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Wahrnehmung der Realität

****01 Frau
307 Beiträge
Themenersteller 
Wahrnehmung der Realität
Habt ihr in eurer Beziehung oder im Zusammensein mit euren Mitmenschen schon mal das Gefühl gehabt, dass ihr aneinander vorbeiredet?
Das ihr eurem Partner/Gegenüber etwas mitteilt und er nimmt es ganz anders auf. Er kann euch nicht hören, weil seine Erwartungshaltung (Wahrnehmung) eine völlig andere ist als das, was ihr ausdrückt und gerade eurem Gefühl entspricht.
Ich freue mich auf eure Meinungen.
LG kara
Ich denke manchmal, dass bei uns nur aneinander vorbei geredet wird. Aber dann gibt es wieder diese Momente des blinden Verständnisses. Aber dem Grunde nach kenne ich das, was Du meinst. Doch es ist schwierig damit umzugehen. Vor allem muss man erst einmal erkennen, dass der Partner das, was man grad gesagt hat völlig anders versteht. Daraus können die lustigsten aber auch die schlimmsten Missverständnisse entstehen.

LG
Aneinander vorbei reden sollte eigentlich die Ausnahme sein.
Mir ist es auch vorgekommen, nicht weil ich oder er nicht zuhören wollte, aber weil das Interesse am anderen erloschen war.
Tolles und wichtiges . . .
Thema.

Es ist völlig normal, dass jedes Individuum eine andere Sicht der Dinge hat.Für mich selbst besteht daher die Kunst, den Partner meine Sichtweise darzulegen, danach seine zu begreifen und drittens dies mit der wirklichen Realität in Einklang zu bringen.

Beispiel: Wetter - es ist Herbst, Nebel steigt auf, es soll laut Wettervorhersage sonnig werden. Das ist Fakt und Realität.

Mein Sicht dieses Tages - schon wieder Herbst/Weihnachten naht/ungute Erinnerungen/Abschied - eigentlich alles bäh, ich finde Herbst doof.

Seine Sicht dieses Tages - ah, es ist Herbst mit herrlichem aufsteigenden Nebel und später wird es sonnig -alles wird gut.

Ich bin also doof - er ist also gut drauf - Fakt ist, es ist ein ganz normaler bald sonniger Herbsttag.

Wie bringt man nun die Stimmung einigermaßen in Einklang? Durch Reden, seine Gefühle und Gedanken mitteilen.
Der Tag kann wenig dafür, dass er ein Tag ist. Es ist nicht zu ändern. Man kann ihn einfach nur akzeptieren.
Aber ich kann meine Auffassung vom Tag ändern, dahin dass ich zumindest sage, auch Herbsttage haben ihr gutes. Dies wird kein Regentag, ich kann vielleicht mit Schatz noch eine Radtour machen. Mein Schatz wird dank meiner Information verstehen, dass ich doof bin, nicht weil er da ist, sondern, weil ich mit der eigentlichen Realität, dem Herbsttag nicht im Einklang bin.

Na ja, usw. - es kommt tatsächlich auf die Gesprächsführung an und auf den Willen, die wirkliche Realität, die unabänderliche Realität, anzuerkennen. Und dies dann noch dem Partner nahe zu bringen.
Und da liegt die Kunst.

Übrigens rennt man gegen Mauern, wenn der Partner auf seine Realität beharrt.

