Lichen Sclerosus
Hallo!
Ich wurde im Alter von 20/21 Jahren beschnitten, und zwar, weil ich eine Vorhautverengung aufgrund eines Lichen Sclerosus hatte. Wir - mein Hausarzt und ich - haben es erstmal mit einer Kortisonbehandlung versucht, die aber nicht so viel gebracht hat.
Ich habe die eigentliche Vorhautamputation dann bei einem niedergelassenen Chirurgen machen lassen. Der sagte mir, dass er entweder radikal alles wegschneiden oder Vorhautbändchen und ein Stück Vorhaut dranlassen könnte.
Der Chirurg sagte mir auch, dass bei letzterer Variante das Risiko etwas größer sei, dass der Lichen wiederkommt, aber mir erschien das als die erträglichere Variante, hing doch meine Vorhaut nicht nur an mir sondern ich auch an ihr.
So habe ich noch ein Stück Vorhaut - im schlaffen Zustand ist die Eichel zu etwa der Hälfte bis zwei Drittel bedeckt - und mein Vorhautbändchen. Ich denke aber, dass diese Option sehr stark davon abhängt, wie groß der "Befall" ist und wo die Verengung liegt.
Eine Alternative zur Beschneidung - etwa einen Einschnitt zur Weitung - hatte man mir damals nicht präsentiert, aber ich vermute, dass das sowieso nicht gegangen wäre, da sich die Vorhaut nicht nur verengt, sondern durch den Lichen auch oberflächlich verhärtet hatte.
Ich weiß nicht mehr, wie lange genau ich nach der OP warten musste, bis "Er" wieder "einsatzfähig" war. Ich glaube, es waren so um die 4 Wochen. Ich kann mich auch noch an eine kleinere Komplikation erinnern: An der Naht hatte sich eine kleine Nekrose gebildet. Das tote Gewebe löste sich irgendwann auf und der Rest verheilte ohne Rückstände oder sonstige Probleme.
Was die Empfindungsfähigkeit angeht, habe ich nur den Vergleich zum "Handbetrieb". Ich kann mich erinnern, dass das vordere Stück der Vorhaut - also das, was abgeschnitten wurde - etwas empfindlicher war als das, was ich jetzt noch übrig habe. Das vermisse ich manchmal, aber insgesamt würde ich nicht sagen, dass ich wesentlich unempfindlicher geworden wäre.
Dadurch, dass noch Vorhaut übrig ist, hat sich beim Masturbieren auch nicht viel geändert.
Ich habe mir das nicht ausgesucht, und wenn es nicht medizinisch notwendig gewesen wäre, hätte ich es auch nicht getan. Es aus ästhetischen Gründen machen zu wollen, kann ich nicht ganz nachvollziehen, gerade weil jeder chirurgische Eingriff ein nicht von der Hand zu weisendes Komplikationsrisiko mit sich bringt, aber wie heißt es so schön: Jede Jeck is anders!
Ich bin auch recht froh, dass meine Eltern mich nicht aus - ich sage es mal vorsichtig - "anderen" Gründen vorher schon haben beschneiden lassen, da ich so zumindest noch zum Teil "intakt" bin.
Ansonsten: Mit einer Vorhautverengung so bald wie möglich zum Arzt! Scham oder Ähnliches ist da kein guter Ratgeber. Ich habe zu lange gewartet, und mir dadurch vielleicht die Möglichkeit genommen, das medikamentös zu lösen.
Grüße,
Wolkenjunge