Meine Erinnerungen gehen zurück an …..
…. die unbeschwerte Kindheit auf dem Bauernhof meiner Eltern, 15 Kühe mit Nachzucht ein paar Schweine, Hühner, Gänse, großer Bauerngarten.
Ab Weihnachten hat auf den Wiesen und Feldern ein Wanderschäfer mit über 150 Mutterschafen Quartier genommen, der Geruch und die Atemluft der Herde beim morgendlichen „ausfahren“ der Tiere aus dem Pferch sind unvergessen, deren mühsame Suche nach Grashalmen, das beiseite kratzen des Schnees und abknabbern der trockenen Halme machten die Herde nicht satt, oft musste Heu zugefüttert werden. „Heu für Schafdung“ - das Motto meines Vaters.
Der strenge Winter 1963, Rhein und Bodensee zugefroren, aufgeregtes Plaudern der Erwachsenen, wir Kinder waren begeistert, rodeln, Schneemann und Schneehaus bauen. Wasser gefrieren lassen um am nächsten Morgen die Eisfiguren begutachten zu können.....
….. an den Januar / Februar 19977, 10 Tage Winterbiwak mit der Bundeswehr auf der Schwäbischen Alb, tagsüber Sonne und nahe null Grad, romantische Schneelandschaft auf den Hügeln des Truppenübungsplatzes, heute Biosphärenreservat. Nachts Temperaturen im zweistelligen Bereich,
2-Mann-Zelt, 10 Tage schlottern, Wache schieben, die Geschütze schützen, krank wurde ich nicht, Nachtgebet eines geplagten Kanoniers:
„Gott, bewahr uns vor drei Dingen:
vor Armut, Not und Münsingen“
Damals wurde die Grundlage für meine Abneigung gegen alles was mit Camping, zelten, Wohnwagen oder Wohnmobilen zu tun hat gelegt, ein kuscheliges Bett in einer warmen Stube ist für mich das Höchste!
….. an den Januar 1985 in Chicago, gerade eben mit Frau und sechs Monate altem Kind angekommen um für vier Jahre am dortigen Flughafen zu arbeiten. Die Tage vom 20. - 23. Januar stellten alles bisher dagewesene in den Schatten, ein Rekord-Winter im mittleren Westen der USA, Rekord-Temperaturen von bis zu -34 Grad, ein starker Wind, Schneesturm, ein Blizzard wie er bis dahin und seither nie wieder erlebt wurde, die Sorge um die Wärme in der Wohnung, nicht isoliert, nur mit Sperrholz verkleidet, wo der Wind durchpfiff und kaum 10 Grad Innentemperatur erreicht wurden, das Kind dick eingepackt, Wasserleitung an den zur Außenwand liegenden Einrichtungen (Spülmaschine, Waschmaschine) eingefroren, das im freien geparkte Auto (Benzinmotor) wegen verdicktem Öl nicht startbereit, die vielen liegen gebliebenen Dieselfahrzeuge links und rechts der Autobahn – versulzter Dieselkraftstoff.
Seit 1989 wohnen wir im südlichen Rhein-Main-Gebiet, Schnee gibt es selten, Aktivitäten der Kinder und Enkelkinder im und mit Schnee können nur selten stattfinden. Die Erfahrungen und den Spaß würde ich den „familiär nachwachsenden Rohstoffen“ gönnen, Winterbiwak und Extremwinter müssen es nicht unbedingt wieder sein.
paarausda_di / m