Love4eva (w) wünscht einen schönen Montagmorgen
Sicherlich jeder von uns hat das schon mal erlebt, das man dem Gegenüber etwas erzält und vermitteln möchte und er/sie es anders aufnimmt als man es eigentlich meint... Aber deswegen zählt das nicht unter umbedingt unter "aneinander vorbei reden"?! Schließlich sehen wir manche Dinge einfach anders und deswegen muß man gewisse Dinge auch etwas genauer erklären, wie man es meint etc. damit der Gegenüber versteht was man selber meint...

lg
fellinlove
****no Frau
290 Beiträge
ich glaube, das zusammensein mit menschen, und zwar mit allen, wäre viel einfacher, wenn jeder erkennen würde, daß es DIE realität oder DIE wahrheit nicht gibt..bzw. besser ausgedrückt: daß ´die realität/ die wahrheit´zumindest nicht von 1 einzigen menschen, 1 glaubensgruppe, 1 volk etc...gar nicht erfasst werden kann.

wenn das menschen erkennen könnten, wäre jede andere meinung, sichtweise, jedes andere gefühlsmäßige erfassen
eine ERWEITERUNG der realität und der wahrheit wegen - und keine kontroverse.
somit könnten wir unser puzzle erweitern, wenn wir teile des anderen hinzufügen, im sinne von ´gemeinsam sind wir stark´.
toleranz ist sicherlich ein teil dieser gesinnung, aber auch das motto ´leben und leben lassen´- und zwar auf seine weise.

hm..leider ist es meistens so, dass es um´s ´recht haben und behalten´ geht.
es ist mir klar, dass menschen gerne gesehen werden wollen, wie sie sind (öhm..ist das wirklich so ? oder zumindest: sie wollen gesehen werden, wie sie gesehen werden wollen, oder wollen gehört werden in dem, was sie zu sagen haben, wollen, dass dies verstanden und akzeptiert wird).
auf der einen seite passiert es jedoch oft, dass dies nicht der fall ist: dass menschen nicht annehmen und verstehen können, dass andere eben anders empfinden, glauben, denken. wahr-nehmen.
auf der anderen seite ist es so, dass der wunsch nach akzeptanz und verständnis ausartet in überzeugungsarbeit und missionierung. der andere soll also nicht nur verstehen und annehmen, sondern auch überzeugt werden und ´missioniert´.

klar..es ist schwierig etwas WIRKLICH zu verstehen, wenn ich es selbst nicht fühlen kann, wenn ich selbst nicht so empfinde oder - etwas einfach nicht erfahren habe. das ist für mich so- wenn ich etwas als echt spüre, dann nehme ich es erst wirklich wahr.
für manch andere findet dieser prozess vielleicht im kopf statt (?) über das denken.

wahrscheinlich ist es aber so, dass ich durch mein denken, meine gedanken..bestimme, was ich erlebe, erfahre, dabei fühle, wahr-nehme und erkenne.
somit wäre es eine verbindung zwischen kopf und gefühl, was die eigene realität ausmacht...oder ?
das würde bedeuten..ich denke mir den rahmen, in welchem ich wahr-nehme. da der rahmen des denkens aber ziemlich begrenzt ist, wird es auch der rahmen der wahr-nehmung sein.
und da wir unterschiedliche menschen mit unterschiedlichen erfahrungen sind- gibt es unterschiedliche wahrnehmungs-rahmen und somit realitätserfahrungen.

was davon ist jetzt ´richtig´- was ist real ? ich glaube...alles zusammen, und nicht mal das ist wahrscheinlich die ganze realität.
wenn wir wert legen darauf, diese annähernd zu erkennen, wäre es gut, diese puzzle-teile (sichtweisen) zusammenzufügen.
ich glaube jedoch, dass es für viele menschen einfacher ist, ein eigenes festes weltbild zu haben, eine eigene einstellung dingen gegenüber. ein krasses beispiel dafür wäre das sogenannte ´schubladen-denken´, welches die übersichtlichkeit im eigenen leben sehr vereinfacht *g*

ich habe mich gestern hier im jc selbst dabei erwischt, dass ich ironisch auf einen beitrag eines anderen mitgliedes geantwortet habe. seine sichtweise und erfahrungen bzw. auffassung einer beziehung stimmt mit meiner nicht überein, und daraus entstand eine gewisse witzige ironie bei mir.
diese puzzleteile stimmten wohl nicht überein miteinander, aber sie passen wahrscheinlich an anderer stelle.

