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Institution Ehe

Erst blauäugig, dann graue Theorie? Ach Leute, was soll das nun werden?

Nur, weil meine Beziehung und Ehe seit mehr als 11 Jahren funktioniert, bin ich doch kein kleines und romantisch verklärtes Mädchen mehr, das pubertäre Träume vom weißen Kleid und Prinzen hegt und über die Härten des Lebens aufgeklärt werden muss! Oder woher wollt Ihr wissen, dass ich nicht wüsste, wie schmerzlich eine Trennung ist?

Wie bereits sagte: sicher weiß keiner, was die Zukunft bringt, und ein gewisses Risiko bleibt immer, aber das Risiko, eine Ehe einzugehen, ist doch nicht wirklich höher als bei anderen schwerwiegenden Entscheidungen im Leben auch.

Ist das nicht alles auch eine Frage der Einstellung?
Beziehungen scheitern doch nicht, weil man geheiratet hat!
libre
11 Jahre? wie ich bereits schrieb kam der Break nach 13 Jahren und 2 Kindern. Ich war gerade selbständig und hatte plötzlich alles alleine zu schultern. Und das ist noch garnichts, wie ich die Tage erfahren habe ist ein Ehepaar aus der Nachbarschaft nach 34 (vierunddreißig) Jahren auseinandergerannt und soweit ich weiß gab es da keine Gewalt o.ä.
Also wann hört die Blauäugigkeit auf und wann steht man über den Dingen? Ich wünsche Dir, und allen ander Paaren, natürlich das es alles so läuft wir Du(Ihr) es Euch wünscht aber ob`s realistisch ist? *frage*
libre
Ach Leute, was soll das nun werden?

das sollte nicht persönlich auf dich gemünzt sein !

Und klarerweise ist es falsch dann der "Institution Ehe" die "Schuld" zu geben - die Verantwortung liegt sicher bei den Beteiligten und nicht beim "formalen Beziehungskonstrukt".

Und "graue Theorie" schrieb ich deshalb, weil es genauso falsch wäre, äussere Einflüsse auf die Beziehung zu negieren.

Erwin
Und klarerweise ist es falsch dann der "Institution Ehe" die "Schuld" zu geben - die Verantwortung liegt sicher bei den Beteiligten und nicht beim "formalen Beziehungskonstrukt"

Jein.. denn dieses Konstrukt führt mitunter sowohl zu Abhängigkeiten, als auch zu der bereits erwähnten Hängematte, in die sich manche Partner legen, weil sie ihr Ziel ja erreicht glauben, ohne darüber nachzudenken, dass es mit dem Eheversprechen eigentlich erst richtig los geht.. für die meisten zumindet.

Für manche ist vom Ehevesprechen nur noch das die Treue halten in Erinnerung... Wie ist das mit dem füreinander da sein, in guten wie in schlechten Tagen.. für mich der viel wichtigere Satz dabei.... was bedeutet füreiander da sein... für einige scheint das nur zu heißen: der andere hat für mich da zu sein.. für manche Frau erschöpft sich das füreinander da sein auf die Haushaltsführung... kann das alles sein?

@***re....
es ist weder blauäugig noch sonstwas, daran zu glauben dass es funktionieren kann... dass es Ehen gibt, in denen alles hervorragend klappt stellt hier sicher niemand in Abrede... zumal sich eigentlich alle einige sind, wnn es passt dann passt es... nur bei wievielen ist das wirklich so... *zwinker*

jjk war es glaube ich der wohl etwas von Reife sprach.... kann man mit 20 wirklich reif genug sein, sich der Tragweite dieser Entscheidung für das gesamte leben und seinen Unwägbarkeiten bewusst zu sein.. 20 Jährige werden sagen: klar kann man das... sicher können das Einige... aber gewiss nicht alle... siehe Scheidungsrate... (gibt es eigentlich verlässliche zahlen, welche Ehen eher geschieden werden.. die von jüngeren oder die von reiferen Partnern, bezogen auf das Alter bei der Eheschließung) Insofern hat die Idee von Frau Pauli doch was... ich würde dann allerdings eine Trennung nach der Verlängerung erheblich schwerer machen... da muss man dann einfach wirklich durch, wenn es kriselt... Zeit zum Beschnuppern hatte man ja genug...
@lustbär
Jein.. denn dieses Konstrukt führt mitunter sowohl zu Abhängigkeiten ...

deshalb schrieb ich ja auch, dass man äussere Einflüsse nicht negieren soll.

Aber (Handlungs-)Verantwortung kann man (realistischerweise) nur für die eigene Beziehung effektiv übernehmen, nicht für den gesellschaftlichen Kontext. So war das gemeint ...

