Wir sehen das zwiespältig. Es ist vordergründig sauberer und leiser - aber nur, wenn der Strom regenerativ gewonnen wird. Zur Zeit haben wir aber noch über 50% Kohlestrom und dann...
Es ist richtig, dass ein E-Auto weniger Verschleißteile hat - dafür ist eine Batterie sehr teuer, immer noch anfällig gegen falsches Laden, hohe oder niedrige Temperaturen, neigt mit Lithium/Kobalt-Batterien gerne mal zur Selbstentzündung (deswegen dürfen Akkuautos auch in die meisten Tiefgaragen nicht rein) und zB eine Batterie beim kleinen BMW i3 kostet immerhin 16.500€.
Für uns kommt diese Art der Mobilität nicht in Frage, weil wir beruflich teilweise sehr lange Strecken fahren müssen und nicht die Zeit haben, dann ewig an der Steckdose zu stehen oder gar erst einmal eine freie zu finden. Was die Kosten betrifft, so verlangen manche Ladestationen inzwischen Strompreise, die umgerechnet mit Diesel gleichziehen. Dieser Markt ist umkämpft und zeigt gerade Spuren von Goldgräbermentalität bei den Stromanbietern.
Auf's Ganze gesehen ist unser Stromnetz auch nicht darauf ausgerichtet, die E-Mobilität zu versorgen, wenn jeder so ein Auto fährt, weder von der verfügbaren Strommenge her (auch wenn wir viel Atomstrom aus Tschechien und Frankreich importieren) noch von der Leitungskapazität.
Und im Einzelfallkommt es dann darauf an, welches Auto Du willst. Einen Kleinwagen kannst Du über Nacht mit dem Hausstrom laden, für ein größeres Akku-Auto brauchst Du eine ganz andere Leitungsinfrastruktir die gerne mal ein paar Tausender kostet (und den Zuschuß zum großen Teil wieder schluckt).
Meine Schlußfolgerung: Als Zweitwagen für die Stadt durchaus eine Alternative, als Erstfahrzeug für Vielfahrer völlig uninteressant.
Ich bin und bleibe ein Verfechter der Brennstoffzelle - und diese nicht mit H2 betrieben, weil das enorm aufwändig würde wegen den notwendigen Drücken von über 200 bar und der Tatsache, dass H2 extrem flüchtig ist - sondern mit Methanol. Methanol ist flüssig, kann regenerativ aus Stickstoff, Wasser und der Sonnenenergie gewonnen werden, transportabel wie Diesel, genauso schnell tankbar, Verbräuche von 2 -3 Liter /100 km und damit Reichweiten von 1500 km locker möglich. Das ganze ist klimaneutral und der Antrieb bleibt elektrisch, also ohne größere Verschleißteile wie ein Verbrennungsmotor.
Und der Trend wird dazu gehen, weil zB LKWs mit Akku nicht betreibbar sind, die Akkus würden die Hälfte der Lastfähigkeit brauchen und Ladestandzeiten haben jenseits von gut und böse. Und der Flugverkehr wird auch nie mit Akkus funktionieren. In beiden Fällen wäre Methanol dioeideale Lösung, im LKW auch als Brennstoffzelle, im Flugzeug als Treibsoff für die Turbinen.
Die Zukunft wird es zeigen, aber für mich ist und bleibt das Akku-uto maximal eine Übergangstechnologie.