Wahrnehmung der Realität.....
Die (korrekte?) Wahrnehmung - in diesem Falle im Sinne von Verstehen - ist ja noch nicht einmal bei dem von den Wanderers verwendeten Begriff "Symbiose" gelungen
, addiert man dann das "für mich ist das eben so" bei allen Beteiligten, ist man mitten drin beim Watzlawick
. (Mit so einem fetten Grinsen im Gesicht fängt der Tag gleich viel netter an...)
Was die meisten wohl mit diesem Oberbegriff in Verbindung bringen, und zugegebenermaßen ist dieser Begriff aus dem Biounterricht wirklich sehr stark in diese Richtung geprägt, ist der sofortige Tod eines an der "Symbiose" beteiligten Partners bei Wegfall des anderen, was aber als
EUsymbiose bezeichnet wird.
Zu keiner Zeit wurde von Aufgabe der Eigenständigkeit oder gar Verlust der Individualität mit einhergehender Unfähigkeit zur alleinigen Existenz geschrieben! Ganz im Gegenteil. Mindestens die Möglichkeit zum Wachstum der eigenen Persönlichkeit innerhalb der "wanderschen Symbiose"
verstehe ich als eine ihrer Prämissen, nicht als Ausschlußkriterium.
Ohne mir anzumaßen wissen zu wollen, was andere meinen, kann ich nur meinen Eindruck wiedergeben: So wie ich es verstanden habe, würden auch die Wanderers unter KEINEN Umständen eine Beziehung führen wollen, wie Frivole und Brian sie unter "symbiotisch" verstehen.
selbstaufopferung verursacht ein dauer-schlechtes-gewissen-klima
= lebensfeindlich für frivole
Ich glaube, nicht nur für Frivole, sondern so verstehen es hier alle.
Oder die Wanderers
Deine Philosophie ist die der "langen Leine", also mit einem hohen Anteil an Eigenbereich, der nicht mit dem Partner geteilt wird.
Wenn ich das entsprechende Post von Frivole lese, entnehme ich dem NICHT, dass sie den anderen AUSSCHLIESST, lediglich, dass sie manche Dinge auch oder alleine TUN möchte.
Das Problem ist nur, dass der Eindruck entsteht, dass falsche Schlußfolgerungen gezogen werden: Lange Leine = Leben, ohne den anderen (emotional) einzubeziehen. Symbiose = völlige Selbstaufgabe.
Wobei eigentlich alle meinen: Ein Mit-
einander in verbundenheit
,
wobei dieses Miteinander sich für jeden ganz unterschiedlich gestaltet.
Mein Mann und ich z.B. sind einfach nur verdammt GERNE andauernd zusammen. Wir teilen NICHT das gleiche Hobby, mögen NICHT immer dieselben Menschen, haben ganz unterschiedliche Berufe, und wir nehmen an diesen Verschiedenheiten interessierten Anteil, weil uns der andere INTERESSIERT, nicht weil wir auch diese Bereiche "beherrschen" wollen.
Unser Leben "an sich" ist unterschiedlich, dass wir zur Wahrung unserer Individualität auf ein "künstliche" Distanz verzichten können, da unser Zusammenleben bei keinem von uns das Gefühl des Eingeengtseins hervorruft.
Differenzierung der Persönlichkeit bei gleichzeitiger (starker) Verbundenheit an einen besonderen Menschen schließt sich mMn nicht aus. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass sich ein ganz wesentlicher Teil der persönlichen Entwicklung innerhalb einer (Paar)Beziehung vollzieht. (Was bei einer Eusymbiose gar nicht möglich ist.)
So, langer Rede kurzer Sinn...
Wenn ich nun "plötzlich" bemerke, mehr Zeit und Raum für mich allein zu wollen, bei bestimmten Dingen den Partner AUSSSCHLIESSEN zu wollen, dann muß ich mich fragen: Brauche ich diesen Raum für meine persönliche Entwicklung oder distanziere ich mich von meinem Partner? Aber ein Warnsignal wäre es schon für mich im Sinne davon, dass ich das hinterfragen müßte. Stellt sich heraus, dass dies nur mit einen benötigten Freiraum für mich zu tun hat, kein Problem, darin würde ich von meinem Partner auch unterstützt, gelassen, etc. Komme ich zum Schluß, dass ich mich VOR meinem Partner ZURÜCKZIEHE, dann liegt für mich schon einiges im Argen. Das würde ich definitiv als Warnsignal ansehen.