkt, ein Ende kann auch ein neuer Anfang sein.

Die Kindheit ist ein Bestandteil eines jeden menschlichen Lebens. Einer derer, die den späteren Lebensverlauf im als Erwachsener maßgeblich prägt, hier insbesondere die Erfahrungen in der frühesten Kindheit.

Durchaus richtig. Jeder Erwachsene war mal ein Kind, insofern gehört die Kindheit bzw Kinder natürlich immer zum Leben und zwar zu dem jedes Menschen.

Wenn ich nun zum Ausdruck bringe, keine Kinder zu mögen, ist dies nicht eine Verleugnung der eigenen Kindheit? Bedeutet es nicht die Ablehnung seiner selbst, wenn auch „nur“ als Kind? Insofern durchaus „schlimm“.

Nun, das sehe ich nun wieder anders. Denn "nicht mögen" meint nämlich nicht "nicht ausstehen" können, sondern keine haben wollen, weil bestimmte damit zusammen hängede Dinge nicht in Kauf genommen werden wollen.

Wie ich bereits sagte, kann ich z.B. mit Kindern so ab dem 10. Lebensjahr ganz gut um, nur wenn sie kleiner sind kann ich nicht so mit ihnen.

Die eigene Kindheit zu verleugnen würde für mich nämlich eher bedeuten, dass jemand seine Kindheit tatsächlich wegredet, sie ungeschehen machen will und darauf angesprochen entsprechend aggressiv, depressiv, etc reagiert.

Dennoch sollte dies nicht eine Solidarität mit Eltern und deren Kinder ausschließen, denn auch dies impliziert für mich mangelnde Solidarität mit seiner Selbst. Wenn ich diese Diskussion recht deute, geht es darum, diese Solidarität in ihrem Ausmaß zu definieren?

Ne, es geht nicht darum wie solidarisch man mit Eltern und Kindern sein sollte, sondern es geht darum, warum die Geburten sinken.

kann ich nicht so recht nachvollziehen, ist die Fortpflanzung doch schlicht eine Entscheidung für Leben, insbesondere auch für das eigene.

Für Leben ja, für das eigene nein, denn ich lebe auch ohne eigenen Nachwuchs.

Ich habe versucht, das zu sagen, ohne das so direkt zu sagen, um nicht in schwärende Wunden zu stechen...

Es würde uns allerdings mehr helfen, wenn hier direkt und offen gesprochen werden würde, denn sonst kommt man nicht weiter.

"In Kindern erleben Eltern ihre Kindheit neu"-

allzu oft ist leider auch das der Schlüssel zur Tragödie des Kindes.

Ja, das kommt leider auch immer mal wieder vor, meistens in der Form, dass die Eltern ihre unerfüllten Wünsche auf ihre Kinder prozezieren und diese dann diesbezüglich trimmen wie verrückt, obwohl die Kinder was ganz anderes wollen.

In Deuschland gibt es nicht nur festgelegte Arbeitszeiten sondern darüber hinaus, auch festgelegte Pausenzeiten. Wenn man die nicht einhält droht die Abmahnung und alles wird gerechtfertigt, mit der Optimierung des Arbeitsprozesses.

Leider, leider wahr, obwohl bereits erwiesen wurde, dass eine Lockerung der Arbeitsbedinungen fast immer eine bessere Arbeitsleistung bei den AN´s nach sich zieht und damit auch eine deutlich bessere Produktivität.

Hier lebt man nicht um zu Arbeiten, sondern arbeitet um zu Leben!

So ist es leider. Und weil ich das z.B. - ich schrieb ja bereits einige meiner Gründe - nicht will, muss ich eben Prioritäten setzen, da ich eben nicht leben will um zu arbeiten, sondern arbeiten will um gut zu leben.

Das Problem ist, dass die Lobbyisten der Wirtschaft eigene Räume im Bundestag haben, wo sie die Politiker ihrer Wahl direkt und ohne Umschweife ansprechen können und die Politiker in der Wirtschaft dafür von einem Vorstandssessel in den Anderen "rotieren".

Problematik perfekt dargestellt, aber das hatten wir ja eh schon mehrfach.