Wobei man natürlich in Büchern oder Foren über "andere mögliche Beziehungskonstrukte" schreiben kann, aber das ändert eher seltenst direkt etwas an der eigenen Beziehung *zwinker*

Erwin
****o36 Mann
67 Beiträge
Vor 22 Jahren wahr der Gedanke an eine eigene Wohnung schon verlockend
und da man ja sowieso vielleicht irgendwann mal Heiraten wollte warum eigentlich nicht
die Wohnung haben wir schon lange nicht mehr *g*

Warum wir uns immer noch haben liegt aber mit Sicherheit nicht an der
Eheurkunde oder doch wer weis
jedenfalls habe ich die Ehe nie als Käfig empfunden und auch nicht als Wärter
in jeder Beziehung gibt es höhen und tiefen die man meistern muss und zwar gemeinsam da bei ist es doch egal ob man nun verheiratet ist oder nicht
der Wille zur Gemeinsamkeit zählt und wo ein Wille ist da ist bekanntlich auch ein Weg aber es müssen schon beide wollen sonst trennen sich die Wege
in einer Beziehung zu leben in der man sich nichts mehr zu sagen hat könnte ich mir nicht vorstellen ob mit Vertrag oder ohne .
nun werden viele sagen aber die Kinder und da bin ich der Meinung Kinder
merken am ehesten das was nicht stimmt ich würde mir nicht zutrauen
ihnen etwas vorzugaukeln klare Verhältnisse sind immer besser als
Ungewissheit auch oder besonders für Kinder

ob es nun andere Formen der Partnerschaft geben konnte warum nicht
man könnte sich ja von amtlicher Stelle zum beispiel ein goldenes Ei holen
und es dann zusammen auf einem Hohenberg oder Wald gemeinsam verbuddeln und wer es dann wieder abgibt ist raus aus der Sache
aber wie sollte man diese Eierkiste dann nennen vielleicht EHE
egal wie mann es nennen will es müssen Regeln geschaffen werden
die Rechtliche Sachen klären wie Unterhalt der Kinder Vermögensfragen
und so weiter und dann läuft alles auf das selbe hinaus also warum
Da sollte man doch lieber die Reglungen überarbeiten und zeitgemäß
anpassen

im Allgemeinen halte ich die Ehe als

Rahmen einer guten Beziehung > brauch bahr
Garant für die Ewigkeit > illusorisch
Rechtliche Regelung > teilweise nötig
Kette für den Partner > lächerlich
Beweiß der Liebe > unnötig
Geldquelle für Anwälte > grauenhaft

Heino
"....der moderne Mensch nicht mit der klassischen Ehe kompatibel ist"

meine thesen dazu:
die "klassische ehe" sollte man nicht durch die rosarote brille betrachten. es waren primär lebensbegleitende versorgungsgesellschaften die notwendig waren, weil noch nicht alles vom staat geregelt war. der wichtigste beitrag dieses bundes für leben war wohl eine sicherheitsgarantie, die sich zwei menschen auf privater ebene zusicheren, weil der staat nichts vergleichbares zu bieten hatte. und historisch betrachtet, hat sich diese institution auch irgendwie bewährt. da sie immer wieser auf freiwilliger basis geschlossen wurde, kann man davon ausgehen, dass diese lebensform trotz aller schwierigkeiten und probleme über das ganze leben betrachtet wohl vorteilhafter gewesen sein muss als andere lebensformen, sowohl für den mann als auch für die frau. evolution einer verhaltensweise.
mit "lieben und ehren, in guten wie in schlechten zeiten" war wohl hauptsächlich eine facette der liebe gemeint, die beim heutigen verständnis fast in vergessenheit geraten ist: die übernahme von verantwortung. der eid bezog sich wohl eher auf die zusage von verantwortung für dinge, die jahrzehnte weit in der zukunft liegen.
liebe im sinne emotionaler zuneigung ist wohl gelegentlich und phasenweise ein teil dieser beziehungen gewesen - einer von vielen möglichen vorteilen dieser lebensform, aber sicher nicht der tragende. in der geschichte der menscheit und der ehe war es gerade vorgestern, als auch hierzulande noch "verheiratet" wurde.
wenn uns heute ein anderes bild von ehe im kopf herumspukt, ist dies wohl eine schöne illusion, die aber mit der eigentlichen funktion der klassischen ehe überhaupt nichts zu tun hat. bei dieser interpretation muss die klassische institution ehe als überholt angesehen werden, da zwischenzeitig ein soziales netz geschaffen wurde.
wenn sich heute geschieden wird, liegts häufig daran, dass das abhanden gekommen ist, was auch in der "klassischen ehe" zu den selben zeitpunkten abhanden gekommen ist - mit dem einzigen unterschied, dass es noch gravierendere zwänge gab, auch den rest des lebensweges gemeinsam zu beschreiten.

