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Die Sache mit der Dominanz

******rot Frau
13.137 Beiträge
Themenersteller 
Die Sache mit der Dominanz
Angeregt wurde das Thema im Frauenforum, an der OT-Diskussion beteiligten sich aber überwiegend Männer, stellte sich mir nun die Frage wo ich das Thema im besten Fall platziere - ich habe mich nun dafür entschieden, dass als Männerthema zu behandeln, solange sie aber nicht die Macht übernehmen, sind auch, sich sachlich beteiligende Frauenstimmen gerne gehört, womit wir schon beim Thema sind.

Wie ist das eigentlich mit der Dominanz, woher kommt sie, wie drückt sie sich aus, kann man sie erlernen? Ists eine überwiegend männliche Domäne? Fragen über Fragen, ich würde das Thema gerne erst mal ganz offen starten und dann mit euch gemeinsam schauen wo die Reise hingeht - würde das ganze aber doch gerne ein klein wenig steuern und sortieren wollen, und wäre euch dankbar, wenn wir nun erst mal zusammentragen, was zum Thema gehört und wie wir das anfangen wollen.

Mir ist bewusst, das das ganze ein Experiment ist und ich bin auf eure Mithilfe und auch eure Disziplin angewiesen, bestrebt dem ganzen nach und nach einen roten Faden zu geben - nun ist erst mal Brainstorming angesagt - ich wünsche euch viel Spaß und hoffe ich kann auf euch zählen.

Ich geb uns erst mal drei Seiten und dann schauen wir mal ...

und p.s. "drohung!" wenn wirs nicht sachlich bzw. einigermassen ernsthaft hinkriegen, sperr ich zu - dominant kuck *zwinker*
Dominanz basiert zum grossen Teil auf individueller Wahrnehmung und wird teilweise sehr unterschiedlich erlebt.
Es gibt Frauen, die schätzen an gewissen Männern, dass diese wissen was sie wollen und aktiv sind.
Andere Frauen nehmen genau diese Männer als dominant wahr.
Dass diese Wahrnehmung der Dominanz dann noch positiv oder negativ sein kann, macht die Sache manchmal noch verwirrender, aber so sind eben Frauen (vielfältig, manchmal irrational) *zwinker* *g*
Daneben gibt es natürlich auch die bewusste Dominanz, die in Richtung Rollenspiel geht.

Gruss
Bobby
**********lster Mann
1.687 Beiträge
Vom Lustgewinn bis hin zum rosa Klischee
Ich Steige erst einmal auf die Frage ein, was Dominanz überhaupt ist und arbeite mich dann einfach mal vor. *tipp*

Dominanz kann unter den Gesichtspunkten der Biologie, bzw der Psychologie gesehen werden, wo es als Umschreibung zum Einsatz kommt wenn sich jemand über einen oder mehrere erhebt und die Rechte anderer einschränkt, sich selber diese Rechte aber zugesteht. Dominanz ist dabei natürlich beziehungsspezifisch und situationsabhängig zu betrachten, sagt aber eigentlich immer aus, dass ein Individuum über andere bestimmen will.

Im sexuellen Bezug wird Dominanz oft mit der SM/BDSM Szene in Verbindung gebracht. Dort ist der Kontext, dass physische oder psychische Methoden genutzt werden, um die Kontrolle über eine andere Person, bzw über eine Situation zu erlangen. Die Abgabe der Kontrolle findet aber im Normalfall freiwillig statt und dient dem Lustgewinn aller beteiligten.