´es gibt nichts, was es nicht gibt´- es IST und es DARF sein.
es muss nicht auf meine begrenzte auffassung der realität passen, IST jedoch trotzdem und passt für jemand anderen, fühlt sich für jemand anderen wahr an.
in dem sinne ist eigentlich..ALLES wahr und real, oder ?
oder gilt auch hier das demokratische prinzip der mehrheit: was die meisten denken und fühlen- ist real ? was ich sehe und du nicht- ist real, und du bist einfach blöd ? (ironie). und was du siehst und ich nicht- gibts nicht, weil du spinnst ? (ebenfalls ironie)

in meiner vorigen beziehung habe ich erlebt, wie es sein kann, dass in EIN und DERSELBEN situation zwei ganz verschiedene filme ablaufen können bei zwei verschiedenen menschen.
vor allem habe ich in dieser beziehung erlebt - wie es sein kann diese filme auch dem anderen zu zeigen und mit erstaunen festzustellen- dass der andere etwas GANZ anderes erlebt hat.
dass motive dahinterstanden, die mir gar nicht in den sinn gekommen sind, gefühle hervorgerufen wurden, die ganz anders waren, als die die ich hatte.
handlungen gesetzt wurden, die ganz was anderes bedeuteten, als wenn ich sie gesetzt hätte.

es ist gut darüber zu reden, ohne gegeneinander - ohne die beiden ´realitäten´ aufeinander prallen zu lassen, sondern zu versuchen sie zu vereinigen oder zumindest versuchen, annähernd verständnis für die andere realität des partners zu erlangen.
´annähernd´ deswegen, weil es sein kann, dass ich nicht vollständig (=kopf UND gefühl) nachvollziehen kann.

ich denke aber trotzdem, trotz toleranz und bestreben, nicht in seiner eingegrenzten realität und wahrnehmung zu bleiben, dass sich menschen als partner finden, die eine sehr ähnliche realitätswahrnehmung haben:
"ich VERSTEHE MICH mit dir gut"
"ICH FÜHLE MICH wohl MIT DIR"
ETC...
es ist das erkennen seiner selbst im anderen.

und das ist wohl nur möglich, wenn man sich selbst (wo wie man sich selbst in seinem rahmen sieht und fühlt) im anderen wiederfindet, oder ?


danke für das eröffnen dieses tollen themas *g*
und einen schönen tag für euch,

lg
@may
du meintest wahrscheinlich, jeder möchte sich in seiner ureigenen Persönlichkeit wert geschätzt fühlen.

Es gibt doch einen Film mit Franka Potente. Da wird doch dieser Kunstgriff benutzt den Film aus zwei Sichtweisen zu sehen. Einmal gibt es die Variante 1 und dann die Variante 2. Dafür gibt es einen bestimmten Ausdruck. Kennt den jemand hier?

So stelle ich mir diese Wahrnehmungen vor. Jeder auf seine Art und Weise. Jeder, wie es für ihn möglich und annehmbar ist.
Ja klar kam das schonmal vor. Und das wird sicherlich auch immer mal wieder vorkommen.

Aber wir denken, dass das ganz normal ist, denn es sind eben zwei Menschen, mit zwei eigenständigen Persönlichkeiten, Erfahrungen, Zielen, Wünschen, Sehnsüchten, etc pp und so kann es zu so einer unterschiedlichen Wahrnehmung immer mal wieder kommen.

Es sollte vielleicht nicht überhand nehmen, oder wenn es überhand nimmt, sollte das Paar vielleicht dafür sorgen, dass einem das gegenseitige Verständniss leichter fällt.

Mindestens bei uns war und ist es aber so, dass sich mit der Dauer unserer Beziehung auch die Menge an "aneinander Vorbeireden" vermindert.
@may
Kompliment zu deinen Ausführungen über "Wahrnehmung" und "Realität", dem habe ich nichts wesentliches hinzuzufügen, bis auf das, dass es in Beziehungen Momente geben sollte, wo sich die beiden individuellen Wahrnehmungen zu 99,99% decken - das gibt dann die ugs. gefühlte "Seelenverwandtschaft".

