Brynjar:
Doch wenn man in einem Artikel schon Luhmann zitiert, dann ist das schon ziemlich schwach.
Hm. Scheinst vom Soziologie-Fach zu sein. Kenne den Namen bislang auch noch nicht.
Was ist denn das für ein historisches Verständnis? Freie Partnerwahl seit Jahrhunderten? Das ist doch einfach nur faktisch falsch. Da würden sich die Frauen (und mit Abstrichen auch die Männer) vergangener Jahrhunderte aber bedanken für diese nachträglich vergebene Freiheit, die sie bei ihrer Partnerwahl genossen haben.
DAS ist allerdings eine treffende Bemerkung.
Fazit:
Wenn diese Überhöhung der Liebe (die nicht Jahrhunderte währt, sondern eher 80 Jahre) ein Ende hat, freue ich mich.
Dann hören wir im Radion vielleicht auch nicht mehr in 9/10 Fällen Lieder über Liebe.
Naja, Verliebtsein gilt zwar als ein relativ kreatives Irresein. Der Verliebte überhöht sein Gegenüber, betet es auf den Sockel hinauf an und dichtet ihm (ihr) Hymnen. Die scheinen dann um so großartiger auszufallen, je unerwiderter die "Liebe" bleibt. (Theorie "Künstler als Leidensmann" -> gilt zwar in der Kunstszene als historisch überholt).
Hartehaende:
Die Wahrnehmung ist eine andere; wenn sich ein Politiker oder Künstler als homosexuell oder polyamor oder gar sadomasochistisch outet, ist das eine Nachricht, wenn er erklärt: "Ich habe 1 Frau und 1 Kind" ist das garnichts.
So ähnlich wie mit der chemischen Rückstandsanalytik oder der gefühlten Anzahl Kinderschänder in der Gesellschaft. Ja, ist was dran.
Joiman:
ich hab nur "focus" gelesen und etwas querbeet. zeitungen haben ein auflage zu erfüllen damit sie existieren. ob der beitrag fundiert ist oder nicht ist egal..hauptsache was geschrieben damit die seite voll ist
Hm, ist mir in diesem Fall ein bisschen zu einfach. Erst mal scheint mir der "Focus" seit geraumer Zeit sehr viel weniger primitiv als sein Wettbewerber, der "Spiegel" (was zwar vor allem am gigantischen Qualitätsabfall des "Spiegel" liegt).
Das Grundthema, als bestehendes Spannungsfeld, finde ich jedenfalls richtig erfasst (wenn auch oberflächlich):
Unser "Gefühl" (poetisch hätte ich den Begriff "Seele" gewählt) strebt nach etwas anderem als unser Verstand erfasst.
was ist den LIEBE....kennt man denn eigendlich diese und hat sie schon so erlebt sich dadrüber äußern zu können? oder war es nur ein verliebt sein
Also erst mal Gegenstandsklärung, okay. Wir befinden uns in einem ... Erotikforum (Ich nenn das jetzt einfach mal so). Erotik sei die Spezialform von Sexualität, die auf "Spaß" statt auf genetische Reproduktion gerichtet sei. (quasi die Form körperlicher Liebe, die Natur auszutricksen versucht, nachdem Natur uns auszutricksen versuchte, Motto: "Mach du schön Kinderlein, es kribbelt auch nett."
Liebesbegriffs-Differenzierungen nach Platon oder Erich Fromm seien - zunächst - außen vor. Auch "Verliebtsein" (die sprichwörtliche "rosarote Brille") sei nicht gemeint.
Doro2011:
wie man diese Frage betrachtet, hängt vom Lebensalter ab
Ganz sicher auch, Doro.
wurde ich geschieden und musste meine Kinder dabei unterstützen zu lernen, dass ein zerbrochenes Elternhaus nicht das Ende der Welt bedeutet, sondern zwei daraus hervorgehen
Das ist jetzt eine Größe, die mich zugegeben bewegt, OBWOHL ich nicht selbst Vater bin (meint: mich gegen Vaterschaft entschloss): Was wird weitergetragen über die Generationen?
Ich persönlich machte regelmäßig die Erfahrung, dass Frauen, deren Elternhäuser während ihrer Kindheit zerbrachen, ein durchaus zwiespältiges Verhältnis zum Thema "Partnerschaftsbeständigkeit mit Hinblick auf die Kinder" haben. Ob das bei Männern auch so ist, vermag ich nicht zu beurteilen, weil ich Männern intellektuell, nicht erotisch begegne. Meines Wissen liegen noch keine soziologischen Daten über das Patchwork-Zeitalter, bzgl. Kindheitsforschung (Entwicklung / "Prägung") vor. (?)