Ich frage einmal provokativ: Dürfen denn die "unglücklichen" Paare auch swingen?
Paare, die sich seit mehreren Jahren nicht mehr gesagt haben, dass sie sich lieb haben. Paare, die sich morgens und abends keinen Kuss mehr geben. Paare, die als einzige beiden Gesprächsthemen noch das Fernsehprogramm und die Kindererziehung haben - dabei geht es um den Streit über die Fernbedienung und die Höhe des Taschengeldes. Paare, die sich so sexuell anziehend finden, dass die Schwiegermutter nicht einmal mehr zum Bettzeug wechseln wie am Anfang der Beziehung rät.
Paare eben, die im Alltagstrott erstarrt sind und denen die Erotik irgendwann nach der Geburt des ersten Kindes oder den unterschiedlichen Schichtplänen verloren gegangen ist. Sie würden niemals, niemals auf die Idee kommen, sich zu trennen. Viel zu viel Stress. Und an sich sind sie auch eine eingespielte WG mit Geschirrspüler einräumen (Frau) / Geschirrspüler ausräumen (Mann). Warum also ein funktionierendes Team wechseln?
Was eben manchmal fehlt, ist der Kick. Zuerst haben sie es mit dem Vibrator beim Liebesspiel probiert, aber da sie ihn eben zu selten benutzt haben, funktionierte er oft nicht, also geritten sie schnell in Streit, wer wieder vergessen hätte, die Batterien zu wechseln..... Dann kam Shades Of Grey, so ein bisschen Fesseln. Aber als der Sohn ständig die Handschellen für seine Indianer-Abenteuer ausgeliehen hatte, war Bondage auch nicht mehr erwachsen genug... Zuletzt schenkte er ihr ein "Wellness-Wochenende" in irgendeiner Berghütte, wo sie ihn fragte, warum für so etwas wieder Geld da sei, aber nicht für einen neuen Kühlschrank... Als er dann versprach, dass er zuerst den Kühlschrank repariert und dass sie dann ins Wellness-Wochenende starten, freute sie sich. Leider fror sie dann in der Berghütte, weil die Heizung nicht funktionierte...
Dann drohte er ihr einen Swingerclub-Besuch an...