Libidoadlibitum:
wird schwer mit der ewigen liebe, wenn man nicht akzeptieren kann und will, dass der andere anders ist als man selbst.
Was vorausgesetzen würde, dass es "ewige Liebe" gebe.
Einmal soll sie "ewig" sein - und DANN noch die Frage, wie das Wort "Liebe" konkret zu definieren sei.
den absoluten, den romantischen gleichklang, das eins sein, findet man nur mit sich selbst.
Romantik. Ein "autistisches" Gefühl. Joo, könnte hingehen.
nicht hinnehmen zu wollen, dass ein partner andere vorstellungen, werte, ideale, wünsche haben kann, als man selbst, das ist…nunja…wenig beziehungsförderlich. zumindest, wenn man beziehung als ein miteinander von mehr als einem menschen definiert.
Beziehung. Zwei Instanzen treten miteinander in Interaktion. Punkt A und Punkt B beziehen sich über eine Gerade.
die kunst besteht meiner meinung nach darin, dem anderen raum für seine andersartigkeit zu geben, ohne ihn darin zu bewerten oder beschränken. der eine will pretty woman sehen, der andere speed. und manchmal tut man das gemeinsam, nicht wegen selbstaufgabe, sondern wertschätzung - "mich interessiert, was und wie du bist. ich finde auch die anteile an dir, die so gar nicht meine sind, ergründenswert. dafür tue ich auch dinge, die ich für mich alleine nicht machen würde."
Ein mögliches Modell. Erfolgversprechender in Sachen Partnerschaft fände ich persönlich eine Erkenntnis, nicht alles gemeinsam machen zu müssen. Einander FREIRÄUME der Andersartigkeit zu lassen.
respekt vor der unterschiedlichkeit anderen bedeutet mitnichten verleugnung des eigenen selbst.
Nun je. Ich habe Respekt vor der Leistung des Musikers eines romantischen Symphonieorchesters. Auch, wenn ich kein besonderer Freund der romantischen Musikepoche bin, sondern Renaissance- ("Alte Musik") und Frühbarock / Barock bevorzuge.
mitunter erweitert das sogar den eigenen horizont. die fremden seiten des partners, die, die man so gar nicht versteht, anzunehmen. dann kriegt man vielleicht sogar den stock aus dem arsch, dass xy nicht hetero genug ist und zuwenig anspruchsvoll. dann kann man sich auch einfach berieseln lassen. etwas zulassen, das man bis dato nicht konnte.
schmunzel Ich stelle mir gerade in der Praxis vor, mir eine Platte / CD / I-Dingens von Chris de Burgh anzuhören, ohne etwas kaputtzuschlagen, damit der Zucker von den Möbeln falle.
an der andersartigkeit kann man sich weiter entwickeln, weniger am "wir denken gleich und tun gleich". es ist bloß anstrengender. und verdammt, man muss sich auch mal selbst hinterfragen.
DAS - sollte man in der Tat in gewissen Abständen. Leider wird eine Fähigkeit zur Selbstreflektion von anderen häufig als Schwäche / Zaudern / Verinnerlichung ausgelegt.
Ganz im Ernst: Die Erfahrung lehrt, dass sich einmal erwachsene Menschen nicht mehr groß ändern. (Ausnahmen mögen von geistiger / seelischer Größe zeugen - O-DER aber von Orientierungslosigkeit). Früh Erlerntes und Verinnlichtes, "Prägungen" (als Phänomen damals benannt von Konrad Lorenz, m.W. gehirntechnisch noch nicht hinreichend erforscht), Rituale, halt- und richtungsgebende Traditionen - Globalisierung hin, Flexibilität her - Menschen streben nach Sicherheit, Geborgenheit, Vertrauen (sogar Männer :-), wenn auch, bio-evolutiv bedingt, durchschnittlich weniger als Frauen).
Einen erwachsenen Menschen (bzgl. einer Zweierbeziehung) ändern zu wollen, fände ich in jedem Fall anmaßend und unrealistisch, außerdem unsympathisch. Ändern kann und darf man sich nur selbst - wenn man die Kraft dazu findet.
Ich glaube, damit die weltvergessende und tröstende Umarmung in der Liebe stattfinden kann, braucht es im Alltag schlichterdings Disziplin, Pflichtbewusstsein, Verantwortungsgefühl. Die LIEBE - wäre dann Pause, Entlastung davon. Tapetenwechsel. Das Abtauchen vom Intellekt, das zur Erholung der Seele nötig ist.
M.E. muss man das, was man selbst als Marotte des Partners empfindet, nicht "respektieren". (Respekt ist mir ein zu großes Wort. Respekt erhält, wer sich Respekt erarbeitet). Nee, ich finde: AUSHALTEN reicht bereits aus.