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Ist ein Sprachfehler eine Behinderung???

panther9
"Selbstbewusstsein, Konzentration, Gelassenheit und Ruhe...."

du sagst es,
genau das habe ich praktiziert!

Ich habe immer zu mir selber gesagt:
"Ganz ruhig und langsam jedes Wort aussprechen."

Als es immer besser wurde, kam auch mein Selbstbewußtsein
und meine Gelassenheit mehr zum Vorschein,
bis hin zum Vortrag im gefüllten Saal.

Dieses wunderbare Gefühl der Selbstsicherheit (nach langer Zeit der Angstzustände) und "ich habe es geschafft",
kann man nie vergessen.

Lg Perle
*********90_nw Frau
91 Beiträge
Also ich denke nicht, dass es eine Behinderung ist, denn diese würde das Leben massiv erschweren, wogegen Stottern einfach nur zu undeutlicher Aussprache führt.
Aber ich kann denjenigen dann ja trotzdem verstehen?! Wo ist denn das das Problem? Ja es klingt besser wenn jemand flüßig spricht.

Verständigen kann man sich aber mit der Person, weil man das Gesagte ja dennoch verstehen kann.
Ich meine das Stottern behindert einen Menschen ja in nichts also kann es in meinen Augen auch nicht als Behinderung bezeichnet werden.
Ich meine das Stottern behindert einen Menschen ja in nichts


*schock*

Also, stottern behindert einen Menschen ganz gewaltig.

Im alltäglichen Leben alle mal.

Wenn man nur mal ans *tel* denkt, dann *panik*


Dann doch lieber *schweig*
*********90_nw Frau
91 Beiträge
ja es ist der Person selbst unangenehm, aber dann kann man doch höchstens sagen, dass es psychisch belasten kann?!
Weil man vor einer Rede oder einem Telefonat sehr nervös wird. Gut das vielleicht, aber es ist ja viel besser als wenn man gänzlich stumm wäre, oder taub oder blind usw. Es ist VIEL harmloser.
@ Adrenalin90
Ich würd das Stottern nicht als "unangenehm" betiteln. Aber jeder sieht es nun mal anders.

Aber das stottern besser ist als blind, taub oder stumm zu sein, damit geb ich Dir recht.
*********90_nw Frau
91 Beiträge
hmm mir wäre es unangenehm, weil ich bestimmt auf viele Gespräche und Telefonate schlichtweg verzichten würde.
Ich glaube ich würde so wenig wie möglich sprechen. Und das wäre bestimmt unangenehm, weil es doch manchmal zu Mißverständnissen führen könnte....
Wenn man sein ganzes Leben "nicht" flüssig sprechen konnte, dem ist das Telefonieren z.B. nicht unangenehm, sondern man hat Angst. Nackte, panische Angst.

Und man versucht nicht auf Telefonate zu verzichten, sondern man versucht krampfhaft sie zu vermeiden. Aber manchmal geht es nun mal nicht anders
*********90_nw Frau
91 Beiträge
achso
damit meinst du also dass es weitaus mehr ist als einfach nur unangenehm. Ich dachte erst du meinst damit es sei nicht einmal unangenehm, sondern eher ok weil man sich dran gewöhnt hätte.
Sorry
*g* es ist weitaus mehr als unangenehm.... *g*

Aber cést la vie....so ist das Leben
Stottern
ist aus logopädischer Sicht keine Behinderung sondern eine Sprechstörung, die eine genetische Disposition aufweist. Das heißt, Stottern ist genetisch bedingt und kann aber durch psychische Einflüsse beeinflusst werden, doch Stottern hat keine psychische Ursache. Dies muss man berücksichtigen und beachten.

Stottern gilt als nicht heilbar, doch man kann lernen damit umzugehen und der Betroffene kann symptomfrei werden. Beginnt die Behandlung sehr früh im Kindesalter, so besteht eine große Chance, dass der Betroffene lernt damit umzugehen.

Für sich selber definiert man Stottern evtl. als "Behinderung", da es einen im Alltag beeinträchtigt.
******NMS Paar
498 Beiträge
Handicap und Behinderung
bedeuten ein und dasselbe, nur in unterschiedlichen Sprachen.

Behinderungen sind nur welche, wenn sie von dem Behinderten als solche empfunden werden.

Wer also sein Stottern akzeptiert, der ist auch nicht behindert, weil er sich ja durchaus artikulieren kann.

Und was ist schon normal?

Ist jemand, der kein R aussprechen kann, behindert.

Ich denke, die weitaus meisten Behinderungen entstehen durch selbst gebaute Blockaden im Gehirn.

