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Die Sache mit der Dominanz

****on Mann
16.230 Beiträge
Geschmack an dominanter Ausstrahlung
***Al:
Deshalb denken die meisten Frauen heute, dass alles gleichberechtigt und selbstbestimmt in einer Beziehung sein muss und sie nur als moderne Frau gilt, wenn sie unabhängig vom Mann lebt.

Dem entgegen steht aber ein emotional und unterbewusst sehr viel stärkeres Bedürfnis nach Romantik! Dieser Teil sehnt sich nach einem starken, risikobereiten Mann, der offen kommuniziert, sie verführt und beschützt.

Ich sehe es etwas anders, also eigentlich genau so, aber etwas verschoben. Frauen denken meiner Meinung nach nicht, alles müsse gleichberechtigt sein, weil es ihnen eingeredet wurde, sondern weil es ja anderfalls unausgewogen wäre. Ich als Mann bin auch für absolute Gleichberechtigung und habe einst den Feminismus unterstützt.

Und ich sehe auch kein überwiegendes Sehnen von Frauen nach einem Beschützer, auch keine Romantik, die der Gleichberechtigung und Selbstbestimmtheit entgegenstünde. Es ist vielmehr nur eine Frage des Geschmacks. Ein starker, mutiger Mann ist einfach dekorativer und leckerer fürs Bett. Auch eignet er sich zum Vorzeigen, frau ist stolz drauf.

Geschmacksrichtungen haben in meinen Augen einfach überhaupt nichts zu tun mit Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Gleichberechtigung. Ich stehe auch auf dominante Frauen. Aber gebe ich auch nur einen Millimeter meiner Selbstbestimmtheit etc. deshalb ab? Wozu? Ich steh auf die Ausstrahlung, doch nicht auf Einmischung. Das sind ja wohl zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Dominanz also als Versuch von Männern, die in Frauen Köpfe geimpfte Emanzipation wieder in für diese Männer angemessene Bahnen zu lenken? Als Versuch, die eigene Positionierung (und emotinale Verwirrung) ohne eigene Anstrengung und möglicht nach althergebrachten Mustern ablaufen zu lassen?
Anstatt über eine Neupositionierung nach zu denken?

Gleichberechtigung..ein kruder Gedanke, dass sie nicht ein grundlegendes Recht eines jeden Menschen ist, ob Mann oder Frau!

Entscheidet sich heute eine Frau, in einer Beziehung die althergebrachte Rolle zu leben, ist das ihre Freiheit. Das ist ein großer Unterschied zu eben jenen Zeiten, in denen diese Entscheidung nicht ihre war. Auch ein Zeichen für Gleichberechtigung! Gefällt ihr diese Lebensführung nicht kann sie jederzeit die Entscheidung treffen, zu gehen.

Mir erscheint diese, aus meiner Sicht falsch verstandene Dominanz, eine Antwort auf Angst vor gesellschaftlicher Veränderung zu sein und der Versuch vermeintliche Pfründe zu sichern *g*

Ich frage mich zudem, warum es Männer, eben häufig auch Männer in Führungspositionen, zumindest in ihrer Sexualität zu dominanten Frauen treibt? Das wiederspräche dann ja den tradierten Rollenbildern, oder? Oder sind das verirrte Seelen?
****on Mann
16.230 Beiträge
Dominanz bedeutet für mich...
Dominanz bedeutet für mich ... - im Alltag bzw Beruf, sozialen Umfeld
• in der Sexualität

Dominanz bedeutet für mich in allen Feldern des Lebens Vorherrschaft. Führung, Anleitung, eigene Vorstellungen umsetzen, aber auch: andere überfahren, rücksichtslos handeln.

Dominanz kann also milde umgesetzt werden (führend), oder rigoros (rücksichtslos).

Dominanz enthält das ständige Risiko, unsozial zu werden, weil die Interessen der Anderen nicht gleich gewichtet werden. Das muss nicht geschehen, kann es bekanntlich aber.

Deshalb muss Dominanz kontrolliert und geregelt gelebt werden. In partnerschaftlicher Hinsicht ist sie für mich ein NoGo, es gehen nur Aushandeln und Einverständnis beider. In sexueller Hinsicht läuft sie in einer gesichterten "Sandbox" ab, in der sie keinen Schaden anrichtet und beiden Spaß macht, auch wenn der andere seine eigene Dominanz schlafen lässt. Andernfalls: Auch NoGo.

Dominanz hat auch ein absolutes Gegenteil, nämlich das Geführtwerdenwollen. Kinder beispielsweise benötigen Führung. Deshalb mögen viele Menschen dominante Partner, weil diese keiner Führung bedürfen, und weil sie nicht wie Kinder wirken.

Autorität ist eine Form der Dominanz durch Faktoren wie Bewunderung durch andere, freiwillige Unterwerfung von anderen, Moral, Common Sense. Autoritäten sind für mich persönlich keine. Ich kenne nicht einen Menschen, dem ich diese (wie ich finde: übertriebene) Bewunderung zuteil werden lassen könnte. Wir kochen alle nur mit Wasser.
Ein Gefühl für Dominanz
Mal wieder ein spannendes Thema mit überwiegend interessanten Beiträgen.

Ich denke nicht, dass Dominanz schwarz-weiss ist und nur wenige Menschen durchgehend in allen Bereichen und Situationen gleichdominant oder nichtdominant sind. Weibliche Dominanz ist sicherlich bedingt durch Hormone und kindliche Rollenverteilung nicht so stark ausgeprägt wie männliche wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt.

Authentische Dominanz beginnt für mich innerhalb eines Menschen in der Auseinandersetzung mit sich selbst. Nur wer sich selbst dominiert kann authentische Dominanz ausstrahlen und vorleben. Alles andere ist für mich gelernte/gespielte Dominanz die vom Dominierenden eine ständige Bestätigung benötigt in Form von Willensunterdrückung bei anderen Personen. Meine Lebenserfahrung zu dem ganzen Thema ist geprägt von meinem sehr autoritären Vater, der es mit mir aber auf eine andere Art vermutlich auch nicht geschafft hätte und meiner Bundeswehrzeit und beides hat in mir zu einer krankhaften Ablehnung jeglicher Willensunterdrückung geführt.

