ist es out, auf gefühlvollen Sex zu stehen?
Im Laufe der vergangenen Jahre habe ich viel ausprobiert, was mit Sex und Neigungen zu tun hat. Ich habe mich bisweilen leiten lassen von meinen jeweiligen Sexpartnern, wollte nicht schon im Vorfeld ablehnen, ohne die Praktik zu kennen. Ich habe für mich festgestellt, dass manche Dinge absolut für mich keinen erotischen Reiz auslösen, andere wiederum sehr. Das, was ich mag, scheint im Vergleich zu manchen Erzählungen, die mir zugetragen werden, recht harmlos, eher gefühlvoll zu sein. Ich kann zb nicht viel mit BDSM anfangen. Fesseln der Hände und auch Füsse, ja, aber keine Spiele mit Machtausüben, Unterwerfung, Unterdrückung. Augen verbinden finde ich zb sehr toll, dazu ein MP3 Player auf den Ohren, so dass ich weder sehen noch hören kann, was "er" macht. Das finde ich spannend. Ich habe schon Dreier hinter mir, auch Swinger, ich kann damit nichts anfangen, es erregt mich nicht immens. Ein sinnlicher Kuss in den Nacken dagegen kann mich schier vor Wonne die Knie wegkippen lassen.
Früher habe ich es trotzdem gemacht, es hat mir ja nicht geschadet, einfach nur nichts ausgelöst auf sexuell erregender Ebene. Es schadet mir auch heute nicht, aber ich stelle mir die Frage: Muss man etwas tun, was einem nichts bringt? Wenn ich auf sexueller Ebene etwas tue, was mich nicht in die Höhe treibt, dann fühle ich mich: unbefriedigt.
Ich lese viel im Internet. Hier, in anderen Foren. Ich erlebe hier viele Menschen, die FÜR MICH ins Extrem gehen. Diverse Praktiken hören und fühlen sich für mich gefühlskalt, mechanisch an. Ich habe viel mit Freunden darüber geredet, sie scheinen wiederum auf dieselbe Art von Sex wie ich zu stehen. Auf den eher schlichteren aber gefühlvolleren Sex. Ich liebe es, wenn bestimmte Handlungen in mir ein Gefühl auslösen, wenn sich mir die Haare vor Wonne auf der Haut aufstellen, Gänsehaut über den ganzen Körper zieht.
In Kontakt mit Menschen, die eher BDSM, Polygamie etc als erregend empfinden erlebe ich, dass sie es nicht für möglich finden, dass ich so gar nicht auf diese Dinge stehe. In diesen Situationen komme ich mir schon manchmal wie ein Alien vor Erst dieses WE hatte ich eine Unterhaltung, in welcher der Gegenüber der Meinung war, dass man sich alle Neigungen ansymphatisieren kann. Ich bin da anderer Meinung.
Deshalb stellt sich mir die Frage: ist man out, bzw ist es out, eher auf gefühlvollen Sex zu stehen? Ist es out, dass man keine wechselnden Sexpartner braucht, nicht stets Spielzeug, BDSM, Fesseln etc?
Bin auf eure Antworten gespannt