küpft man an das an, was ich als "illusion" bezeichnet habe und beschränkt die perspektive auf den aspekt der emotionalen zuneigung als form der liebe, so erscheint es mir absurd, einen solchen zustand vertraglich fixieren zu wollen. wird sind ohnmächtig uns allen einflüssen, die diesen zustand beenden können, zu widersetzen. treffend sind die worte "liebe und lust sind kinder der freiheit." gerade in dieser freiheit besteht die notwendigkeit, diese permanent am leben erhalten zu müssen. ein vertrag schafft eine illosorische sicherheit, in der gerade diese notwendigkeit vergessen wird. ergo erscheint mir der ehevertrag auch unter diesem gesichtspunkt mehr als überflüssig.

meint der kater
Jein.. denn dieses Konstrukt führt mitunter sowohl zu Abhängigkeiten, als auch zu der bereits erwähnten Hängematte, in die sich manche Partner legen, weil sie ihr Ziel ja erreicht glauben, ohne darüber nachzudenken, dass es mit dem Eheversprechen eigentlich erst richtig los geht.. für die meisten zumindet.

Da muss ich Dir leider, leider zustimmen. Allerdings für beide Geschlechter gesehen, denn ich kenne nicht nur Frauen auf die dieser Satz von Dir

für manche Frau erschöpft sich das füreinander da sein auf die Haushaltsführung

passt, sondern auch genügend Herren für die mit dem Geld herbeischaffen alles getan ist.

Und ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass für manche nach einer Weile vom Eheversprechen nur noch das "Treue halten" in Erinnerung ist, sondern ich glaube, dass für manche nach einer Weile einfach nur noch der Gedanke

der andere hat für mich da zu sein

vorhanden ist, mit dem Zusatz, dass sie selber natürlich für den anderen nicht mehr da sein müssten. Und meistens trifft das nicht nur einen der Ehepartner, sondern meistens leider, leider auf beide.

Es ist in meinen Augen schon in einer Partnerschaft OHNE Ehe so, dass man füreinander da sein sollte, in guten wie in schlechten Tagen, aber selbst da klappt das ja oftmals nicht lange.

jjk war es glaube ich der wohl etwas von Reife sprach.... kann man mit 20 wirklich reif genug sein, sich der Tragweite dieser Entscheidung für das gesamte leben und seinen Unwägbarkeiten bewusst zu sein.. 20 Jährige werden sagen: klar kann man das... sicher können das Einige... aber gewiss nicht alle...

Absolute Zustimmung. Die meisten 20jährigen werden sich dieser Entscheidung und ihren Folgen tatsächlich nicht bewusst sein, aber ich wage auch stark daran zu zweifeln, dass 30jährige oder 40jährige sich dieser besser bewusst sind, auch wenn viele in diesen Alter tatsächlich reifer sind. Denn nur mit REIFE hat diese Entscheidung leider nichts zu tun, sondern - AB HIER NUR FÜR REALISTEN !!! - auch mit einer gehörigen Portion Realismus, Kritikfähigkeit und Selbstkritik. Und das ist leider auch nicht jedem 30- und 40jährigem - oder älter - gegeben. Die mögen vielleicht etwas ausdauernder sein, in Sachen Eheführung, aber nicht unbedingt überlegter.

Tja, was bleibt?

Ein individuelles und flexibles Eheversprechen ablegen oder besser auf die Ehe verzichten.
oha.. Kater... ganz so einfach sehe ich das nicht...

neben einigen sicher sehr guten und vernünftigen Ansätzen und Regeln, die dem erhalt der Gemeinschaft dienen (manchmal auch im Kampf gegen andere Gemeinschaften und Religionen), ging es immer auch um Macht und Besitzstandswahrung.. nicht nur der Einzelnen bzw. der Paare, sondern auch derer, die den ganzen Unsinn verzapften...

Stichwort Sicherung des Patriarchats... Sicherung der Macht der Kirche.. Zwangsheirat zur Erreichung politischer Ziele etc... ich habe den Eindruck einige haben einen sehr verklärten Blick zu den Gründen, mit denen uns die Religionen dieser Welt mit der Ehe.. (in welcher Form auch immer) gesegnet haben... hatten die wirklich immer nur das wohl der Liebenden im Blick?

Bevor da was falsch verstanden wird.. nix gegen das Bekenntnis an sich und gegen die Tatsache, dass zwei sich Liebende das Jawort geben und zufrieden und glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben...

Es ging um die Institution Ehe... betrachtet das bitte mal aus einem anderen als dem romantischen Blickwinkel... ohne den Romantikern den Glauben an die Ehe nehmen zu wollen...

