@sill_olaf
das bedeutete bei mir (er) ganz konkret: mehr aufgaben wie kindererziehung, haushalt usw. deligieren und wieder anfangen viel sport zu treiben, sich selbst und seinen körper zu lieben und auch die eigene karriere voran zu treiben, anstatt das eigene leben anderen unter zu ordnen.
Dass du von deiner Partnerin nicht mehr erwartest, sie soll dich glücklich machen, in dem sie dir den Respekt, die Zuwendung und Achtsamkeit entgegen bringen soll, die du dir selbst nicht gönnst, halte ich für eine sehr weise Entscheidung, lieber sill_olaf.
Wenn dabei jedoch deine tiefsitzende Absicht und Richtung deines Handelns sich eher mit "gegen dich" bzw. "ohne dich" als mit "für mich" und auch "für uns" beschreiben lässt, kann der Schuss nach hinten losgehen.
Sind die Kinder, deren Erziehung du
'delegieren' willst gar nicht deine? Denkst du (falls es doch deine sein sollten) dass das Weiberkram ist? Wertest du entsprechende Bemühungen deiner Partnerin ab oder sind sie dir gleichgültig?
Bewohnst du den Haushalt nicht?
Haushalt bedeutet schlichtweg die Befriedigung der Grundbedürfnisse
'wärme, Essen, Trinken, Schlaf, Gesundheit [...] Ordnung', die inmediasres so nett aufgelistet hat, durch wiederkehrende Arbeiten regelmäßig und zuverlässig zu ermöglichen. Wenn du erwachsen bist, bist du in diesem Punkt für dein eigenes Wohlergehen mitverantwortlich.
Wenn du diese Verantwortung zugunsten anderer Ziele (du nennst hier ganz konkret:
viel sport zu treiben, sich selbst und seinen körper zu lieben und auch die eigene karriere voran zu treiben
)
einvernehmlich mit ihr arbeitsteilig an deine Partnerin abgeben kannst (beispielsweiseweil ihr euch einig seid, dass
dein höheres Gehalt, das
du als Vater nur dann erzielen kannst, solange
sie dir den Rücken freihält von der karrierehemmenden Pflicht,
deine Kinder während
deiner Arbeitszeit zu betreuen,
ihr das Wirtschaften im Haushalt erleichtert) und sie ebensoviel Gelegenheit hat, ihre Ziele (die sie selbst formulieren und mit dir vereinbaren kann) zu verfolgen und ihre Bedürfnisse (ich zitier hier nochmal inmediasres: "Ordnung, Sicherheit, Partnerschaft, Liebe, Fürsorge und Kommunikation") zu befriedigen, wird das bestimmt ein schönes Projekt, bei dem auch das in diesem Forum i.d.R. imMittelpunkt stehende Bedürfnis nach Sexualität für beide Erfüllung findet.
Dass ich hier mitten in der Nacht allein am PC hocke, liegt auch daran, dass mein Eheliebster mich um Unterstützung beim (wie nanntest du es?)
'Vorantreiben seiner Karriere' gebeten hat und ich seine Abwesenheit wegen einer Weiterbildung zähneknirschend (nicht etwa weil ich ihm misstraue, sondern weil die Kinder und ich ihn vermissen) hinnehme und den Haushalt ebenso allein manage wie die Kinder ohne ihn betreue - was die Kinder ziemlich doof finden und eigentlich nicht gewöhnt sind.
Solange solche Absprachen einvernehmlich von zwei Partnern getroffen werden und beiden die vereinbarten Ziele wichtig sind, kann Arbeitsteilung oder ein Gesundheitsprojekt wie "
Wir stellen unsere Ernährung um." oder "
Wir gehen ins Fitnessstudio" oder "
Wir besiegen den Krebs." oder ein anderes Ziel wie "
Wir wandern aus." oder "
Unsere Tochter studiert." oder "
Wir wünschen uns ein Baby." oder "
Wir machen uns selbständig." oder "
Wir bauen ein Haus. " oder was immer du dir vorstellen kannst, dazu beitragen, dass beide sich in der Beziehung miteinander wohlfühlen und einander wertschätzen.
Was dabei schiefgehen kann, stand am 26. Februar 2007 sehr schön in der
WELT ONLINE.
Irrtum Nr. 2
'Sex funktioniert auch dann, wenn der Rest schlecht läuft ' gibt dir, lieber sill_olaf, eventuell Hinweise, was für das Erreichen deines Ziels, gut für dich selbst
und für eine erfreulichere Beziehung zu sorgen, wichtig und richtig ist - und was dabei schief gehen kann. Auch Irrtum Nr. 4 enthält Hinweise, die in direktem Zusammenhang mit deinen frischgefassten, neuen Vorsätzen stehen.
Anders als bei den Tieren ist die Sexualität beim Menschen untrennbar mit dem Gefühlsleben verknüpft. Flauen die Gefühle in der Partnerschaft ab, so gibt es nur einen Erfolg versprechenden Weg, dem zu begegnen: Die Partner müssen ihre Zufriedenheit miteinander verbessern.
Viel Erfolg auf diesem Weg wünscht uns allen hier
BIanca