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Nach der Trennung: ausleben oder verarbeiten?

*****nbj Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Nach der Trennung: ausleben oder verarbeiten?
Hey liebe Gemeinde, da ich mich erst kürzlich von meiner Partnerin getrennt habe, hat eine Diskussion mit einem Freund eine wie ich finde spannende Frage aufgeworfen:
Sollte man sich nach einer Trennung sexuell ausleben? Der richtige Weg oder eher ein Schuß ins eigene Bein?

Meine Ex Freundin und ich hatten ein sehr ausgeprägtes Sex-Leben, in dem wir viel ausprobiert haben, und auch mal zusammen in Clubs zu gehen um einige neue Erfahrungen zu sammeln. Jetzt nach der Trennung, entschloss ich mich diese Erfahrung mal alleine zu machen, und hatte meine erste sexuelle Erfahrung in solch einen Club.

Das war gestern Abend, und heute regiert bei mir eher das schlechte Gewissen. Und fühle mich schlechter als vorher.

Mein Freund sieht das anders, ihm tat es nach eigener Aussage gut nach seiner Trennung mit anderen Frauen zu schlafen.

Wie haltet ihr das?

Kopf aus, und rein ins Vergnügen?

Oder Kopf an und Geschehenes verarbeiten?
Wenn Du hier für Dich ein Patentrezept suchst - das findest Du in Dir. Hör auf Dein Bauchgefühl. Trauer gehört zum Lieben dazu - beidem sollte Zeit und Raum gegeben werden. "Verdrängungssex" ist - meinem Gefühl nach - wenig zielführend. Beim Verdrängen fliegt es doch einem irgendwann unkontrolliert um die Ohren, meist zum schlechtesten Zeitpunkt.
****ght Frau
22 Beiträge
*****nbj:
Kopf aus, und rein ins Vergnügen?

Oder Kopf an und Geschehenes verarbeiten?

Woher rührt denn dein schlechtes Gewissen, Stevenbj?

Du siehst zwei Alternativen als Option: aber warum sich entscheiden, wo keine einseitige Wahl erforderlich ist? Was spricht dagegen, beides zu verbinden? Einerseits die Gründe für die Trennung zu reflektieren, andererseits etwas Abwechslung genießen, wenn du Lust verspürst?

Persönlich bin ich dafür, offen für beides zu sein und das eigene Leben nicht nur durch die persönliche Erfahrung im Sinne der Eigenentwicklung zu bereichern, sondern ebenso durch das, was auch innerhalb deiner Beziehung zu deinem erfüllten Leben dazu gehörte. Wenn du beides gleichermaßen berücksichtigst, könnte sich das "schlechte Gewissen" möglicherweise relativeren.

LG delight
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****nbj:
Sollte man sich nach einer Trennung sexuell ausleben?

Wer ist "man"?

Allgemeingültige Antwort auf deine Frage: Es kommt drauf an.
Kommt immer darauf an...
trauerst du deiner Ex noch nach wie lange wart ihr zusammen etc...

Dann verarbeitet so eine Trennung jeder anderst das musst du wohl für Dich persönlich herausfinden was dir gut tut und was nicht.

Andere Frauen sind sicher immer eine schöne Ablenkung aber ob dies der Richtige Weg ist ich bezweifle es.

Erst die ganze Sache mal 6 Monate verdauen und verarbeiten und dann hinein ins Vergnügen wäre mein Ratschlag.

Dir eine gute Zeit... *wink*
*****nbj Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure Antworten
Also nach einem Patentrezept, suche ich hier nicht. Da jeder anders ist so etwas zu Handhaben, war ich einfach auf die vielfalt der verschiedenen Antworten gespannt. Und vielleicht der ein oder andere Erfahrungsbericht, wie es bei euch gewesen ist bzw noch ist.
Ich habe für mich entschieden, das es für mich einfach nichts ist.
Vondaher war die Frage weniger auf mich bezogen, sondern eher generell gestellt.
Für mich ist spaß haben untrennbar mit einem freien Kopf verbunden. Das heißt abschalten können. Was den Sex an sich betrifft, ist es eher schwierig sich fallen zu lassen wenn man emotional noch an der Ex hängt.
Aber auch da ist jeder anders. Der eine kann sowas ausblenden, der andere nicht.
*****_68 Mann
8.653 Beiträge
Also ich bin bei der letzten Trennung raus ... hatte Spaß.
Unglaublich wie gut mir das tat ... früher dachte ich auch ... ich müsste im stillen Kämmerlein trauern.
Aber hey ... jede Trennung ist auch wieder eine neue Chance.
Also warum sollte man sich den schönen Dingen des Lebens länger verschließen.
Natürlich gibt es Leute die lieber einen anderen Weg gehen - jeder wie er es für richtig hält.
Ich rate inzwischen dazu - dass man unangenehme Dinge schnell hinter sich lässt und nach vorne blickt.