Im Grunde genommen kann jeder Mensch (geschlechtsunabhängig) dominant sein ob natürlich oder unnatürlich. Viel viel wichtiger als Dominanz zu lernen ist aber zu lernen ein Gefühl für seine Dominanz zu entwickeln und zu spüren wann es darauf ankommt bestimmend und wann sanft manipulierend zu sein.

Dominanz im Bett wenn es sich nicht um Rollenspiele und sexuelle Vorlieben handelt:

Wenn sie möchte, dass er dominant ist heißt es in der Regel nicht: "ich lehne mich zurück und du mach mal" oder "Du bist doch auch sonst der Macker, zeig mal was du drauf hast" sondern: "ich bringe dir als Mann mein Vertrauen entgegen richtige Entscheidungen zu treffen".
Was der Mann daraus macht ist sehr stark abhängig von seiner Persönlichkeit und aktuellen geistigen Verfassung und hierbei gibt es meiner Meinung nach unheimlich viele Differenzierungen. Doch global gesehen lässt sich der Mann entweder sehr gerne darauf ein und es geht gut oder schlecht oder er macht sich von vornherein in die Hose und verdirbt alles.

Sieht man den Sex als (Liebes)Spiel so empfinde ich auch die Sache mit der Dominanz als ein Spiel das dazugehört und erst dadurch spannend wird, dass man die Regeln selbst schreiben und modifizieren kann. Es geht ja nicht darum zu erraten worauf sie gerade Lust hat, sondern auszuprobieren und und Aufmerksam nach dem Feedback zu horchen und ganz ehrlich, aus Fehlern lernt man und wenn Mann mal was falsch gemacht hat wird ihm doch niemand sein bestes Stück abhacken. So kann er es halt beim nächsten Mal besser machen. Mein Fazit also, auch der allerunentschlossenste Man hat das Zeug dazu dominant im Bett zu sein, wichtig ist nur ein Gefühl für die Dominanz zu bekommen denn Dominanz heißt bestimmt nicht Augen zu und Hirn rausf***en, wobei auch das schön sein kann. Ich würde es nur anders bezeichnen.
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Wisch, Wasch, Wisch, Wasch
****on:
Ich sehe es etwas anders, also eigentlich genau so, aber etwas verschoben. Frauen denken meiner Meinung nach nicht, alles müsse gleichberechtigt sein, weil es ihnen eingeredet wurde, sondern weil es ja anderfalls unausgewogen wäre. Ich als Mann bin auch für absolute Gleichberechtigung und habe einst den Feminismus unterstützt.

Was denn nun? Heute nichts mehr mit Feminismus??? Du bist dominant? OK [Kicher]

Also ich bin nicht dominant! Habe aber auch noch nie den Feminismus unterstützt. Ob im Handwerk, oder beim Film oder in der Unternehmensberatung und auch im Bett, verlange ich von den Frauen nicht mehr und nicht weniger als ich zu geben bereit bin.

Klar, wenn es sich ergibt, binde ich eine Frau mal ans Bett, teste auch wie weit Kraft und Schmerzempfinden zusammenpassen, ich beiße und wenn es sich anbietet nehme ich zur Hilfe, was die Lust gerade steigert. Aber dominant bin ich deshalb nicht! Das ist einfach ausgelebte Sexualität. Da brauche ich auch nicht wirklich drüber zu labern.

Ob bewusst oder unbewusst... vollkommen egal...

Besonders gefällt mir der Satz oben:
****on:
Frauen denken meiner Meinung nach nicht, ....

DeltaSagittarii
****on Mann
16.230 Beiträge
En garde! :-)
Trigon:
...
Was denn nun? Heute nichts mehr mit Feminismus???

Das ist ein eigenes Thema. Die Zeit hat sich gewandelt, die Unterdrückung von Frauen kommt nicht mehr so dummdreist daher wie noch in den Achtzigern, in denen ich mich für die Ziele des Feminismus eingesetzt habe. Feminismus in der damaligen lauten und plakativen Weise war der grobe Keil auf dem groben Klotz gesellschaftlicher Verblödung. Heute steht für mich nicht mehr der Feminismus im Vordergrund, sondern die Etablierung des Verständnisses dafür, dass die Geschlechter sich nur im Aussehen unterscheiden, und dass Gender-Rollen ausgedient haben.

Klar, wenn es sich ergibt, binde ich eine Frau mal ans Bett, teste auch wie weit Kraft und Schmerzempfinden zusammenpassen, ich beiße und wenn es sich anbietet nehme ich zur Hilfe, was die Lust gerade steigert. Aber dominant bin ich deshalb nicht!

Stimmt, das ist kein Widerspruch. All das geht auch ohne Dominanz. Hier klingt es allerdings fast wie dein Ruf, DeltaSagittarii: "Der wahrhaft Dominante labert nicht dumm rum von Dominanz, er hat es nicht nötig, sich selbst so zu bezeichnen, also kann ich mich nicht selbst so bezeichnen (leider), sondern hoffe, dass ihr alle es an meinen Taten erkennt - ich bin ein Alphatier!" *anmach*
*****011 Frau
2.467 Beiträge
@*********tarii: Das letzte Zitat scheint mir ein krasser Fall von Dominanz (eines Threads) durch Ignoranz, denn der zitierte Satz geht ja noch weiter. Oder vielleicht auch nur Selbstdarstellung auf Kosten anderer *gr2* .

Lieber als das abstrakte Wort Dominanz zu definieren, möchte ich beschreiben, wie dominante Menschen, Männer und Frauen, auf mich wirken. Ich begegne ihnen vor allem in ehrenamtlichen Gremien, wie Vereinsvorständen, wo sie gern sowohl die Gesprächsleitung als auch den Löwenanteil der Diskussion an sich reißen, um selbige dann abzuwürgen mit einem "Das ist so und so, und deshalb machen wir das so und so." Das ist verführerisch einfach, führt aber dazu, dass es anstrengend ist, andere Sichtweisen und Überlegungen mit einzubeziehen.

