**********tarii:
... dominant, aber auch nicht unendlich toll ...
Ach, so siehst du dich? Spannend
Hat irgendwie die gleiche Qualität wie dein Zitat..oder?
**********tarii:
Besonders gefällt mir der Satz oben:
Trigon:
Frauen denken meiner Meinung nach nicht, ....
Zeigt erstens an, was die hier in den Threads oft gelesene Unart des Zerpflückens von Zitaten anderer, letztlich mit den Aussagen macht.
Zweitens erscheint mir dein aus dem Kontext heraus genommenes Zitat eben auch, so isoliert gelesen, etwas auszusagen, was eine Frau, die nicht auf Dominanz bei einem Mann steht, eben auch so verstehen kann, wie es Doro tat. Die respektlose Aussage wie ein dominanter Mann über Frauen denkt.
Dein
**********tarii:
Trigon:
Frauen denken meiner Meinung nach nicht, alles müsse gleichberechtigt sein, weil es ihnen eingeredet wurde, sondern weil es ja anderfalls unausgewogen wäre.
Mich regt das auf! Verzeiht - wenn ich es erkläre wird es schlimmer, wer gleichberechtigt ist, hat eine Ahnung was ich meine.
Ich halte mich für durchaus gleichberechtigt und kann mit deiner Erklärung trotzdem nicht so richtig was anfangen.
Erscheint mir sehr ähnlich dem Verhalten von Menschen, mit einer Basta-Mentalität als Gremien- oder hier eben Forumshengst.
Was ist nun so schlimm daran, deine Aussage so zu erklären, wie du sie meinst?
@******rot
Dominanz bedeutet für mich ... - im Alltag bzw Beruf, sozialen Umfeld
• in der Sexualität
Ich mag den Begriff Dominanz nicht, er ist für mich aus sehr persönlichen Gründen sehr negativ besetzt. In meiner Familie gab es in den Generationen meiner Urgrossmutter und Grossmutter väterlicherseits eine grosse Ungleichgewichtung. Beide Frauen waren in den die Familie betreffenden Bereichen des Lebens übermässig dominant und versuchten mit ihren Wertvorstellungen und Ansichten die Angehörigen meiner Familie stark zu beeinflussen. Das ging soweit, dass mein Vater, als Sohn der Familie neben seiner Zwillingsschwester, das ungeliebte Kind war, weil er eben ein Junge war. Meine Tante, als die geliebte Tochter tatsächlich aber verhätschelt wurde. Diese Verhaltensweise haben sich bis in meine eigene Familie hinein gezogen, auch weil mein Vater, aus seinen eigenen Kindheitserfahrungen ein mehr als schräges Bild von Frauen und eben auch seinen eigenen Töchtern hatte. Frauen können nichts, Frauen sind nicht alleine lebensfähig, Frauen müssen bevormundet werden.
Bei meiner weitaus älteren Schwester hat das auch entsprechend gewirkt, so dass auch sie eine sehr dominant wirkende Frau wurde, bei mir ist das sehr abgeschwächt gewesen, weil eben nur noch meine Grossmutter lebte und versuchte wenig Einfluss zu nehmen, was jedoch bei mir kaum noch Wirkung zeigte, ausser, das ich diese Frau gehasst habe. Und sie für mich zudem der Grund war, warum ich nie eine wirklich gute Beziehung zu meinem Vater hatte, denn mit seinem Dominanzgehabe konnte ich nicht umgehen. Er stellte für mich keine Autorität dar und ich habe ihn eigentlich nur belächelt.
Das führte übrigens auch dazu, dass ich mit Männern, bei denen ich das gockelige Dominanzverhalten wahrnehme, nicht kann. Ich kann diese Männer und für mich sind die meisten Männer, die sich selbst als dominant oder eher dominant einstufen und damit sehr weit entfernt von dem sind, was für mich anerkennbare Dominanz ist, einfach nicht ernst nehmen und ich habe mich oft sehr amüsiert über diese Männer.
Spürbar ist mir bei diesen Männern, dass sie oft ein wenig ausgeprägtes Selbstbewusstsein haben. Aber ich muss ja glücklicher Weise nicht mit denen und die nicht mit mir
Autorität jedoch kann ich gut erkennen und einordnen und jemanden dafür auch respektieren. Autorität zieht sich für mich eben auch in die unterschiedlichsten Lebensbereiche hinein und jemand muss auch nicht unbedingt in allen Bereichen des Lebens gleich mit seiner Autorität glänzen, um von mir meinen Respekt zu erhalten.
Das Gleiche beziehe ich auch auf Frauen, ich mache da keinen Unterschied.
Im beruflichen Kontext anerkenne ich die Autorität eines Kollegen oder auch Vorgesetzten, wenn er auf seinem Fachgebiet Wissen und Ahnung hat, diese nutzt und auch weitervermitteln kann.
Autorität entsteht für mich aus den Kompetenzen, die ein Menschen in sich trägt, angeborene oder eben erworbene. Dazu gehört für mich neben der Fachkompetenz eben auch die Kompetenz weise zu agieren, sich empathisch in Menschen einfühlen zu können und einen Führungsstil zu kultivieren, bei dem jemand gefordert und gefördert wird. Und eben auch die Anerkenntnis, dass alle Teile eines Teams immer mehr als das Ganzes sind und dabei oft sehr unterschiedliche Kompetenzen entsprechend bei Mitarbeitern zu finden sind, die mit Bedacht und Weisheit erkannt und bestärkt werden müssen, um die effektivsten Ergebnisse zu erwirken. Respekt ist ein wichtiges Thema in einem Team und eben auch die sich immer zeigende Gruppendynamik, die erkannt werden muss, damit es um die Arbeit geht und nicht um dass reine Wohlbefinden von Mitarbeitern.