Ich glaube nicht, dass Dominanz eine rein männliche Domäne ist, sondern das Bild des Mannes als dominanten Parts nur schon sehr früh geprägt wird. Allerdings ist Dominanz etwas, was jeder Mensch erst einmal lernen muss, quasi eine Rolle in die er erst einmal finden muss. Die Meisten Menschen lernen solche Verhaltensmuster in ihren Kindertagen, im Kindergarten, in der Schule und natürlich Zuhause. Der große Bruder oder die große Schwester die stark sein muss und auf die kleinen Geschwister wie ein erwachsener aufpassen muss, weil es mit nur einem Elternteil aufwächst der berufstätig ist, ist da ein Beispiel. Ein weiteres ist die Klassische Rollenverteilung bei Kindern, welche schon mit den Farben Rosa und Blau anfängt und mit dem Spielzeug weiter geht. Jungs sollen mit Autos und Pistolen spielen, während Mädchen mit Puppen, Krämerladen und Miniaturküche in klare weibliche Klischees gedrängt werden. Aber auch anders herum wird ein Schuh daraus, denn ein Junge der mit Puppen spielt, wird oft belächelt und hat es später unter gleichaltrigen in der Schule nicht sonderlich leicht.


Liebe Grüße,
Ri_Al(exander) *engel*
Dominanz im Rahmen zwischenmenschlicher Beziehung kann für mich folgende Bedeutungsaspekte haben: zu wissen was man will, die Initiative zu ergreifen, eine Führungspersönlichkeit sein, Entscheidungen treffen, andere begeistern, lenken und von den eigenen Zielen überzeugen, durchsetzungsstark sein.

Wichtig scheint mir, dass wer dominant auftritt, auch Verantwortung trägt für die Folgen die sein Handeln für andere hat, also auch mit Rücksichtnahme und Einfühlungsvermögen einher geht. Dies unterscheidet eine starke Persönlichkeit von einem A... .

Dominanz ist mitnichten eine Männerdomäne.

Woher kommt Dominanz? Ich meine: Aus der Erfahrung, schwierige Situationen erfolgreich bewältigen zu können. Aus gemeisterten Krisen. Aus der Überzeugung: "Wenn ich mir selbst nicht helfe, wird es keiner für mich tun". Aus dem Vertrauen in die eigene Kompetenz.

Aber auch: aus Selbstüberschätzung, aus Arroganz, aus Machtgier und Minderwertigkeitsgefühlen. Dies ist dann aber keine echte Dominanz, sondern nur eine gespielte, um die eigenen Unsicherheiten zu überdecken. Häufig treten in einem Lebensbereich oder im Allgemeinen sehr unsichere Leute dann in bestimmten Situationen, in denen sie sich sicher fühlen, umso dominanter auf, um zu kompensieren.
**********lster Mann
1.687 Beiträge
interessant und respektabel oder inkongruent?
*********75_38:
Aber auch: aus Selbstüberschätzung, aus Arroganz, aus Machtgier und Minderwertigkeitsgefühlen. Dies ist dann aber keine echte Dominanz, sondern nur eine gespielte, um die eigenen Unsicherheiten zu überdecken. Häufig treten in einem Lebensbereich oder im Allgemeinen sehr unsichere Leute dann in bestimmten Situationen, in denen sie sich sicher fühlen, umso dominanter auf, um zu kompensieren.

Dem Stimme ich voll und ganz zu!

Ich kenne die Dominanzproblematik nur zu gut, da ich vor einiger Zeit eine ganze weile als Flirtcoach gearbeitet habe. Die meisten Männer die solche Kurse buchen, die übrigens schnell mal mehrere hundert Euro kosten, haben meist eigentlich gar kein Problem damit Frauen kennenzulernen. Zu 99% haben sie tief sitzende Komplexe, ein geringes Selbstwertgefühl und daraus resultierend ein Problem damit Dominant zu sein und schaffen es schlicht und ergreifend einfach nur nicht gegenüber einer Frau interessant zu wirken, geschweige denn genug Attraktivität aufzubauen. Denn nur ein Mensch der sich selber respektiert kann von anderen als dominante, interessante und respektable Person wahrgenommen werden!

