Unsere Schule…..ich wurde eingeschult da stand mein 6. Geburtstag noch bevor. 1949 waren auch in den Bundesländern noch verschiedene Anfangszeiten der Schuljahre.
Kurze Schuljahre kenne ich daher nicht, aber aufgrund meines Umzugs von Bayern nach Hamburg kurz nach dem ersten Klassenwechsel wurde ich durch diese verschiedenen Anfangszeiten nochmal in eine Klasse gesteckt bei der ich die Kenntnisse schon hatte. In Hamburg wurde z.B. noch mit Bleistift in Hefte geschrieben – Schiefertafel und Heft mit Bleistift war in Bayern schon vorbei – und ich musste meinen Pelikanfüller mit dem ich bereits schrieb leider abgeben. Es war verboten weil sich die anderen Kinder deswegen benachteiligt fühlten und beschwerten. 3 Jahre später kam ich wieder nach Bayern zurück, verlor wieder dadurch ein halbes Jahr, kam nochmal in die 4. Klasse. Aber dann meinte die Lehrerin dass das so nicht geht, ich würde alle ablenken und ich durfte diese Klasse überspringen.
Die Bemerkungen die in den Zeugnissen standen waren mir egal, meine Oma lachte und meine Mutter regte sich auf - es stand dass ich alle Kinder in meiner Umgebung ablenken würde, beim Lesen wäre ich meistens schon weit voraus und müsste dann suchen wenn ich beim Lesen dran wäre.....usw. usw.
In der ersten Klasse hatten wir eine Lehrerin die auch die 2. Klasse unterrichtete. In Hamburg waren alle Klassen einzeln von einer Lehrerin betreut, allerdings waren Jungen und Mädchen und auch die Katholiken und die evangelischen Kinder streng getrennt. Die Jungenschule war direkt neben der Mädchenschule und nur durch einen Zaun getrennt.
Anschliessend in Bayern war dann die 3. und 4. Klasse wieder vereint genau wie die 5. und 6. Klasse. Und weil mir das zu langweilig war habe ich meistens nur bei den Aufgaben der 6. Klasse mitgearbeitet. Dafür habe ich ziemlich Prügel von den Schülern bezogen und auch kräftig ausgeteilt. Ich blieb da nichts schuldig!
Die Lehrer in Bayern hatten zwar einen Rohrstock aber den bekamen meist die Jungen zu spüren.
Und in den Klassenzimmern in Bayern hatten wir Kanonenöfen die wir anfeuern mussten.
Später wechselte ich dann auf die Oberrealschule mit Progymnasium , nach weiteren Umzügen, Internat und dann Berufsschule.
Jede Schule hatte ihre Eigenheiten und alle Schulen hatten damals die eigenen Lehrpläne – andere Bücher. So hinkten die Schüler im Internat im Fach Französisch sehr hinterher – waren dafür aber im Fach Deutsch bei ganz anderen Arbeitsthemen.
Unterschiede merkte ich Jahre später auch bei meinen Kindern und Stiefkindern bezüglich Lerninhalte zwischen Bayern und Nordrhein-Westfalen nach einem Wohnortwechsel. Aber so gravierend und ausgeprägt wie bei mir war das dann nicht mehr und Rohrstöcke gab es auch nicht mehr.
Meine Schulzeit in den verschiedenen Bundesländern/Orten/Schulen endete nach insgesamt 12 Jahren (einschl. Berufsschule), dann stand ich auf eigenen Beinen. Schön oder nicht schön, darüber habe ich nie nachgedacht, es war notwendig mehr nicht.