Erwin
@ER_Win_Iva
Ist diese 99,99 % Übereinstimmung nur eine im übertragenen Sinn Seelenverwandtschaft?

Schade - ich hatte das immer so gerne romantisch verklärt.

Eine 99,99 % Übereinstimmung kann mir im Leben ja immer mal mit Hinz oder Kunz oder sonstwem unterkommen. Bisher habe ich natürlich zwar sowas wie "zwei Dumme ein Gedanke" gesagt, aber als Seelenverwandtschaft nicht sehen können/wollen - weil mir die Liebe zu dieser Person fehlte.
****no Frau
290 Beiträge
@ER_Win_Iva
danke :=)

und wegen ´seelenverwandtschaft`: ich weiss, was du damit meinst. manche sagen auch ´gleichklang der seelen´ dazu, was für mich gefühlsmäßig näher hinkommt, weil ich glaube, dass alle seelen miteinander verwandt sind. sie klingen nur meist anders..
so wie instrumente gleicher bauweise und gleichen types andere melodien von sich geben können- aber trotzdem gleich sind.
wenn sie gleichklingen und schwingen, sei es auch ´nur´ in momenten, finde ich das wunderschön :=)
der ausdruck ´seelensymphonie´fällt mir dazu ein.

und bevor ich allzu poetisch werde...beende ich lieber den beitrag *lol*

lg
@love4eva
ich meinte damit Wahrnehmungen etwas tieferer und umfassenderer Art als gerade mal denselben Gedanken zur selben Zeit.

May denke ich, hat meine Worte in etwa so wahrgenommen, wie sie gemeint waren *zwinker*

@**y
genau - Seelensymphonie und der Begriff des "im Einklang Schwingens" passen da sehr gut.

lg, Erwin
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
an wem es lag, an ihm oder an mir ist nun egal geworden.

doch wir haben ständig aneinander vorbei geredet...so als ob man in einer anderen sprache spricht.

auch wenn ich 1000 worte gebraucht habe um etwas gut rüber zu transportieren, kam es immer anders an als ich es gemeint habe. ihm ergings genauso mit mir.
vieleicht waren wir wirklich zu verschieden.

zurück geblieben ist mein manko, jetzt immer alles mit noch mehr als 1000 worten erklären zu müssen.

Serena.
@ER_Win_Iva
Danke, dann war der erste Impuls doch richtig gewesen.
******gel Frau
1.709 Beiträge
das kenne ich auch nur zu gut!!!!!!!!! Aber das lag auch einfach daran das wir unterschiedliche Meinungen Interessen usw. hatten
oh
das hab ich auch schon kennen gelernt - passiert sicher auch immer mal.
Allerdings in einer Beziehung....eher unvorteilhaft,wenn es zu oft vorkommt...
Kommt mir leider sehr bekannt vor
Wir haben in unserer 16jährigen Ehe bestimmt die Hälfte der Zeit mit aneinander vorbeireden verbracht - wir haben es meist nur nicht gemerkt, weil wir uns wunderbar selber belogen haben.

Das ging solange gut, bis es zum großen Krach kam - der dann aber damit endete, dass wir zwei Wochen lang intensivst über alles miteinander geredet haben. Dummerweise war das aber schon zu spät für ein Zurück, aber lässt zu mindestens vielleicht irgendwann einen Neuanfang zu. Aber auf jeden Fall hat es zu einer Offenheit und einer Ehrlichkeit geführt, die wir in den letzten Jahren niemals hatten - und sollte es jetzt zu einer Trennung kommen, dann ohne Streit und Rachegedanken, was alleine schon in Hinsicht auf die gemeinsamen Kinder Gold wert ist.

