Schnee in Köln war schon in meiner Kindheit nur ein kurzzeitiges Vergnügen. Länger als 2-3 Tage lag er selten. Man musste sich schon beeilen, um nach der Schule noch ein bißchen Spaß beim Rodeln haben zu können, sonst wäre der Schnee schon wieder weg gewesen.
Im Gedächtnis geblieben ist mir bis heute die Schneepracht im Erzgebirge. Meine Schwester und ich fuhren am 2. Weihnachtstag bis über Neujahr alleine dorthin um den betagten Großvater zu besuchen. Schon vom Zug aus sahen wir Schnee so weit das Auge reichte, und je höher wir kamen desto höher lag auch der Schnee.
Geschlafen haben wir auf dem alten Bauernhof einer betagten Nenntante. Unser Schlafzimmer lag im ersten Stock. Es gab kein Bad, und heißes Wasser gab es nur in einem Umlaufbehälter des Kachelofens in der Küche. Alle anderen Zimmer waren ungeheizt und in der Nacht war es so kalt, dass beim Erwachen die Eiskristalle auf den Wänden glitzerten. Ich wollte besonders klug sein, und hatte die Kanne mit dem Waschwasser bereits am Abend mit hoch genommen. Das war am Morgen natürlich gefroren. Zu Hause gab es bei großer Kälte muckelig warme Biber Bettwäsche, hier waren die Federbetten schwer und klamm. Das machte uns aber nichts aus, denn zur Nacht befüllten wir alte Kupferbecken mit heißem Wasser, die ins Bett gestellt wurden damit wir uns nicht den Pips holen sollten. Zuerst in die Nierengegend, beim Einstieg in die altmodischen Betten rutschten die Wärmeteile dann zügig nach unten an die frostigen Füße. Wir hatten zu Weihnachten fußbodenlange Flanellnachthemden und Filzpantoffeln geschenkt bekommen, mit denen wir sicher aussahen wie Nachtgespenster. Es war ein Riesenspaß und wir waren sehr froh, dass wir so warm steckten.
Weil der Nachtschnee morgens die Fenster zugeweht hatte, blieb es im Zimmer dämmrig, so dass wir bis in die Puppen schliefen. Das hätte unsere Mutter nie zugelassen.
Besonders toll waren auch die Abende, wenn sich die Jugend auf der Hauptstraße traf. Wir wurden ganz selbstverständlich eingeladen mit zur rodeln. Es ging eine lange Strecke im Konvoi die Straße runter, kein Auto in Sicht und die Stimmung war einfach toll. Auch die hell erleuchteten Schwippbögen in den Fenstern und andere Deko trugen dazu bei. Es sind bis heute meine schönsten Erinnerungen an die Heimat meines Vaters. So viel Schnee - es war ein Wintermärchen.
A/w
Im Gedächtnis geblieben ist mir bis heute die Schneepracht im Erzgebirge. Meine Schwester und ich fuhren am 2. Weihnachtstag bis über Neujahr alleine dorthin um den betagten Großvater zu besuchen. Schon vom Zug aus sahen wir Schnee so weit das Auge reichte, und je höher wir kamen desto höher lag auch der Schnee.
Geschlafen haben wir auf dem alten Bauernhof einer betagten Nenntante. Unser Schlafzimmer lag im ersten Stock. Es gab kein Bad, und heißes Wasser gab es nur in einem Umlaufbehälter des Kachelofens in der Küche. Alle anderen Zimmer waren ungeheizt und in der Nacht war es so kalt, dass beim Erwachen die Eiskristalle auf den Wänden glitzerten. Ich wollte besonders klug sein, und hatte die Kanne mit dem Waschwasser bereits am Abend mit hoch genommen. Das war am Morgen natürlich gefroren. Zu Hause gab es bei großer Kälte muckelig warme Biber Bettwäsche, hier waren die Federbetten schwer und klamm. Das machte uns aber nichts aus, denn zur Nacht befüllten wir alte Kupferbecken mit heißem Wasser, die ins Bett gestellt wurden damit wir uns nicht den Pips holen sollten. Zuerst in die Nierengegend, beim Einstieg in die altmodischen Betten rutschten die Wärmeteile dann zügig nach unten an die frostigen Füße. Wir hatten zu Weihnachten fußbodenlange Flanellnachthemden und Filzpantoffeln geschenkt bekommen, mit denen wir sicher aussahen wie Nachtgespenster. Es war ein Riesenspaß und wir waren sehr froh, dass wir so warm steckten.
Weil der Nachtschnee morgens die Fenster zugeweht hatte, blieb es im Zimmer dämmrig, so dass wir bis in die Puppen schliefen. Das hätte unsere Mutter nie zugelassen.
Besonders toll waren auch die Abende, wenn sich die Jugend auf der Hauptstraße traf. Wir wurden ganz selbstverständlich eingeladen mit zur rodeln. Es ging eine lange Strecke im Konvoi die Straße runter, kein Auto in Sicht und die Stimmung war einfach toll. Auch die hell erleuchteten Schwippbögen in den Fenstern und andere Deko trugen dazu bei. Es sind bis heute meine schönsten Erinnerungen an die Heimat meines Vaters. So viel Schnee - es war ein Wintermärchen.
A/w