Al
lebe das Leben
Früher hatte ich nach einer Beziehung getrauert und mich in mich selbst zurückgezogen. Besser fühlte ich mich da nicht. Als ich anfing wieder auf die Piste zu gehen wurde es schlagartig besser.
Ich finde es auch nicht sonderlich gut sich so hängen zu lassen. Geh raus und lebe das Leben sonst verpasst du vielleicht den Menschen mit dem su wieder dein Glück finden könntest. *freu*
Was den Sex an sich betrifft, ist es eher schwierig sich fallen zu lassen wenn man emotional noch an der Ex hängt.

tja..seid ihr nun getrennt oder nicht? oder anders...ist nur sie von dir getrennt du aber nicht von ihr?

wer hat die trennung eingeleitet?


denn eins steht für mich aus meiner sicht außer frage: du bist noch nicht von ihr getrennt. und ehe du dich nicht von ihr gelöst hast,und sex mit anderen dir ein schlechtes gewissen bringt,brauchst du auch nicht versuchen dich durch dererlei versuch dich zu amüsieren abzulenken. denn wie du siehst funktioniert es nicht.

für dich gilt dann wohl erst deine ex.beziehung auch als EX zu akzeptieren und anzuerkennen. dann wird der nächste schritt auch ein schritt in die richtige richtung
********blem Frau
7.187 Beiträge
kommt drauf an (sie schreibt)...
Kopf aus, und rein ins Vergnügen?

Oder Kopf an und Geschehenes verarbeiten?

ist doch auch immer die Frage, warum wurde wer verlassen *zwinker*

-> Eure Beziehung war Mist, deshalb hast Du´s beendet? Dann aber schnell rein ins Vergnügen *top*

-> Du hast sie verlassen und jetzt ist alles Mist? Dann hast Du sicher Schwierigkeiten den Kopf freizukriegen *nachdenk* und es gilt

"Verdrängungssex" ist - meinem Gefühl nach - wenig zielführend. Beim Verdrängen fliegt es doch einem irgendwann unkontrolliert um die Ohren, meist zum schlechtesten Zeitpunkt.

Unkontrolliert um die Ohren fliegender Verdrängungssex ist übrigens auch eine Spezialität von mir *schock* und ich kann Dir aus eigener leidvoller Erfahrung nur raten: lass es lieber sein *nene*
Hm, "hängen lassen" oder "unangenehme Dinge hinter sich lassen", sowie "nach vorne schauen" klingen für mich nicht nach der aktiven und eventuell auch persönlich bereichernden Bewältigung einer Trennung. Das Opfer "lässt sich hängen", der Verdränger stürzt sich - um abzulenken, statt zu bewältigen - gleich in die nächste Beziehung/Affäre/ONS etc.
Ein Bewältigungsprozess gehört bei mir einfach dazu. Er reinigt Kopf, Herz und Seele. Er macht frei für neue Kontakte, die ich dann auch nicht als "Ablenkung" instrumentalisiere, sondern ich als von Altlasten weitgehender befreiter Mensch wieder offen begegnen kann. Denn so beschissen schmerzhaft manche Trennung bisher auch war, es hat mir immer wieder etwas gelehrt. Nur die Verdränger und die passiven Opfer werden nichts lernen. Eventuell auch nicht, was sie falsch gemacht und beim nächsten Mal einfach besser machen können - zu ihrem und zum gemeinsamen Glück mit einem neuen Partner.
eben. wir wissen NUR das der TE und seine partnerin sich getrennt haben. kennen aber die umstände nicht. keiner weiss wer der führende part dabei war und wieso.

auch weiss keiner wie lang die trennung her ist und ob einer der beiden nicht vielleicht sogar keine trennung wollte und dazu gezwungen wurde etc.

die meisten menschen die hier lesen werden wohl sofort ihre eigenen subjektiven erfahrungen mit ihrer letzen trennung herausholen und so gebunden hier tipps geben. ist ja auch okay. nur sollte man bedenken das eben auch trennung äußerst unterschiedlich in ihrem verlauf sein können und bei dem ein oder anderen in ihrer ausführung das genaue gegenteil auslösen könnten.


möchte der TE speziefischere tipps erhalten,müßte er wohl auch speziefischere informationen noch preisgeben*nixweiss*
****on Mann
7.104 Beiträge
ein schlechtes Gewissen weil du Sex hattest??

