Dominanz: Meine Standortbestimmung
Dominanz: Meine persönliche, sehr subjektive Standortbestimmung
Vorwort:
Das Thema Dominanz hat mich in der letzten Zeit immer wieder interessiert, weil es im Zusammenhang mit der Soft-SM-Modewelle populär geworden ist.
Richtig angesprochen hat es mich nicht, anlässlich dieser JC-Diskussion mache ich nun eine Standortbestimmung.
Dominanz kann man (wie alle Eigenschaften) auf mindestens vier Arten ausleben:
Aktiv – ich dominiere.
Passiv – ich werde dominiert.
Konstruktiv – im Sinne von Fürsorge, jemanden aufbauen.
Destruktiv – im Sinne von Terror, jemanden zerstören.
Noch komplizierter wird die Sache, weil ähnliche Eigenschaften oft als Dominanz empfunden werden, dabei sind sie nur ähnlich wie Dominanz.
Dazu gehören Autorität und Führung.
Wegen meinen autistischen Veranlagungen (Asperger) kommuniziere ich nur auf einer der drei Ebenen der Transaktions-Analyse: Dem Erwachsenen-Ich; das Kind-Ich sowie das Eltern-Ich haben mich nur gestresst und zu Missverständnissen geführt.
Daher kommt auch, dass ich noch nie in meinem Leben gespielt habe, und mir jeglicher Zugang zu Rollen-Spielen fehlt (also keine Dominanz auf diesen Gebieten).
Schon als Kind und seither immer in meinem Leben habe ich (nebenberuflich) Hunde ausgebildet, wobei die Hunde (und nicht deren Halter) für mich im Mittelpunkt standen und stehen.
Da ich dabei meist extrem konzentriert, hochsensibel und extrem analytisch bin, wird meine Mischung aus Autorität und Führungsqualitäten auf diesem Gebiet oft als Dominanz fehlinterpretiert (ich bringe Hunde oft dazu, extreme Dinge zu tun).
Im Beruf bin ich (dank meines grossen Wissens und den vielfältigen Erfahrungen) auch eher in Führungspositionen mit einer gewissen Autorität – und komme in Konflikte mit Leuten, die mich dominieren möchten.
Privat habe ich oft Mühe, den ständig alles hinterfragenden Kopf abzustellen und wirke so dominant (indem ich zum Beispiel laufend die Haushalte meiner Partnerinnen optimierte); hier könnte es sein dass ich dominant bin (konstruktiv).
Nach vielem beruflichen Stress bin ich manchmal froh, einfach einmal herunterfahren zu können und lasse mich gerne von Frau und Kind dominieren (passiv).
In der Sexualität bin ich oft aktiv, analysiere was jetzt für beide passend ist – für mich ist es Führung, für andere Leute aktive Dominanz.
Wenn es mir gelingt, beim Sex den Kopf herunter zu fahren, dann erlebe ich dies als passive Führung – um mich dominieren zu lassen, müsste ich den Kopf ganz abschalten, was ich bisher (ausser während sehr kurzen Schlaf-Phasen) noch nie konnte.
Dominanz habe ich oft in (fremden) Beziehungen erlebt, manchmal zusammen mit (geistiger und / oder körperlicher) Gewalt.
Da ich ohnehin grosse Mühe mit dem Filtern von Wahrnehmungen und Eindrücken habe, kann ich Gewalt und Schmerzen beim Sex nicht ertragen (weder passiv noch aktiv) und eigne mich somit auch nicht für diesen Bereich von Dominanz.
Gruss
Bobby