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Berufliche Entwicklung in Jahrzehnten (nicht nur) von Frauen

********Herz Frau
37.564 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Berufliche Entwicklung in Jahrzehnten (nicht nur) von Frauen
Liebe 60er,

ein Gruppenmitglied warf eine - wie ich finde - hochinteressante Frage auf:

Wir haben ja unsere Berufstätigkeit alle in einer Zeit begonnen, in der noch andere Werte und Aussagen galten.

Ich kenne Frauen, nur wenig älter als ich, die von den Eltern aus gar keine Ausbildung machen "durften". "Das lohnt nicht für ein Mädchen".

Wie war das bei euch? Wie habt ihr zu euren Berufen gefunden? Was habt ihr mal gelernt und wie hat sich eure Tätigkeit entwickelt? Oder habt ihr euch irgendwann entschieden, etwas ganz anderes zu machen?

Wir freuen uns auf wertschätzende Diskussionen - und natürlich dürfen auch die Männer mitschreiben!
*****_59 Mann
1.410 Beiträge
Die Zeiten wo die Frauen am Herd fest-
Gekettet worden sind Gott sei Dank
vorbei. Willkommen im 21. Jahrhundert.
********Herz Frau
37.564 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *****_59:
Die Zeiten wo die Frauen am Herd fest-
Gekettet worden sind Gott sei Dank
vorbei.

Natürlich, aber die Frauen, die von den Eltern gesagt bekommen haben: Ausbildung lohnt nicht, ein Mädchen heiratet sowieso - die leben noch. Und genau deren Geschichten hoffe ich hier zu lesen.
Zitat von ********Herz:
Berufliche Entwicklung in Jahrzehnten (nicht nur) von Frauen
Liebe 60er,

ein Gruppenmitglied warf eine - wie ich finde - hochinteressante Frage auf:

Wir haben ja unsere Berufstätigkeit alle in einer Zeit begonnen, in der noch andere Werte und Aussagen galten.

Ich kenne Frauen, nur wenig älter als ich, die von den Eltern aus gar keine Ausbildung machen "durften". "Das lohnt nicht für ein Mädchen".

Wie war das bei euch? Wie habt ihr zu euren Berufen gefunden? Was habt ihr mal gelernt und wie hat sich eure Tätigkeit entwickelt? Oder habt ihr euch irgendwann entschieden, etwas ganz anderes zu machen?

Wir freuen uns auf wertschätzende Diskussionen - und natürlich dürfen auch die Männer mitschreiben!

War das so?
Meine Jugendzeit und die meiner Mitschülerinnen lag mitten in einem gesellschaftlichen Umbruch. Die Threaderöffnerin ist sogar jünger als ich und dürfte daher diesen Umbruch schon in seiner Endphase erlebt haben. Daher wundere ich mich, dass es Mitte bis Ende der 70er Jahre tatsächlich noch Eltern gegeben haben soll, die tatsächlich so dachten und handelten, denn diese Eltern dürfte doch schon zur Generation derjenigen gehört haben, die diesen gesellschaftlichen Umbruch in Richtung Gleichberechtigung in die Wege geleitet hatten.
****na Frau
24.660 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe in der Hinsicht wohl in einem fortschrittlichen Elternhaus gelebt. Mir wurde niemals das Gefühl vermittelt, dass Frauen irgendwas nicht sollen, können oder dürfen. Von daher stand mir jeder Weg offen, den ich mir gewünscht hätte.

Nun war ich aber niemals sehr ehrgeizig und so ist aus mir "nur" ein Industriekaufmann (ja, so steht das noch in meinem Prüfungszeugnis) geworden. Mir hat der Beruf und die Arbeit Spaß gemacht.

Als mein Sohn geboren wurde, wollte ich nicht mehr den ganzen Tag arbeiten. Beim bisherigen Arbeitgeber gab es damals noch keine Halbtagsstellen für Frauen. Also kündigte ich und wurde, als mein Sohn ein Jahr alt war, vom damaligen Arbeitsamt in einen Verwaltungsjob vermittelt.

Aus diversen Grünen blieb es bis zu meinem Renteneintritt im vorigen Jahr bei der Halbtagsarbeit. Mir hat die Arbeit immer Spaß gemacht, aber ich hatte zeitlebens keinen Drang zu "höherem".

Nun darf ich noch vier Stunden in der Woche beim alten AG arbeiten und bin hierüber sehr glücklich.

