ist es out, auf gefühlvollen Sex zu stehen?

Sex ist doch immer eine Sache zweier (oder manchmal mehrer) Menschen.
So sollte es doch immer einen Konsens geben was der /die Partner(in) liebt und was
nicht.
Für mich/uns hat Sex immer gefühlvoll und (meist) zärtlich zu sein.

Fesseln und Schläge - nein danke

hw67

Ich habe Schwierigkeiten, den Imperativ "hat .... zu sein" mit "gefühlvoll" in Verbindung zu bringen.

...es ist der Anspruch darauf , wie die schönste Sache der Welt für uns zu sein hat,
kanst auch zerpflücken Herr Schullehrer...

Von mir aus kann es gerne "out" sein ... das stört mich nicht im geringsten

kann nie out sein - meiner meinung nach.
(gilt auch beim sex. oder gerade dort)

Wenn es zu dieser Frage tatsächlich ein IN und OUT gäbe, dann würde es ja bedeuten, dass sich alle potenziellen Partner, die sich dem Mainstream zurechnen, gleich verhalten würde ... coole Idee eigentlich ... dann könnte man den JC ganz simpel ordnen in "Gefühlvoll" und "Mechanisch/Pervers/Hart" ... und frau wüsste gleich, was geboten ist ...

Ich steh auf gefühlvolle Härte und romantisches Pervers-Sein. Das Gegenteil von "gefühlvoll" ist für mich mechanisch, desinteressiert, stumpf, verklemmt, narzisstisch, verachtend.


Diese Schwierigkeiten habe ich auch. Ansprüche sind für mich etwas ziemlich Gefühlloses, egal ob sie eine gesellschaftliche Forderung darstellen oder ihren Ursprung in der eigenen Haltung haben. Anspruchshaltungen scheinen mir "IN" zu sein. Darunter leidet vermutlich das Gefühlvolle in deutschen Betten. Oder?

also anders ausgedrückt Erwartungen, Hoffnungen waren schon immer normal und berechtigt. Ich glaube nicht, dass sich da in den Betten der Paare XY je viel geändert hat. Suggeriert wird uns allerdings durch die Medien, dass dies oder jenes "normal" zu sein habe und daher, wenn es nicht üblich ist, durchgesetzt werden müsse.

Meiner Meinung nach tangiert das Liebespaare kaum, wohl aber Zufallspaare aus Jägern und Gejagten. Auf dem freien Markt werden Vorgaben von Dritten schnell zu Kriterien, die man bestenfalls einschränkt, wenn man merkt, dass sie überzogen sind und verhindern, überhaupt "zum Schuss" zu kommen. Wenn übersteigerte Erwartungen auf das Maß gesunder Realität zurückgeschrumpft werden, hat das durchaus sein Gutes.

Da Menschen mit mehr oder auch weniger Gefühl im Sinne von Empathie geboren werden, wird sich die Art ihrer Beziehungen immer danach richten, was sie einzubringen haben. Wer seine/n gefühlvolle/n Partner/in seelisch verhungern lässt, wird sicher auch beim Sex nicht mehr Gefühl zu geben haben.

Ich hatte dabei gar nicht mal an eine eventuelle Anspruchshaltung gedacht, sondern viel einfacher:
Dort, wo etwas "zu sein hat", kann es schnell passieren, daß übergangen wird, was "ist".
Und die Bereitschaft wahrzunehmen, was "ist", ist meiner Ansicht nach Voraussetzung für´s Fühlen.
Wahrzunehmen, was "ist", ist fühlen!

Das ist kein Imperativ übrigens.. Sorry for

semantisch ist es einer!

Ach, ich finde es selbst schon zufriedenstellend, wenn sich der Trend nicht Richtung mehr Spielzeug und weniger Sex dreht. Die genaue Abgrenzung zwischen wahrer Emotion und gefühlsintensivem Bullshit ist ja sowieso recht subjektiv.

Warum sollte es Out sein auf gefühlvollem Sex zu stehen.
Es ist einfach erfüllender, für mich, wenn ich den Menschen zugetan bin.
Da kann mich, ein sinnlicher Kuss in den Nacken, vor Wonne zu schmelzen bringen.

Ja es gibt viele Möglichkeiten Sex zu haben, so wie jeder Mensch einzigartig ist.
Und jeder ist doch frei genug für sich zu entscheiden, was ihn Geil macht.

Oder
Sind wir alle Schafe geworden

Nein, gefühlvoller Sex ist meiner Ansicht nach nicht out. Es hat ja jeder bei den verschiedenen Praktiken unterschiedliche Gefühle. Auch bei den "harten" Praktiken hab ich die Erfahrung gemacht, dass diese teilweise als sehr gefühlvoll empfunden wurden, dabei meine ich insbesondere das Gefühl der Geborgenheit (von rein körperlichen Gefühlen mal abgesehen). Ich selbst hab auch gerne gefühlvollen Sex, am ehesten durch Blümchensex. Aber auch "harten" Sex finde ich unter Umständen gefühlvoll. Es darf aber auch gerne einfach nur hemmungsloser, geiler, wilder Sex ohne Gefühle sein.

