Na das Thema gabs doch schon wirklich 200 Mal hier.
Aber gerne nochmal:
Ich bin ein Scheidungskind. Meine Eltern hatten zu Beginn ihrer Unstimmigkeiten gedacht, wegen mir und meiner Schwester zusammen zu bleiben um mir und ihr weiterhin eine Familie zu gewähren.
Da meine Schwester dann ausgezogen ist und ich immer schlechter in der Schule wurde, auf nichts mehr Lust hatte und mich immer mehr zurück gezogen habe, haben sie bemerkt, dass das nix ist und haben sich getrennt.
Das beste was sie machen konnten.
Sicher war die Zeit zu Anfang für mich wahnsinnig hart, weil ich doch sooo gerne wieder eine heile Familie gehabt hätte. Aber meine Eltern haben mir schonend beigebracht, dass Mami und Papi sich nunmal nicht mehr lieben würden, das aber ganz sicher nichts mit mir zu tun hätte, sondern das einfach passieren kann.
Irgendwann - nach einer Weile, ca 1 Jahr - habe ich mich gefangen gehabt und lebte wieder richtig auf.
Ich kann daher nur sagen, dass es der größte Fehler ist, den man machen kann, wegen der Kinder zusammen zu bleiben, wenns eben nicht mehr zusammen geht. Denn die Kinder bekommen viel, viel mehr mit als man denkt. Die spüren, dass was zwischen Mami und Papi nicht stimmt und beide unglücklich sind und sie merken, dass sie der Grund dafür sind, weshalb sie sich die Schuld geben werden, dass Mami und Papi leiden.
Und DAS ist das schlimmste, was man Kindern antun kann.
Ich kann daher nur absolut davon abraten, wegen Kindern zusammen zu bleiben. Irgendwann kommt es sowieso raus und dann ist das Vertrauen zu den Kindern im Arsch.
Viel sinnvoller ist es wirklich, den Kindern schonend beizubringen, dass sich was ändert, aber ihnen unbedingt klar machen, dass es nichts mit den Kleinen zu tun hat.
Sicher werden hier nun einige aufschreien und sagen:
NEIIINNNN um Gottes Willen, wenn man Kinder hat, muss man sich zusammen reissen, man hat schließlich Verantwortung.
Aber dazu kann ich nur sagen:
Wenn man wirklich Verantwortung hat und diese auch zeigen will, dann wird man es den eigenen Kindern nicht antun, weiterhin in einer zerrütteten Familie zu leben, die ihnen auf Grund der Zerrüttung keinen Halt mehr geben kann und sie dadurch im Ungewissen gelassen werden.
In meinen Augen ist es reine Bequemlichkeit, sich nicht zu trennen.