Rückblickend muss ich sagen, dass ich in meiner Kindheit und Jugend nirgends eine Benachteiligung der Mädchen bemerkt habe.
****na Frau
24.660 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *****oro:
Daher wundere ich mich, dass es Mitte bis Ende der 70er Jahre tatsächlich noch Eltern gegeben haben soll, die tatsächlich so dachten und handelten, denn diese Eltern dürfte doch schon zur Generation derjenigen gehört haben, die diesen gesellschaftlichen Umbruch in Richtung Gleichberechtigung in die Wege geleitet hatten.

Wir haben hier Mitglieder deren Kindheit und Jugend lag in den vierzigern, fünfzigern und sechzigern. Deren Erleben könnte sehr wohl von dem abweichen, was ich z.B. erlebt habe.
Ist der gesellschaftliche Umbau wirklich abgeschlossen? Ich denke nicht. Zwar dürfen Frauen heute eine Ausbildung beginnen, oder einen Beruf ergreifen, ohne ( seit 1994) jemanden um Erlaubnis zu fragen, doch "gleicher Lohn für gleiche Arbeit", davon sind wir meilenweit entfernt.
Ich bin Gott sei Dank zu einem Zeitpunkt in Beruf und Bildung geraten, in der das sozialdemokratische Postulat: Bildung für alle, an Fahrt aufnahm. So konnte ich nach Handwerkslehre das Abitur nachholen und zwei Studiengänge abschließen. Damals war das ganz normal.
********Herz Frau
37.564 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *****oro:
Die Threaderöffnerin ist sogar jünger als ich und dürfte daher diesen Umbruch schon in seiner Endphase erlebt haben.

Hat sie. *ja*

Und im EP steht:

Ich kenne Frauen, nur wenig älter als ich, die von den Eltern aus gar keine Ausbildung machen "durften". "Das lohnt nicht für ein Mädchen".

Zu einer wertschätzenden Diskussion gehört für mich auch, dass Themen gelesen werden, um mitzudiskutieren.

*danke*
********Herz Frau
37.564 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Der Beitrag mit meinem Erleben kommt später. Die Sonne scheint und der *hund* will raus.
******_SP Mann
1.291 Beiträge
Zitat von ****yG:
Ist der gesellschaftliche Umbau wirklich abgeschlossen? Ich denke nicht. Zwar dürfen Frauen heute eine Ausbildung beginnen, oder einen Beruf ergreifen, ohne ( seit 1994) jemanden um Erlaubnis zu fragen, doch "gleicher Lohn für gleiche Arbeit", davon sind wir meilenweit entfernt.
Ich bin Gott sei Dank zu einem Zeitpunkt in Beruf und Bildung geraten, in der das sozialdemokratische Postulat: Bildung für alle, an Fahrt aufnahm. So konnte ich nach Handwerkslehre das Abitur nachholen und zwei Studiengänge abschließen. Damals war das ganz normal.

Ich bin in einem "frauentypischen" Beruf eingestiegen. 20 Mädels, 4 Jungs haben dann auch Examen gemacht. Daher war meine Wahrnehmung von Berufsausbildung für Frauen nicht mehr von der Einstellung "die Mädchen heiraten und kümmern sich dann um die Kinder" geprägt.
Der gleiche Lohn für gleiche Arbeit war kein Thema, aber von den statistisch 27% Einkommensunterschied gehen 22% auf die Tatsache zurück, dass eben die "Frauenberufe" per se schlechter bezahlt werden.
Zitat von ****yG:
Ist der gesellschaftliche Umbau wirklich abgeschlossen? Ich denke nicht. Zwar dürfen Frauen heute eine Ausbildung beginnen, oder einen Beruf ergreifen, ohne ( seit 1994) jemanden um Erlaubnis zu fragen, doch "gleicher Lohn für gleiche Arbeit", davon sind wir meilenweit entfernt.
Ich bin Gott sei Dank zu einem Zeitpunkt in Beruf und Bildung geraten, in der das sozialdemokratische Postulat: Bildung für alle, an Fahrt aufnahm. So konnte ich nach Handwerkslehre das Abitur nachholen und zwei Studiengänge abschließen. Damals war das ganz normal.