Im Großen und ganzen liegt der kater sicher aus heutige Sicht auf die moderne Ehe natülich richtig.. *zwinker*
*******sse Frau
77 Beiträge
(...) ist die Ehe Zukunfts- oder Auslaufmodell.

Also, ich hoffe sie ist ein Auslaufmodell.


Worin besteht der Sinn und welchen Grund gibt es fuer die Ehe.

Die Frage nach dem "Sinn" ist eine sehr tiefgreifende. Es gaebe fuer mich persoenlich schon Gruende zu heiraten, auch wenn ich mir eien andere Institution wuenschen wuerde...

...aber die Frage stellt sich mir sowieso nicht, da mir die Ehe rechtlich nicht zugestanden wird.

Unterscheiden moechte ich zwischen der kirchlichen Heirat und der standesamtlichen Ehe.

Das ist gut und richtig. Eine religioes begruendete Institution koennte ich garnicht diskutieren und ich wuerde Deine Fragen so allgemein auch nicht verstehen.


Dient die Ehe und das Eheversprechen in euren Augen eher der Absicherung der Partner oder ist sie der �ffentliche Ausdruck von Liebe und Partnerschaft.

Also, letzteres [i]kann[/i] ich darin nicht entdecken. Das finde ich uebrigens sehr schade... das habe ich nun davon, das es fuer mich keine religioes begruendete Eheinstitution gibt *snief*

Ich wuerde gerne eine solche "Liebesinstitution" ("Liebesehe") fuer uns in Anspruch nehmen. Eine standesamdliche Heirat stellt jedoch einen rechtlichen Statuswechsel dar. Das ist nicht weniger als eine "Liebesehe", auch nicht mehr, sondern etwas _ganz_anderes_!

Wenn ich mich oder meinen Partner effektiv absichern koennte, steuerliche Vorteile haette, Familie planen koennte etc., waeren das Gruende fuer mich zu heiraten. Unabhaengig davon, dass es sich um eine einfache rechtliche Institution ist. Aber daraus wird wwohl im MOment nix (s.o.).


[qoute](...) oder koennte es dafuer auch andere Formen des Bekenntnisses geben.

Oh, da bin ich fuer Ideen offen *g*


Ist sie fuer eine erfuellte Partnerschaft ueberhaupt notwendig.
Kann eine eheaehnliche Gemeinschaft ohne Trauschein und Eheversprechen den gleichen Anspruch erfuellen.

Oh, ich kann mich der "romantischen" Komponente einer Art Ehe nicht verschliessen... aber fuer eine stabile udn gute Beziehung ist sie ueberhaupt nicht notwendig.

Unter uns:
Wenn eine Beziehung eine solche Einrichtung fuer ihre Existenz und Stabilitaet benoetigt, dann wuerde ich an der Beziehung zweifeln.



(...)obwohl es doch eigentlich um das Versprechen der Liebe und Treue bis ans Ende der Tage geht..

nein, darum geht es bei der Ehe nicht (wir reden weiterhin vom Standesamt, ok?!).


ist das ein Grund, weshalb die Halbwertszeit so mancher Ehe nicht mal ein halbes Leben ausmacht...

mmh, also sind Dir die Ehen zu kurz? Kann ich nicht finden. Ich kann mich bzgl. der Generation meiner Eltern - Grosseltern sowieso - nicht des Eindruckes erwehren, das damals die Ehen zu lange hielten.

Kann man sowas wie Liebe eigentlich guten Gewissens versprechen... auf Lebenszeit!

Unabhaengig von der Institution "Ehe": Ja, auf jeden Fall!

Das sage ich uebrigens unabhaengig davon, dass ich _weiss_, das abosult jede Ehe irgendwann geschieden werden wuerde, wenn Menschen unsterblich waren (das diktiert ja schon die Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Niemand kann in die Zukunft sehen. Bei einem solchen Versprechen zaehlt nur, was ich fuehle und was ich begehre.


Warum wird dabei auf sexuelle Treue so gosser Wert gelegt.

Interessante Frage... sollte man mal einzeln diskutieren. Ich halte es uebrigens fuer einen Fehler (was nicht heissen soll, das die Art und Weise, in der Partner ihre Sexualitaet leben ohne Wirkung auf die Beziehung ist).


fazit:
Versorgungsgemeinschaft und/oder Liebesbekenntnis auf Lebenszeit...