Oft sind Menschen mit geringen Selbstwertgefühl, die versuchen Dominant zu sein einfach nur laut und nicht kongruent genug. Sie können nur in den seltensten Fällen über einen längeren Zeitraum ihre dominante Fassade aufrecht erhalten und dass meistens auch nur unter Menschen die sie als schwächer ansehen oder, wie du schon beschrieben hast, wenn sie sich in einem Themenfeld bewegen, in dem sie sich sicher und wohl fühlen ...

Liebe Grüße,
Ri_Al(exander) *engel*
Gespielte und natürliche Dominanz
Zunächst herzlichen Dank für Eure interessanten Beiträge, die zeigen wie vielfältig und vielschichtig das Thema Dominanz ist.

Nebst der oben eindrücklich beschriebenen gespielten oder erlernten Dominanz gibt es gemäss meiner Wahrnehmung auch eine natürliche (genetische) Dominanz:
Ein Wolfs- oder Hunderudel verhungert, wenn niemand die Führung übernimmt.
Wenn bei einem Menschen-Hunde-Rudel niemand führt, übernimmt der Hund die Führung, weil in seiner Genetik verwurzelt ist, dass er das Rudel nicht verhungern lassen darf.
Ich gehe davon aus, dass auch gewisse Menschen noch solche Gene haben...

Ich versuche hier sachlich Verhaltensweisen und Dinge zu beschreiben, ohne sie zu bewerten (ob sie gut oder schlecht sind).
Dies erscheint mir im Zusammenhang von menschlichen Eigenschaften und Genetik leider notwendig, denn das Thema "völlig gestörte Dominanz" erlebte vor und während dem zweiten Weltkrieg leider eine extreme (traurige) Eigendynamik.

Dominanz einer Person kann in einer Partnerschaft / bei (sexuellen) Begegnungen einer anderen Person auch Sicherheit und Halt vermitteln.
Suchen deshalb in Zeiten, wo sich dinge rasant fast ständig verändern, gewisse Leute die Nähe zu dominanten Menschen?

Grüsse aus der gemütlichen Schweizer Hauptstadt
Bobby
Dominanz basiert zum grossen Teil auf individueller Wahrnehmung und wird teilweise sehr unterschiedlich erlebt.

da mußte ich gleich nicken. aus persönlicher erfahrung heraus wurde ich als dominat erlebt obwohl ich selber aus meiner sicht keinerlei anstalten dazu machte so zu wirken *gruebel*

ansonsten erkenne ich auch in der dominanz eben das ergreifen der führungsrolle. und die ist eben geschlechterunspezifisch. weil es eben frauen und männer können und machen.

dominanz verträgt kaum unsicherheit. von daher kann ich aus eigener erfahrung sprechen das ich dann dominant werde,wenn ich mir meiner position und meinem können meinem willen sicher bin und für mich weiß das ich damit richtig liege. dementsprechend aggiere ich dann.

gerade die erwähnte hund/mensch-beziehung ist ein gutes beispiel wie man mit dominanz umgehen sollte. dazu gehört eben nicht nur alpha sein zu wollen,sondern auch zu wissen wie und vorallem warum und auf was man rücksicht nehmen müßte und wie man etwas bestimmtes behandelt da man wesensentsprechend handeln muß.
hier happert es überall wo ich hunde mit ihren menschen treffe.

was macht dominanz noch? sie führt zu konkurrenzkämpfen (dazu gibts einen netten threat hier)
und dominanz wird auch mißbraucht.


kann man dominanz lernen? eindeutig ja
****on Mann
16.224 Beiträge
Dominanzprägung in der Geschwisterfolge
Nebst der oben eindrücklich beschriebenen gespielten oder erlernten Dominanz gibt es gemäss meiner Wahrnehmung auch eine natürliche (genetische) Dominanz

Ich habe es so oft beobachtet und auch an mir selbst erlebt: Eine gewisse Form der Dominanz entwickelt sich in der Kindheit in der Geschwisterfolge. Das älteste Kind wird typischerweise mehr in die Verantwortung genommen, es muss früher selbstständig werden, weil sich die Eltern wieder mehr um die Jüngeren kümmern. Das älteste Kind ist daran gewöhnt, den Kleineren stets voraus zu sein. Dieses Gefühl wird massiv und dauerhaft verinnerlicht.