Der Fragestellerin geht es um den beruflichen Werdegang und die Möglichkeiten von jungen Frauen. Männer waren in dieser Richtung als potenzielle Ernährer der Familie Frauen gegenüber ohnehin per se privilegiert.
Der in den 60ern begonnene gesellschaftliche Umbau ist weitgehend abgeschlossen. Und in meinem beruflichen Umfeld, in dem zumindest Abitur Zugangsvoraussetzung ist, erhielten alle die nach dem geltenden Tarif vorgesehene Entlohnung. Zumindest, solange der Laden der Tarifgemeinschaft angehörte. Nach dem Austritt begann die Willkür. Aber auch die folgte der Gleichberechtigung: Männer wie Frauen wurden besser oder schlechter bezahlt, erhielten höhere oder niedrigere Jahresboni. Je nachdem wie die Führungsetage es für richtig hielt.
********Herz Frau
37.564 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich bin Jahrgang 1959 und bin in einem Elternhaus großgeworden, in dem Ausbildung (oder auch Studium, ich hatte die Wahl) für ein Mädchen so selbstverständlich war wie für einen Jungen. Auch meine Mutter, Jahrgang 34, hatte einen Ausbildungsberuf und hatte Weiterbildungspläne für den Fall, dass sie nicht heiraten würde.

So hat sie geheiratet, halbtags gearbeitet bis das zweite Kind in die Schule kam und war anschließend Hausfrau und Mutter aus Überzeugung.

Erst im Beruf lernte ich Frauen kennen, die keine Ausbildung hatten, eben wegen der Aussage "das lohnt für ein Mädchen nicht". Zwei habe ich zu der Aussage im Kopf, die waren Jahrgang 1948 und 1950. Beide dann im Anlernberuf tätig, eine davon war nie verheiratet und hat bis zur Rente (ungelernt und somit schlechter bezahlt) bei einer Bank gearbeitet.

Ich selbst habe Bankkauffrau gelernt und nach dem 2. Kind keine Stelle gefunden, die sich halbwegs vernünftig mit der Familie vereinbaren ließ. Wenn die Kasse nicht stimmt und man eine Stunde länger zählt, rechnet und nachtippt, wird die geduldigste Tagesmutter irgendwann sauer. Halbtags stellte damals in der Region keine Bank ein - warum auch immer.

Also habe ich das getan, was mir auch bei der Bank am meisten Spaß gemacht hat: Kundenberatung, Vertrieb. Angefangen mit Avon Cosmetics (im Angestelltenverhältnis, ich habe die klassische Avon-Beraterin angeleitet, geschult und betreut), habe ich im Laufe meines Berufslebens von Medizinprodukten bis Heizöl so ziemlich alles verkauft, was vom Vertriebsweg her seriös war und mich den Nutzeffekt für den Kunden erkennen ließ.

Erst gegen wenige Jahre vor Ende meines Berufslebens habe ich den Personenbeförderungsschein gemacht und anfangs aushilfsweise am Wochenende, später dann noch ein paar Jahre Vollzeit Taxi gefahren. Inzwischen bin ich Rentnerin, der Personenbeförderungsschein gilt noch ein paar Jahre und ich fahre Patienten.
********lina Frau
437 Beiträge
Ich danke der Themenstellerin für ihren Beitrag und dies aus zwei Gründen:
Ich durfte zwar eine Ausbildung machen, aber ich hatte nach dem Willen meines Vaters die Wahl als Schuhverkäuferin oder bei ihm in der Fabrik als Bürokauffrau.
Beides wollte ich nicht und habe mich für den Weg zum Studium entschieden mit der Maßgabe, dass mich mein Vater finanziell nicht unterstützt hat und ich musste diesen Weg mit Jobs selbst finanzieren.
Zweites habe ich beruflich eine tolle Karriere gemacht und mich dabei lange Jahre mit der Frauenpolitik beschäftigt. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass es beide Wege gegeben hat und dann erlebte ich eine Phase, wo junge Frauen keine Lust auf berufliche Karriere und die damit verbundene Anstrengung hatten.
Heute bin ich mit bald 64 J. zu einer, wie mir gesagt wird, interessanten Person geworden, was ich hauptsächlich meinem beruflichen Weg in einer Männerwelt zu verdanken habe.
Liebe Grüße
Sieglinde
***ia Frau
752 Beiträge
Zitat von *******nook:

Der gleiche Lohn für gleiche Arbeit war kein Thema, aber von den statistisch 27% Einkommensunterschied gehen 22% auf die Tatsache zurück, dass eben die "Frauenberufe" per se schlechter bezahlt werden.

