Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Analsex
9219 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Tante Emma: Einkaufen früher

******_SP Mann
1.286 Beiträge
Themenersteller 
Tante Emma: Einkaufen früher
Zu den Erinnerungen der Kindheit gehört zweifelsohne die Beschaffung des täglichen Bedarfs.
In den Städten gab es an jeder Ecke Bäcker, Metzger, das Milchgeschäft, die Lebensmittelhandel.
Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Für die 1200 Einwohner gab es 2 Bäcker, 1 Metzger, 1 Anna für Schreibwaren, Waschmittel, Montana (ähnlich Lego) und die Adventskalender mit den Bildchen und Vorverkauf Silberglitzer. Die 2 Friedas waren genauso "Kolonialwarenhändlerinnen" wie die Emme, bei der dann der Tante-Emma-Laden wortwörtlich zu nehmen war. Verkaufsraum ca. 8 qm.
Der "Supermarkt" , das größte Geschäft im Dorf waren zwei Schwestern, die zwei Brüder geheiratet hatten. Das Sortiment stand Amazon kaum nach. Die Schwestern verkauften Lebensmittel einschließlich loses Sauerkraut und Heringe, Kurzwaren, Putzmittel, Geschirr und was sonst täglich gebraucht wurde. Bei den Brüder orderte man Waschmaschinen, Fahrräder, Fernseher. Als Elektriker und
Klempner waren sie mehr Handwerker. Elektroinszallationen, Dachrinnen, Fahrradreparatur, Dosen verschließen nach der Hausschlachtung.

Dann gab es noch den Fisch-Gust, der seine nicht immer ganz frischen Fische dürftig gekühlt vom Lieferwägelchen aus verkaufte. Seine Frau hatte aber auch einen Lebensmittelladen.

In der Stadt, in der ich jetzt lebe gibt es für die gut 50.000 Einwohner noch 2 Bäcker, die vor Ort traditionell backen. 1 Metzgerei, wo die Ware hinter dem Laden produziert wird. Ansonsten wie wohl überall Supermärkte, Warenhäuser, Discounter etc.

Haut in die Tasten und schreibt mal, wie das bei euch so war, was besser geworden ist und was ihr vermisst. Gab es besondere Erlebnisse?
****el Mann
8.227 Beiträge
Und das wichtigste war, wenn man als Kind losgeschickt wurde zum Einkaufen:

"Und vergiss nicht die Rabattmärkchen" (historisches Payback)
Zitat von ****el:
Und das wichtigste war, wenn man als Kind losgeschickt wurde zum Einkaufen:

"Und vergiss nicht die Rabattmärkchen" (historisches Payback)

😀
*******200 Mann
26 Beiträge
Wer kennt das auch.? ... Die Milch mit der kleinen Blechkanne holen und auf dem Heimweg den Deckel abmachen und die Kanne im Kreis schwenken gerade so langsam, dass nichts rausfällt.... Zu Anfang hat es nicht immer geklappt....
Zitat von *******200:
Wer kennt das auch.? ... Die Milch mit der kleinen Blechkanne holen und auf dem Heimweg den Deckel abmachen und die Kanne im Kreis schwenken gerade so langsam, dass nichts rausfällt.... Zu Anfang hat es nicht immer geklappt....

Nein. ... Sachen gab es 😀
Ein sehr schönes Thema. Tatsächlich war es bei uns fast genauso (1.500 Einwohner)- wir hatten sogar zwei (!) Spielzeugläden. Bei einem hing eine Glocke über der Tür, die bei Eintreten zauberhaft bimmelte und den Besucher ankündigte. Dort gab es auch die Sammelbildchen für die Fussball-Bundesliga und später die Turniere.

Butter, Salzgurken und vieles andere wurde noch lose verkauft und abgewogen. Das Brot gab es als Fünfpfunder (!), weil die meisten kinderreiche Familien waren. Der handgemachte "Mohrenkopf" (damals durfte der noch so heißen, heute müsste man sicher MohrenkopfIn sagen...) kostete 10 Pfennig und war noch handgemacht.

Die Milch durfte ich abends immer beim Bauern holen, und weil die Bäuerin mich mochte bekam ich stets mehr als einen Liter. Bis ich daheim war, befand sich allerdings stets weniger als ein Liter darin weil das so herrlich schmeckte. Eines Tages ging meine Mutter dort vorbei und beklagte sich über die zu geringe Menge, und beide mussten herzhaft lachen als sich das Misverständnis aufklärte. Fortan gab es eine volle Kanne mit 1,5 Liter... Und aus dem kleinen Bub wurde ein großer und gesunder Mann.