Meine Frau liebt den gefuehlvollen leidenschaftlichen Sex.
Ich , als mann, denke, dass es immer schwerer wird, Leidenschaft in das Spiel einfließen zu lassen. Es gibt mir zu viele reizueberflutungen von außen, zu wenig zeit , viel Arbeit und die ganze Ablenkung, die einen bis in den Feierabend verfolgt.
Am besten abschalten, mal versuchen den Kopf auszuschalten und sehen, was passiert.
LG pasupa

Gefühlvoller SEX ist auch was sehr erotisches.....man kann es in vollen Zügen genießen,
ob es streicheln und inniges küssen ist. Es hat was ganz emotionales .....ja das hat es;-)))

guten morgen in die runde

ich gebe zu, ich habe nicht alle 20 seiten gelesen, möchte an dieser stelle aber auch meinen "senf zum thema" schreiben.
wie man unserem profil entnehmen kann, sind wir kein paar das viel freude an sog. blümchensex hat - was keinesfalls heisst, dass unser sex nicht gefühlvoll wäre. ganz im gegenteil.
blicke, berührungen, streicheln, küssen.... das ist bei uns genau so intensiv wie ein griff in die haare etc.
auch wir können es langsam angehen lassen, allerdings geniessen wir das eher in form von kuscheln als beim sex.

allen einen schönen sonntag.
gina

ob Sex überhaupt nicht-gefühlvoll sein kann.

Das meine ich jetzt nicht im Sinne von: "eigentlich ist doch jeder Sex schön."
Sondern vielmehr in dem Sinne, daß jede sexuelle Begegnung mit Gefühlen verbunden ist.

Ob dies dann tolle und schöne, oder als ungut empfundene Gefühle sind, und ob sie dann wahrgenommen werden oder auch nicht, ja vielleicht sogar übergangen oder verdrängt werden ist ja noch einmal eine andere Frage.
Aber Gefühle sind denke ich immer dabei.

Neulich unterhielt ich mich mit jemandem über polyamore Lebensweisen.
Da hörte ich den Satz: manchmal möchte man doch vielleicht auch einfach mal unverbindlichen Sex.
Ist unverbindlicher Sex nicht aber ein Paradoxon?
Da, wo etwas verbunden ist, fließt doch auch Energie.
Beim Sex fließt auch Energie, sonst würden wir ihn kaum wollen, oder?
Kann Sex unverbindlich sein, wenn doch dabei Energie fließt?

Und, um den Bogen wieder zu schliessen:
Kann Energie fliessen, ohne daß Gefühle dabei entstehen?

Unterschied dürfte darin bestehen, dass man die Partnerin entweder als solche wahrnimmt oder sie nur als Mittel zum Zweck des Auflösens eigenen Triebstaus betrachtet.

Emotionale Verbindung beim Sex ist meiner Meinung nach etwas völlig anderes als die Frage Hart vs. Soft.

Ich finde Kuschelsex underrated. Der kann genauso animalisch und schmutzig sein wie der harte.

Underrated? Meinst du damit "unterbewertet"?
Und kannst du noch genauer ausführen, wie du das meinst, gerade im Zusammenhang mit dem Thema "gefühlvoller Sex"?

Genau.

Für mich ist Kuschelsex nicht automatisch der "prüde" Sex, von dem man sich bei der sexuellen Freiheit automatisch weg entwickeln muss.

Kuschelsex kann genauso unabhängig, individuell und schmutzig sein wie harter Sex. Man ist gefühlvoller. Nimmt die Bewegungen des anderen bewusst war. Das muss nicht gleich brav sein. Man kann also mit dem anderen auch "spielen" und sie sanft steuern.

Ich genieße das. =)

Klar kann auch harter Sex gefühlsmäßig tief sein. Wie tief die Gefühle zur Geliebten sind, ist ja ein ganz anderes Thema.

Als ich den Titel dieses Threads gelesen habe, dachte ich genau daran, dass zärtlicher Sex oft in der braven Schublade ist. Das ist aber genauso Quatsch wie das Vorurteil, dass harte Spiele oberflächlich sein müssen.

... sind durchaus miteinander kombinierbar.

...denke, es ist sicher nicht out, auf gefühlvollen, normalen, herkömmlichen Sex zu stehen, Leute, die das mögen, sind bestimmt die große Mehrheit, aber die Gesellschaft ist offener geworden geworden und es trauen sich mehr Menschen, zu sagen, dass sie auch auf andere Spielarten stehen. Dadurch, dass aber mehr über die nicht gewöhnlichen Spielarten geredet wird, könnte schon der Eindruck entstehen, es sei out, 'normalen' Sex zu bevorzugen...
LG