@ Baer_Berlin
Wenn es ein Unverständnis gibt, dann liegt das, unter anderem, auch daran, dass manche "Swinger" dem Nicht-Swingern ihr Lebensmodell als schlechtere Variante darstellen und das ab und an, bei machen, schon religiöse Züge annimmt
Da stimmen wir - als swingendes Paar - Dir zu.
Und ich überlege grade, an was das liegen könnte. Prinzipiell muss man sagen, dass man als Swingerpaar nicht unbedingt das gesellschaftlich bevorzugte Modell lebt. Weder in religiösem Sinne (in welcher Religion ist Swingen erlaubt?) noch in dem was man in unserer Gesellschaft "moralischer Sinn" nennt.
Das zwingt uns Swingern teilweise zu einem Versteckspiel, sei es der eigenen Familie gegenüber, sei es Freunden und Kollegen gegenüber (wobei es auch grosse Diskrepanzen innerhalb der Swingergemeinschaft gibt, bei welcher manche meinen, man sei nur Swinger, wenn man sich outet, die Anderen jedoch auf ihre Anonymtät pochen). Man ist also als Swinger in vielen Fällen schon mal per se "benachteiligt".
Nun bekommt man als Swinger immer wieder das klassische Modell der Monogamie "um die Ohren gehauen". Auch bei den monogamen Menschen gibt es welche, die meinen Swinger missionieren zu müssen. Da kommt einem nur absolutes Unverständnis entgegen, man wird komisch angeschaut, in eine Schmuddelecke gedrängt. Und es kommen viele Fragen u.a. auch Zweifel, ob man eine gute und glückliche Beziehung führt, wenn man swingt. Denn wäre man glücklich, würde man nicht swingen. Und da wird darauf beharrt, man wird der Lüge bezichtigt, des Selbstbetruges usw. usw.
Und dann kommt der Punkt, wo einem auch mal der Hut hochgehen kann und man religiöse Züge entwickelt. Einfach um nicht als Aussenseiter dazustehen oder sich permanent verteidigen zu müssen.
Diese Zweifel daran, dass eine Swingerbeziehung intakt sein kann, verletzen. Man schreibt hier etwas und wird quasi der Lüge oder des Selbstbetruges bezichtigt. Man möchte sich wehren. Schliesslich ist das hier ja ein Forum für Swinger. Und wie bereits beschrieben, die meisten Swinger kennen beides, sowohl die monogame Beziehung als auch die Swingerbeziehung. Ein monogames Paar kennt in den meisten Fällen die Swingerbeziehung nicht. Insofern JA, wir haben einen Schritt Erfahrung mehr.
Alle Swinger haben mal ganz klein angefangen, ich kenne niemanden, der als Swinger geboren wurde oder sich schon beim ersten Clubbesuch mitten ins Getümmel geworfen hat. Von fast allen Swingern hören wir lustige Geschichten über ihren ersten Besuch im SC. Wie sie sich vll eingeschlossen haben, oder einen extra kleinen Raum gesucht, damit sie alleine sind usw. usw. Dass man irgendwann zum PT mit GV kommt ist ein Prozess. Warum sind so einige monogame Menschen überhaupt nicht bereit dies mal für sich selbst durchzudenken, ohne in Gedanken gleich mit zig anderen Leuten zu vögeln? Warum ist schon das Gedankenspiel undenkbar? Wie gesagt, auch wir haben mit dem Gedankenspiel irgendwann begonnen und sind dann halt weiter gegangen. Aber wenn ein monogamer Mensch schon das Gedankenspiel total ablehnt und keinerlei Vorstellung sich machen kann, warum man swingt oder wie es eine Beziehung bereichern kann, dann haben wir wirklich ein grosses Problem. Dann werden weiter Vorurteile geschürt und ge- bzw. verurteilt.
Lassen wir jedem das seine und wenn jemand monogames hier nachfragt, was denn am Swingen sein soll, dann AKZEPTIERT einfach unsere Meinung und nehmt das, was wir hier schreiben wörtlich - genauso wie wir Euch Euer monogames Leben lassen! Danke!