Verallgemeinerungen..
helfen meistens wenig für gute Argumentationen!
@***Al
Sex findet nun mal nicht auf "Augenhöhe" statt, es gibt so gut wie immer einen passiven Part der folgt und einen aktive Part, von dem die Impulse ausgehen.
Auch in nicht SM/BDSM Beziehungen kann man im ganz normalen Alltag beobachten, dass immer einer führt und einer folgt. Trotz vermeintlicher Gleichberechtigung gibt es immer einen Partner der den anderen dominiert.
Mich stört tatsächlich das verallgemeinernde Moment in vielen Aussagen hier. Obiges ist nur ein Beispiel.
Nein @***Al Sex findet durchaus nicht nur NICHT auf Augenhöhe statt. Das einer in einem Moment folgt, weil der andere einen Impuls gibt, muss so gar nichts mit Dominanz des desjenigen, der den Impuls gibt, zu tun haben. Er ist in diesem Moment lediglich der Aktive, was sich zumindest bei mir jederzeit ändern kann.
Zudem ist das, was scheinbar wie ein Folgen erscheint, ebenfalls durchaus ein in diesem Moment erwünschtes Agieren auf Augenhöhe, denn ich tue selten bis nie etwas, was ich nicht selbst genau so will.
Ich spiele gerne hin und wieder mit Devotion und Dominanz, eben dann, wenn es in das Spiel, denn etwas anderes ist es für mich nicht, dennoch bin ich es trotzdem, die bestimmt, was ich zulasse und was nicht. Das es ein Spiel ist, bedeutet eben auch, dass es für mich genau das auch ist, ein Abbild von Dominanz oder Devotion, eben eine Illusion dessen.
Auch Hingabe hat für mich nichts mit Passivität oder Devotion zu tun, denn es ist ebenso ein Moment den die dominante Seite für mich erfüllen muss, Hingabe an den Moment und auch Hingabe an mich.
Im Grunde erscheint es mir suspekt, dass hier immer wieder von Dominanz geschrieben wird, es aber aus meiner Sicht als Begrifflichkeit für etwas anderes genutzt wird, Autorität zum Beispiel. Zumal nach den Kriterien, die ich selbst an "Dominanz" anlege, nur sehr sehr wenige Menschen tatsächlich Dominanz ausstrahlen.
Und auch diese Verallgemeinerung, dass immer einer in einer Beziehung führt, sehe ich als nicht gegeben an. Wer natürlich nicht anders kann, als in Entweder/Oder, Schwarz/ Weiss zu denken, der wird nichts anderes wahrnehmen. Auch hier ist für mich Sowohl/Als auch die bessere Alternative.
Für mich bedeutet Beziehung, einen immer wieder entstehenden Wechsel von Anführen und Folgen und somit einer gegebenen Gleichheit innerhalb der Beziehung zu kultivieren, in der es kein Machtgefälle oder eine Auflösung der Augenhöhe gibt.
Jeder Partner hat eigene Fähigkeiten und Bereiche in denen er Autorität hat und diese in eine Beziehung einbringt.
Diese Verallgemeinerungen machen auf mich den Eindruck, dass es eine naturgegebene Einteilung gibt, eine Normalität, dass bestimmte unbewusste Muster grundsätzlich zu Aktiv und Passiv in einer Beziehung führen. Das mag hier so erscheinen, wo die Einteilung offenbar auch eine Aussage über vermeintliche Attraktivität eines Mannes, einer Frau etwas aussagt.
Ich bezweifle jedoch, dass diese Einteilung so auf die Gesamtbevölkerung übertragbar ist.
Autorität hat für mich zudem nichts mit Charisma allein zu tun, ohne tatsächliche Kompetenz und Befähigung reicht Charisma da für mich nicht aus, um die Autorität eines Menschen anzuerkennen.