Spaß und Freude mit Technik und technischem Gerät?
Zugegeben - ich liebe Technik. Aber nur, wenn ich sie beherrsche. Andersrum ist blöde, und nachdem viele Geräte immer komplizierter werden, dauert das richtige Bedienen bei mir manchmal etwas länger. Ein ganz tolles Erlebnis hatte ich im Nov. 2003 mit meinem ersten Navi. Es lotste mich in Köln ganz wunderbar durch Stadtteile und Einbahnstraßen, die auch einen ortskundigen Autofahrer in Verzweiflung stürzen können. Ich fühlte mich fit für eine längere Fahrt nach Seefeld.
1. Überraschung: Seefeld nicht in Tirol, sondern in Norddeutschland. Aber egal, dann besuche ich die Verwandten in München ein anderes Mal.
2. Überraschung: Beim Start röhrte mein Auto wie ein Trecker. Nein, so kann man nicht fahren. Weil in der Werkstadt niemand ans Telefon ging, fuhr ich direkt dort hin und stand vor der Tür: HEUTE GESCHLOSSEN! Nur Notdienst. Ich klingelte und der nette Mitarbeiter sah mein bepacktes Auto und lotste mich in die Werkstatt um den Fehler auszulesen. Zündspule defekt. Er hatte das Ersatzteil da und während er es einbaute überlegte ich laut was sein würde, wenn die anderen Zündspulen auch ihren Geist aufgeben. Ob ich Freitagabends oder im Zieldorf eine Fachwerstatt finden würde wusste ich auch nicht. Die Dinger sind teuer ..... aber als ich meine Bedenken äußerte und erwähnte, dass das Fahrtzeug noch Garantie hatte, wurden ganz klar alle Zündspulen ausgetauscht und ich konnte endlich starten. Inzwischen war es 16:00 Uhr. Das Seminar sollte um 20:00 Uhr beginnen. Na dann, frohes Fest.
Die ersten Kilometer zogen sich. Feierabendverkehr auf der A 1 war schon damals wg. der vielen Baustellen keine Freude. Nach Hagen wurde die Fahrt flotter und irgendwann wechselte ich die Autobahn auf die dreispurige A 45. Sie war neu und ich war allein auf weiter Flur und konnte das Auto laufen lassen. Bis dicker Nebel aufkam und die Sicht schlechter wurde. Endlich nach Unterbrechung der AB durch div. Ortschaften und Weiterfahrt auf dem zweiten Autobahnteilstück kamen Schilder nach Seefeld. Die freundliche Stimme im Navi begleitete meinen Weg einvernehmlich. Dann gab es keine Schilder mehr. Der Weg wurde unwegsamer und bevor ich mich noch groß wundern konnte, sah ich ein großes hell erleuchtetes Gebäude und hörte die Stimme sagen, „Sie haben ihr Ziel erreicht.“
3. Überraschung: Aha, interessantes Seminargebäude. Keine Beleuchtung auf dem Parkplatz. Kein Hinweis auf die anderen Seminarteilnehmer. Sehr merkwürdig. Also aussteigen - da kam mir auch schon ein kräftiger Mann mit einer Forke in der Hand entgegen. Der war genau so verwundert wie ich als ihn fragte, wo es denn zu den Seminarräumen gehe. Nein, dies sei ein Bauernhof und von einem Seminarhotel wisse er auch nichts. Von Seefeld habe er noch nie gehört und er könne mir weiter auch nichts dazu sagen. Dazu quiekten im Hintergrund die Schweine. - Vielleicht dachte er, ich käme von Vorsicht Kamera.
Ich habe mich bedankt und ins gut verschlossene Auto zurückgezogen, wo ich das Navi neu programmierte. Und siehe da, Seefeld war keine 20 km entfernt und ich gelangte ohne Probleme zum Hotel. Es war inzwischen 21 Uhr, aber weil der Seminarleiter (ebenfalls aus Köln) noch nach mir ankam, war es kein Problem.
4. Überraschung: Er war (angeblich) etwa zur selben Zeit (ca. 13:00 Uhr) aufgebrochen wie ich. Aber er war durch Staus und Unfälle aufgehalten worden und deshalb leider zu spät. - Schlingel der! Ich habe nichts gesagt.
5. Keine Überraschung: Ich weiß immer noch nicht, was genau eine Zündspule ist und warum das Auto röhrt wie ein Trecker, wenn sie defekt ist. Das feuerrote Playmobil 🚘 habe ich immer noch und es macht mir nach wie vor Freude damit zu fahren. Hoffentlich noch sehr lange.
A/w