Ohne sie? Oder mit Fremden? Oder ohne Gefühle (das haben täglich Millionen Männer)?

Etwas mehr Input...

Ich hab mich damals ausgetobt: den Marktwert bestimmt, Frauenpsychen und -körper kennengelernt, unendliche Erfahrungen gemacht, kurze Beziehungen gehabt und beendet und ausgelebt wozu ich Lust hatte...ein schlechtes Gewissen hatte ich nur wenn ich mal an gängige Moralvorstellungen gedacht habe, so what.

Das lässt mich nun sehr entspannt Dinge betrachten, ich weiß was ich will, mehr noch was nicht, (meistens) wie Frauen ticken, was sexuell wie gemacht werden kann...usw., das macht alles nun viel einfacher und btw.: es hat auch damals viel Spaß gemacht.

Keep on rocking.
*****nbj Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
;)
Ich habe mich nach anderthalb Jahren beziehung, wegen einer hohen Anzahl von Gründen von ihr getrennt... Ist ungefähr zwei Wochen her... Ich hoffe das, dass jetzt geklärt ist :D... Spaß beiseite;)... Ich hab diesen thread wirklich nur geöffnet weil ich die Diskussion mit meinem Freund klasse fande, und mich fasziniert hat wie unterschiedlich Menschen mit der ein und der selben Situation umgehen.
Wie vorher schon geschrieben, ich habe meinen Weg damit umzugehen gefunden. Mir geht's nicht darum hier jemanden zu "instrumentalisieren", um Tipps zu erhalten, dann hätte ich einen thread eröffnet in dem ich offen um Hilfe bitte;)
Finde aber klasse, das sich viele hier beteiligen:)
...
Das Ausleben zur Ablenkung sehe ich eher skeptisch.

Es betäubt nur und der Kummer wird verschoben, so dass es einen nicht wirklich voranbringt. Letzten Endes ist der Kummer nichts anderes als Trauerarbeit, und die muss irgendwann einfach erledigt werden.

Nebenbei findet das Ausleben auch nicht alleine statt, sondern mit einem Partner bzw. mit einer Partnerin.
Es erscheint mir fragwürdig, einen Menschen nur zum Zweck der Ablenkung zu benutzen. Und solange der Kopf nicht frei ist, wird niemand anderes darin sein können. (Dann lieber warten, bis zwischen den Trümmern wieder genug Platz für neue Pflanzen ist.)

Mir erscheint es als eine Lose-Lose-Situation.

jan
Ich hab diesen thread wirklich nur geöffnet weil ich die Diskussion mit meinem Freund klasse fande, und mich fasziniert hat wie unterschiedlich Menschen mit der ein und der selben Situation umgehen.

klar...dein freund hat aber einen vorteil.er kannte deine beziehung und dich und wahrscheinlich auch sie persönlich . da schnell was zu disskutieren ist eine ganz andere sache.

und es ist eben NICHT ein und dieselbe situation. menschen trennen sich aus unterschiedlichsten gründen. und wenn ich einen menschen z.b. nie wirklich geliebt hab,fällt es mir nicht schwer mal eben jemand anderes flach zu legen,als jemand dessen herz noch an dem anderen hängt. beide wurden "getrennt". laut definition. denoch kann man die eine trennung mit der anderen nicht vergleichen. quasi apfel mit bananen.beides ist obst.