Sooo, nun erstmal nachlesen.
Nein, nicht meistens in der Form, dass unerfüllte Wünsche projiziert werden, sondern in der, dass selbst erlebte Misshandlungen- egal, welcher Form- immer wieder neu durchlebt werden müssen.

Die Tragik des Verdrängten.
@ libre

Ähhh, ja das auch.
Zumal ich das Projezieren eigener Wünsche auf die Kinder auch nicht wirklich toll finde, denn auch darunter können Kinder - wenns die Eltern übertreiben - gewaltig leiden.
Das ist einfach eines der vielen Gesichter, mit denen Kinder gern manipuliert werden.
Noch Steinchen im Mosaik des Geburtenrückgangs?
Von der Diskusion motiviert ist mir im näheren Umfeld aufgefallen, das es erstaunlich viele Paare gibt, die Kinder haben wollen, aber keine bekommen können.
Auch gibt es recht viele alleinstehende Frauen, die das gebärfähige Alter fast schon überschritten haben.
Ich meine gelesen zu haben, dass die Unfruchtbarkeit und die Zahl der Singlefrauen zugenommen hat. Keine Ahnung ob dies große Auswirkungen hat.

Eine gewagte These vom Tierreich auf den Menschen übertragen:
Es ist ein weiterer Schritt in der Evolution des Menschen.
Je weiter eine Spezies entwickelt ist, je besser die Brutpflege, je besser die Lebensbedingungen, je kleiner die Sterblichkeitsrate,
umso weniger Nachwuchs muss sie produzieren um die Art zu erhalten.


Achtung Satire: Wozu Kinderspielplätze, die Kleinen haben doch gar keine Zeit mehr, wenn sie von 8.00 bis 18.00 in Kinderkrippen oder Ganztagsschulen sind. Sportvereine, Hobbys oder Bolzplätze können auch nicht mehr genutzt werden.
Jetzt versteh ich warum die französische Fussballnationalmanschaft immer schlechter spielt.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
@wellwet
Immerhin ist Frankreich Vizeweltmeister und Ihr nur die Meister der (blutenden) Herzen. Mal so in typisch gallischer Arroganz hier eingeworfen! *fiesgrins*

In Deutschland sind die Spielplätze doch für die kleinen "Punzenlecker" gebaut worden, die dort ihr Scheißerchen machen dürfen und ansonsten erzogen werden wie Kinder, oder?
@ wellwet

Stimmt, davon hab ich auch schon gelesen, dass die Frauen immer unfruchtbarer werden und aus diesem Grund immer weniger Frauen Kinder kriegen können.

Über die Ursachen dafür wird zwar noch spekuliert, aber es soll wohl tatsächlich einerseits mit der Menge an bestehender Bevölkerung zu tun haben, andererseits aber mit der Menge an Hormonen die Frau zu sich nimmt und die dadurch ins Grundwasser gerät um auf diesem Wege auch wieder zum Menschen zu gelangen. Letztere These wurde tatsächlich erwiesen, denn im Grundwasser können bereits Hormone nachgewiesen werden, ebenso in Meerwasserfischen, die solche Hormone wie die nachgewiesenen gar nicht produzieren. Lediglich die Auswirkungen dieser Feststellung sind noch nicht sicher, aber es wird vermutet, dass es sich auswirkt.

Und mit den Singelfrauen, das klingt auch plausibel, denn ohne Mann kein Kind - Schnecken sind wir ja noch nicht, dass wir uns selbst befruchten könnten und zwei voll ausgebildete Geschlechter haben.
Zu Tierliebe vs Menschenliebe fällt mir noch was ein.
Damals in meiner Schulzeit(vor mehr als 25 Jahren) haben wir einen Fall diskutiert, wo eine Löwin eine Mutter angefallen hat. Darauf hin wurde die Löwin getötet, diese hatte zufällig auch ein Junges.
Für beide „Waisenkinder“ wurde eine Spendenaktion aufgerufen.
Für wen wurde wohl mehr Geld gespendet, Kind oder Löwenbaby?
Richtig, erheblich mehr fürs Tier.

Ich mein die Qualität, nicht den Erfolg des Spiels(Wie siehts eigentlich in der EM-Quali aus?)
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