Diese Aussage ist nicht korrekt

Zitat

"Eine Statistik ist zum Equal Pay Day am 17. März 2020 wieder in aller Munde: Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich rund ein Fünftel weniger als Männer – trotz jahrelanger Bemühungen um die Gleichstellung am Arbeitsmarkt. Die Gehaltslücke lässt sich zum Teil damit erklären, dass die Entgelte in Berufen mit einem hohen Frauenanteil oft geringer ausfallen als in traditionellen Männerdomänen wie den technischen Berufen. Aber auch wenn Frauen den gleichen Beruf wählen und den gleichen Erfahrungsschatz gesammelt haben, hinkt ihr Gehalt dem der Männer oft deutlich hinterher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung von über 57.000 Datensätzen des Portals Lohnspiegel.de, das vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird.

Besonders groß ist die Lücke mit 18 Prozent im Beruf Filial- oder Verkaufsstellenleiter/in: hier verdienen Männer mit 10 Jahren Berufserfahrung durchschnittlich 3.220 Euro brutto im Monat, Frauen hingegen nur 2.640 Euro (jeweils für eine 38-Stundenwoche, ohne Sonderzahlungen). Deutlich kleiner ist der Abstand mit 6 Prozent für Erzieherinnen und Erzieher; Sozialpädagoginnen haben einen Rückstand von 7 Prozent gegenüber Sozialpädagogen. Für andere in Deutschland weit verbreitete Berufe – beispielsweise Bürokaufleute, Juristen und Industriekaufleute – beträgt der Gender Pay Gap bei gleicher Berufserfahrung jeweils 10 Prozent oder mehr.

Ein wesentlicher Grund für den Gehaltsrückstand von Frauen ist die ungleiche Aufteilung der unbezahlten Sorgearbeit (Gender Care Gap), etwa bei der Kinderbetreuung, die das WSI in einem Report zum Stand der Gleichstellung in Deutschland jüngst detailliert dokumentiert hat. „Frauen weichen deshalb im Job oft auf Teilzeit aus, was langfristig mit deutlichen Einbußen bei den Stundenlöhnen verbunden ist“, sagt PD Dr. Karin Schulze Buschoff, Mitautorin des Reports. Auch bei Beförderungen werden Frauen in Teilzeit häufig übergangen. Daneben spielt auch die blanke Diskriminierung von Frauen durch einzelne Arbeitgeber weiterhin eine Rolle. „Dazu kommt es insbesondere dann, wenn es im Betrieb keine klaren und transparenten Regeln zur Entgeltstruktur gibt“, so WSI-Forscherin Schulze Buschoff."

https://www.lohnspiegel.de/thematische-analysen-20014-21455.htm
@********lina

Deinen Weg find ich stark, mutig und selbstbewusst!

War sicherlich kein einfacher Weg.

Aber...... Du hast ihn geschafft!

Ich gehe davon aus, dass Dein Vater, zumindest innerlich, sich vor Dir verneigt hat.

*hutab*

*handkuss*
********lina Frau
437 Beiträge
@*********ich60
Danke dir, ja, das hat er, leider erst kurz bevor er starb.
Der Preis für meinen Weg war aber auch eine gescheiterte Ehe, da mein damaliger Mann es nicht verkraftet hat, dass ich ihn beruflich überholt habe
*****na2 Frau
96 Beiträge
Ich finde das Ausgangsthema sehr interessant.

Denn ich bin Jahrgang 1958 und bei mir war es damals für meine Mutter ein Kraftakt, mich noch auf eine weiterführende Schule und danach noch eine Ausbildung zur Industriekauffrau machen zu lassen.
f Zeit eine verdammt aufgeschlossene und weitsichtige Frau, die sich auch noch durchsetzen konnten, obwohl sie bedingt durch die damalige Zeit nichts gelernt hatte. Aber vielleicht war es genau das, dass sie zu diesem Handeln führte.

Zum Glück ist dieses Thema in der heutigen Zeit vorbei und Mann und Frau können gleichberechtigt die Berufe wählen.
@********lina

Anstatt glücklich zu sein eine Frau zu haben, die stark, erfolgreich und selbstbewußt ist......

Tja, das Ego.....

Für mich ist ein Beruf immer noch eine Berufung. Wer das versteht wird erfolgreich sein. Das heißt nicht unbedingt Materiell.