Ich als großer Bruder habe keine Zweifel an meinem eigentlichen Stand in der Welt, dieses Grundgefühl konnte auch durch viele Demütigungsversuche und Niederlagen nicht mehr ausgelöscht werden.

Doch können Menschen auf unterschiedlichste Weise die Dinge in ihrem Sinne lenken (und das ist ja Dominanz). Die jüngsten Geschwister entwickeln häufig eine Unabhängigkeit im Sinne der Unzuständigkeit, und sie setzen sich ebenfalls durch, oft mittels Charme, den sie im Geschwisterzusammenspiel als zunächst Unterlegene trainieren konnten.

Bis auf Situationen, in denen es auf klare Führung ankommt, finde ich aber Dominanz nervig, denn sie berücksichtigt wenig die Belange Anderer. Wer Dominanz als Schild ständig vor sich herträgt, der ist mir jedenfalls wenig erträglich.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
****on:
Bis auf Situationen, in denen es auf klare Führung ankommt, finde ich aber Dominanz nervig, denn sie berücksichtigt wenig die Belange Anderer. Wer Dominanz als Schild ständig vor sich herträgt, der ist mir jedenfalls wenig erträglich.

Ich will gerade Ähnliches schreiben.

Dominanz bedeutet für mich im alltäglichen Leben nicht, eine Führungsrolle als Alpha grundsätzlich auszuüben, sondern eben immer dann, wenn es notwendig ist, Führung übernehmen zu können. Dabei aber auch gleichzeitig zu unterstützen und vor allem angemessen delegieren zu können. Ich denke das der Situation angemessene Führen sollte generell dem angemessen sein, das durch 'Führung erreicht werden soll. Beispiel Teamführung im Betrieb.

Und das ist definitiv keine geschlechtsspezifische Angelegenheit.

Ich bin definitiv keine grundsätzlich dominante Person, allerdings gerate ich in einer Not- oder Gefahrensituation in eine Art bestimmenden Modus, insbesondere dann, wenn andere Beteiligte zum Handeln nicht mehr fähig sind. Ich hyperfokussiere dann und die notwendigen Schritte, auch mit Anleitung anderer, Deligieren und Übernahme bestimmter Aufgaben, passieren fast automatisch, mit grosser Klarheit. Ich brauche dann auch nicht unbedingt darüber nachdenken, ich agiere einfach so wie es notwendig ist. Aber sobald diese Situation einigermaßen geklärt ist, gehe ich genauso automatisch aus diesem Modus heraus.
In solchen Situationen bin ich sehr dominant und erwarte, dass meinen Anweisungen gefolgt wird.

Ansonsten ist mir eine generelle Führungsrolle zum Beispiel im Beruf eher lästig und schlichtweg zu anstrengend. *tuete*

Beruflich kann und will ich eine dominante Führungsrolle nicht so ohne Weiteres anerkennen, wenn die Person nicht führen und deligieren kann, keine entsprechende Weisheit an den Tag legt und seine Kompetenzen nicht kennt. Ebenfalls erwarte ich Empathie und ein sehr gutes Sozialverhalten, was nicht grundsätzlich bei vielen Menschen in Leitungsfunktion zu finden ist. Führungsqualität hat für mich auch nicht unbedingt etwas mit Dominanz zu tun.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Solange
Dominanz nicht als Energievampirismus alles vereinnahmt, eher sacht wirkt, ist sie angenehm zu ertragen.

Ich habe es bereits im anderen Thema geschrieben, dass Dominanz keineswegs die ganze Person erfüllen muss, sondern dass es möglich ist, dominante Anteile der Persönlichkeit freizulegen und zu entwickeln. Nur insofern sehe ich ein Lernpotential. Dort, wo nichts ist, kann auch nichts gelernt werden. Bestenfalls schauspielern kann man lernen und mit aufgesetzter Dominanz hausieren gehen.