Übrigens gab es sage und schreibe 6 Kneipen und sogar eine BP-Tankstelle, bei der eine Zeitlang silberne Münzen (Fussballer, Luft- und Raumfahrt etc) als heiß begehrte Dreingabe abgegeben wurden.
****el Mann
8.227 Beiträge
Wenn man die frische Milch dann zu Hause hatte, (nix verschüttet) und ein Gewitter aufzog,
dann gab es abends Dickmilch mit etwas Zucker drüber.
*schleck*
****na Frau
24.280 Beiträge
Gruppen-Mod 
Danke für das schöne Thema.

ich bin über einige Erlebnisse hier erstaunt. Denn diese Erzählungen habe ich von meiner Mutter oft gehört, aber selber gar nicht mehr erlebt. Komisch wie das offenbar auch regional so unterschiedlich war.
********Herz Frau
37.078 Beiträge
Gruppen-Mod 
Im Städtchen (damals 6000 Einwohner lt. Heimatkundeunterricht) gab es in der Hauptstraße 2 Lebensmittelgeschäfte, 4 oder 5 Metzger, mehrere Bäcker, ein Kaufhaus und zwei Haushaltswarengeschäfte, das eine mit lose Heimwerker-Kram in so kleinen Schubladen hinterm Tresen. In einem Wohngebiet gab es einen ersten HaWeGe - heute Tegut, die 1947 gegründete Kette aus Fulda. Aldi kam erst viel, viel später.

Geschickt wurde ich selten, weil meine Mutter sehr eigen war, was, in welchen Mengen und wo gekauft wurde. Außerdem wohnten wir rund 2km außerhalb, da wurde mit dem Auto gefahren.

Heute sind in der Hauptstraße noch 2 Metzger (bis vor kurzem nur unser Deutschlandweit bekannter "Ludwig") ein Bäcker und zwei Filialen derselben Bäckerkette. Kaufhaus zu, kein Innenstadt-Lebensmittelmarkt. Dafür auf der grünen Wiese Edeka, Aldi, Lidl und Penny - natürlich alle auf derselben Ecke.

Milch beim Bauern habe ich in den 80ern noch geholt, als ich in ein klitzekleines Dorf gezogen bin. Dann allerdings eher mit der Tupper- als mit Blechkanne. Und alle 1-2 Jahre mussten wir weiter laufen, weil wieder ein Bauer die Milchkühe aufgegeben hatte.
****ner Mann
1.693 Beiträge
Nicht direkt Tante Emma aber auch ein Relikt. Meine Mutter Kaffebohnen als Sammelbestellerin direkt bei Rösterein in Bremen. In dem Paket waren die Bohnen pfundweise in Taschentücher eingenäht. Ich habe dann die duftenden Bohnensäckchen rundgebracht. Wenn bei uns dann ein Säckchen Kaffee angebrochen wurden, dann musste die Naht vorsichtig an einer Ecke aufgeknibbelt werden und die Bohnen kamen in die Kaffeedose. Die Säckchen wurden aufgetrennt und als Taschenücher benutzt. Ich benutze diese Stofftaschentücher noch heute regelmäßig.
*****na2 Frau
94 Beiträge
Zitat von *******200:
Wer kennt das auch.? ... Die Milch mit der kleinen Blechkanne holen und auf dem Heimweg den Deckel abmachen und die Kanne im Kreis schwenken gerade so langsam, dass nichts rausfällt.... Zu Anfang hat es nicht immer geklappt....

Bei dem Post dachte ich auch genau daran. Wie ich Milch in einer großen blechkanne holen musste und mir eingeschärft wurde, nichts zu verschütten *g* und der Weg nach Hause war weit.

Heute undenkbar.
****era Frau
2.591 Beiträge
Als wir in den 50er Jahren aus einem Stadtteil in die Kölner City zogen, gab es dort nur wenige Großkaufhäuser (Hertie und Kaufhof) aber viele kleinere gut laufende Einzelhandelsgeschäfte.