Im privaten Umfeld begegnen mir immer wieder mal Männer, die sich anmaßen, aus dem was sie über mich wissen, zu definieren, wie ich bin, und an dieser Definition auch gegen Widerspruch festhalten.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Wer
jahrzehntelang fruchtlose Diskussionen mit immer neuem Aufwärmen alten Quarks über sich ergehen hat lassen müssen,

dann abzuwürgen mit einem "Das ist so und so, und deshalb machen wir das so und so." Das ist verführerisch einfach, führt aber dazu, dass es anstrengend ist, andere Sichtweisen und Überlegungen mit einzubeziehen.


ist heilfroh, wenn vorne einer sitzt, der sagt : "Schluss jetzt, es ist alles besprochen und war schon vor zwei Stunden geklärt." Das sind die Momente, in denen ich dominante Personen, Männer oder Frauen, dankbar küssen könnte.
Kann Dominanz auch belastend für einen sein?
Wie ich oben schon geschrieben habe, sollte für mich Dominanz immer mit Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen einher gehen.

Da ich mich selber als in Liebesbeziehungen leicht dominant, aber nicht sehr, einordnen würde, habe ich es daher auch schon einmal als Belastung empfunden, als eine Frau mir zu sehr in das "Verantwortung" abgeben hineinging, zwar nicht unbedingt im Bett, aber in der Beziehung allgemein. Es war mir sogesehen "zuviel" Kontrolle und damit Verantwortung über einen anderen Erwachsenen.

Ich finde, dass nicht nur Dominanz, sondern auch das Hineingedrängtwerden in die selbe Bevormundung und Bedrängung sein kann.
****on Mann
16.230 Beiträge
Gremienhengste und -stuten
Das mit den Gremien habe ich auch so oft erlebt. Natürlich auch Gremien, die sich in sinnlosen Uralt-Diskussionen ergehen. Und auch wenn ich erleichtert war, wenn dann jemand dominant dem Treiben ein Ende setzte, so empfand ich solche einen Eingriff oft als übergriffig und unangemessen.

Viel sinnvoller und konstruktiver als Gorillagebrüll empfinde ich da Dominanz, die wirklich lenkt, und nicht Stoppschilder in den Boden rammt. Es ist möglich, fruchtlose Diskussionen aus ihrer Zwickmühle herauszuführen. Wenn es mir nicht selbst gelungen ist, war ich dankbar für Menschen, die es geschafft haben. Nicht für die Schluss-Jetzt-Brüller *skeptisch* . Ist natürlich Geschmacksache. Hab nichts übrig für vermeintlich starke Führer.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Starke Führer
mit Gorillagebrüll ordne ich ohnehin der Gattung tut so, als ob er dominant sei, zu. Ich bin denen dankbar, die mit Blick auf die Uhr sagen, wir können das gerne vertagen, aber jetzt ist erst einmal Schluss- und konsequent dabei bleiben, denn so wissen alle, woran sie sind. Und das muss ein Dominanter vermitteln können: Bestimmtheit und Konsequenz.

Gorillagebrüll habe ich erst einmal erlebt, als zwei Kolleginnen aufeinander losgingen. Es war beabsichtigt und hatte die erwünschte Wirkung.
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
****on:
Stimmt, das ist kein Widerspruch. All das geht auch ohne Dominanz. Hier klingt es allerdings fast wie dein Ruf, DeltaSagittarii: "Der wahrhaft Dominante labert nicht dumm rum von Dominanz, er hat es nicht nötig, sich selbst so zu bezeichnen, also kann ich mich nicht selbst so bezeichnen (leider), sondern hoffe, dass ihr alle es an meinen Taten erkennt - ich bin ein Alphatier!"

Nee, bin ich nicht. Ist aber auch egal. Sollte eine Frau in mir sich ein Alphatier erhoffen wird sie es wohl bald merken, ob oder ob nicht.

*****011:
@*********tarii: Das letzte Zitat scheint mir ein krasser Fall von Dominanz (eines Threads) durch Ignoranz, denn der zitierte Satz geht ja noch weiter. Oder vielleicht auch nur Selbstdarstellung auf Kosten anderer *gr2* .

Das Zitat habe ich nach geschoben und ich bin zwar nicht dominant, aber auch nicht unendlich tollerant. Wenn der natürlich Zustand Gleichberechtigung ist und hier jemand aktiv im Bereich Feminismus war und dann so einen Satz schreibt...

****on:
Frauen denken meiner Meinung nach nicht, alles müsse gleichberechtigt sein, weil es ihnen eingeredet wurde, sondern weil es ja anderfalls unausgewogen wäre.

Mich regt das auf! Verzeiht - wenn ich es erkläre wird es schlimmer, wer gleichberechtigt ist, hat eine Ahnung was ich meine.

DeltaSagittarii
******rot Frau
13.137 Beiträge
Themenersteller 
Ihr Lieben, bereits im Eingangsposting schrieb ich:

Mir ist bewusst, das das ganze ein Experiment ist und ich bin auf eure Mithilfe und auch eure Disziplin angewiesen, bestrebt dem ganzen nach und nach einen roten Faden zu geben

Im Moment quasselt ihr alle durcheinander - so wird das nix.

Gerade sind - ICH - Sätze gefragt.

Ich wiederhole gerne nochmal:

Dominanz bedeutet für mich ... - im Alltag bzw Beruf, sozialen Umfeld
• in der Sexualität

Lasst uns das ganze doch ein bisschen strukturieren, ihr merkt ja selbst, dass das Feld sehr weit ist und es sinnvoll ist, die verschiedenen Ebenen Stück für Stück zu beleuchten.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
**********tarii:
... dominant, aber auch nicht unendlich toll ...

Ach, so siehst du dich? Spannend *g*

Hat irgendwie die gleiche Qualität wie dein Zitat..oder?

**********tarii:
Besonders gefällt mir der Satz oben:
Trigon:
Frauen denken meiner Meinung nach nicht, ....

Zeigt erstens an, was die hier in den Threads oft gelesene Unart des Zerpflückens von Zitaten anderer, letztlich mit den Aussagen macht.

