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Veränderung unserer Gesellschaft

****ili Mann
2.047 Beiträge
"Ein Deutscher weiss schon alles...
...dagegen sind selbst Informationen machtlos" (Gerd Wollschon)

Ich könnte jetzt sagen, dass ich es zunehmend unverschämt finde, wie die berufliche Qualifikation der Journalisten in Teilen der Bevölkerung heute mißachtet wird. Aber es entlarvt sich ja selbst.

Wenn bei VW, BMW usw. Motoren manipuliert werden, dann beschwert sich niemand pauschal über die Fähigkeiten der gut ausgebildeten deutschen Ingenieure, wenn das Brot aus der Kettenbäckerei nicht schmeckt, dann sind nicht alle Bäckermeister Dilettanten usw. usw.

Gehen Sie mal ruhig davon aus, dass die journalistische Ausbildung in Deutschland ähnlichen Qualitätsanforderungen entspricht. Eine der allerersten Grundsätze, die man lernt, heißt "Quellenkritik", also eine kritische Herangehensweise an die Informationsquellen, an deren Aussagen und an deren Interessen.

Das, was in einer offenen Gesellschaft nun mal gar nicht funktioniert, ist, dass man sich umfangreich verschwört. Irgendwer verpfeift immer und irgendjemand aus den Medien hat schon ein Interesse daran, diese Informationen an die Öffentlichkeit zu zerren (und sei es nur, um dem Konkurrenzblatt ein Schnippchen zu schlagen). Und wer dann die Fakten nicht prüft, dem geht es so wie dem Stern mit den Hitler-Tagebüchern. Das wirkt sich nachhaltig auf die wirtschaftliche Lage des Blattes aus.

Journalistische Sorgfaltspflicht gehört ebenso zum Beruf, wie die Sorgfaltspflicht beim Arzt, der möglichst kein Skalpell in der Bauchhöhle hinterlässt. Dass dies immer mal wieder passiert, ist zumeist menschlich und nicht systematisch. Und das gilt eben auch für den Journalismus.

Dass es Kollegen gibt, die nicht genügend in die Tiefe gehen und geschönte Artikel veröffentlichen (warum auch immer: ob sie nun von einem Unternehmen eingeladen werden, ob sie unter Zeitdruck nur wenige Quellen heranziehen und nicht kritische Gegenpositionen hören, ob sie vielleicht sogar einer Meinung mit einer bestimmten Position sind und eine Kampagne befördern wollen), auch das kommt vor, genauso wie Ärzte, die von Pharmafirmen an allen Ecken und Enden bezuschusst werden. Ich habe trotzdem Vertrauen in die fachliche Qualität von Ärzten, wenn ich in ein Krankenhaus gehe.

In jedem Beruf gibt es Licht und Schatten, aber die Realität soweit zu verkennen, dass ganze Gruppen sich angeblich zu einer Verschwörung zusammengeschlossen haben, das kann ich absolut nicht nachvollziehen.
****era Frau
2.617 Beiträge
re: ein deutscher weiss schon alles
"Ein Deutscher weiss schon alles...

...dagegen sind selbst Informationen machtlos" (Gerd Wollschon)

er kannte ja auch noch nicht den terminus“alternative fakten“

herr alterslust wird den artikel einmal sezieren und hofft, dass es ihm mit dem zitieren nicht so ergeht wie einem herrn v. guttenberg oder einer frau schavan; obwohl bei der letztgenannten die aberkennung des titels eher schwach war, da sie nur das gemacht hat, was viele andere bei einer dissertation auf heuristischer basis ebenfalls gemacht haben, nämlich aus 99 arbeiten eine 100. aber das ist eine andere sache, die hier nicht betrachtet werden soll!

„Ich könnte jetzt sagen, dass ich es zunehmend unverschämt finde, wie die berufliche Qualifikation der Journalisten in Teilen der Bevölkerung heute mißachtet wird. Aber es entlarvt sich ja selbst.“

nun, ausbildung und fähigkeit haben ja nichts damit zu tun, wie der- oder diejenige mit erworbenen wissen und fähigkeiten umgeht. die frage stellt sich, warum teile der bevölkerung diese qualifikation in frage stellen!