So ist unsere jetzige Beziehung keine Ehe im eigentlichen Sinn mehr aber dafür ist die Zeit des aneinander vorbeiredens und damit auch des Streitens vorbei. Wir haben wahrscheinlich beide eine Ehepartner verloren und dafür einen zuhörenden Freund gewonnen.

@****na
das mit den 1000 Worten kommt mir mehr als bekannt vor und in Rückblick musste ich feststellen, dass vielleicht gerade dieses Verpacken der eigenen Wünsche und Vorstellungen, nur um den Partner nicht vor den Kopf zu stossen, ein grosser Fehler bei uns war.

Uwe
****01 Frau
307 Beiträge
Themenersteller 
@inmediasres
Da habe ich in meiner nunmehr 14- jährigen Beziehung ähnliches erlebt.
Wir sprachen sehr wenig über die eigenen Bedürfnisse und Gefühle.
Jeder für sich baute eine Mauer um sich herum und keiner war zufrieden mit der Lebenssituation. Ich musste mir bei Streitgesprächen ebenso anhören, dass es doch recht sinnlos wäre, mit mir zu reden, da meine Meinung eh schon feststand. Und damit hatte mein Partner Recht. Da er ja tatsächlich etwas anderes dachte als ich und ich es sowieso nicht hören und akzeptieren konnte hätte er wenig Chancen gehabt eine Ebene zu finden.
Der große Krach hat uns auch zu sehr intensiven Gesprächen verholfen. Am Anfang war es sogar nur im Beisein eines guten Freundes, der die Rolle des Mediators übernahm, möglich.
Das war jetzt über ein Jahr her und unsere Beziehung ist jetzt viel intensiver und offener. Wir haben uns als die besten Freunde, engsten Vertrauten und auch als Liebespaar wieder gefunden.

@**l -vielen Dank, für eure rege Beteiligung
LG kara
*blume*
dauernd
bei meinem Ex-Mann.
Das ging hinterher überhaupt nicht mehr.

In meiner jetzigen Beziehung ist das glücklicherweise absolut das Gegenteil. Wir verstehen uns blind und haben eine gleiche Sicht der Dinge...
****e69 Frau
481 Beiträge
Habt ihr in eurer Beziehung oder im Zusammensein mit euren Mitmenschen schon mal das Gefühl gehabt, dass ihr aneinander vorbeiredet?

Das ist doch nicht Neues oder? *zwinker*

Im Zusammensein mit Mitmenschen: Vor allem bei Menschen die "Idealvorstellungen" haben und dafür selbst nichts tun möchten, diese jedoch per "Gedankenübertragung" erfüllt haben möchten. Besonders "toll" ist es mit "Mitmenschen", die auf dem "Hierarchie-Treppchen" stehend "Vorbild=Abbild" sein möchten oder "PatriarchIn" ("Solange Du Deine Beine unter meinem Tisch ausstreckt ..." = veraltete Vorstellungen von einseitigem Respekt zollen müssen). *zwinker*

In Ex-Beziehungen: Ich bin auch schon einigen "Mannsbildern" begegnet, die anhand ihres "Schubladen-Denkmusters" nicht in der Lage waren, mich "hören" zu können oder zu wollen. Deshalb dürfen diese sich nun auch zu den Ex-Beziehungen zählen. *zwinker*

Wenn ich eine "Verständigungsebene" von Mensch zu Mensch suche, dann möchte ich meinem Gegenüber auf "Augenhöhe" begegnen. Verhalte ich mich in einem Gespräch tolerant (duldend, ausdauernd), kann ich in Ruhe die Worte meines Gegenübers gedanklich "interpretieren". Das funktioniert wahrscheinlich am ehesten, wenn ich von meinem Gegenüber nichts Böses denke und auch nichts Böses erwarte. Die "Gesprächslaune" sollte ich aufgrund "empathischer Fähigkeiten" wahrnehmen können, auch wenn der Ton mal "verfehlt" wurde.