Zweitens erscheint mir dein aus dem Kontext heraus genommenes Zitat eben auch, so isoliert gelesen, etwas auszusagen, was eine Frau, die nicht auf Dominanz bei einem Mann steht, eben auch so verstehen kann, wie es Doro tat. Die respektlose Aussage wie ein dominanter Mann über Frauen denkt.

Dein
**********tarii:
Trigon:
Frauen denken meiner Meinung nach nicht, alles müsse gleichberechtigt sein, weil es ihnen eingeredet wurde, sondern weil es ja anderfalls unausgewogen wäre.

Mich regt das auf! Verzeiht - wenn ich es erkläre wird es schlimmer, wer gleichberechtigt ist, hat eine Ahnung was ich meine.

Ich halte mich für durchaus gleichberechtigt und kann mit deiner Erklärung trotzdem nicht so richtig was anfangen.

Erscheint mir sehr ähnlich dem Verhalten von Menschen, mit einer Basta-Mentalität als Gremien- oder hier eben Forumshengst.

Was ist nun so schlimm daran, deine Aussage so zu erklären, wie du sie meinst?

@******rot
Dominanz bedeutet für mich ... - im Alltag bzw Beruf, sozialen Umfeld
• in der Sexualität

Ich mag den Begriff Dominanz nicht, er ist für mich aus sehr persönlichen Gründen sehr negativ besetzt. In meiner Familie gab es in den Generationen meiner Urgrossmutter und Grossmutter väterlicherseits eine grosse Ungleichgewichtung. Beide Frauen waren in den die Familie betreffenden Bereichen des Lebens übermässig dominant und versuchten mit ihren Wertvorstellungen und Ansichten die Angehörigen meiner Familie stark zu beeinflussen. Das ging soweit, dass mein Vater, als Sohn der Familie neben seiner Zwillingsschwester, das ungeliebte Kind war, weil er eben ein Junge war. Meine Tante, als die geliebte Tochter tatsächlich aber verhätschelt wurde. Diese Verhaltensweise haben sich bis in meine eigene Familie hinein gezogen, auch weil mein Vater, aus seinen eigenen Kindheitserfahrungen ein mehr als schräges Bild von Frauen und eben auch seinen eigenen Töchtern hatte. Frauen können nichts, Frauen sind nicht alleine lebensfähig, Frauen müssen bevormundet werden.
Bei meiner weitaus älteren Schwester hat das auch entsprechend gewirkt, so dass auch sie eine sehr dominant wirkende Frau wurde, bei mir ist das sehr abgeschwächt gewesen, weil eben nur noch meine Grossmutter lebte und versuchte wenig Einfluss zu nehmen, was jedoch bei mir kaum noch Wirkung zeigte, ausser, das ich diese Frau gehasst habe. Und sie für mich zudem der Grund war, warum ich nie eine wirklich gute Beziehung zu meinem Vater hatte, denn mit seinem Dominanzgehabe konnte ich nicht umgehen. Er stellte für mich keine Autorität dar und ich habe ihn eigentlich nur belächelt.

Das führte übrigens auch dazu, dass ich mit Männern, bei denen ich das gockelige Dominanzverhalten wahrnehme, nicht kann. Ich kann diese Männer und für mich sind die meisten Männer, die sich selbst als dominant oder eher dominant einstufen und damit sehr weit entfernt von dem sind, was für mich anerkennbare Dominanz ist, einfach nicht ernst nehmen und ich habe mich oft sehr amüsiert über diese Männer.
Spürbar ist mir bei diesen Männern, dass sie oft ein wenig ausgeprägtes Selbstbewusstsein haben. Aber ich muss ja glücklicher Weise nicht mit denen und die nicht mit mir *g*

Autorität jedoch kann ich gut erkennen und einordnen und jemanden dafür auch respektieren. Autorität zieht sich für mich eben auch in die unterschiedlichsten Lebensbereiche hinein und jemand muss auch nicht unbedingt in allen Bereichen des Lebens gleich mit seiner Autorität glänzen, um von mir meinen Respekt zu erhalten.

Das Gleiche beziehe ich auch auf Frauen, ich mache da keinen Unterschied.

Im beruflichen Kontext anerkenne ich die Autorität eines Kollegen oder auch Vorgesetzten, wenn er auf seinem Fachgebiet Wissen und Ahnung hat, diese nutzt und auch weitervermitteln kann.

Autorität entsteht für mich aus den Kompetenzen, die ein Menschen in sich trägt, angeborene oder eben erworbene. Dazu gehört für mich neben der Fachkompetenz eben auch die Kompetenz weise zu agieren, sich empathisch in Menschen einfühlen zu können und einen Führungsstil zu kultivieren, bei dem jemand gefordert und gefördert wird. Und eben auch die Anerkenntnis, dass alle Teile eines Teams immer mehr als das Ganzes sind und dabei oft sehr unterschiedliche Kompetenzen entsprechend bei Mitarbeitern zu finden sind, die mit Bedacht und Weisheit erkannt und bestärkt werden müssen, um die effektivsten Ergebnisse zu erwirken. Respekt ist ein wichtiges Thema in einem Team und eben auch die sich immer zeigende Gruppendynamik, die erkannt werden muss, damit es um die Arbeit geht und nicht um dass reine Wohlbefinden von Mitarbeitern.

Ich präferiere dabei den kooperativen Führungsstil, hat aber etwas mit meiner Arbeit zu tun. Im Bereich der Beratung kann mir keiner in meine eigentliche Arbeit hineinreden und diese auch nur Anhand von wenig einsehbaren Ergebnissen bewerten. Umgekehrt ist es ebenso, habe ich einen Führungsauftrag erhalten sind gerade die von mir genannten Kriterien für die Teamführung wichtig. Dabei ist die Kommunikation und die gegenseitige Unterstützung und geäusserte Kritik für mich wichtig. Ein Team auf einem gemeinsamen Niveau und nach den neuesten Erkenntnissen zu fordern und vor allem zu fördern.