Authentische Dominanz wird von anderen Menschen erfühlt und auch oft gesehen. Sie ist dann eher Autorität zu nennen.
****on Mann
16.224 Beiträge
Schmidt-Latour
Sie ist dann eher Autorität zu nennen.

Ja! Stimmt, das ist ein gutes Wort für Dominanz.

Bestenfalls schauspielern kann man lernen und mit aufgesetzter Dominanz hausieren gehen.

Naja, ich glaube nicht, dass man sich mit Dominanz beliebt macht. Sie ist ja immer auch milde bis weniger milde übergriffig, finde ich. Dominanz dient eher dem *machen*, also dem Lenken in gewünschte Richtungen. Ja gut, sie kann auch dem Beherrschen dienen, aus Selbstzweck, aber das ist erst recht unpopulär.

Ich selbst versuche eher, meine Übergriffigkeiten zu beobachten und gehe mit meiner freundlichen Soziabilität hausieren *zwinker* .

Frauen wünschen sich eine gewisse Dominanz, jedenfalls ziemlich viele. Das aber ist eine etwas ambivalente Sache, weil sie ja selbst in ihrer eigenen Dominanz oft nicht gestört werden wollen. Dominanz "steht" einem Mann, aber bei praktischer Ausübung nervt's! Außer beim Sex, da macht sie beide Seiten geil.

Mir fällt noch in dem Zusammenhang Helmut Schmidt ein, bei dem fressen sich meine Fingernägel immer selbst ab. DER ist dominant, dass ich es kaum aushalte. Oder Peter Scholl-Latour (selig), der war genau so. Beide waren und sind aber auch beliebt, was ich kaum nachvollziehen kann.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Autorität
lässt sich von Dominanz gut unterscheiden, daher mag auch ich Herrn Schmitt und mochte Herrn Latour, denn das ist/war pure Autorität des Könnens und Wissens, nicht Inanspruchnahme einer Machtposition.

Im Grund muss man sich nur an seine Schulzeit erinnern, um unterscheiden zu können. Da gab es dreierlei Lehrer/innen, die von den Schülern sofort in ihrer Eigenart ausprobiert und wahrgenommen wurden:

1. Der inkonsequente, oft auch weiche Typ, der sich selten (nur wenn sehr viele naturvernünftige Schüler darin waren) in einer Klasse halten konnte.

2. Der dominante, autoritäre Typ, der keinen Widerspruch zuließ und auch mit vielen Strafen klar machte, wie man ihm nicht kommen dürfe. Beliebt war er nicht und wollte er auch gar nicht sein. Er setzte auf Zucht und Ordnung, Empathie Fehlanzeige!

3. Der aus seinem Wissen, Können und seiner Persönlichkeit Autorität ausstrahlende Typ, der keine Strafen brauchte, dem die Schüler/innen an den Lippen hingen, der auch Empathie zeigen konnte für deren Belange und zeitweise guter Kumpel war bei Klassenfahrten und Festen, auch mit Humor gewappnet war. In meinen Augen der Idealtyp.

Im SM tummeln sich vor allem die der zweiten Sorte, durchaus aber auch welche der dritten. Und auch die ersten tauchen immer wieder mal auf, Mut muss man ihnen dann nicht absprechen.
****on Mann
16.224 Beiträge
4. Typ
Ich würde Schmidt/Latour ja nicht in die Gruppe 3 verpflanzen. Die gehören für mich in die vierte Gruppe der Lehrer:

4. Selbstverliebt, narzisstisch, sich selbst nie wirklich in Frage stellend, erfüllt von der Vorstellung, die Welt genese an ihrer überragenden Fachkenntnis und ihren Tugenden, und in festem Glauben, sie hätten die absoluten Maßstäbe für sich gepachtet. Autoritär ohne wirkliche Autorität.
Sorry....nööööööööö!