Ist fuer mich garnicht die Frage...!
Auch Cerbis Worte finden meine ungeteilte Zustimmung... sorry, dass ich eine etwas einseitige Sicht hatte... klar gibt es nach wie vor auch den Versorger, der mit dem Eheversprechen seine Frau auf gedeih und verderb an sich bindet, egal was er in die Partnerschaft einbringt... Egal ob er sie sexuell oder sonstwie frustriert lässt, sie allgemein wahr nimmt.. schließlich ist sie ja seine Frau und hat zu parieren.. wenn schon dann sollte man alle Klischees aufzählen.. das ist wohl wahr..

Klar war ich 34.... und hätte es besser wissen müssen.. hatte allerdings bis dahin auch noch keine unangenehme Erfahrung mit Ehe gemacht... und schon gar nicht damit, dass jemand meinen könnte, es geschafft zu haben, wenn die Ringe erst mal getauscht sind... das meinte ich mit Alter und Reife... manches muss man erst am eigenen Leib erfahren, um es sich vorstellen zu können... oder zu glauben, dass es das gibt.. *zwinker*
manches muss man erst am eigenen Leib erfahren, um es sich vorstellen zu können... oder zu glauben, dass es das gibt..

So ist es ... aber man muss ja eben nicht alle Erfahrungen im Leben selber machen, man kann auch prima von denen anderer lernen *g*

Ich glaube das kommt auch irgendwie auf den Typ Person an. Jemand der sehr romantisch und idealistisch ist, wird wohl erst richtig auf die Schnauze fliegen müssen, bis er seine rosa-rote-Brille absetzt, jemand der sehr realistisch und nüchtern ist verzichtet vielleicht freiwillig auf eigene Erfahrungen in bestimmten Bereichen, weil er bestimmte Dinge einfach ohne rosa-rote-Brille sieht.

Insofern: Vielen Dank für die gemachte Erfahrung, sie hat mich gleich um ein ganzes Stück weiter gebracht.

Ich glaube jedenfalls, dass es - unabhängig davon ob man nun NUR eine Partnerschaft oder SCHON eine Ehe führt - schon zwei recht gefestigte Persönlichkeiten benötigt, um eine zwischenmenschliche Verbindung auf die Dauer glücklich und erfüllt zu gestalten und zu halten.

Man sollte in meinen Augen daher die Ehe nicht eingehen, wenn man in seiner Persönlichkeit noch auf wackeligen Stelzen steht.
Ich glaube jedenfalls, dass es - unabhängig davon ob man nun NUR eine Partnerschaft oder SCHON eine Ehe führt - schon zwei recht gefestigte Persönlichkeiten benötigt, um eine zwischenmenschliche Verbindung auf die Dauer glücklich und erfüllt zu gestalten und zu halten.
Wie recht du hast... und trotzdem darf jeder heiraten, der will und meint dafür reif zu sein... vielleicht sollte es ein Schul- Fach Beziehungslehre geben... bloß wer gibt den Lehrinhalt vor... we sollte dort neutral lehren können.. mir wären buddistische Mönche auf alle Fälle lieber, als in 2000 Jahren geprägte Europäer oder andere bei denen Besitz, Kämpfen und Macht in Beziehungsfragen im Vordergrund stehen..
Hat also nur der nichts gelernt und begriffen, der eine glückliche Ehe lebt und auch weiterhin nicht ausschließt, dass das so bleibt?

Warum muss es zwingend mit einem bösen Erwachen enden, ist das nicht ein wenig arg einseitig und subjektiv?

(An alle Obelixe: bitte keine Steine...)
Hat also nur der nichts gelernt und begriffen, der eine glückliche Ehe lebt und auch weiterhin nicht ausschließt, dass das so bleibt?

Oh doch, natürlich hat der auch was gelernt, denn Lernen ist ja nicht nur durch negative Erfahrungen, sondern auch durch positive Erfahrungen möglich. Meistens gehts nur durch negative Erfahrungen schneller, weil da ein größerer AhA-Effekt da ist, weil ja eben was passiert, was einem nicht passt.
Ich denke es gibt einen großen Unterschied zwischen der kirchlich geschlossenen Ehe (vor Gott und für das ganze Leben - ok es kann trotzdem scheitern) und der standesamtlichen Ehe. Die ich schliesse, um das ganze Vertragsbündel mit einer Unterschrift zu haben. Daher bin ich ein großer Fan des PauliVorschlags - Ehen (staatlicherseits) auf 7 Jahre zu begrenzen und dann neu zu schliessen oder auslaufen zu lassen.

Es ist nur sehr schade, dass heutzutage die standesamtliche Eheschliessung und die kirchliche so sehr gleich laufen und sich beide so wenig profilieren konnten.
Aber auch das ist mit der "Pauli Ehe" plätzlich möglich.
Warum muss es zwingend mit einem bösen Erwachen enden, ist das nicht ein wenig arg einseitig und subjektiv?

Hat jemand etwas von muss geschrieben?