ich für meinen teil hätte geschrien,vögel dir die seele aus dem leib,stoß dir hörner ab. setzt aber voraus das du überhaupt hörner hättest. uuund..was nützt dir mein tipp wenn du innerlich diesen sowieso ablehnst. was nützt dir die erkenntnis das ein teil der menschen genau das machen was du nicht machst oder machen willst?*nixweiss*
*****nbj Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Sehe ich ähnlich...
Wie oben schon jmd schrieb... . Sich zeit nehmen und wenn der kopf frei ist klappt auch alles andere;)... Ich persönlich würde auch nicht eine frau bevorzugen bei der sich eventuell Gefühle entwickeln könnten von denen ich aber nichts wissen will.. Deswegen bin ich in einen swinger Club ;).... Naja war eher ein schuß vor dem bug.... Werde ich wohl erst mit freiem Kopf in ein paar Monaten erneut angehen... Weil muss meinen Vorrednern hier recht geben, weder Verdrängung noch rache - Sex sind der richtige weg, das ist ganz meine Meinung *g*
*****nbj Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Sehe ich ähnlich...
Wie oben schon jmd schrieb... . Sich zeit nehmen und wenn der kopf frei ist klappt auch alles andere;)... Ich persönlich würde auch nicht eine frau bevorzugen bei der sich eventuell Gefühle entwickeln könnten von denen ich aber nichts wissen will.. Deswegen bin ich in einen swinger Club ;).... Naja war eher ein schuß vor dem bug.... Werde ich wohl erst mit freiem Kopf in ein paar Monaten erneut angehen... Weil muss meinen Vorrednern hier recht geben, weder Verdrängung noch rache - Sex sind der richtige weg, das ist ganz meine Meinung :)... Was hat es damit zu tun das mein Freund, meine Situation kennt, wenn er mit seiner Situation völlig anders um geht?? Er wurde von seiner betrogen, wie ich auch von meiner... Mir geht's hier nicht um meine persönliche gefühlslage, habe jetzt mehrfach geschrieben das ich für mich weiß, was richtig ist oder nicht... Wollte eher allgemein unterschiedlichste Meinungen lesen;)... Aber danke für die Anteilnahme *g*
*****nbj Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Mhh....
Vielleicht hätte ich zum Anfang der thread Eröffnung, schreiben soll, "Trennung tut weh, würdet ihr euch während dieser Phase trotzdem auf andere einlassen? Denn ich kann es nicht. " vielleicht hätte es so verständlicher geklungen *g*
Die Mischung macht's!
Aus eigener Erfahrung haben mir beide Varianten geholfen.
Trotz emotionaler Belastung blieben menschliche Grundbedürfnisse bestehen. Also lebte ich mich je nach Bedarf aus, ohne schlechtes Gefühl im Nachhinein...
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.700 Beiträge
Es wird behauptet
In all den schönen Liebeskummer-verarbeitungsbuechern, sich auszutoben sei die männliche Variante der Verarbeitung, die weibliche sei, sich bei Freundinnen ausheulen.

Geht "man" nach diesem Thread, in dem bisher nur Männer geantwortet hatten, scheint die Tendenz bestätigt zu werden.

Ich tobe mich aus UND heule mich bei meinen Freundinnen aus, aber den Büchern zufolge hab ich auch ein gleichmäßig austariert männlich-weibliches Hirn *fiesgrins*

Lieber TE, ich stimme denjenigen zu, die sagen, es gibt keine allgemeinen Patentrezepte.

Liebeskummer ist wie ne Erkältung: mit Medizin hat man sie sieben Tage, ohne Medikamente ne Woche.

Liebeskummer dauert nur perfiderweise länger, und so individuell der Schmerz sein mag, so grandios der Mensch gewesen zu sein scheint, den man verloren hat, es gibt bestimmte Phasen, die Getrennte durchleben und durch die muss jeder durch.

Wild rumvoegeln ist ne nette Bestätigung, aber "am Ende des Tages", kann man nicht vor den Gefühlen weglaufen und sie verdrängen, sondern muss sich damit auseinandersetzen
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Stimm ich bjuitifool zu!

Liebeskummer, Trennungsbewältigung dauert so individuell, wie der Mensch eben reagiert und wie tief möglicher Weise auch Verletzungen gehen. Da gibt es kein Patentrezept.

Fakt ist nur, dass jede Trennung den gleichen Trauerphasen unterliegt, die es auch beim Tod eines geliebten Menschen gibt. Und um die Trennung und die damit einhergehende Trauer zu verarbeiten muss jeder durch diese Trauerphasen auch durch.

Und dabei ist es völlig einerlei, ob ich selbst die Trennung vollzogen habe oder sich jemand von mir getrennt hat.

