*********smile:
Man muss sich ja nicht gefallen, aber es würde vielen schon helfen, zu lernen wie man sich selber freundlich und mit Nachsicht ansieht.
Wenn man es schon mit sich selbst nicht kann - wie soll man es denn sonst gegenüber jemand anderem können?
Es ist und bleibt eine Zwickmühle: Je kritischer man sich sieht, desto unattraktiver fühlt man sich und strahlt es zumeist auch aus, wodurch man "objektiv" unattraktiver wird. Es ist also sehr verständlich, dass hier dazu aufgerufen wird, sich nicht selber fertig zu machen, weil Lebenszeit, Ernährungsgewohnheiten und Gravitation an einem nicht spurlos vorbeigegangen sind. Und es ist sehr richtig, dass man wohl kaum in der Lage sein wird, einen anderen Menschen zu mögen, wenn man sich schon selber nicht mag. Nur ist es so, dass viele genau diese kontraproduktiven Komplexe und Ängste mit sich herumtragen, und ihnen gegenüber immer nur "Bangemachen gilt nicht!" zu rufen hilft nicht viel. Wenn jemandem darüber bang ist, bringt ihn das einfach nicht weiter, es kann sogar den Druck verstärken. Denn nun fühlt er sich nicht nur hässlich und verlassen, sondern auch noch dumm und unfähig, weil er den Selbstzweifel nicht abzustellen vermag. Der wesentliche Punkt hier wäre wohl weniger reale Schönheit als vielmehr Ich-Stärke, also das Vermögen, sich vom Urteil der Anderen unabhängig machen zu können, sich selber gut zu finden, ohne vorher die Titelbilder einschlägiger Mode- und Fitnesszeitschriften zu befragen. Nur: Diese Ich-Stärke kann man nicht einfach so aus dem Hut zaubern, die muss man entwickeln, wenn sie einem nicht in die Wiege gelegt wurde. Wie macht man das konkret?