Es gibt einfach Männer/Menschen, die haben Recht!
****y_1 Frau
1.605 Beiträge
@****on

Frauen wünschen sich eine gewisse Dominanz, jedenfalls ziemlich viele
grad noch so korrigiert *zwinker*

Außer beim Sex, da macht sie beide Seiten geil.
Nein, nein, NEIN!!!

Bezüglich Helmut Schmidt und Peter Scholl-Latour - nennen wir es doch einfach "Lebenserfahrung".
**********lster Mann
1.687 Beiträge
Von Impulsen und dem Hang zur Dominanz
Kitty_1 deine "Nein, nein, NEIN!!!" Antwort wundert mich irgendwie, denn die wenigsten Frauen stehen auf den "weiß nicht, sag du" Typ, außer sie haben selber den Hang zur Dominanz... *zwinker*

Sex findet nun mal nicht auf "Augenhöhe" statt, es gibt so gut wie immer einen passiven Part der folgt und einen aktive Part, von dem die Impulse ausgehen.

Auch in nicht SM/BDSM Beziehungen kann man im ganz normalen Alltag beobachten, dass immer einer führt und einer folgt. Trotz vermeintlicher Gleichberechtigung gibt es immer einen Partner der den anderen dominiert. *g*


Liebe Grüße,
Ri_Al(exander) *engel*
Immer?
Ist es so beim Sex, dass immer einer führt?

Ich verneine das. Ich selbst bin weder dominant noch devot (beim Sex) und das Liebesspiel ist am schönsten für mich, wenn mein Partner ebenfalls so drauf ist. So kann sich etwas entwickeln.
**********lster Mann
1.687 Beiträge
Rollenverteilung & "weiß nicht, sag du"
In jeder Beziehung entwickelt sich eine klassische Rollenverteilung im Sinne von einem dominanteren Part und einem der bereit ist sich unterzuordnen (ich schreibe übrigens mit Absicht nicht "der devot ist"). Ich glaube, dass jeder einem unterbewussten Muster folgt und dadurch automatisch den passenden Partner findet.

Wenn ein Mensch z.B. ein geringeres Selbstvertrauen hat, wird dieser vermutlich eher zu einem Partner tendieren der dominant ist und ihm Sicherheit bietet. Ein Dominanter Part wird sich aber im Normalfall keinen dominanten Partner suchen, da dies nur zu Reibereien und Streitigkeiten führen würde. Wenn Menschen die sich eigentlich unterordnen, mit Menschen mit ähnlichen Beziehungsmuster zusammen tun, wird man folgendes vermutlich ziemlich oft hören: "weiß nicht, sag du" *lol*


Liebe Grüße,
Ri_Al(exander) *engel*
****on Mann
16.224 Beiträge
Wenn ein Mensch z.B. ein geringeres Selbstvertrauen hat, wird dieser vermutlich eher zu einem Partner tendieren der dominant ist

Wobei Dominanz etwas so Eingeübtes, Gewohntes sein kann, dass sie auch dann weiterbesteht, wenn gar kein Selbstvertrauen, gar kein Selbstbewusstsein mehr vorhanden sind - so erlebe ich es ggf. bei mir.
********nder Mann
2.896 Beiträge
"Ich bekomme, was ich will." - End of Story *lach*

Grundlegend sehe ich einen Unterschied zwischen physischer Dominanz bzw. dominantem Verhalten ("Hallo Tierreich.") und psychischer Dominanz. Ersteres assoziiere ich eher mit dem gewaltsamen Durchsetzen von Eigeninteressen, zweiteres geht für mich mit der freiwilligen Unterordnung einher. Ein bisschen wie der Unterschied zwischen "Vorgesetzter" und "Führungskraft".