Im Bereich der Sexualität ist es auch nicht die Dominanz, die ich präferiere, auch wenn ich im Liebesspiel gerne mit Attributen der Dominanz aktiv und passiv spiele. Im Grunde jedoch ist es die Autorität eines Menschen, die er zeigt, die mich für ihn einnimmt. Und da sind es sehr ähnliche Kriterien, wie oben beschrieben.
Ich habe lange Jahre in einer D/s-Beziehung gelebt und dabei viel über mich selbst gelernt, das ist durchaus ein sehr positiver Effekt gewesen, ich habe aber auch gelernt, das ich selbst und auch mein Partner nur dann Ganz sind, wenn alles Facetten in mir/uns zum Tragen kommen und die bestehen eben nicht nur darin mich in einer Beziehung unter zu ordnen, sondern genauso aktiv zu sein und zu fordern. Sexualität besteht für mich aus Aktiv und Passiv und dem was es an vielen Möglichkeiten dazwischen gibt. Alles zu seiner Zeit und so, wie es sich in mir zeigt.

Ein Mann der mich betört, ist ein Mann, der seine Gesamtheit ebenfalls leben kann und zudem auch mit seiner emotionalen Seite gut klar kommt und da gefestigt ist. Aber eben genauso auch seine Verletzlichkeit und seine Zartheit ausleben kann, weil er sich dieser Aspekte bewusst ist.

Sich dominant nennende Männer, so ist meine Erfahrung, sind Männer, die sich diesen Anteilen gerne entziehen. Sie werden sehr individuelle Gründe haben dafür. Aber anstatt sie sich anzuschauen, verstecken sie sich hinter ihrer Dominanz. Bei Frauen habe ich das ähnlich wahrgenommen, wenn ich auch wenige wirklich durch und durch dominante Frauen kennen gelernt habe. Ich denke, es ist für Frauen einfacher, sich mit ihren jeweiligen Anteilen auseinander zu setzen, sie nicht als ängstigend und bedrohlich wahr zu nehmen und sie spielerisch zu erkunden, mit wesentlich mehr Kreativität und Lust. Und diese auch in sich zu integrieren.

Was mir in diesem Thread bisher fehlt, ist der viel beschworene Respekt, von dem viele BDSMer oft sprechen.

In einer Beziehung gilt für mich absolute Gleichberechtigung, ich kann mit Menschen nicht, die das nicht respektieren können oder wollen. In einer Beziehung bringen, wie ich schon in einem anderen Post geschrieben habe, für mich beide Partner sehr eigene Fähigkeiten und Kompetenzen mit und ergänzen sich im besten Falle. Machtgefälle ist für mich nicht lebbar. Und ich möchte nicht schauspielern, weil ich in anderen Kontexten durchaus meine Frau stehe, mich dann im Beziehungskontext meiner Verantwortung für mich und mein Leben entledige und sie an der Schwelle meiner Wohnung abgebe. Ein schlechtes Beispiel ist für mich meine Mutter, die in ihrem Leben nichts anderes tat, als ihren Haushalt zu wuppen und die Kinder grosszuziehen, die sie in wohl gewählten Abständen in die Welt warf, um sich einer Verantwortung für sich allein zu entziehen. Interessant war, dass eine Berufstätigkeit für sie nie in Frage kam, sie aber die Berufstätigkeit von Frauen auch immer eher als Notwendigkeit sah, nicht als Freude an einem eigenem Beruf, der erfüllt und Spaß macht. Auch sie hat sich hinter ihrer Unterordnung versteckt, nie die wirklichen Potentiale gelebt, die in ihr waren und das am ende ihres Lebens auch bedauert.

Für mich ist klar, das es eben jede Frau für sich selbst bewertet, was sie selbst als Wichtigkeit in ihrem Leben ansieht, aber für mich ist das eine Lebensführung, die nicht in Frage kommt, für mich bedeutet sie Abhängigkeit, die auch in einer von mir geführten Beziehung heute nichts zu suchen hat.

Wenn ich mich als Frau in einer D/s-Beziehung begebe, dann ist das meine Freiheit und nicht mehr abhängig von Lebensumständen und gesellschaftlichen Normen.
Für mich ein sehr eklatanter Unterschied, von vielen Aussagen, mit denen diese Rolleneinteilung als biologisch gegeben angesehen wird.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Also dann
beginne ich erst mal mit dem, was nachlesbar ist:

Bedeutung:
das Durchsetzungsvermögen gegenüber Schwächeren


Synonyme:
Vorherrschaft, Prävalenz, Überwiegen, Vormachtstellung, Präpotenz, Superiorität, führende Rolle



Ich
sehe im Beruf vor mir den Chef, der nicht weil er Chef ist, sondern weil er eine besondere Ausstrahlung hat, die Widerspruch weitgehend ausschließt, als dominant gesehen wird. Dazu zählen sehr viele Handwerksmeister. Er muss kein Betriebsleiter sein, sondern das Sagen haben.

Es gibt Berufe, die von vornherein prädestiniert sind für dominante Menschen, was nicht bedeutet, dass die sich darin befindlichen Menschen per se dominant seien, eher ist es so, dass die erfolgreicheren darin dominant sind. Oft sind diese Menschen am Habitus, der Kleidung und an der Gestik, sowie an der Art des Sprechens und mit Menschen umzugehen, zu erkennen. Bestes Beispiel: die Weißkitteldominanz der Ärzte.

Im Beruf sehe ich die stärkste Verbindung zur Autorität, die ganz undominant sein kann, aber durch profundes Wissen und Können überzeugt. In Verbindung mit Dominanz sagt man "dem kann keiner!" (das Wasser reichen)

Dominanz umschreibe ich mit selbstsicherem Auftreten, Selbstbewussstsein, Wissen um die eigenen Stärken (und Schwächen), Klugheit, Wissen um die eigene Macht über Menschen und im Optimalfall intelligenter Umgang damit. Dominanz kann ganz leise sein, aber dabei bestimmend, wissend, dass man nur Erwartungen äußern muss, dann werden sie erfüllt. Irgendwer hat mal gesagt, dass (dominante) Menschen mit Wasserläufen vergleichbar seien, die Bäche plätschern an der Oberfläche dahin, die großen, tiefen Ströme aber sind still und stark.