„Wenn bei VW, BMW usw. Motoren manipuliert werden, dann beschwert sich niemand pauschal über die Fähigkeiten der gut ausgebildeten deutschen Ingenieure, wenn das Brot aus der Kettenbäckerei nicht schmeckt, dann sind nicht alle Bäckermeister Dilettanten usw. usw.“

ironie on: wenn vw und andere es schaffen, über so viele jahre zu bescheissen, dann zeugt es eben von der qualifikation der „inschinöre“. dilletanten hätten das nicht geschafft!
das müssen journalisten erst einmal schaffen, mit mist und müll ein produkt herzustellen und erfolgreich zu verkaufen (heisst auch gewinn erzielen) chapeau den bäckermeistern und deren gehilfen! viele, in allen sparten, arbeiten daran! ironie off

„Gehen Sie mal ruhig davon aus, dass die journalistische Ausbildung in Deutschland ähnlichen Qualitätsanforderungen entspricht. Eine der allerersten Grundsätze, die man lernt, heißt "Quellenkritik", also eine kritische Herangehensweise an die Informationsquellen, an deren Aussagen und an deren Interessen.“

das bestreiten wir auch nicht ! aber die schwachstellen artikulieren sie ja in der weiterführenden schrift selbst! ausserdem: warum heben sie das expressis verbis hervor? wir wurden schon in der
schule ab klasse 10 damit konfrontiert.

„Das, was in einer offenen Gesellschaft nun mal gar nicht funktioniert, ist, dass man sich umfangreich verschwört. Irgendwer verpfeift immer und irgendjemand aus den Medien hat schon ein Interesse daran, diese Informationen an die Öffentlichkeit zu zerren (und sei es nur, um dem Konkurrenzblatt ein Schnippchen zu schlagen). Und wer dann die Fakten nicht prüft, dem geht es so wie dem Stern mit den Hitler-Tagebüchern. Das wirkt sich nachhaltig auf die wirtschaftliche Lage des Blattes aus.“
wie die schon zu beginn sagten (zitatwollschon) möchte ich das nöch ergänzen: ...und vergisst
sehr schnell


Journalistische Sorgfaltspflicht gehört ebenso zum Beruf, wie die Sorgfaltspflicht beim Arzt, der möglichst kein Skalpell in der Bauchhöhle hinterlässt. Dass dies immer mal wieder passiert, ist zumeist menschlich und nicht systematisch. Und das gilt eben auch für den Journalismus.

Dass es Kollegen gibt, die nicht genügend in die Tiefe gehen und geschönte Artikel veröffentlichen (warum auch immer: ob sie nun von einem Unternehmen eingeladen werden, ob sie unter Zeitdruck nur wenige Quellen heranziehen und nicht kritische Gegenpositionen hören, ob sie vielleicht sogar einer Meinung mit einer bestimmten Position sind und eine Kampagne befördern wollen), auch das kommt vor, genauso wie Ärzte, die von Pharmafirmen an allen Ecken und Enden bezuschusst werden. Ich habe trotzdem Vertrauen in die fachliche Qualität von Ärzten, wenn ich in ein Krankenhaus gehe.“

den letzten satz unterstütze ich nicht! da fehlt ihnen wahrscheinlich das insiderwissen, über das herr alterslust verfügt! aber das nicht hier coram puplico!

„In jedem Beruf gibt es Licht und Schatten, aber die Realität soweit zu verkennen, dass ganze Gruppen sich angeblich zu einer Verschwörung zusammengeschlossen haben, das kann ich absolut nicht nachvollziehen.“

wir auch nicht! deshalb verstehen wir ihr statement nicht! weder sie noch er haben das behauptet! wenn sie jedoch anderer meinung sind, senden sie uns die entsprechenden passagen per pn.
herr alterslust und frau sind gerne zu einer diskussion bereit!
****ili Mann
2.047 Beiträge
Nein danke
Ich verweise auf Gerd Wollschon.
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Als Moderator ...
... freue ich mich, dass hier kontrovers diskutiert wird.

Noch mehr freue ich mich, wenn anhand von allgemein nachweisbaren (nicht "alternativen") Fakten und nicht anhand von Einzelfällen oder gar von Vermutungen disputiert wird.

Mein Vorschlag ist auch, nicht ganze Berufsgruppen abzuqualifizieren, weder Bäcker, noch Ingenieure, noch Mitglieder anderer Berufsgruppen.

Kommen wir stattdessen lieber auf das Ursprungsthema zurück und von hier an schreibe ich als Gruppenmitglied und nicht als Mod:

Was hat sich an unserer Gesellschaft verändert, dass einige Arbeitnehmer von ihren vorgesetzten Managern so unter Druck gesetzt werden können, dass sie lieber einen Betrug an der Gesellschaft vornehmen, als "nein" zu sagen?

Oder was hat sich an unserer Gesellschaft verändert, dass beispielsweise einige (lange nicht alle!) selbständige Kleinunternehmer skrupellos ihre Kunden über den Tisch ziehen, ohne vor Scham im Boden zu versinken?

Ist es wirklich so, dass zunehmend "Ich zuerst" angeführt wird? Ist das Wort "Solidarität" aus unserem Wortschatz gestrichen worden?

lilomar (m)
***at Mann
2.902 Beiträge
Pioniergeist
Allgemein bin ich sehr vorsichtig mit dem sehnsuchtsvoll ausgestoßenem "friaras" (bayrisch; zu deutsch etwa "früher einmal").

Ich habe es zu oft hören müssen, als ich selbst am Anfang meines Berufslebens stand.

Viele von uns wuchsen unter der Maxime auf: "Euch soll es besser gehen als es uns ergangen ist!". Damit wurden ganz unterschwellig die Weichen zur Bereitschaft einer gesellschaftlichen Änderung gestellt.

Gerade in diesen Wochen feiert der Bayrische Rundfunk (BR) die Erinnerung an die 68-er Jahre. Dabei geht es zumeist in geisteswissenschaftliche Höhen, die ich als Ingenieur nur staunend und von unten betrachten kann.

Doch eine Wirkung hatte diese Bereitschaft zur Änderung auch in meinen Kreisen. Unsere Dozenten stellten uns Denkmodelle zur Lösung technischer Fragestellungen vor und erwähnten dabei gelegentlich: "Das sind Lösungen, die bis heute gefunden wurden. Es ist an Ihnen, Neues zu finden und es anzuwenden" (etwa sinngemäß). So wurden wir also darauf eingeschworen, nicht Punkte für eine Prüfung zu erbüffeln, sondern die Fähigkeit zur Neuerung basierend auf dem Erfahrungsschatz der Altvorderen zu entwickeln.

Tatsächlich erlaubte man mir als Entwicklungsingenieur neue Wege zu gehen, anstatt es nur "besser als die Konkurrenz" zu machen.

Doch das Alles wäre im Sande verlaufen, wenn es bei unseren Kunden nicht mutige Ingenieure gegeben hätten, die diese Neuigkeit, hervorgebracht in einem 30-Mann Betrieb, einsetzten und somit der Neuigkeit die Chance zur Bewährung und Verbesserung gaben.

Diese mutigen Männer begaben sich auf einen gefährlichen Pfad, denn auch damals galt schon: Wenn in einem Produkt einer kleinen Firma ein Problem auftritt, so ist derjenige daran schuld, der sich für die kleine Firma eingesetzt hat. Wenn aber das gleiche Problem beim Produkt eines Branchenführers auftritt, so ist das ein allgemein technisches Problem.

Diesen Pioniergeist sehe ich nach und nach schwinden.

Vielleicht ist das auch ein Lateralschaden der allgemein um sich greifenden Aktiengesellschaften. Während man in einer Aktiengesellschaft umsichtig seine Seilschaft aufbauen muss, imponiert bei einem unternehmergeführten Betrieb Pioniergeist und Einzelinitiative. Denn das ist, was der Unternehmer auch aufbringen muss, während die Kapitäne von Aktiengesellschaften ihre Karriere im Blick haben.

So werden wir zur leichten Beute anonymer Investoren und verlieren unser oft zitiertes "know how". Kuka in Augsburg ist ein trauriges Beispiel. Als das Unternehmen damals von einem chinesischen Investor übernommen wurde, lauteten die allgemeinen Kommentare "...aber die Sicherung der Arbeitsplätze ist zugesagt!". Kein Wort über die Rolle, die Kuka beim Aufbau der Schweißstraßen in der Automobilbranche geleistet hat und vielleicht immer noch leistet..

Ob die anonymen Herren im fernen China auch jenen Ingenieur sehen, der bis spät Abends noch Versuchsreihen zur Verbesserung der Schweißtechnik an schwer zugänglichen Stellen erarbeitet?

Mainstream - Mainstream!

Das ist die Maxime für alle, die erfolgreich sein wollen. In der Kunst, in der Wirtschaft und in der Technik.
*********ter41 Mann
569 Beiträge
Die Sex-ziger (60-plus) gegen die Einsamkeit.
wäre doch nett sich mit unserem Forum noch bei dem Wettbewerb zu bewerben.
Bewerbungen sind bis zum 7. Dezember 2018 möglich.
http://www.bagso.de/fileadmi … b_Einsamkeit/Flyer_FINAL.pdf
****mar Paar
2.113 Beiträge
Themenersteller 
Das ist im Grunde eine gute Idee und wenn Du, lieber Handarbeiter initiativ werden willst, dann würde es uns freuen.

Wenn man allerdings in die Voraussetzungen schaut, dann kann unser Forum nicht daran teilnehmen, alleine weil es keinen gemeinnützigen Charakter hat und sich schon gar nicht in kommunaler Trägerschaft befindet.

Das soll aber nicht heißen, dass Du oder ein anderes Mitglied unserer Gruppe dem Bundesministerium nicht eigene, zur Ausschreibung passende Vorschläge unterbreiten solltest. Werbung dafür würden wir sicher nicht aus dem Forum entfernen. Nur Mut!
*****_54 Frau
11.639 Beiträge
Lovers are Strangers ...
Wann sollte auch Schluß sein? Mit 70, mit 80, mit 90? *zwinker*

Dieses Video jedenfalls berührt ...


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