Baer_Berlin
Stellenweise scheint es auch ein Verständnisproblem zu geben. Manchmal kann man sich offenbar nicht vorstellen, etwas zu verstehen und doch nicht auszuüben
Äh wie? Wo siehst Du, dass wir Swinger kein Verständnis haben, dass jemand nicht swingt?
Viele haben hier allerdings ein echtes Defizit, bezogen auf Diskussionen. Ich bin halt ein sehr technisch-wissenschaftlicher Mensch. Wenn ich etwas nicht verstehe, oder aber einfach nur wissen will, dann stelle ich Fragen. Immer und immer wieder. So lange, bis ich Einsicht erlangen und alles Begreifen kann. Die Fragen sind provokativ gestellt. Ja. Alles andere würde den Prozess um Ewigkeiten verzögern.
Wenn Du Deine Fragen provokativ oder mit einer vorimplizierten Antwort stellst, muss Du Dich nicht wundern, dass Dir auch Emotionen entgegen kommen. Erstens wiedersprichst Du Dir in einem Absatz (technisch-wissenschaftlicher Mensch, provozieren um den Prozess zu beschleunigen) und zweitens, was beschleunigt denn bitte eine Provokation? Ich habe im Studium gelernt, dass eine Provokation eine konstruktive Diskussion blockiert, aber sicherlich nicht fördert...
Deine Fragen darfst Du hier stellen, soviel Du willst und ich finde, wir haben alle auch reichlich uns angestrengt, diese zu beantworten. Manchmal mag bei Deinen Fragen bezweifelt werden, dass Du unsere Antworten auch wirklich gelesen hast, aber vorwiegend fällt bei Deinen Fragen der polemische Unterton auf, der den Eindruck vermittelt, Dir geht es gar nicht wirklich darum zu wissen, was Swinger umtreibt, wie sie dazu gekommen sind usw. usw.
Das Eigentliche aber ist die Umkehr der Empfindungen und die Verlagerung von Begriffen. Wenn es ein Musterbeispiel an Intoleranz gibt, dann ist es sicherlich dieses Thema hier. Und zwar genau in die andere Richtung. Es kehrt sich um. Diejenigen, die den Anderen eine Intoleranz zum Vorwurf machten, tun das nun ihrerseits genau so.
Puh, mit Nebelkerzen werfen ist eine soooo furchtbar unkonstruktive Sache. Okay, wir Swinger sind also intolerant, weil uns Intoleranz entgegen gebracht wird. Dem zweiten Teil des Satzes stimme ich ja auch zu, aber den ersten kapiere ich immernoch nicht. WO hat irgendeiner der Swinger hier, Intoleranz gegenüber monogamen Paaren geäussert??????? Die Frage habe ich schonmal gestellt, leider keine Antwort bekommen.
Immer wieder gern wird etwas als Entwicklung deklariert. Etwas, was sich immer mehr in Szene und durchgesetzt hat. Plötzlich sind wir alle Experten und kennen sogar die Statistiken, die nie erhoben wurden. Swingen und dergleichen ist mehr geworden. Ist es das? Schon vor 20 Jahren waren bestimmte Kioske voll mit diversen Blättchen. Das waren Joy-Clubs in Papierform. Ich habe deren Inhalte noch sehr genau vor Augen. Es gab dort in Kurzform mehr Spektrum, als hier im Joy. Aber man musste Mut haben, diese Lektüre im Laden zu erwerben. Heute hat jeder Hans-Wurst einen Bildschirm vor sich und holt sich das alles anonym nach Hause. Mehr geworden ist es deshalb nicht. Wenn man mal den ganz normalen Zuwachs beiseite lässt.
Du verwirrst mich komplett. Also, Du sagst, es gab vor zwanzig Jahren auch schon Swingerheftchen. Klar, das wissen wir auch. Mut diese zu erwerben? Mal mehr, mal weniger. Mehr geworden über die Jahre sei es nicht, sagst Du, aber einen Satz später kommt: Wenn man den ganz normalen Zuwachs beiseite lässt. Was meinst Du damit? Ist es nun mehr geworden in Deinen Augen oder nicht? Du hast ein unglaubliches Talent Dir innerhalb eines Absatzes zu widersprechen, dass ich Dir nicht folgen kann...
Erst am Samstag gab es in der Berliner Zeitung einen Artikel, der den vermehrten Wunsch nach festen Beziehungen beschrieb
Ja, das ist ganz sicher so. Was hat das mit dem Thema zu tun? Wir Swingerpaare leben alle in festen Beziehungen. Teilweise schon jahrzehntelang mit dem gleichen Partner. So what?
Man muss also auch mal akzeptieren können, bezogen auf unser Thema hier, dass es tatsächlich so etwas wie eine freie willentliche Entscheidung gibt, die eben nicht religiös motiviert ist
Jep, das tun wir auch. Schliesslich bin ich zum Beispiel in einem katholischen Elternhaus aufgewachsen, nun aber trotzdem Swinger. Fakt ist aber, es gehört ein gewisser Intellekt dazu um sich selbst so zu reflektieren und den haben sehr viele Menschen leider nicht. Oder was meinst Du, warum in ihrer Kindheit geprügelte Menschen ihre eigenen Kinder oft wieder prügeln, obwohl sie genau wissen, wie schlimm das ist? Leider sind es zu wenige, die sich aus ihren Prägungen wirklich lösen können.
Erkläre mir bitte auch einmal, wo Du irgendwelche anarchistischen Dinge rausgelesen hast bei der Diskussion hier? Wer propagiert eine Anarchie? Wenn Du genau gelesen hättest, dann würden Dir solche Ideen nicht kommen, denn das Einzige, das wir propagieren ist, dass solch intinem Dinge wie Sex NIEMANDEN anderen etwas angehen, als alle
freiwillig daran Beteiligten. Sic!
Im Übrigen möchte ich auch noch einen Schlusssatz sagen: Eine Diskussion wird dann ummöglich, wenn einer der Gesprächspartner die Argumente des Anderen als Missionieren empfindet. Wir versuchen seitenweise zu ERKLÄREN, was uns am Swingen gefällt, wie wir dazu gekommen sind. Und nicht Dich vom Swingen zu überzeugen. Wie sonst, ausser mit vll schon fast schwärmerischen Worten, sollen wir verdeutlichen, WARUM wir swingen? Nein, es ist keine Mission, liegt absolut ausserhalb unseres Denkens, denn eines wissen wir Swinger ganz genau: wenn man nicht mit ganzem Herzen dabei ist, dann wird es so ziemlich der schlechteste Sex (wenn überhaupt) den wir je hatten. Denn es kann nur schief gehen, wenn einer der Mitspieler mitspielen will, weil er von irgendjemand zwangsüberzeugt wurde, dass Swingen toll ist