Viel auffälliger sind die Menschen ohne eigentliche Dominanz, die sich bemüßigt fühlen, dominant zu tun, dominant (wie sie es sich vorstellen) aufzutreten, dominant zu reden, sich überall ohne entsprechenden Hintergrund nach vorne spielen (leider oft auch in verantwortungsvollen Positionen zu finden sind), den Anderen, den Untergebenen zu zeigen, wo Bartel den Most holt, obwohl er es selbst nicht weiß (nur Bartel). Es fehlt jede Authentizität der Dominanz. Macht mag so einer haben, aber wehe man kommt ihm auf die Schliche und findet Wege, diese Macht auszuhebeln. Entweder er rastet dann total aus oder degeneriert zum Häufchen weinendes Elend.

Im SM sehe ich viele scheindominante Menschen mit der Autorität eines Baumarktalukoffers und eingeübtem bösen Gucken ausgestattet. Schlimm daran, manche Menschen lassen sich davon beeindrucken.

Im SM gibt es aber auch die echten Dominanten in verschiedenerlei Ausführung bis hin zu Sadisten, die sich allerdings an Regeln halten, die mit SSC für Safe, Sane, Consensual (sicher, mit gesundem Menschenverstand, einvernehmlich) umschrieben werden, oder auch mit RACK (risk-aware consensual kink) für härteres Spielen. Sehr oft geschieht das in sogenannten D/S (dominant/submissiv)-Beziehungen, in denen ein Machtgefälle herrscht, das gewollt ist und dem Dominanten Führung und Verantwortung überlässt. Daraus beziehen beide ihre Lust, der/die Dominante wie der/die Sub.

Leider gibt es auch eine dunkle Seite, die aber nichts mit echter Dominanz zu tun hat- in meiner Wertung. Das sind die Gewalttäter, prügelnden Ehemänner, Erpresser (zum Beispiel mental, indem er nicht mehr mit der Familie spricht, bis er sein Wollen durchgesetzt hat). Leider werden sie manchmal mit Dominanten in einen Topf geworfen.

Soweit mein Ich-Beitrag.
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Ich sehe das genauso wie die Granatapfelin. Für mich ersetzt Kompetenz vollständig Dominanz.

Zu Kirschrots dominant (*zwinker*) vorgegebenen Fragen:

Dominanz bedeutet für mich ...
• im Alltag bzw Beruf, sozialen Umfeld

Ich vermute darin einfach mal den lateinischen »Dominus« und gehe da einfach vom Wort selbst aus: Herrschaft. Und die brauche ich nicht. Ich selbst brauche sie nicht, weil ich nicht in jedem Bereich kompetent bin. Da überlasse ich die Führung eben denen, die sich darin auskennen. Mann oder Frau ist mir dabei egal. Wenn ich mich in einem Thema gut auskenne, versuche ich meinen Beitrag zu Gehör zu bringen. Je nachdem wie wichtig mir das ist mit mehr oder weniger Nachdruck.


• in der Sexualität

Auch da brauche ich keine Herrschaft. Es ist nun mal (fast immer) so, dass bei zwei Beteiligten einer gerade »oben«, der andere »unten« ist, zwei Körper können in diesem Universum nun mal nicht den selben Raum einnehmen. Das verknüpfe ich aber nicht mit irgendwelchen Bewertungen oder Machtgefälle.


In jeder Diskussion zu diesem Thema kommt das mit der »natürlichen« Dominanz. Es mag nicht so gemeint sein, einige Beiträge von dominanten hier lesen sich ja durchaus reflektiert und nicht dumm – aber es scheint jedesmal auf eine Rückkehr der Unterordnung der Frau hinauszulaufen. In ganz schlimmen Fällen kommen auch Argumente aus dem 18. Jahrhundert – natürliche Überlegenheit und son Käse.
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
*********el22:
DeltaSagittarii:
... dominant, aber auch nicht unendlich toll ...

Ach, so siehst du dich? Spannend *g*

Hat irgendwie die gleiche Qualität wie dein Zitat..oder?

Nein, das hat nicht die selbe Qualität, wie mein Zitat (das weißt Du auch) - es ist das gleiche, aber nicht Dasselbe. Das geht einen Schritt weiter - ist aber OK. Da es durchaus Menschen gibt, die mich so sahen, das aber heute anders beurteilen. Mir ist bewusst, dass Du mich nicht persönlich angreifst, sondern nur etwas demonstrierst.

*********el22:
Die respektlose Aussage wie ein dominanter Mann über Frauen denkt.

So war das auch gedacht. Ich mag diese Erklärungen, warum Frauen Dominanz oder dominante Männer toll finden - auf dieser Basis - nicht mehr hören. Ich mag jetzt nicht durch alle Beiträge gehen und eine Sammlung von einzelnen Zitaten - gerne auch ganze Sätze, die so gemeint, wie sie geschrieben sind - zusammensuchen. Es ist einfach gedankenlos und unreflektiert - mir wäre es wichtig, dass meine Töchter solchen Männern kräftig in den Allerwertesten treten. Dabei ist mir bewusst, dass das nicht böse gemeint ist. Es bezieht sich auch nicht auf den Schreiber selber, sondern auf den Typus, den er - in meinen Augen - hier vertritt. Für mich ist das als Mann nicht emanzipiert. Was sagt das über mich, wenn ich wirklich der Meinung bin, dieses bezaubernde Wesen an meiner Seite, mag ohne Not und ohne psychische Defekte ihre Eigenverantwortung an mich abgeben - ACHTUNG - ich spreche hier nicht von ein, zwei Stunden - vielleicht auch öfters - gelebte Sexualität in allen Konsequenzen, sondern vom Leben.

Das folgende Zitat war einer meiner ersten Beiträge zu diesem Thema. Auch das lässt sich jetzt schön zerpflücken. Es beschreibt meine Grundeinstellung

Für mich unterscheide ich - wie wohl viele hier - NICHT in den zwei Ebenen - Leben und Sexualität.