Das ihr eurem Partner/Gegenüber etwas mitteilt und er nimmt es ganz anders auf. Er kann euch nicht hören, weil seine Erwartungshaltung (Wahrnehmung) eine völlig andere ist als das, was ihr ausdrückt und gerade eurem Gefühl entspricht.

Da habe ich wahrscheinlich "vernunftgesteuert" Glück gehabt, daß ich meinem Mann früh genug verdeutlichen konnte, daß ich weder seine "Ex-Freundin" bin, noch wie sie denken kann und werde. Ich stecke niemanden in eine Schublade, sondern höre mir in erster Linie seine Aussage ohne "Erwartungshaltung" an. Meine Worte sind auch nicht immer "schön gefärbt", wenn man von mir eine offene und ehrliche Meinung hören möchte. Der "lernfähige" Mensch ist in der Lage seine "Meinungen" zu revidieren und sich somit auch weiter zu entwickeln. Ich möchte mich nicht eines Tages in irgendwelchen "Tretmühlen des Alltages" wieder finden.

Für mich ist mein Mann mein Freund und Weggefährte, mit dem ich in Harmonie leben möchte und somit "schwingt" meine Seele in Harmonie mit seiner (lt. DUDEN: griech. harmonia = Fügung: 1. ausgewogenes, ausgeglichenes Verhältnis von Teilen zueinander; Ausgewogenheit. 2. innere und äußere Übereinstimmung; Einklang, Eintracht: die körperliche, seelische, geistige Harmonie zwischen zwei Menschen).

Zu diesem Thema möchte ich noch den deutschen Text eines Liedes zitieren, welches sehr "bildhaft" darstellt, wenn sich "Erwartungshaltungen" in "Wahrnehmungen" "verwandelt" haben:

Beautiful South: "Don’t marry her"

Stell dir dich mal vor in Puschen und mit Pfeife. Und sie liegt im Bett und kuckt fern. So alt und labberig werde ich nie. Eure Liebe wird ungefähr so leuchten wie’n alter Pappendeckel. Aber deine Schuhe, die werden schön sauber sein. Sie hat 'nen Doktortitel in Besserwisserei und du wirst ein Meister werden im eleganten Weghören. Und Sex kannst du gleich vergessen. Und dann diese schönen Sonntage, mit Frühstück im Bett und so. Mit Amselgesang. Diese Amseln sind ihre Stricknadeln. Und die fressen dir die Seele raus, sperren dich ein und schmeißen den Schlüssel weg. Das Bad wird immer sauber sein, und die Küche immer aufgeräumt. Sie hat ein Diplom im Untern-Teppich-kehren, und du 'ne Eins im Verachten. Deine Socken riechen wie Engel. Aber dein Leben stinkt wie ein alter Käse. Und am Sonntag scheint dann die Sonne über ganz San Francisco und du weißt, dass du’s nie schaffen wirst. Weil du noch das Auto waschen musst und die Kinder in den Park bringen. Vergiss Sie. Nimm mich.

aneinander vorbei reden, wer kennt es nicht...

zum gespräch gehört viel mehr als wort, gesten, augen, mimik... das alles ergibt ein großes ganze, und nur wenn man das alles richtig zusammen setzt versteht denjenigen richtig.

oft verstehe wir uns ohne worte, oft bedarf es nur gesten...

wir sind aufeinander eingespielt, kenne den anderen, seine mimik, seine tonlagen, seine worte. wir redn nicht aneiander vorbei.

bei fremden ist es was anderes. ich sehe schlecht, daher bekomme ich mimik, gesten nur eingeschränkt mit. dardurch kommt es auch vor, das ich dann es falsch interpretiere.

jedoch ist dies nicht absichtlich und oft aber auch sehr lustig.

aber ein wirliches aneinander vorbei reden ist das nicht wirklich.
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
oh man ich scheine kein alien zu sein...

nee mal ernsthaft...nennen wir es 1000 worte...

ist echt heftig, schwierig und für mich eigentlich nicht nach zu vollziehn.

ich ergebe mich...lasse reden...nutzt ja eh nichts...

ich mag worte...aber das sie nicht zu verstehen sind für die spezies mann..
nun ja..so sind wir doch alle verschieden...bis hin zur trennung wegen total blöden missverständnissen....eigentlich niemals nötig gewesen..

