Tante Emma: Einkaufen früher
Zu den Erinnerungen der Kindheit gehört zweifelsohne die Beschaffung des täglichen Bedarfs. In den Städten gab es an jeder Ecke Bäcker, Metzger, das Milchgeschäft, die Lebensmittelhandel.
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Für die 1200 Einwohner gab es 2 Bäcker, 1 Metzger, 1 Anna für Schreibwaren, Waschmittel, Montana (ähnlich Lego) und die Adventskalender mit den Bildchen und Vorverkauf Silberglitzer. Die 2 Friedas waren genauso "Kolonialwarenhändlerinnen" wie die Emme, bei der dann der Tante-Emma-Laden wortwörtlich zu nehmen war. Verkaufsraum ca. 8 qm.
Der "Supermarkt" , das größte Geschäft im Dorf waren zwei Schwestern, die zwei Brüder geheiratet hatten. Das Sortiment stand Amazon kaum nach. Die Schwestern verkauften Lebensmittel einschließlich loses Sauerkraut und Heringe, Kurzwaren, Putzmittel, Geschirr und was sonst täglich gebraucht wurde. Bei den Brüder orderte man Waschmaschinen, Fahrräder, Fernseher. Als Elektriker und
Klempner waren sie mehr Handwerker. Elektroinszallationen, Dachrinnen, Fahrradreparatur, Dosen verschließen nach der Hausschlachtung.
Dann gab es noch den Fisch-Gust, der seine nicht immer ganz frischen Fische dürftig gekühlt vom Lieferwägelchen aus verkaufte. Seine Frau hatte aber auch einen Lebensmittelladen.
In der Stadt, in der ich jetzt lebe gibt es für die gut 50.000 Einwohner noch 2 Bäcker, die vor Ort traditionell backen. 1 Metzgerei, wo die Ware hinter dem Laden produziert wird. Ansonsten wie wohl überall Supermärkte, Warenhäuser, Discounter etc.
Haut in die Tasten und schreibt mal, wie das bei euch so war, was besser geworden ist und was ihr vermisst. Gab es besondere Erlebnisse?