In beiden Bereichen, weiss ich was ich will und wie ich das in der Regel durch Kooperation erreiche. Sowohl im Beruf, im "normalen" Leben (gibt es ein nicht normales Leben?) als auch in der Beziehung haben Menschen unterschiedliche Interessen und Ziele. Oft lassen sich diese aber durch einen gemeinschaftlichen Weg erreichen. Wenn ich von meinem (vorgestellten) Weg abweiche, um die Interessen eines anderen dort mit einzubauen, dann ist das kein Kompromiss, sonder eine strategische Entscheidung dort anzukommen, wo ich will - in der Regel mit weniger Reibungsverlust (oder es gibt mir überhaupt erst die Chance dort anzukommen).

In allen Bereichen (Sexualität, Familie, Gesellschaft, Beruf) geht es im Bestenfall um natürliche Autorität durch fachliche und menschliche Qualität. Diese natürliche Autorität hat - für mich - wenig mit Dominanz zu tun. Natürliche Autorität weiß auch wann sie schweigt und anderen die Führung überlässt - weil das besser für das Ergebnis ist.

Mit meinen - später - nachgeschobenen Seitenhieb, durch das - aus dem Zusammenhang gerissene - Zitat habe ich heute selber dagegen verstoßen.

"...
Ich kenne das Schlechte
wie das Gute
Allem gehört mein Herz
und meine Seele.
Wenn ich nicht so bin,
wie ihr erhofft habt,
So vergebt mir,
Ich bitte euch."

(Das Lied des Troubadours)

DeltaSagittarii
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Wie Du
In jeder Diskussion zu diesem Thema kommt das mit der »natürlichen« Dominanz. Es mag nicht so gemeint sein, einige Beiträge von dominanten hier lesen sich ja durchaus reflektiert und nicht dumm – aber es scheint jedesmal auf eine Rückkehr der Unterordnung der Frau hinauszulaufen. In ganz schlimmen Fällen kommen auch Argumente aus dem 18. Jahrhundert – natürliche Überlegenheit und son Käse.

zu dieser Meinung kommst, ist mir schleierhaft. Ein dominanter Mann, wie ich ihn sehe, wird sich hüten, Frauen abzuwerten, denn seine Lust bezieht er vor allem aus dem "Erniedrigen" einer Frau, die vielleicht sogar dominanter ist als er, klüger ist als er, den besseren Job hat. Warum also sollte er zu den ewig Gestrigen zählen?

Es kam schon, ich wiederhole es, auch was Dominanz betrifft, ist die Welt nicht schwarz-weiß, sondern hat viele Schattierungen von schwarz bis weiß. Es gibt Menschen mit wenigen dominanten Anteilen oder gar keinen- und solche mit vielen bis pur.

Ein reiner Alpha wird (natürliche Dominanz) immer erkannt und bleibt so lange Alpha, bis es einem anderen gelingt, seinen Rang einzunehmen. Das gilt für Tiere, nicht für Menschen. Und zum Glück gilt für Menschen auch nicht, dass nur der Alpha das Recht auf Weibchen hat. Frauen dürfen sich bei Menschen den auswählen, der ihr persönlicher Alpha sein darf.
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Das ist keine Meinung, sondern eine Beobachtung aus mehreren Diskussionen zu diesem Thema. Wie gesagt – »In ganz schlimmen Fällen«. Ein dominanter wie du ihn siehst, wird solche Dinge nicht von sich geben und jemanden, der so etwas behauptet, habe ich in dieser Diskussion auch noch nicht gesehen.

Es ist völlig in Ordnung, sich seinen eigenen Alpha zu suchen, eigene Vorlieben sind eigene Vorlieben und da hat niemand reinzureden.

Du schreibst weiter oben, dass »ein reiner Alpha« immer erkannt wird. Du erkennst selbst aber diesen einen Alpha nicht an und sortierst ihn ein in die »Gattung tut so, als ob er dominant sei«. Wie er sich selbst sieht, weiß man natürlich meist nicht, aber jede Wette, dass er sich selbst für den alphaigsten Alpha hält und alle anderen für Möchtegerns. Immerhin steht ER gerade vorne und sagt, wo es lang geht.

Wer hat Recht? Wer ist da der »reine« Alpha? Der der sich dafür hält und es im Moment auch ist, weil er gerade die entsprechende Position hat? Oder der, der denkt, er würde es besser machen, wenn er da vorne stünde? Und wer entscheidet das?

Es gibt nichts reines in dieser Welt. Nichts. Deshalb sehe ich auch in der Dominanz/Devotionssache zu einem großen Teil den Wunsch nach einfachen, klaren Verhältnissen – weil die Welt eben nicht so ist.
christian_m:
Es gibt nichts reines in dieser Welt. Nichts. Deshalb sehe ich auch in der Dominanz/Devotionssache zu einem großen Teil den Wunsch nach einfachen, klaren Verhältnissen – weil die Welt eben nicht so ist.

Wunderschön formuliert, könnte ich zu 100 % unterschreiben.
*top*

Danke
Bobby
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Du hast
Du schreibst weiter oben, dass »ein reiner Alpha« immer erkannt wird. Du erkennst selbst aber diesen einen Alpha nicht an und sortierst ihn ein in die »Gattung tut so, als ob er dominant sei«. Wie er sich selbst sieht, weiß man natürlich meist nicht, aber jede Wette, dass er sich selbst für den alphaigsten Alpha hält und alle anderen für Möchtegerns. Immerhin steht ER gerade vorne und sagt, wo es lang geht.

mich missverstanden. Ich schrieb u.a.

Ein reiner Alpha wird (natürliche Dominanz) immer erkannt und bleibt so lange Alpha, bis es einem anderen gelingt, seinen Rang einzunehmen. Das gilt für Tiere, nicht für Menschen.



Du schriebst weiter:


Es gibt nichts reines in dieser Welt. Nichts. Deshalb sehe ich auch in der Dominanz/Devotionssache zu einem großen Teil den Wunsch nach einfachen, klaren Verhältnissen – weil die Welt eben nicht so ist.