Habe zwei sehr gute Freunde, die querschnittsgelähmt sind, und die sich durchaus nicht behindert fühlen. Sie können nur nicht gehen.
****am Mann
3.139 Beiträge
Um auf die Frage des TE einzugehen:

Ich finde es völlig unwichtig ob Stottern nun eine Behinderung oder ein Handicap ist. Wichtig ist doch lediglich das sein gegenüber das kazeptiert, respektiert und damit kein Problem hat, oder?

Egal ob im Alltag, Sexleben oder sonstwo. Ich kenne einige Menschen die stottern und ich habe kein Problem damit mit ihnen alltäglich umzugehen.

In diesem Fall (denke und merke ich) ist es wichtig ganz natürlich zu bleiben ... wenn man ihm/ihr dann das gefühl gibt "mitleid" zu haben oder "helfen zu wollen", dann wird es bei ihm/ihr eher schlimmer ... also ganz natürlich verhalten und ganz normal ...
Ich habe als Kind auch gestottert, empfinde es aber weder als Handicap, noch als Behinderung.

Ganz im Gegenteil war es mir sogar ganz nützlich, da ich im Schulchor der einzige war, der eher schwierige Lieder, wie z.B. Scatman's World singen konnte.

Alles hat also seine Licht- und Schattenseiten, wobei der größte Schatten jedoch aus dem Unverständnis der Mitmenschen resultiert.
also ob das ein handicap ist oder eine behinderung ist sicher ansichtsache ... auch ob ein handicap gleich eine behinderung ist ... behindert ist für mich der jenige der sich als behindert auch sieht ... das meine meinung dazu ps. ich würde an deiner stelle einen sprachfehler nicht als behinderung sehen... gruß Younger *zwinker*
*********90_nw Frau
91 Beiträge
wie kommt es denn dazu, dass man besser singen kann, wenn man stottert?
Man kann nicht besser singen wenn man stottert, nur wenn man stottert und singt, dann stottert man nicht. *g* (schwerer Satz)

Als stotterer kann man wie damals z.B. Scatman John nur seine Zunge geübter bewegen und deswegen schneller Texte singen z.B. Rap stil
*********90_nw Frau
91 Beiträge
verstehe ich nicht *oh2*
Was verstehst du nicht?? Das man nicht stottert wenn man singt oder das man schneller sprechen kann wie andere??
*********90_nw Frau
91 Beiträge
dass man schneller sprechen kann als andere. Erscheint mir irgendwie paradox, kp
Und warum man flüßig singen kann, nicht aber flüßig sprechen...
Also, nach ICED-10 wird Stottern durchaus als Behinderung deklariert.

Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass Behinderungen neben der offiziellen Definition auch relativ sind: Beispiel: Der Verlust des kleinen Fingers:

Für einen Lehrer, Einzelhandelskaufmann etc. vielleicht eine optische Beeinträchtigung, aber ganz gut zu verschmerzen.

Für einen Konzertpianisten das Ende der Karriere und allem, was dazugehört.

Manch einer "Stotterer" ( soweit ich weiß, ein echtes Unwort in Selbsthilfegrupen ) gibt dem Stottern die Schuld an allen Pannen im Leben, der berühmte "wenn ich nicht stottern würde, dann..."-Effekt, der andere stört sich so gut wie gar nicht dran ( hab beide Fälle kennen gelernt ).

Mit anderen Worten: Kommt immer drauf an, was man draus macht.
******ere Mann
134 Beiträge
Sprachfehler
Schlimm an Sprachfehlern ist die Tatsache, daß diese häufig als Ausdruck von mangelnder Intelligenz gewertet werden. Wer sich nicht richtig ausdrücken kann, wird schnell als dumm betrachtet, weil nun mal der Großteil der Kommunikation über Sprache vermittelt wird. So leiden z.B. gerade Aphasiker (Menschen, die in Folge einer Erkrankung oder eines Unfalls ihr Sprachgedächtnis neu trainieren müssen) unter häufigen Verständigungsproblemen. Was sollte eine Bäckerin z.B. schon denken, wenn ein Kunde sagt: "Wenn grüne Tomaten wütend schlafen" (Ein Satz aus einem Lehrbuch). Das dieser Mensch nach einem Unfall nicht mehr weiß, welches Wort an welcher grammatikalischen Position was auch immer bezeichnet spielt keine Rolle. Beim Bäcker verlangt man Brötchen und keine Tomaten, das weiß doch jedes Kind. Wer also nicht richtig sagen kann was er will, der ist vermutlich etwas ...