Serena.
Noch eine Anmerkung
Miteinander reden bedeutet meiner Meinung nach nicht die gleiche Auffassung zu teilen, miteinander reden ist vor allem die Kunst zuzuhören und die andere Auffassung verstehen zu können und vor allem zu wollen. Ein Partner, der immer 100% das Gleiche wie ich denken und fühlen würde, wäre mir zu langweilig. 100% Harmonie in jedem Detail kann meiner Meinung nach auch tödlich sein - wo ist da noch Platz für kontroverse Diskussionen und Überraschungen?

Aneinander vorbeireden ist aber auch oft eine Schutzreaktion um eine unbequeme Wahrheit zu verdrängen, so zu mindestens war es bei uns oft der Fall. Wenn das Verstehen nämlich zu der Erkenntnis führt, dass es unüberbrückbare, emotionale Gegensätze gibt kann dies natürlich gewaltig schmerzen. Wobei das Verdrängen natürlich nichts bringt, es verzögert nur das dann Unausweichbare.
Das kenne ich ganz gut...
Es ist schon öfter mal vorgekommen, dass ich mit Personen über ein Thema geredet habe, wo wir völlig aneinander vorbei geredet haben. Manchmal merkt man das aber nicht sofort! Erst wenn dann z.B. Gegenargumente kommen, die in dem Sinne überhaupt nicht passen. Dann muss ich eher lächeln *ggg* Kann durchaus vorkommen, kann sogar auch mal sehr lustig sein.
*******a75 Paar
38 Beiträge
@May - Interessantes Thema, interessanter Beitrag
Diesem Beitrag ist eigentlich nur sehr wenig hinzuzufügen, da er im wesentlichen wohl recht gut und umfangreich beschreibt, wo die Probleme der zwischenmenschlichen Kommunikation liegen. Da mich das Thema aber doch auch sehr interessiert, möchte ich dennoch versuchen, eigene Gedankengänge ergänzend darzulegen:

Auch ich glaube, daß es nicht DIE Wahrheit gibt, sondern vielmehr sind es die unendlich vielen Wahrheiten, die jeder von uns wahrnimmt und empfindet. So ist es möglicherweise die einzige Wahrheit der Welt überhaupt, eben die, daß es DIE Wahrheit NICHT gibt.

Jeder von uns erlebt es immer und immer wieder: Man stellt z.B. die eigene Meinung zu einem Thema dar, andere argumentieren dagegen und schon "fühlen" wir uns irgendwie "angegriffen" und in der Folge daraus irgendwie schlechter als vorher. Manchmal sind wir dann einfach nur enttäuscht oder traurig und sagen nichts mehr zu dem Thema. Manchmal werden wir dann rechthaberisch. Und manchmal denken wir dann, "wieso kapiert der das nicht", was letztlich nichts anderes ist als Überheblichkeit bzw. Arroganz.

Umgekehrt, bekommen wir Zustimmung von anderen Menschen, hebt das unsere Laune, weil wir uns bestätigt fühlen. Ich vermute einmal, daß fast jeder Mensch so tickt und genau da liegt aus meiner Sicht eines der Grundprobleme in allen zwischenmenschlichen Beziehungen. Oft geht es um die Durchsetzung eigener Interessen (und damit um Macht über den anderen), manchmal um die oben beschriebene eigene Bestätigung und manchmal eben schlicht um das "ich habe Recht".