Ich präferiere dabei den kooperativen Führungsstil, hat aber etwas mit meiner Arbeit zu tun. Im Bereich der Beratung kann mir keiner in meine eigentliche Arbeit hineinreden und diese auch nur Anhand von wenig einsehbaren Ergebnissen bewerten. Umgekehrt ist es ebenso, habe ich einen Führungsauftrag erhalten sind gerade die von mir genannten Kriterien für die Teamführung wichtig. Dabei ist die Kommunikation und die gegenseitige Unterstützung und geäusserte Kritik für mich wichtig. Ein Team auf einem gemeinsamen Niveau und nach den neuesten Erkenntnissen zu fordern und vor allem zu fördern.
Im Bereich der Sexualität ist es auch nicht die Dominanz, die ich präferiere, auch wenn ich im Liebesspiel gerne mit Attributen der Dominanz aktiv und passiv spiele. Im Grunde jedoch ist es die Autorität eines Menschen, die er zeigt, die mich für ihn einnimmt. Und da sind es sehr ähnliche Kriterien, wie oben beschrieben.
Ich habe lange Jahre in einer D/s-Beziehung gelebt und dabei viel über mich selbst gelernt, das ist durchaus ein sehr positiver Effekt gewesen, ich habe aber auch gelernt, das ich selbst und auch mein Partner nur dann Ganz sind, wenn alles Facetten in mir/uns zum Tragen kommen und die bestehen eben nicht nur darin mich in einer Beziehung unter zu ordnen, sondern genauso aktiv zu sein und zu fordern. Sexualität besteht für mich aus Aktiv und Passiv und dem was es an vielen Möglichkeiten dazwischen gibt. Alles zu seiner Zeit und so, wie es sich in mir zeigt.
Ein Mann der mich betört, ist ein Mann, der seine Gesamtheit ebenfalls leben kann und zudem auch mit seiner emotionalen Seite gut klar kommt und da gefestigt ist. Aber eben genauso auch seine Verletzlichkeit und seine Zartheit ausleben kann, weil er sich dieser Aspekte bewusst ist.
Sich dominant nennende Männer, so ist meine Erfahrung, sind Männer, die sich diesen Anteilen gerne entziehen. Sie werden sehr individuelle Gründe haben dafür. Aber anstatt sie sich anzuschauen, verstecken sie sich hinter ihrer Dominanz. Bei Frauen habe ich das ähnlich wahrgenommen, wenn ich auch wenige wirklich durch und durch dominante Frauen kennen gelernt habe. Ich denke, es ist für Frauen einfacher, sich mit ihren jeweiligen Anteilen auseinander zu setzen, sie nicht als ängstigend und bedrohlich wahr zu nehmen und sie spielerisch zu erkunden, mit wesentlich mehr Kreativität und Lust. Und diese auch in sich zu integrieren.
Was mir in diesem Thread bisher fehlt, ist der viel beschworene Respekt, von dem viele BDSMer oft sprechen.
In einer Beziehung gilt für mich absolute Gleichberechtigung, ich kann mit Menschen nicht, die das nicht respektieren können oder wollen. In einer Beziehung bringen, wie ich schon in einem anderen Post geschrieben habe, für mich beide Partner sehr eigene Fähigkeiten und Kompetenzen mit und ergänzen sich im besten Falle. Machtgefälle ist für mich nicht lebbar. Und ich möchte nicht schauspielern, weil ich in anderen Kontexten durchaus meine Frau stehe, mich dann im Beziehungskontext meiner Verantwortung für mich und mein Leben entledige und sie an der Schwelle meiner Wohnung abgebe. Ein schlechtes Beispiel ist für mich meine Mutter, die in ihrem Leben nichts anderes tat, als ihren Haushalt zu wuppen und die Kinder grosszuziehen, die sie in wohl gewählten Abständen in die Welt warf, um sich einer Verantwortung für sich allein zu entziehen. Interessant war, dass eine Berufstätigkeit für sie nie in Frage kam, sie aber die Berufstätigkeit von Frauen auch immer eher als Notwendigkeit sah, nicht als Freude an einem eigenem Beruf, der erfüllt und Spaß macht. Auch sie hat sich hinter ihrer Unterordnung versteckt, nie die wirklichen Potentiale gelebt, die in ihr waren und das am ende ihres Lebens auch bedauert.
Für mich ist klar, das es eben jede Frau für sich selbst bewertet, was sie selbst als Wichtigkeit in ihrem Leben ansieht, aber für mich ist das eine Lebensführung, die nicht in Frage kommt, für mich bedeutet sie Abhängigkeit, die auch in einer von mir geführten Beziehung heute nichts zu suchen hat.
Wenn ich mich als Frau in einer D/s-Beziehung begebe, dann ist das meine Freiheit und nicht mehr abhängig von Lebensumständen und gesellschaftlichen Normen.
Für mich ein sehr eklatanter Unterschied, von vielen Aussagen, mit denen diese Rolleneinteilung als biologisch gegeben angesehen wird.