Von meiner Klasse (60er Jahrgang) haben die Mädchen/Frauen, die ich noch kenne bzw. Kontakt habe, das gelernt was sie auch wollten.
****era Frau
2.693 Beiträge
@ femia
die erhebungen des institutes zweifel ich nicht an, jedoch kann ich aussagen zu den gewerblichen und angestellten mitarbeitern des unternehmens treffen, dem ich seit 41 jahren angehöre. gleiche arbeit, gleicher lohn. jedoch kann ich keine aussage treffen zu mitarbeitern, die at beschäftigt sind. allerdings haben wir auch in diesem bereich, im gegensatz zu anderen firmen, sehr viele ltd. weibliche angestellte.
@****yG
die gleichberechtigung der frau wurde 1949 in das gg der brd geschrieben. allerdings bestimmte das bgb, das noch aus der kaiserzeit stammte, das „eheliche“ zusammenleben der familie. ende 1976, andere quellen besagen auch 1977, konnte die“ehefrau“ entscheiden, ob sie berufstätig war. anders schaut es bei frauen aus, die nicht in einer ehe eingebunden waren. nach erlangung der volljährigkeit konnten diese, auch, gegen des willens des vaters z.b.studieren oder eine ausbildung antreten. auch konnten sie vor 1958 als volljährige ein eigenes konto eröffnen. von daher ist mir das datum, das sie genannt haben (1994) eher unverständlich. mag sein, dass ich irgendetwas nicht beachtet habe, aber vielleicht klären sie mich dann darüber auf.
alterslust/m
*********te51 Mann
258 Beiträge
Hallo ich denke, dass damals nicht nur die Frauen bei der Berufsbildung stark von den Eltern beeinflusst wurden, ich war in der Hauptschule nicht der beste ( Spätentwickler ) mein Vater war Handwerker, die Mutter Hausfrau ergo wurde mir eine Lehrstelle als Kfz Mechaniker besorgt und gut wars. Allerdings stellte ich mach drei Tagen fest, die Schrauberei war nicht mein Ding, aber damals wurde eine Lehre zu Ende gebracht. So machte ich es natürlich auch, wurde aber durch die Unzufriedenheit motiviert drei Jahre später den Maschinenbautechniker zu machen. Durch die anschließende Berufstätigkeit geriet ich zunehmend in den kaufmännischen Bereich bildete mich zum Kaufmann weiter und hatte so meine Berufung gefunden.
Viele Grüße
****era Frau
2.693 Beiträge
Während meiner Schulzeit fanden die Kurzschuljahre statt, wodurch ich bei Schulentlassung noch relativ jung war. Zu dieser Zeit hatte ich überhaupt keine Ahnung, welcher Beruf mir vielleicht Spaß machen könnte. Ich konnte gut mit Menschen und hatte schon mehrere Jahre Erfahrung als ehrenamtliche Helferin in einem Kölner Altenheim. Jeden 1. Sonntag im Monat um 6 Uhr morgens mit dem Taxi hin und mittags mit der Bahn zurück. Meine ältere Schwester war auch dabei, was die Sache unlustig machte. Sie war das brave Kind in der Familie, während ich schon früh Tendenzen entwickelt hatte mein eigenes Ding zu machen um mich von der Familie zu lösen.

