Was erwarte ich im "Alter"

„Ich habe viel erlebt, bin viel rumgereist und habe viel an verschiedenen Orten in anderen Ländern auf anderen Kontinenten gewohnt. Deshalb stören mich z.B. die Coronaeinschränkungen bei Weitem nicht so sehr wie junge, erlebnishungrige Menschen, die ich in der Hinsicht gut verstehen kann, auch wenn es nicht im Interesse der Gesundheit der Allgemeinheit ist.
Ich habe ein kleines Motorboot und einen Dauerstellplatz auf einem FKK Campingplatz, wohne im Winter in einer ZweierWG in einem Zimmer ohne wirklichen Luxus.
Habe deutlich weniger Geld als früher, dann backt man halt andere Brötchen als früher. Stört mich nicht, denn ich hatte genug "Champagner und Kaviar".
Und genauso geht es mir mit körperlichen Einschränkungen. Ich habe Tennis gespielt, war Meister im Schwimmen, habe gesegelt, bin auf die Berge, bin Alpinski gefahren. Nun mache ich halt andere, etwas ruhigere Dinge. Manche Dinge habe ich nicht geschafft, z.B: Flugschein für Flugzeuge und Helikopter, mir macht, besonders in Coronazeiten aber meine kleine Drohne Spaß und mein hervorragender Flugsimulator.
Da ich nicht weiß, was meine Gesundheit mit mir in Zukunft anstellt, plane ich nicht wirklich. Das Einzige, was ich plane, ist mir irgendwann eine Wohnung mit Dusche und Lift zu besorgen, falls ich in noch fernerer Zukunft gehbehindert oder bewegungsbehindert werde. Das will ich machen, bevor der Zustand eintritt. Denn ich weiß, mit dem Alter nimmt einem Umstellung der gewohnten Umgebung eher mit als früher.
Ansonsten lebe ich lieber im heute und denke nicht so oft an morgen oder übermorgen. Ich kann es eh nicht bestimmen, was passieren wird. Ich versuche positiv wie möglich zu bleiben und mich an auch kleinen Dingen zu erfreuen. Denn die Dinge werden immer kleiner und die Radien immer enger. Das ist gewiss.