Wer eine glückliche Ehe führt, hat doch wohl sehr wohl begriffen, wie es geht und was dafür notwendig ist... versteh den Einwand gerade nicht..

Meinungen sind immer subjektiv und spiegeln meist Erlebtes wieder... *zwinker*

Die hohe Scheidungsrate zeigt doch nur, dass es nicht immer gut läuft... und nicht immer läuft es beim zweiten Mal besser, als beim ersten Mal.. vor allem wenn man nix daraus gelernt hat... andererseits existieren doch auch genug Ehen bis ins hohe Alter... und das ist auch gut so... für mich ist entscheidend, wenn zwei schon zusammen leben, dann so, dass beide etwas davon haben und Erfüllung finden, denn beide haben nur dieses eine Leben... ohne zweiten Versuch...
Moment
@******e4y

Befürworter der 7 Jahres Ehe.

Wenn sich jemand wirklich mit Gott und den Nebenwirkungen und -folgen auseinandersetzt und dann ein kirchliches Eheversprechen abgibt, wird dies immer kontrovers zum legislativen Ehevertrag von 7 Jahren stehen.

Das wäre ja wie bei den Lausbubengeschichten: vorne die Hand zum Eid, hinter dem Rücken gekreuzte Finger. Das ist Mist.


Aus aktuellem Anlaß finde ich die Idee von @*****aer gut, vor der Eheschließung einen Beziehungskurs absolvieren zu lassen. Was spricht dagegen, wenn sich beide Partner (am besten getrennt) mal selbst reflektieren und hinterfragen, ihre Motivation ergründen, warum denn nun diese langlebige Bindung mit allen Konsequenzen geschlossen werden soll.

Der Trainer sollte m.E. sogar knallhart mit diesen "Heiratswilligen" umspringen. Und wieder sollten Trauzeugen befragt werden (wurden ja abgeschaff). Trauzeugen, möglichst neutrale, die sich mit dem Paar mehrmals auseinander gesetzt haben, und völlig wertfrei bestätigen, dass hier uneigennützig aus bedingungsloser Liebe heraus geheiratet wird.

Dies schreibe ich, weil das Paar, was ich so nebenbei die letzten Wochen begucken durfte, voll in alle Fallen tappt, die das Leben so aufstellt. Er will anscheinend nicht so recht allein leben, zieht daher sofort mit ihr zusammen. Sie "frißt" ihn förmlich, modelt alles um, richtet alles nach ihrem Geschmack um, säuselt von Megaliebe (wir nennen es versorgt werden wollen) usw. Es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, dann hat sie ihn im Sack und peng - kann er sich frustriert hier anmelden und einen Thread eröffnen.

Dieses Paar ist nicht!!!! jung - nein 38/43 Jahre. Also Alter schützt vor Torheit nicht. *aua*
****61 Mann
1.223 Beiträge
Ihr schreibt schneller als ich lesen kann ! *zwinker*

Es wurde ja schon angesprochen, dass die Ehe ursprünglich einen anderen Hintergrund hatte. Außerdem wurden Menschen früher nicht so alt. Das heißt, die Anforderungen an die heutige Ehe sind beträchtlich gewachsen. In Sachen Liebesehe sind wir "Pioniere" (schrieb ein kluger Kopf), da es sie früher (ich denke hier in Zeiträumen von Jahrzehnten) in der Form nicht gab.

Eines unserer Probleme dabei ist, dass es keine "Kultur" für Beziehungen wie wir sie uns wünschen gibt. In unserer Kindheit und Jugend lernen wir kaum, wie man damit umgehen soll (obwohl ich mich manchmal wundere, was andere Menschen so manchmal können). Das müssen wir uns zum großen Teil selber beibringen. Und da fällt man eben häufiger auf die Nase. Die wenigsten von uns dürften wissen, wie sich eine Ehe nach 30 oder 50 Jahren anfühlt. Was ist aus dem "Ehegefühl" der Anfangszeit geworden ? Was bedeutet Ehe, wenn die Pflege des Partners ansteht ? Ich glaube, dass das Gefühl der Liebe sich in den Jahren gewaltig ändert. Damit muss man umgehen können. Was kommt da in der Ehe auf uns zu ? Und die Alten sind uns nur begrenzt eine Hilfestellung. Für die Jungen wird es noch schwieriger, da es immer weniger lange Ehen gibt und somit auch Menschen, die darüber berichten können. Was früher Oma uns Opa erzählt haben, lernen wir heute aus Büchern. Gibt es inzwischen Bücher über lange Ehen ? Wie sie sich im Laufe der Jahre verändern ? Welche wechselnden Anforderungen auf die Partner zukommen ?

