Hmm, der Ball liegt in meinem Feld. Ich sehe ihn. Ich nehme ihn auf. Ich spiele ihn mal zurück.
Wem der Text zu lang ist, einfach überspringen. Weltbewegende Weisheiten habe auch ich nicht zu bieten. Nur eine Meinung.
Es ist doch beachtlich, das manche meine Gefühle und Einstellungen komplett kennen. Respekt davor.
Ist der Bär beratungsresistent? Nein.
Habe ich etwas gegen Swinger? Nein.
Toleriere ich Swinger? Klar, was denn sonst?
Kann ich mir das Swingen vorstellen? Ja.
Möchte ich es tun? Nein. Da gibt es noch zu vieles, was ich erst in der Zweisamkeit ausleben möchte.
Das sind allesamt Punkte, die ich zig mal erklärt habe. Swinger beeinflussen nicht mein Leben. Sie sind für mich genau so irrelevant, wie ich es für sie bin. Hier aber reden wir darüber. Dazu ist dieses Portal gedacht.
Stellenweise scheint es auch ein Verständnisproblem zu geben. Manchmal kann man sich offenbar nicht vorstellen, etwas zu verstehen und doch nicht auszuüben. Ich habe den Eindruck, "Verstehen" wird mit "tun" gleichgesetzt. Tut man etwas nicht, kann man es auch nicht verstehen. Nur gut, das ich nicht erst von der Brücke springen muss, um zu verstehen, dass ich mir dann die Beine breche.
Viele haben hier allerdings ein echtes Defizit, bezogen auf Diskussionen. Ich bin halt ein sehr technisch-wissenschaftlicher Mensch. Wenn ich etwas nicht verstehe, oder aber einfach nur wissen will, dann stelle ich Fragen. Immer und immer wieder. So lange, bis ich Einsicht erlangen und alles Begreifen kann. Die Fragen sind provokativ gestellt. Ja. Alles andere würde den Prozess um Ewigkeiten verzögern.
Und auch nicht-technisch orientierte Menschen stellen Fragen. Und es reicht ihnen eben nicht, wenn man ihnen sagt. "Das ist toll, wir wissen das, glaub uns das einfach". Auch sie möchten das verstehen und werden mit Gegenargumenten ihren Gesprächspartner animieren wollen, dort noch weiter in die Tiefe zu gehen. So ist auch dieses Thema letztlich entstanden durch das "wissen wollen".
Leider passiert es nun immer wieder, das alles wörtlich genommen wird, obwohl die Sätze einen Sinn vorgeben. Eigentlich eine typische Frauenkrankheit, aber manche Männer schaffen das auch. Gern wird alles wortgetreu genommen während eigene Aussagen dann so nicht gemeint sein sollen.
Das wäre alles eigentlich kein Problem. Falsch verstanden? Na und? Dann wird das im nächsten Beitrag geklärt und alles ist schick. Zu erwarten, dass ich hinter jedem einzelnen Wort noch eine Blume dran klebe mit der Aufschrift "es könnte auch missverstanden werden, Verzeihung", ist blanker Wahnsinn. So funktionieren Diskussionen nicht.
Das Eigentliche aber ist die Umkehr der Empfindungen und die Verlagerung von Begriffen. Wenn es ein Musterbeispiel an Intoleranz gibt, dann ist es sicherlich dieses Thema hier. Und zwar genau in die andere Richtung. Es kehrt sich um. Diejenigen, die den Anderen eine Intoleranz zum Vorwurf machten, tun das nun ihrerseits genau so.
Ich habe lange überlegt und auch schon angefangen, die ganzen Weisheiten als Zitate aufzulisten. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich begriff, damit locker eine Seite füllen zu können. Weisheiten, die nicht nur den persönlichen Bereich abdecken, sondern gleich den gesamten Globus umspannen.