Sprachfehler sind eine Behinderung. Einen Gehfehler, oder eine andere sichtbare Behinderung, wird als solche schnell erkannt und ich denke mal auch akzeptiert. Man hilft gern und es ist ja gesellschaftlich kein Thema mehr ... die Gesellschaft ist offen im Umgang und bla bla bla.

Bei Sprachfehlern ist das leider häufig anders.
@******ere

Absolut richtig.

"Sprechen ist ja sooooo einfach, wie kann man sowas denn nicht hinkriegen?" - das ist eine Einstellung, denen Leute mit Sprachstörungen häufig zu kämpfen haben.

Man muss sich nur anschauen, wir Stottern gern mal als dramaturgisches Mittel eingesetzt, bevorzugt von Laientheatergruppen: Der Stotternde ist da grundsätzlich auch nicht der Hellste...soviel zum Thema Klischee.

Für Aphasiker gilt ähnliches: Wer sich nicht vernünftig ausdrücken kann, der muss ja ein bisschen unterbelichtet sein...

Die Umwelt begegnet Stotternden mit Ungeduld oder wollen aushelfen, wenn der Gesprächspartner hängen bleibt, schauen weg -zugleich sind Stotternde in dem Punkt oft selbst auch nicht ganz einfach: Gerade weil sie oft schlechte Erfahrungen machen, begegnen sie ihrer Umwelt auch oft mit Ungeduld.

Ich hatte mal Gelegenheit, mich mit einigen Leuten mit Stottersymptomen sehr offen zu unterhalten - und da begegnet man auch den unterschiedlichsten Einstellungen: Manche finden es ätzend, wenn jemand wegguckt, wenn sie hängen bleiben, andere widerum empfinden es als hilfreich - und manch einer versank da auch ziemlich im Selbstmitleid und "fühlte" sich komplett behindert, so dass er sich am liebsten verkrochen hätte. Das waren aber widerum erstaunlicherweise eher die mit nur leichter Symptomatik...
Wie reagiert man denn in so einer Situation richtig?
Ich habe auch zwei stotternde Kunden und arbeite in einem Beratungsberuf.
Was soll ich also tun, wenn mein Kunde vor mir steht und dann ziemlich lange hängen bleibt. Schaue ich ihn nun erwartungsvoll an oder mache ich es ihm leichter, wenn ich ihm nicht genau ins Gesicht schaue.

Tanja
Schwierig...
...darauf eine eindeutige Antwort zu geben, @*******ati

Ein "erwartungsvoller" Gesichtsausdruck ist da m.E. nach schon mal ganz falsch.

Ich habe, auch aufgrund der Gespräche, für mich den Mittelweg gewählt: Den Blickkontakt aufrecht erhalten, wie in jeder anderen Situation, bei dem der Gesprächspartner "hängt" ( nach Worten such etc. ). Wenn der Blickkontakt unangenehm wird, dann kann der Stotternde den Kontakt SELBST abbrechen - oder aufrecht erhalten, je nachdem, wie es ihm am angenehmsten ist. Damit hat ER nämlich die Sache in der Hand - und fühlt sich nicht übertriebener Rücksichtnahme und damit schon wieder indirektem Druck ausgesetzt. Das ist für viele tatsächlich die angenehmste Version.

Wenn das im Einzelfall genau das Falsche ist - ja, meine Güte, allen Recht machen kann man es ohnehin nicht. Aber mit diesem Hintergrund habe ich zumindest das Gefühl, nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben.

Entschieden problematischer ist allerdings das sogenannte "Spiegeln": Die Symptome werden unbewusst übernommen, wenn sich das Gegenüber verkrampt, verkrampft man sich unbewusst selbst und dergleichen. Das sollte man versuchen, in den Griff zu bekommen, allerdings erfordert das eine Menge Selbstbeobachtung und Disziplin - allerdings kennen Stotternde dieses Phänomen auch recht gut - sind da nur leider nicht unbedingt alle tolerant, manch einer fühlt sich da schnell mal ver a***t.

Ein weiterer guter Tipp ist: Raus mit der Hektik aus dem Gespräch. Selbst ganz bewusst ruhig Sprechen. Tempo raus. Das Gegenüber ausreden lassen - allerdings muss ich das jemandem in einem Beratungsberuf wahrscheinlich nicht sagen, nech? *g*
@ Tanja
Ihn ganz genauso behandeln wie einen Menschen, der nicht stottert...man sollte in der Regel nicht wegschauen, man sollte die Betroffenen ausreden lassen und ihnen nicht in`s Wort fallen.
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