Darüber hinaus sehe ich auch ein Problem in der (heutigen ?) Haltung, möglichst viel und das sofort aus dem eigenen Leben herausholen zu wollen. Eine Ehe ist eine auf sehr lange Zeit angelegte Institution. Und das verträgt sich nicht miteinander. Ehe bedeutet auch Verzicht auf eigene Bedürfnisse, viel Geduld und ein Verlassen der Ich-Perspektive zugunsten der des Partners. Dafür erhält man Vertrauen, Zuverlässigkeit und Sicherheit.

Es ist eben ein Weg, den man gehen kann und Tausend andere werden dadurch verschlossen. Es ist eine EntScheidung. Man trennt sich eben von vielen anderen Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten. Viele wollen aber eine Unverbindlichkeit leben und alle Wege offen halten. Sie entscheiden sich für nichts. Ihnen bleibt aber auch nichts.

Meine subjektive Sicht
Grüße
Jürgen
*******n_bw Frau
408 Beiträge
Ehe
Warum heiraten?
....
Warum habe ich geheiratet?
Aus Liebe..
kein anderer Grund

lieben kann man sich auch ohne Trauschein...
Trotzdem...
Es war ein "Zeichen" für alle sichtbar. Ich gehöre IHM.
Und habe ewige Treue geschworen!

Warum heiraten?
..Aus Liebe
ich kenne
einige Ehen, die sehr lange (> 20J) bestehen und in denen Vertrauen, Zuverlässigkeit und Sicherheit. gelebt werden und die ugs. als glückliche Ehen bezeichnet werden - dh. auch kaum Streit und Gewalt sowieso nicht.

Dafür erhält man Vertrauen, Zuverlässigkeit und Sicherheit.
Aber Lust & Liebe sind Kinder der Freiheit und beim Blick hinter die Fassaden von "Vertrauen-, Zuverlässigkeits- und Sicherheits- Ehen" (nichts gegen solche) fehlen dort eben oft Spannung, Lust und erfüllende Erotik.

Nur die wenigen Paare, die ich kenne und denen es gelungen ist, auch diese Elemente in ihrer Ehe zu leben, nenne ich eine glückliche Ehe, wobei die auf die "Institution" als solche gar nicht angewiesen wären.

Erwin
meine ganz persönliche meinung
eine ehe aus liebe füreinander schließen
lust und leidenschaft - vertrauen und geborgenheit inklusive

ist ja eine sehr neue errungenschaft
wie bereits in beiträgen vorher angeklungen,
ehe hatte früher einen anderen hintergrund
und es fehlen die vorbilder dafür, wie dies zu leben ist.......

(ja auch heute gibt es noch "vernunftehen"
und solange b e i d e partner das für sich gut finden,
ist es auch eine möglichkeit ehe zu leben )


meines erachtens scheitern ehen daran,
dass man sich nicht genug freund ist......

denn eine ehe braucht
auch eine gute freundschaftliche basis....

nur so, schafft man es
in zeiten der "flaute" und krise
in zeiten der stetigen veränderung nicht nur des umfeldes
(wohnort-beruf-kinder)
sondern auch der eigenen und partnerpersönlichkeit
zueinander zu stehen.......

und genau das ist für mich das eheversprechen:
ich bin für dich da und teile mein leben mit dir

schwieriger denn je ist ehe heute geworden,
denn die "ansprüche" sind gestiegen:
war es früher weitgehend nur eine wirtschaftliche gemeinschaft

ist jetzt der wunsch da,
das der partner der alleinseligmachende glücksbringer ist....

damit ist jeder mensch auf dauer überfordert,
damit wird eheliche liebe überfrachtet mit erwartungshaltung
die so nicht einlösbar ist für ein leben lang......

damit wird liebe in ein brauchen und gebrauchtwerden reduziert
und ist doch soviel mehr.....


freundschaft ist zumindest das band
das mich und meinen ehepartner seit 20 jahren zusammenhält,
wenn es mal "knirscht"

wir haben ein notsignal vereinbart
wenn wir wenig zeit füreinander haben,
weil der alltag uns aufzufressen droht -
oder es kalt zwischen uns wird.....

dann nehmen wir uns eine gemeinsame auszeit....
(immer mit dem lockeren spruch: eine scheidung würde uns mehr kosten)
und suchen in der glut (freundschaft) nach dem feuer (liebe)

danke dafür, dass es uns bisher immer gelungen ist,
dieses feuer füreinander wieder zu entfachen....... *blume*





vielleicht schaffe ich es später,
meine gedanken dazu noch etwas klarer auszudrücken *g*
@frivole
ein sehr schöner Beitrag *top*

und vor allem bestätigt er meine Hoffnung, dass es, wenn beide nur wollen, möglich ist, langlebig zusammen zu bleiben.
@***in.. @**s. love... @**k.. Danke für sehr nachdenkenswerte Beiträge.. *blume*

Der Bär wäre nicht der Bär wenn er nicht doch noch was hätte, was er loswerden will....

