Ohne Egoismus würden wir, alle wie wir da sind, immer noch – wenn überhaupt – Fellbehangen in irgendwelchen Höhlen abhängen und in der Nase popeln oder schon längst ausgestorben sein. Letzteres vermutlich eher. Ich denke, es steht ganz außer Frage, dass Egoismus grundsätzlich ein völlig natürlich verankertes Grundstreben des Menschen – gleich welchen Geschlechts - ist, sein persönliches Wohlbefinden, sein Glück zu erhalten bzw. zu erlangen.
Und da dominante Männer Menschen sind, ist die Überschrift dieses Threads grundsätzlich & im Allgemeinen zu bejahen. Und im Besonderen sicher auch. Dominante, und hier setze ich Frauen und Männer ebenfalls gleich, haben gewöhnlich klar umrissene, ausformulierte Zielsetzungen und wirken schon aufgrund dieser Deutlichkeit expressiver in ihrem egoistischen Verhalten.
Wobei ich mich immer wieder freue, auf welchen Schleichpfaden im BDSM-Kontext es Submissive/Devote immer wieder schaffen ihre Interessen durchzusetzen. Ich denke ihr Egoismus wirkt oftmals einfach nur etwas introvertierter. Doch wie man deutlich hier im Forum lesen kann, gibt es auch reichlich Submissive, die klar ihre Interessen anmelden. Und das ist schön so und völlig ok.
Die praktische Frage ist doch, wie äußert sich der Egoismus, wie egozentrisch bzw. wie rücksichtslos ist er. Nun, ich habe in meinem Leben einige Dominante kennen gelernt, mich eingeschlossen – und das von außen betrachtete Spektrum reicht von „sozial geradezu masochistisch“ bis very soziopathisch. Meiner Meinung nach positioniert sich ein gesunder Egoismus zwischen diesen Extremen. Kurz ethischer Egoismus. Ethischer Egoismus ist für mich eine ausgewogene Balance aus persönlichem Zielstreben und sozialer Gesinnung und stützt sich auf ein gesundes Selbstwertgefühl, das eben gerade auch das Wörtchen ´nein´ kennt und – wichtig - Eigenverantwortlichkeit.
Und wo bitteschön sonst, als gerade in einer Beziehung, im zwischenmenschlichen Bereich hat man die emotional befriedigende Chance in dieselbe „egoistische“ Richtung zu sehen, auch wenn die individuellen Glücksziele vielleicht anders angemalt sind?
Als Dominanter möchte ich, dass es mir gut geht UND dass es meiner Partnerin gut geht. So einfach ist das. Die Methoden, wie dieses Glück erreicht wird, wie sie es erzeugen sind hier sekundär. Im D/s Bereich kann ich durchaus von einer Symbiose sprechen. Beide Seiten ziehen ihren „Vorteil“, ihr Glück aus dieser Gemeinschaft. Und ich würde den Teufel tun, als dieses Glück zu unterminieren. Ziel ist es aufzubauen, Erfüllung zu finden nicht zu zerstören. Und zum Aufbauen gehört fraglos auch die sexuelle Erfüllung – und zwar für beide Seiten. Dominante, die ethische Egoisten sind, sind keine Parasiten, die ihr Opfer bis auf´s Blut aussaugen, benutzen und dann wegschmeißen. Wer diese D/s Vorstellung hat und sie pauschal auf Männer im Allgemeinen überträgt, hat irgendetwas falsch verstanden.
Schlechte Erfahrungen sind eine üble Sache. Besonders übel, wenn sie zur self-fulfilling prophecy werden.
kyto
Und um Himmelswillen …
Männer sind Schweine ,ja!!!!!
… lasst endlich die Schweine in Ruhe. Das haben die nicht verdient.