Der eigenen Aufgeschlossenheit einem fremden Dialekt oder die Offenheit einer Fremdsprache gegenüber scheint ein enger Rahmen gesetzt zu sein!
Dabei ist es gerade das Neu-Entdecken, Erkundigen und Sich-Beschäftigen von Unbekanntem was die Würze des Lebens ausmacht! Sich einem neuen Kultur- und somit Dialekt- oder Sprachkreis aufgeschlossen zu zeigen? Für manche Menschen scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit!
Mir nützt es nix, wenn ich durch die Schweiz fahre und nicht mal mehr der Verkehrsfunk in verständlichem Deutsch präsentiert wird.
Wird wirklich erwartet, dass der schweizerische Verkehrsfunk im DRS auf hochdeutsch gesendet wird nur um auf Nicht-Schweizer Rücksicht zu nehmen? Wo Schyzerdütsch gesprochen wird soll man das gerne tun, wir jedenfalls fühlen uns beim Hören dieser Sprache erst wirklich in diesem schönen Land angekommen.
Dann brauchen sie sich nicht mehr in einer gemeinsamen Kommission zur Reform der deutschen Sprache (das waren diejenigen, die die Rechtschreibreform ausgekaspert haben) ebgagieren.
Hier mag zum Vergleich ein Blick nach Frankreich mit der "Acadédmie francaise" hilfreich sein wo über die Vereinheitlichung und Pflege der französischen Sprache befunden wird. Viele "verdenglischte" Wörter im deutschen Sprachraum sind in Französisch außen vor. Während unser Duden neue Wörter lediglich
erfasst wird in Frankreich durch die "Académie" darauf geachtet, dass Medien usw. bestimmte Worte nicht verwenden und verbreiten. Englisch scheint immer mehr in die deutsche Sprache einzusickern und sich in Form von Denglisch wie Mäander immer weiter auszubreiten.
Vielleicht ist man als Deutscher bequem geworden was die Beschäftigung mit nicht selbst gesprochenem Dialekt oder einer Fremdsprache angeht. Nach unseren Eindrücken wird z.B. der Urlaub, d.h. Die Auswahl des Urlaubsorts, von nicht wenigen Deutschen nach den Sprachmöglichkeiten vor Ort im Ausland abgerichtet. „Man spricht Deutsch!“ - vor allem in Süd- und Südosteuropa! Ist u.a. ein Motiv solcher Reisen für ein paar Wochen das heimische Wohnzimmer dorthin zu verlagern wo man sich wohl und zu Hause fühlt, im mehr oder weniger deutschem Sprachumfeld, um sich mit bloß nicht mit der spanischen Sprache beschäftigen zu müssen?
Aus unserem Umfeld war von Bekannten eine gewisse Fassungslosigkeit zu verspüren, als wir im Jahr 2017 erwähnten, mit dem eigenen Auto für 3 Wochen nach Südengland zu reisen England? „Da fliegen wir lieber nach Mallorca und wissen was wir haben“ so der Tenor.
Andere Bekannte waren vor der Corona-Pandemie 1-2 mal jährlich auf Kreuzfahrt, immer mit derselben Reederei, oft mit Schiffen welche von den vorherigen Reisen her schon bekannt waren. Auf unsere Frage hin ob man vielleicht schon mal über eine Reise mit einer anderen Reederei nachgedacht habe, z.B. mit einer amerikanischen oder englischen Reederei kam die erschrockene Antwort „da muss man ja Englisch sprechen!“ Auf unsere Nachfrage ob vielleicht schon eine entsprechende eigene Erfahrung vorliege wurde diese Frage verneint, „aber wir haben schon davon gehört“.
Oh heilige Einfalt, da wird Jahre zur Schule gegangen, Englisch als erste Fremdsprache gelernt nur um mit Scheuklappen durch das spätere Leben zu gehen und sich nicht einmal die Bestellung von zwei Bier oder Drinks an der Bar z.B. auf einem englischen Schiff zuzutrauen? Hauptsache „Rundrum-Wohlfühlurlaub“ in gewohnter deutscher Umgebung, bloß nicht Neues andenken! Eine solche Reise mag für diejenigen welche sie unternehmen das Höchste sein, für andere nicht!
Die vorsorgliche Reiseplanung für eine anstehende Kreuzfahrt dieses Paares wurde bei den letzten Reisen vor der Pandemie dadurch getoppt, dass man in der Hauptverwaltung anrief um sich zu erkundigen ob der Stewart (xy) für dieses Schiff eingeteilt sei, und falls nein, ob mitgeteilt werden könne, wann dieser besondere dienstbare Geist wieder unterwegs sei um dann entsprechend die nächste Reise buchen zu können. Was Wunder ob eines solchen Verhaltens, der betreffende Steward spricht fast fließend Deutsch!
Es erscheint als bliebe der Horizont dieses Paares beim Verlassen des Häuschens für eine Kreuzfahrt schon am eigenen Gartenzaun hängen. Sein Verhalten zu ändern kommt nicht in Frage, warum auch? In der gewohnten Umgebung scheint man sich am wohlsten zu fühlen. Neuem, Unbekanntem, bisher noch nicht dagewesenem gegenüber bleibt man Verschlossen, allenfalls durch Berichte über neu bereiste Länder. Na, wenn das alles ist......weiter gute Reise!
Paarausda_di / m