Ergänzend vielleicht die Idee den 7 Jahresvertrag als eine von vier Möglichkeiten zu sehen..

erste Möglichkeit: kirchlich.. ohne irgendwelche versorgungstechnischen Auswirkungen, einfach nur, um sich selbst und von mir aus auch anderen zu zeigen wir gehören vor Gott zusammen.. als Möglichkeit für alle, die das brauchen, um glücklich zu sein... vielleicht auch weil sie dazu dieses emotionale Sicherheit brauchen...

zweite Möglichkeit: so wie jetzt, aber ohne Hintertürchen Scheidung... da überlegt sich vermutlich jede(r) dreimal, ob er/sie sich leichtfertig auf eine Ehe einlässt...

dritte Möglichkeit: Ehe auf Probe.. mit temporär nutzbaren verorgungstechnischen Vorteilen, die im Zweifel zurück zu zahlen sind und per se niedriger ausfallen, als bei denen, die sich das Hintertürchen Scheidungsoption nicht offen gelassen haben und damit dazu verdammt sind, bis ans Ende ihrer Tage mit der Entscheidung aus ihrer Jugend zu leben...
oder wie wäre es, mit dem 18. Geburtstag des letztgeborenen Kindes solch eine Möglichkeit zu bieten.. es könnte ja sein, dass mit dieser Option einige nicht ganz so verbissen an alles rangehen und sich der Kinder wegen wenigstens vertragen bis die groß sind.. *zwinker*

vierte Möglichkeit... genereller Verzicht auf den ganzen Versorgungsquatsch...
Schutz der Familie (egal mit welchem Status) mit besonderer Förderung der Kinder (Ausbildungsförderung, qualifizierte Betreuungsangebote etc.. die also direkt den Kindern zugute kommt und nicht auf Umwegen von Eltern zu deren Lebensunterhalt missbraucht werden kann) bis zu ihrem 18. Lebensjahr/Ausbildungende unabhängig vom Status der Lebensgemeinschaft..

wohl eher eine Utopie.. aber man wird ja wohl noch träumen dürfen..

Solange es in den Köpfen der Mehrheit immer nur eine Option gibt, wird sich so schnell wohl auch nichts ändern.. andererseits.. vor 30 Jahren hätten sich auch kaum Menschen in Deutschland vorstellen können, dass Frauenfußball hierzulande eine Option ist.. die Mauer würde heute noch stehen, wenn man immer alles als einzige Wahrheit und Möglichkeit der Realisierung von irgendwas hin nimmt... ohne auch mal quer zu denken...

Am Ende muss jeder seinen Weg finden... klar ist auch, dass sich jeder zuerst benachteiligt fühlt... wer gibt schon offen zu... Vorteile von einem bestimmten Versorgungssystem zu haben... läuft man doch schnell Gefahr, dass diese Vorteile eben fix mal zusammen gestrichen werden... jeder ist sofort für das Streichen von ungerechtfertigten Vergünstigungen.. aber nur solange er nicht davon betroffen ist.. dann geht es heftig zur Sache...

Auch eine Solidargemeinschaft kann nur solange funktionieren, wie Mittel dafür da sind, die Gebenden nicht überfordert werden und die Empfangenden es mit dem Empfangen nicht übertreiben.. aber kann man es ihnen übel nehmen.. Schwarze Schafe gibt es überall....
****61 Mann
1.223 Beiträge
@Erwin
Hallo Erwin,

ich denke, da habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt:

Aber Lust & Liebe sind Kinder der Freiheit und beim Blick hinter die Fassaden von "Vertrauen-, Zuverlässigkeits- und Sicherheits- Ehen" (nichts gegen solche) fehlen dort eben oft Spannung, Lust und erfüllende Erotik.

Diese Art von Ehen haben gar nichts mit fehlender Spannung zu tun. Im Gegenteil: da zofft es auch manchmal gaz heftig ! Was ich meinte, ist mehr eine emotionale Sicherheit und das tiefe Vertrauen, dass durch jahrelange Zugehörigkeit entsteht. Ich weiß, mein Partner ist für mich da. Also ein Trapez beim Drahtseilakt.

Ich stimme Dir zu: Ehen in denen immer Harmonie und niemals Streit zeigen, sind häufig gar keine Ehen, sondern nur eine Art Wohngemeinschft mit Kindererziehung (kenne ich aus eigener leidvoller Erfahrung).

Viele Grüße
Jürgen
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