Auch mir passiert all das immer und immer wieder und manchmal scheint es, als wenn man nichts dagegen tun kann. Ist die Diskussion oder das Streitgespräch erst einmal in diesem "Ich will Recht haben"-Eck gelandet, kommt man da fast nicht mehr raus und danach bin ich immer wieder über mich selbst enttäuscht. Wie konnte es soweit kommen, wo ich doch weiß, daß es immer mehrere Wahrheiten gibt und daß auch in den Argumenten des anderen viel Wahrheit steckt. Wie schwach wir Menschen doch sind, wie erbärmlich....

Letztlich geht es doch auch irgendwo um so einfache Dinge wie Respekt, den ich einem anderen Menschen entgegenbringen sollte. Es geht darum, sich Zeit zu nehmen, die Argumente des Gegenübers ohne Vorbehalte anzuhören und in Ruhe zu durchdenken. Und es geht um noch viel mehr: Um einen anderen Menschen und dessen Argumente überhaupt verstehen zu können, müssen wir diesen Menschen kennen, weil wir uns in ihn hineindenken und - noch wichtiger - hineinfühlen müssen. Das ist wohl eine der wichtigsten Voraussetzungen jeder zwischenmenschlichen Kommunikation.

Bei mir selbst habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, daß auch die Sympathie und das Vertrauen eine entscheidende Rolle für das gegenseitige Verständnis spielt. Einem unsympathischen Mensch höre ich weniger gerne zu und ich bin weniger bereit, mich in ihn hineinzudenken und hineinzufühlen. Und wenn ich jemand nicht vertraue, dann zweifle ich permanent an der Aufrichtigkeit, Offenheit und Ehrlichkeit des anderen - tödlich für jede sinnvolle Kommunikation.

Daraus folgend scheint es fast unmöglich, mit unsympathischen oder vertrauensunwürdigen Menschen eine tiefere Kommunikation zu führen, weil es doch eigentlich schon an jeder Bereitschaft des Zuhörens fehlt. Aus meiner eigenen Lebenserfahrung heraus lasse ich das in solchen Fällen dann auch besser - es kommt einfach nichts sinnvolles dabei heraus.

Ein anderer wichtiger Punkt scheint mir die Frage nach sich selbst zu sein. Wie wichtig bin ich? Wie wichtig sind meine Interessen? Geht es nur um mich? Ich glaube, es ist eigentlich ein Gebot der Fairness, daß man seine eigenen Interessen genauso wichtig oder unwichtig nimmt wie die Interessen der anderen. Sich selbst zurücknehmen, eine Fähigkeit, die in unserer heutigen Gesellschaft schon fast nicht mehr existent ist. Jeder will jung sein, in sein, toll sein, gut sein und vor allem - besser sein als andere.... Kann das der richtige Weg sein? Wir alle sollten uns jeden morgen die Frage stellen: "Bin ich wirklich so wichtig, wie ich denke, daß ich bin?"

Erst wenn wir unsere Kommunikationspartner und deren Interessen FAIR mit unseren eigenen gewichten (also wirklich gleichberechtigt), können wir den anderen verstehen. Aber ich glaube, das wird letztlich immer ein Wunschtraum bleiben und auch ich selbst verzweifle immer wieder an dieser Aufgabe. Vielleicht kann sie auch gar nicht gelingen, weil wir eben alle egoistische Menschen sind, die sich selbst am wichtigsten nehmen.

Ich habe versucht, hier einige Ursachen und Gründe für die großen Probleme der Kommunikation zwischen Menschen aufzuzeigen. Aber eine Patentlösung darauf scheint es nicht zu geben. Bleibt also nur, sich selbst diese und weitere Gründe der Kommunikaitonsprobleme ständig bewußt zu machen und immer wieder darauf zu achten, es vielleicht ein klein wenig besser zu machen als beim letzten Mal.

Danke an alle, die auch selbst zu diesem sehr interessanten Thema ihren Beitrag geleistet haben.
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