Menschen, die Trauer verdrängen oder ausagieren, indem sie einfach versuchen sie als nicht vorhanden anzusehen, nehmen sich die Möglichkeit, die emotionalen Verletzungen aus einer Trennungssituation sozusagen auszuschwitzen und völlig loszulassen.
Da die dann aber noch mindestens unbewusst weiter wirken können, ist es eigentlich für jede neue Beziehung äusserst unfair.

Und ja, warum sollte das eine trotzdem nicht mit dem anderen verbunden werden?
Eine Trauerbewältigung klappt auch, wenn ich mich trotzdem wieder auf Sex mit anderen einlasse, aber das sollte dann vielleicht auch bewusst nur eine Sexbeziehung sein, weil der neue mögliche Partner nix für die Verletzungen kann, die noch wirken!

So mache ich das zumindest und aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es mal sehr kurz dauert, bis ich frei bin und mal sehr lange dauern kann, bis ich die Trauer halbwegs verarbeitet habe und mich auf eine neue echte Beziehung einlassen kann.
*****nbj Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Gebe dir in vielen Punkten recht... Aber...
Der Trennungsschmerz wenn man eine Beziehung beendet ist nicht annähernd so als wenn man einen geliebten Menschen durch tot verliert.... Das einzig vergleichbare ist, das du dich mit beiden intensiv auseinander setzen musst..... Beides tut weh, nur ist der Schmerz anders.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Ich habe nicht geschrieben, dass der Tod eines geliebten Menschen vergleichbar mit einer Trennung ist, ich habe lediglich geschrieben, dass es bei der Verarbeitung der Trauer bestimmte gleiche Phasen gibt, die aufkommen und verarbeitet werden müssen, sollen sie nicht das weitere emotionale Erleben nachhaltig bestimmen..

Das ist ein Unterschied, denn es geht um diese Phasen und nicht um den Fakt an sich.

Und das ist auch sicherlich sehr unterschiedlich, denn wir kennen sicher alle Trennungen, wo es uns leicht fiel, vom anderen Abschied zu nehmen und andere Trennungen, wo wir noch lange an unseren Verletzungen gelitten haben.

Ich kenne sehr unterschiedliche Trennungen, mit sehr unterschiedlicher emotionaler Gestimmtheit, bis hin zu einer Trennung, die sich für mich sehr lange eingenommen hat und sie sich auch so anfühlte, als würde dieser Mensch verstorben sein.

Verstirbt ein Mensch, gibt es nicht umsonst ein "Trauerjahr", eben weil diese Phasen der Trauer durchlebt werden müssen, damit ein Mensch emotional wieder frei für das Leben wird. Ob das nun ein Jahr ist oder weniger oder mehr, liegt dann wohl in jedem selbst. Der eine verarbeitet schneller, der andere nicht. Und nicht jede Beziehung ist so tief, das diese emotionale Verletzung ebenfalls so tief geht. Also alles sehr individuell.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Der Trennungsschmerz wenn man eine Beziehung beendet ist nicht annähernd so als wenn man einen geliebten Menschen durch tot verliert.... Das einzig vergleichbare ist, das du dich mit beiden intensiv auseinander setzen musst..... Beides tut weh, nur ist der Schmerz anders.

Ich schreibe von mir. Verliere ich einen geliebten Menschen durch Tod, wünsche ich ihm das er seinen Frieden findet. Weil ich ihn liebe. Verliere ich meine Partnerin durch Trennung, wünsche ich ihr das sie ihren Frieden findet. Weil ich sie liebe.

Trauer ist für mich kein Schmerz. In der Trauer komme ich mir selbst seelisch näher und erreiche damit einen anderen Bewusstseinszustand, um wesentliche tiefere Dinge in mir und im Außen bewusster verstehen und bearbeiten zu können. Trauer ist für mich etwas sehr Wichtiges und Elementares.

Schmerzen enstehen in mir auf Grund von Bindung. Ich binde mich psychisch an eine Person als "Meins". Verliere ich das "Meins" schmerzt es mich, weil ich mich selbst verliere. Dabei geht es allein um mich und mein Ego. Nicht um den Toten und nicht um meine Partnerin. Ich besitze heute Etwas nicht mehr, dass ich gestern noch besessen habe. Schmerzen halten bei mir so lange an, wie die psychische Entbindung des nicht mehr "Meins" dauert.

Schmerzen unterscheiden sich bei mir anhand der Bindungsstärke. Nicht anhand von Tod oder Trennung.
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