Total Power Exchange und berufliche Restriktionen
Total Power Exchange wird als Herrschaftsform in einigen BDSM-Beziehungen angestrebt. Der Dom/Herr soll in der Theorie alles kontrollieren, unter anderem auch das soziale Umfeld und die finanziellen Angelegenheiten. Der Dom hat dann z.B. auch Zugriff auf das Konto.Wenn man jedoch nachfragt, sind beide Partner häufig berufstätig. Durch den Beruf wird die "totale" Kontrolle unmöglich, häufig will der dominante Partner auch nicht gegenüber Vorgesetzten, Arbeitskollegen, Dritten, etc. als Kontrolleur auftreten.
Wie setzt ihr TPE konkret um? Tritt bei euch der Dom auch nach außen als Kontrolleur auf? Gibt es die Vorgabe, daß Sub sich bei beruflichen Änderungen, z.B. Überstunden, etc. vorher melden und um Erlaubnis fragen muß? Gibt es auch Meldepflichten während der regulären Arbeitszeiten für den Sub? Tritt der Dom auch bei Gehaltsverhandlungen, gewissermaßen wie ein Berater im Fußball, auf? Der Sub kann dann ja sagen:"Das Finanzielle besprechen Sie bitte mit meinem Partner." In der Theorie kann der Dom ja auch z.B. über den gemeinsamen Wohnort und die Berufswahl entscheiden.
Wie sieht es bei gesellschaftlichen Ereignissen, z.B. Firmen- und Weihnachtsfeiern aus? Tritt der Dom dort auch sehr bestimmend auf? Gab es infolge des Handels des Doms auch schon einmal Mißverständnisse oder vielleicht sogar berufliche Konsequenzen für den Sub? Das Modell sieht ja für Nicht-BDSMler so aus, daß Sub total unselbständig gehalten wird und es für die Außenwelt auch ist.
Ich interessiere mich eher für die konkrete Umsetzung in einer Außenwelt, wo solche Gesellschaftsmodelle auf den ersten Blick als Rückfall in die 1950er-Jahre angesehen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph