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Wie steht ihr zur Sprache - der eigenen, und der von anderen

*******sima Frau
2.519 Beiträge
In meinem angestammten Dialekt behilft man sich mit "als wie" - z.B. "Größer als wie die Kastanie", was durchaus stehen mag für "höher(!) als der Kastanienbaum"!

Ich selbst ertappe mich, trotz gewöhnlich sorgfältigen Sprachgebrauchs, auch immer wieder bei einem kurzen Zögern, ob es nun "anscheinend" oder "scheinbar" heißen muß. Ich bekomme es dann gewöhnlich schon richtig hin, aber eben immer erst nach kurzem, bewußtem Nachdenken.
*****old Mann
58 Beiträge
Hallo in die Runde ...!
Auffällig sind der "Missbrauch" von ( wo ) anstatt ( als ) im Sprachgebrauch.
z. B. ...wo ich den Besuch hatte..., wäre es besser zu sagen, als ich den Besuch hatte...
Zumindest empfinde ich es so...
ER schreibt...
****era Frau
2.592 Beiträge
Themenersteller 
WO - ist ein sehr vielfältig falsch benutztes Wort.
Häufig ist zu hören:

... der XY, wo ... gesagt hat. 😂

Das Wort „wo“ bezieht sich (glaube ich) immer auf eine Ortsangabe.
A/w
****na Frau
24.310 Beiträge
Gruppen-Mod 
Bei "als" und "wie" muss ich ab und an nachdenken. Das "wo" ist glücklicherweise bei mir nicht zum falschen Gebrauch angelegt. *gg*
*******n69 Mann
6.740 Beiträge
Deutsche Sprache, schwere Sprache. Ich habe mit manchen Formulierungen auch meine Probleme.
******ris Mann
7.547 Beiträge
als: Größer oder kleiner
wie: Genau so groß
anscheinend: Es sieht so aus, als wäre es so, das ist aber nicht sicher
scheinbar: Es sieht so aus, als wäre es so, es ist aber nicht so
offensichtlich: Es sieht so aus, als wäre es so, und es ist auch so
**C Mann
12.572 Beiträge
Zitat von ******ris:
offensichtlich: Es sieht so aus, als wäre es so, und es ist auch so

Komma vor dem "und"...?
******ris Mann
7.547 Beiträge
Zitat von **C:
Komma vor dem "und"...?

stimmt, war Fehler von mir!
*******r61 Paar
46 Beiträge
In vielen Dialekten gibt es Probleme mit den Artikeln:

IN DIE HITZE MIT DIE KINDER AN DIE SEE ! *haumichwech*

Unsern Babba schafft bei die Oppel !
******ris Mann
7.547 Beiträge
Mein Vater erzählte gerne folgende Geschichte:

Im Rheinland gab es einen Lehter, der in Abendveranstaltungen über Griechische Sagen und Mythen erzählte. Ein Ehepaar war bejeistert von Antígone, die gegen bestehende Befehle ihre erschlagenen Brüder bestattete. So Bruderlieb sollte die zu erwartende Tochter auch werden.
Und so erscholl einige Jahre später der laute Ruf der Mutter:
"Antijooone, komm reeein, et fängt am Reeeschnen!"
*******n69 Mann
6.740 Beiträge
Schwere Sprache Deutsch
Ja so kann es gehen: Ein türkischer Straßenkehrer wird von einer Autofahrerin gefragt: Wo geht es bitte nach Aldi. Antwort: zu Aldi. Sie: Oh schade.
********Herz Frau
37.124 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******ust:
Es soll Menschen geben, die den Fehler wie ein Gewohnheitsrecht fort führen.
A/w

Oh ja, ich bin mit so einem verheiratet. *fiesgrins*

"Ich bin halt Owwerhess" sagt er dann. *zwinker*
**********hotel Mann
1.304 Beiträge
ich bin in einer gegend norddeutschlands großgeworden, wo früher - auch noch in den 1960er jahren - auf dem lande fast ausschließlich plattdeutsch gesprochen wurde.... als ich eingeschult wurde, gab es klassenkameraden, die vorher nie hochdeutsch gesprochen hatten... und ich erinnere mich auch an erlebnisse, wo ältere menschen in der stadt hier und da am post- oder am bankschalter auch schon mal kommunikationsprobleme hatten, weil sie das hochdeutsche entweder nie wirklich gelernt hatten oder im laufe der jahre wieder verlernt hatten.... denn da es damals in jedem dorf noch die geschäfte für die grundversorgung gab, kamen viele ja nur äusserst selten aus ihrem ländlichen kosmos heraus.....

in den 1960er jahren begann dann aber auch die zeit, wo das plattdeutsche verpönt wurde.... vermutlich gerade weil man immer mehr und häufiger in die städte musste... weil vielleicht auch viele eltern fürchteten, ihre kinder könnten später nachteile haben.... oder weil es vielleicht auch einfach nicht "fein genug" war.... denn es gab und gibt im plattdeutschen ja durchaus auch schon recht derbe fomulierungen... auch ich habe im elternhaus hochdeutsch gesprochen.... habe das plattdeutsche aber natürlich auch mitbekommen....

irgendwann hat man sich dann erinnert, dass die plattdeutschen sprachen ja auch bestandteil der heimischen kultur sind und diese wieder gefördert.... vielerorts sind die plattdeutschen ortsnamen wieder auf den verkehrschildern... auch findet man vermehrt wieder vornamen mit plattdeutschen ursprung....

auch wenn es eine plattdeutsche literatur gibt, so sind die plattdeutschen sprachen primär ja gesprochene sprachen mit regional sehr unterschiedlichen ausprägungen... manche ausdrücke und formulierungen wurden ja schon im nächsten dorf ein paar kilometer weiter nicht mehr verstanden...

ich selber merke heute, dass mein plattdeutscher wortschatz längst nicht mehr up-to-date ist.... und mir immer wieder wörter und formulierungen fehlen für dinge, die es früher noch nicht gegeben hat... eben weil ich diese sprache kaum noch höre und noch seltener spreche...
*******n69 Mann
6.740 Beiträge
Sprachwissenschaftler haben festgestellt, dass Kinder die Platt sprachen im Allgemeinen weniger Probleme mit Fremdsprachen hatten.

Es gibt ein Erlebnis aus unserer Familie. Wir waren im Sauerland auf der Hochheide Blaubeeren sammeln.
Da kam plötzlich unsere damals 5jährige Tochter und sagte: dahinten sind Kinder die sprechen Englisch und ich verstehe sie trotzdem. *grins*
******una Frau
7.337 Beiträge
Das ist ja quasi" bilingual", was ja im allgemeinen förderlich für die geistige Entwicklung ist...
****ili Mann
2.040 Beiträge
Zitat von *******ust:
WO - ist ein sehr vielfältig falsch benutztes Wort.
Häufig ist zu hören:

... der XY, wo ... gesagt hat. 😂

Das Wort „wo“ bezieht sich (glaube ich) immer auf eine Ortsangabe.
A/w

Ja, da wächst mir auch immer ein Horn (siehe meine Profilbeschreibung "Das mag ich nicht"). Das ist eine südwestdeutsche Unsitte, den Relativsatz mit "wo" zu beginnen.

Aber noch was anderes: Ich bekam die Tage einen Link auf eine Tagung des (Mediennetzwerkes) "Pro Quote" zu einem "Camp". Nicht nur dass Sie ihre Rednerinnen "Speakerinnen" nannten. Ein englisches Wort wie Speaker zu gendern ist schon schräg. Schlimmer aber ist das gruselige Denglisch auf dieser Seite, z. folgender Satz auf der Unterseite „Programm“:
„Main Stage: Öffentlicher YouTube-Livestream vom ProQuote Camp 2021.
Safe Space: Workshops und Coachings via Zoom nach kostenloser Anmeldung.“
nur 9 von 19 Worten auf deutsch, alle Vortragsthemen unter einem englischen Motto.
*******n69 Mann
6.740 Beiträge
@****ili
Ja da wollte sich Jemand besonders Weltmännisch geben. Furchtbar.
Auch ich habe inzwischen in zehn verschiedenen Bundesländern gelebt und viele regionale Färbungen miterlebt. Dabei fiel mir nicht nur die Vielfalt der Dialekte auf, sondern auch meine eigene Toleranzschwelle *rotwerd*. Nicht etwa weil ich das Gesagte nicht verstand- nein, der jeweilige Dialekt wurde von mir je nach Sympathiegrad der ihn sprechenden Menschen empfunden.

Bei allem Bemühen um Neutralität: Der bayrische Dialekt in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen gefällt mir - mit Sächsisch und Schwäbisch tue ich mich eher schwer.

Doch auch im Ausland gibt es diese sprachlichen Unterschiede: In Barcelona ist dein Spanisch nicht viel wert, wenn du kein Katalanisch oder Aranesisch sprichst; ebenso auf den Balearen durch das "Mallorquin" und katalanisch.

Auf manchen Bergdörfern der Kanaren verständigen sich die Menschen sogar durch Pfeiftöne- da bin ich abgeschaltet.*lol*
******_SP Mann
1.286 Beiträge
Deutsch - Pfälzisch
Fliege = Migg (Mücke)
Mücke = Schnook (Schnake)
Schnake = Rhoischnook ((Rheinschnake)
Wespe =Hornessel (Hornisse)
Hornisse = Neinedöder (Neunetöter)

Dann war dann noch der Hamburger, der Fragte wie der Berg heißt. "Weller?" (=pfälzisch: welcher) sagte der Pfälzer und der Hamburger bedankt sich.
Mein Vater sprach einen ganz urtümlichen Dialekt, der aus französisch, flämisch und deutsch bestand.
Er war Belgier. Wir Kinder konnten ihn verstehen, weil es eben Familie war. Außenseiter hatten es schwer.
Aber wir Kinder haben eben das Kölsch-Platt gelernt(auch da gibt es Unterschiede).
Wie schon die Gruppe Brings immer singt "Op dä stroß han ich ming Sprooch jeliert .........."

Heute werde die Dialekte wieder gefördert und das ist gut so.
****58 Mann
1.040 Beiträge
Bei "als" und "wie" handelt es sich um Vergleichspartikel. Hierbei drückt "als" eine Ungleichheit (z.B. größer/ kleiner als...) und "wie" eine Gleichheit (z. B. genauso groß/ klein wie...) aus.

"Wo" steht im Zusammenhang mit einem Ort, wird aber häufig fehlerhaft oder in Dialekten auch im Zusammenhang mit zeitlichen Angaben - anstatt "als" - genannt (z,B. "Wo wir in ... waren").
****era Frau
2.592 Beiträge
Themenersteller 
Klar, vom Ansatz her hast Du natürlich recht. Aber ich habe mal gelernt: „wer weiß, wie es richtig geht, darf auch falsch“.

Herr Alterslust stammt aus dem Ruhrgebiet. Dort erfährt der Komparativ landläufig eine weitere Steigerung und mutiert zu „als wie“. Manchmal sagt er es auch so, aber als alter Latriniker weiß er ja, wie es richtig heißen müsste und ich …… schweige und grinse mir eins. Ich bin doch nicht die Erziehungsministerin.
A/w
Wenn man hier in Oberbayern einen Eingeborenen fragt, wann man an der Reihe ist (zB Autowerkstatt) heißt es gerne "Jetzt dann..." *lol* So kann sich jeder aussuchen, was wohl gemeint ist.
****ili Mann
2.040 Beiträge
Zitat von *******ust:
Klar, vom Ansatz her hast Du natürlich recht. Aber ich habe mal gelernt: „wer weiß, wie es richtig geht, darf auch falsch“.

Herr Alterslust stammt aus dem Ruhrgebiet. Dort erfährt der Komparativ landläufig eine weitere Steigerung und mutiert zu „als wie“. Manchmal sagt er es auch so, aber als alter Latriniker weiß er ja, wie es richtig heißen müsste und ich …… schweige und grinse mir eins. Ich bin doch nicht die Erziehungsministerin.
A/w

Ich stamme auch aus dem Pott und kann pötteln, wenn mir danach ist (vor allem unter Landsleuten), aber ich habe vollstes Hochdeutsch gelernt und mir käme es nicht in den Sinn, als und wie zu verwechseln, erst recht nicht "als wie" zu sagen. "dem sein" sag ich allenfalls zu anderen Ruhris, aber nie im allgemeinen Sprachgebrauch und ich häng das dementsprechend nicht raus als Ausweis meiner Herkunft wie viele andere südlich der Benrather Linie (fragt mal einen Sprachwissenschaftler was sich dahinter verbirgt). Ein Relativsatz fängt für mich nie mit der Frage nach einem Ort an.

Und klar, ich hab auch mal für eine Stadtzeitung eine Glosse in ruhrpöttisch geschrieben, habe mich dabei aber total bemüht, nicht die alten Kumpel-Anton-Sprechweise (für Aussenstehende: das war bis in die 70er Jahre eine Sprachglosse in der Westdeutschen Allgemeinen, die immer begann, wie schon damals niemand mehr im Pott gesprochen hat: "Anton sacht dä Cerwinski für mich." Ich kannte jedenfalls niemanden der "für mich" sagte, sondern alle sagten "zu mir" und auch kaum noch jemanden der den Akkusativ mit dem Dativ vertauscht hatte). Jedenfalls ich hab mich damals bemüht grammatisch einigermaßen richtig zu sprechen/schreiben, so wie die meisten Leute in meinem Umfeld und trotzdem im Idiom zu bleiben. Das haben dann viele Kabarettisten später - mit Ausnahme vielleicht von Herbert Knebel - auch so gehalten (Misfits/Gerburg Jahnke, Atze Schröder).
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