Immer wieder gern wird etwas als Entwicklung deklariert. Etwas, was sich immer mehr in Szene und durchgesetzt hat. Plötzlich sind wir alle Experten und kennen sogar die Statistiken, die nie erhoben wurden. Swingen und dergleichen ist mehr geworden. Ist es das? Schon vor 20 Jahren waren bestimmte Kioske voll mit diversen Blättchen. Das waren Joy-Clubs in Papierform. Ich habe deren Inhalte noch sehr genau vor Augen. Es gab dort in Kurzform mehr Spektrum, als hier im Joy. Aber man musste Mut haben, diese Lektüre im Laden zu erwerben. Heute hat jeder Hans-Wurst einen Bildschirm vor sich und holt sich das alles anonym nach Hause. Mehr geworden ist es deshalb nicht. Wenn man mal den ganz normalen Zuwachs beiseite lässt.
Wer nun aber trotz alle dem behauptet, es würde "mehr" als früher sein, der sollte auch so ehrlich sein, das "Mehr" bei der Suche nach festen Partnerschaften ebenfalls zu berücksichtigen. Es gibt unzählige Portale, im Netz, aber auch in Papierform, die die Suche nach festen und monogamen Partnerschaften abbilden.
Ich kann da keine Zunahme erkennen. Weder auf der einen, noch bei der anderen Seite. Das sind alles unsere hausgemachten Statistiken. Mehr nicht. Erst am Samstag gab es in der Berliner Zeitung einen Artikel, der den vermehrten Wunsch nach festen Beziehungen beschrieb. So viel dazu.
Mich ärgert auch an einigen Stellen der Wunsch nach Anarchie. Ich drücke es mal so drastisch aus. Eine Gesellschaft funktioniert nur mit Regeln. Und zwar zu unserem Wohl. Manche Dinge mögen uns nicht gefallen. Trotzdem sind sie nötig. Der Ruf nach grenzenloser Toleranz ist nicht realistisch. Ich würde gern auch nachts mit 180 Sachen durch die Stadt fahren und alle Ampeln ignorieren. Das tue ich aber nicht. Es gibt auch Menschen, die sich freiwillig gern verspeisen lassen wollen und andere, die das tun wollen. Toleranz? Noch vor 20 Jahren diskutierte man über die Abschaffung der Strafe beim Sex mit Kindern. Wäre es dazu gekommen, würden wir das gut finden? Oder sollte es heute "Toleriert" werden? Als Vater bin ich froh, das es nicht toleriert wird.
Es gibt Regeln. Und sie sollen die Masse schützen. Nicht den Einzelnen. Wir können gut damit leben. Und oft bedarf es nur kleiner Bewegungen, die bestehenden Regeln etwas komfortabler zu machen. Wir alle haben unsere ganz individuellen Schwerpunkte bei diesen Regeln. Die zu fordern, andere aber abzulehnen, ist dann aber ebenfalls intolerant.
Weiterhin finde ich auch den oft angebrachten Hinweis auf die Kirche nicht angebracht. Geht es um die Wurst, ist es mit dem Glauben nicht weit her. Selbst bei denen nicht, die sich freiwillig auf ein Kirchenleben eingelassen haben. Wäre es anders, hätten wir eine radikale Gesellschaft mit radikalem Verhalten. So, wie es gerade in der aktuell aufstrebenden Religion vorhanden ist. Man muss also auch mal akzeptieren können, bezogen auf unser Thema hier, dass es tatsächlich so etwas wie eine freie willentliche Entscheidung gibt, die eben nicht religiös motiviert ist.
Die Frage der Themenersteller steht immer noch im Raum. Und für mich verdichtet sich die Meinung, es herrscht auf beiden Seiten der gleiche Zustand. Ich habe vielleicht Angst davor meine Frau zu teilen. Und womöglich habe ich einen Neid auf das, was andere Männer können, oder leisten, im Verhältnis zu mir. Aber denkbar ist auch die Angst vor einem ständigen Zusammenleben in Zweisamkeit ohne weitere Mitspieler. Und eventuell auch ein Neid gegenüber der Beziehung, die in Zweisamkeit aufgeht und ein glückliches Leben genauso ermöglicht.
Beide Parteien also unterscheiden sich eigentlich nicht so sehr. Aber wenn sie aufeinander treffen, dann bremst man sich gegenseitig aus.