Ich hatte zuvor schon geschrieben

Es kam schon, ich wiederhole es, auch was Dominanz betrifft, ist die Welt nicht schwarz-weiß, sondern hat viele Schattierungen von schwarz bis weiß. Es gibt Menschen mit wenigen dominanten Anteilen oder gar keinen- und solche mit vielen bis pur.

Zu Dominanz ist mir noch etwas Wichtiges eingefallen. Viele Dominante sind Könige ohne Land und ohne Volk. Was nützt ihm seine Dominanz, wenn ihm der Gegenpart fehlt oder er im Beruf mit dem Unwort überqualifiziert scheitert, weil nur Mittelmaß gefragt ist? In der Erotik wird er erst dominant durch den submissiven Gegenpart, im Beruf erst durch eine entsprechende Anstellung. Bliebe noch der Stammtisch.
Meine Definition von Dominanz...
..., was es für mich bedeutet, habe ich in meinem ersten Post schon geschrieben. Es scheinen ja auch einige ähnlich zu sehen.

Ergänzend:

Für mich ist zwischen 2 Menschen Dominanz keine naturgegebene Sache (es ist derzeit hip, alles genetisch zu erklären, halte dieses Denken jedoch gerade in diesem Falle aus verschiedenen Gründen für sehr gefährlich). Sondern etwas sozial Ausgehandeltes, Vereinbartes. Viele scheinen es ja auch als Spiel zu sehen, bei dem jeder eine bestimmte Rolle einnimmt, und man diese auch tauschen kann. Von daher stimme ich fesselnd zu, wenn er schreibt:

Ein reiner Alpha wird (natürliche Dominanz) immer erkannt und bleibt so lange Alpha, bis es einem anderen gelingt, seinen Rang einzunehmen. Das gilt für Tiere, nicht für Menschen.

"Natürliche Dominanz" würde ich bei Menschen nicht als Dominanz bezeichnen, sondern als physischer Zwang oder Gewalttätigkeit.

Auch hierbei stimme ich fesselnd zu:

Zu Dominanz ist mir noch etwas Wichtiges eingefallen. Viele Dominante sind Könige ohne Land und ohne Volk. Was nützt ihm seine Dominanz, wenn ihm der Gegenpart fehlt

Zu diesem Spiel gehören immer zwei. Ein Dominanter, dessen Dominanz nicht akzeptiert wird, würde ziemlich lächerlich wirken. Eigentlich ein guter Test: Ist er wirklich dominant, steht er dann drüber und lacht mit. Ist er nur "scheindominant", wird er böse oder beleidigt sein.

Meine bescheidene Meinung *zwinker*
********Lady Frau
4.692 Beiträge
Gut, dass es Menschen gibt, die das nicht ganz so kompliziert sehen........

Dominanz - Scheindominanz......???????

Völlig wurscht; selbst, wenn sich jemand ausprobieren will, schlüpft er für kurze Zeit vielleicht in die dominante Rolle.

Selbst, wenn es beim Spiel ist, verkörpert er für die Zeit des Spiels die Dominanz, wenn er sich für diesen Part entschieden hat oder berufen fühlt.

Und - wie man so schön sagt - auf jeden Topf passt ein Deckel. Meist findet zusammen, was zusammenpasst. Ich glaube nicht, dass es mehr dominante Singles, als andere Single gibt, die nicht in eine Schablone passen.

Gewalttätige Menschen wird es immer geben. Ich glaube aber sogar eher, dass die wirklichen gewalttätigen Verbrechen eben nicht auf der Schiene der Dominanz stattfinden. "Der liebe Nachbar von nebenan...........". Meist handelt es sich eben hier um "arme Würstchen" und nicht um dominante starke Männer........
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Das sehe
Gewalttätige Menschen wird es immer geben. Ich glaube aber sogar eher, dass die wirklichen gewalttätigen Verbrechen eben nicht auf der Schiene der Dominanz stattfinden. "Der liebe Nachbar von nebenan...........". Meist handelt es sich eben hier um "arme Würstchen" und nicht um dominante starke Männer........

ich ebenso. Ein dominanter Mann hat es gar nicht erst nötig, sich an Wehrlosen zu vergreifen, denn er erhält den notwendigen Respekt.

Mein Vater war ein typisches Beispiel für aufbrausende Wut inklusive unkontrollierten Schlägen, wobei er auf nichts Rücksicht nahm. Später nach seinem Tod begriff ich, welch armes Würstchen er war, hilflos, ohne vernünftige Erziehungsmittel, ohne jeden Verstand. Hellhörig werde ich, wenn einer sagt, eine Ohrfeige habe noch niemandem geschadet.

Über meinen Beruf hatte ich Kontakt zu vielen Familien dieser Art, auch zu Frauenhäusern. Wären die Frauen dieser Männer nicht co-abhängig, ließe sich manches vermeiden.

Dass diese Männer als dominant gesehen werden, offenbar auch hier von manchen Schreibern, ist etwas, was ich schlimm finde. Zu gerne möchte ich den Unterschied zwischen Dominanz im SM und solchen Misshandlern deutlich machen- und auch erklären, dass Dominanz im Alltag absolut nichts mit Dominanz in der Erotik zu tun hat. Und auch, dass Dominanz nicht gleichzusetzen ist mit Sadismus und nicht dazu zwingt, grob zu sein. Liebevolle Zärtlichkeit ist ebenso möglich wie konsequente Härte. Das Eine schließt das Andere nicht aus.
Eine Anmerkung:

fesselnd:
Dass diese Männer als dominant gesehen werden, offenbar auch hier von manchen Schreibern, ist etwas, was ich schlimm finde.

Wie ich oben geschrieben habe, halte ich Dominanz für keineswegs eine Männerdomäne.

Dies gilt im Positiven wie im Negativen.

Ich habe sowohl Frauen getroffen, die super Führungspersönlichkeiten waren, als auch Frauen, die quälende Monster waren. Nicht nur gegenüber Männern, sondern nicht zuletzt auch gegenüber ihren Geschlechtsgenossinen.
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