Abgesehen davon finde ich es hilfreich zwischen "Devotion" und "Submissivität" zu unterscheiden, Metaebenen zu berücksichtigen, Blablabla.
********Lady Frau
4.692 Beiträge
Dominanz übernimmt Verantwortung.

Es ist so schön, die Verantwortung abgeben zu können, Vertrauen zu schenken und nur noch zu folgen....

Zumindest, wenn man im Alltagsleben ständig Verantwortung übernimmt bzw. selber tragen muss.

Ich liebe die Dominanz - nein, nicht bei mir - ich bin das nicht.............

Im übrigen widerspreche ich der Aussage, dass man kein Selbstvertrauen hat, wenn man nicht dominant ist. Im Gegenteil, man braucht viel Selbstvertrauen, um der Dominanz zu folgen........
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Meine letzten Subs
waren allesamt alltagsdominant, sodass kein Gefälle bestand- außer im Alter. Ansonsten wussten sie genau, was sie wollten und was sie nicht wollten. Sie sind gegebenenfalls unerbittlich hart im Durchsetzen ihrer Bedürfnisse- und zu diesen Bedürfnissen gehört auch, weich, sanft, zärtlich, submissiv, anlehnungsbedürftig sein zu dürfen und dann ganz die Verantwortung für sich in zuverlässige Hände abugeben. Ob diese Hände einem dominanten Mann oder einfach nur einem Vertrauten gehören, spielt keine Rolle.
Alltagsdominanz und Verantwortung abgeben
Offensichtlich gibt es Menschen, die Dominanz als Persönlichkeitsmerkmal aufweisen, die es aber als als entspannend empfinden, im Bereich der Sexualität eine folgende Rolle einzunehmen. Dann wieder habe ich hier im joy viel von sog. Switchern gehört. Ich finde das faszinierend, und würde gerne mehr darüber erfahren, wie dieses Umschalten jeweils funktioniert und sich anfühlt.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Ich kann Kittys heftige Ablehnung sehr gut verstehen. Ich reagiere gereizt, wenn ich Dominanz begegne, das Gefühl ähnelt sehr demjenigen, wenn ich mich manipuliert fühle. Und Autorität(en) brauche ich nicht mehr, seit ich erwachsen bin.

Und obwohl ich beim Sex wie beim Tanzen gerne mal die Führung an meinen Partner abgebe, bedeutet das nicht, dass ich auch die Verantwortung für mich dabei abgebe. Das ist für mich kein erstrebenswerter Zustand, sondern ich reagiere allergisch darauf.
Panther1975_38:
Alltagsdominanz und Verantwortung abgeben
Offensichtlich gibt es Menschen, die Dominanz als Persönlichkeitsmerkmal aufweisen, die es aber als als entspannend empfinden, im Bereich der Sexualität eine folgende Rolle einzunehmen. Dann wieder habe ich hier im joy viel von sog. Switchern gehört. Ich finde das faszinierend, und würde gerne mehr darüber erfahren, wie dieses Umschalten jeweils funktioniert und sich anfühlt.

Das "Switchen" betrifft bei vielen Leuten nicht nur die Sexualität:
Recht viele Leute (gemäss meiner persönlichen Wahrnehmung), die im Beruf eine Führungsposition haben, sind nach Feuerabend froh, Führung und Verantwortung abzugeben und sich einer Partnerin / einem Partner / einer Familie unterzuordnen.
Für mich ist dies ein schönes Beispiel, dass zum extremen "sich dominieren lassen" (Loslassen, sich Hingeben) oft mehr Selbstbewusstsein und innere Stärke gehören als zu halbherziger Dominanz.

Nach intensiven Gesprächen mit Freunden und Kollegen (auch weiblichen) weiss ich, dass es offenbar recht normal ist, zunächst Mühe mit diesem Switchen zu haben, dieses Umschalten dann aber Gefühle von Entlastung und Entspannung bringt.
Und (wenn alles stimmt) ein Gefühl von "Versorgt sein" und "Behütet".
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