Also ich könnte mich bei dem Thema endlos und heftig aufregen. Aber ich habe schon länger den Verdacht, dass ich vielleicht "nicht richtig ticke", zumindest im Vergleich zum Mainstream (der mir aber recht herzlich an der Poperze vorbeigeht).
Kein Sex ohne Liebe, so wird bei mir ein Schuh draus. Andersherum könnt ich mich immer kugeln. Die armen Menschen, die nichts weiter von sich aufzubieten haben für eine Beziehung als ihre Fähigkeit zum Paarungsvollzug. Ich muss mir grad so richtig auf die Finger klopfen, um jetzt nicht voll vom Leder zu ziehen. Sagen wir, ich hab dazu eine recht eindeutige Meinung.
Danke
@*******icht für den eingebrachten Grundkurs in Polyamorie. Für mich (!) der einzige vernünftige Ansatz eine Partnerschaft zu führen in dieser Welt - getrieben von Achtung und Liebe, nicht von ... Trieben und Ängsten. (Zumindest wenn man sich darüber Gedanken machen muss. Wenn's ohne läuft - herzlichsten Glückwunsch!)
Versteht mich bitte nicht falsch: Ein ganz klares Ja von mir dazu, dass Sex für eine Beziehung wichtig ist. Nur müsste mir was fehlen damit ich auf die Idee käme, eine Beziehung mit vielen Facetten zu einem geliebten Menschen aufzugeben, weil man im Bett nicht auf einen Nenner kommt. Vielleicht noch mich deswegen scheiden zu lassen (In guten wie in SCHLECHTEN Tagen!).
Erstens können und müssen sich Beziehungen auch sexuell entwickeln. Eine Frau, die mit 25 vielleicht eher zurückhaltend in Sachen Sex ist, kann mit 35 ein unersättliches Luder geworden sein, weil sie sich besser kennt, Erfahrungen gemacht hat (vielleicht nicht unbedingt mit ihrem Partner?), reifer ist. Andersherum kann der potenteste Hengst in dem Alter schon erektil dysfunktional sein - der freut sich dann bestimmt wenn seine Holde ihn dann vor die Tür setzt.
Und zweitens macht man es sich ein bissel einfach, wenn man lieber kneift als ein Problem gemeinsam und kreativ zu lösen.
Ach ach, Beziehungen können wirklich oberflächlich sein - wer bin ich schon, das beurteilen und über einen Kamm scheren zu dürfen. Allein, es ist einfach nicht meine Art zu denken und zu lieben (oder geliebt werden zu wollen).
Und es gibt einiges an 'witziger' Literatur über die Psychologie von Beziehungen (respektive Partnerschaften), die dann doch zu dem Schluss kommt, dass eher bei den Menschen, die ihr Liebesglück von der Einhaltung der Monogamiekonvention abhängig machen, etwas im Argen liegt als bei denen, die sich vermeintlich nicht unter Kontrolle haben oder auch mal gönnen können. (Auch hier gilt wieder der Einzelfall und die sicher lange Liste an Literatur, die vom Gegenteil berichtet.)