Während mein Vater bereit war die Zügel locker zu lassen, hielt meine kontrollsüchtige Mutter die Zügel straff; sie strafte, dirigierte und verhinderte. Die Frage war also, was machen wir bloß mit dem Kind? Meine Mutter wollte, dass ich Diätassistentin werde. Das schied schon allein aus dem Grund aus, weil die Idee von ihr kam. Mein Vater meinte, ich sei kaufmännisch begabt, und solle mal in diese Richtung denken. Meinen Wunschberuf Hebamme zu werden, redeten mir die Eltern gründlich aus. „Das hat bei uns noch nie einer gemacht. So was Soziales ist doch nix. Was du auch immer für übergeschnappte Ideen hast. Was stellst du dir da überhaupt vor?“ Bescheuerte Kommentare! Was konnte ich mir in der prüden Adenauer Zeit schon vorstellen? Den einzigen Kinofilm zum Thema „Helga“ durfte ich nicht sehen. Vom Bauchgefühl her dachte ich damals ich würde es schön finden, Frauen während Schwangerschaft und Geburt zu begleiten. Ich hatte Tiergeburten gesehen und fand den Vorgang spannend. Tatsächlich wäre es eine für mich gute Berufswahl gewesen, aber für diese Ausbildung war ich viel zu jung. Ich schrieb also genau zwei Bewerbungen. Die erste auf Geheiß meiner Eltern wurde Gott sei Dank nicht angenommen. Die zweite bei einer der Kölner Sparkassen sofort. Mein Aufsatz über „Die Stellung der berufstätigen Frau in der Gesellschaft“, war wohl sehr überzeugend. Die Arbeit war leidlich interessant. Das Ende der Ausbildung verbrachte ich im Vorzimmer des Ausbildungsleiters. Steno und Schreibmaschine. Ätzend! Na ja..... Später wurde ich in der Personalreserve ZBV in der Hauptstelle und vielen Zweigstellen als Springer eingesetzt, weil mein Wohnort so günstig lag, dass ich fast überall ohne Probleme hinkommen konnte. Meine Sparkassenkarriere währte nicht lange. Ich habe früh geheiratet und mich um Privates gekümmert.
Der Zufall wollte, dass ich während einer Nachbarschaftshilfe eine Ausbildung zur Schwesternhelferin machte. Das fand ich echt interessant. Ich entdeckte die Lust am Lernen, meldete mich zum Besuch einer Abendschule an und machte im selben Jahr Abitur wie mein Ältester. Danach habe ich eine Weile überlegt ob ich Studium oder Arbeit wähle. Der Wunsch nach Unabhängigkeit siegte. Zur Sparkasse hätte ich zurückgehen können. Aber es war nie so richtig meins mich um das Geld anderer Leute zu kümmern.
Ein Berater des Arbeitsamtes - damals gab es die noch - riet mir zu einer Ausbildung in der Altenpflege und gab auch gleich eine Empfehlung für die Ausbildungstätte ab. Das war es dann. Nach der Ausbildung wurde ich übernommen, habe sehr bald als Mentorin die Praxiseinsätze von Pflegeschülern begleitet, trat in die Gewerkschaft ein und war im Betriebsrat aktiv. Eine insgesamt sehr glückliche Zeit.
Allerdings bin ich froh, dass ich ohne Zipperlein in den Ruhestand gehen konnte.
A/w
****a26 Mann
505 Beiträge
Ich weiß nicht, ob die Jungs so viel besser dran waren, denn die Ausbildungen waren ja maximal ein Beruf aber keine Berufung. Ich hatte auch die Kurzschuljahre, d.h. mit 14 begann meine Ausbildung, für welche ich mich mit 13 entscheiden musste. In meiner damaligen Schulklasse haben alle, auch die Mädchen, welche nicht weiter zur Schule gegangen sind eine Ausbildung begonnen. Die andern dann zwei Jahre später aber in den gleichen Berufen. Ich kenne keinen, der heute noch das macht, was er damals gelernt hat. Durch die Bildungsoffensive der 70er und 80er Jahre sowie der riesige Bedarf in den sozialen Berufen waren die Möglichkeiten sich weiter zu entwickeln oder zu verändern ja auch gegeben.
Später als Führungskraft musste ich dann feststellen, dass viele sich auch nicht verändern wollen, weil sie einfach mehr oder weniger zufrieden waren und/oder ihren Lebensmittelpunkt im privaten Bereich gesehen haben.
********tete Frau
10.247 Beiträge
Ja, Kurzschuljahre kenne ich auch noch. Dem ging voraus, dass ich auf´s Gymnasium wollte, von zu Hause aus aber kein ok bekam. Wegen der Äggyptologie. So eine brotlose Kunst. Das gibt es nicht. Du heiratest mal einen Metzger und übernimmst unser Geschäft. Den Teufel hab ich gemacht. Zweimal geheiratet, nur nie einen Metzger. Und dann auch noch nen ganz anderen Beruf. Meine Eltern waren wohl enttäuscht von mir, wie ich damals von ihnen. Es hat lange gedauert bis ich als Gasthörer in der Ägyptologie gelandet bin und mein Referat vor Ort halten durfte. Die angebotene Stelle im Kairoer Museum konnte ich nicht annehmen. Mit nem unverständigen Mann und einer 10jährigen Tochter damals einfach nicht möglich. Also blieb es bei den 4 Semestern. Bis ich dan mal in nem heißen Augustnachmittag über dem Steuerrecht eingeschlafen bin und mich dann verabschiedet hatte. So furztrocken brauche ich Geschichte nun auch wieder nicht.
Und es hat noch viele Jahre gedauert und 2 Trennungen bis ich mich endlich in der Tantra gut aufgehoben gefühlt habe und sie durchführen konnte bis zu meinem Schlaganfall.
*********hexer Mann
14.316 Beiträge
Ich ziehe den Hut vor dir, dass weißt du. *hutab*
Und das mach ich äußerst selten. *ja*
********tete Frau
10.247 Beiträge
Dankeschön lieb von dir, hab nur geschrieben wie es gewesen ist. *knicks*
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