In unserem Straßenzug (geschätzt 100 m) gab es vier 😳 gut gehende Kneipen (anscheinend gingen viele Leute abends mal auf ein oder häufig mehrere Bier plus). Die meisten Geschäftsräume waren eher klein aber es waren noch inhabergeführte Meisterbetriebe. Fußläufig gut erreichbar - auch für uns Kinder - waren zwei Metzgereien, zwei Bäcker-/Konditorgeschäfte (in einem gab es auch lose Milch von Hand gepumpt, Butter, Eier, Käse), ein Obst- und Gemüsegeschäft, ein Elektroladen, ein Frisiersalon, ein Blumengeschäft, ein Strumpfgeschäft, ein Schuster und eine Arztpraxis. Im Lotto Toto Laden gab es auch Zeitschriften, Tabakwaren, Schulhefte und lose Süßigkeiten aus dem Bonbonglas; dann gab es noch die Annahme für Benzin- und chemische Reinigung von Kleidung etc.

In der nur wenige hundert Meter entfernten Kerncity Neumarkt, Schildergasse, Hohe Straße entstanden in den frühen 60 Jahren langsam neue Großkaufhäuser. Es gab überall noch Trümmergrundstücke mit Bombenfunden während der Bauzeit und zeitweiser Evakuierung während der Entschärfung. Vor allem gab es viele spezialisierte Händler für Kleidung, Schuhe, Haushalts- und Kristallwaren, Miederwaren, Kinder- und Babyausstattung, ein riesiges Spielwarengeschäft und andere. Es ist sehr bedauerlich, wie verkommen diese Straßen inzwischen sind.

Auch hier auf dem Dorf gab es starke Veränderungen. In meiner Kindheit/Jugend gab es mehrere Bauernhöfe mit Vieh und Ackerbau, drei kleine Lebensmittelläden (Wurst und Käse in ausgezeichneter Qualität), einen Bäcker, drei Wirtshäuser und ein größeres Ausflugsrestaurant. Übrig geblieben ist nur eine Kneipe mit einer leider sehr launischen Bedienung. Auch im 2 km entfernten Städtchen gibt es ein großes Geschäftesterben. Viele Läden stehen seit Jahren leer oder es sind Fast Food Läden eingezogen. Die Stadt lebt vom Sommertourismus hauptsächlich der Rheinschifffahrt, wird aber regelmäßig vom Rheinhochwasser geflutet. Da können Geschäftsleute nicht gut überleben. Das alles ist sehr schade.
A/w
*******sima Frau
2.518 Beiträge
Und das wichtigste war, wenn man als Kind losgeschickt wurde zum Einkaufen:

"Und vergiss nicht die Rabattmärkchen" (historisches Payback)

Diese Rabattmärkchen hätte ich nie vergessen, durften doch meine Schwester und ich die vollen Heftchen jeweils zum Eintauschen ins jeweilige Geschäft bringen und das Geld dafür, das in bar ausbezahlt wurde, behalten - anstatt Taschengeld, das bekamen wir nämlich keines, bzw. erst ab dem 14. Lebensjahr bzw. nach der Konfirmation, und es betrug 50 Pfennige pro Woche, ab dem 16. Geburtstag dann eine Mark!
****ne Frau
1.345 Beiträge
oh ja daran erinnere ich mich - ich lebte damals vom 4. bis zum 7. Lebensjahr in Mittelfranken in einem kleinen Dorf. Damals gab es nur eine kleine Verkaufsbude, einen Bäcker und einen kleinen Laden in welchem man Schnürsenkel, Töpfe, Haushaltswaren kaufen konnte. Dieser kleine Laden roch ständig nach Leder - irgendwie muffelig. Die Verkaufsbude zog dann später um in einen anderen Raum in ein festes Gebäude - da standen dann die Fässer mit Sauerkraut, Heringen usw. im Keller. Es gab die runden Bonbongläser, alles wurde in braune Tüten abgefüllt - Zucker und Mehl, Nudeln und was man so brauchte.
In der "Verkaufsbude" musste ich mit 4 Jahren mit Lebensmittelmarken Brot holen. Die Verkäuferin hätte mich besch....n wenn nicht ein Erwachsener da eingeschritten wäre, der meinte man kann einem Kind doch kein altes Brot für die Lebensmittelmarken andrehen.....
Die Milch wurde im Milchhaus mit der Kanne geholt und ich kenne das auch, dass die Kanne so im Kreis geschwenkt wurde, dass kein Tropfen verloren geht. Beim Bäcker gab meine Tante immer einen Streuselkuchen ab, der dort dann gebacken wurde. Und wenn ich den abholen durfte, dann habe ich mir meistens an den Ecken die Streusel vorsichtig herausgebrochen und genascht.
Es gab noch einen Schuster in dem Ort, der sämtliche Schuhe reparierte - dort habe ich mich gerne aufgehalten. Zusätzlich hatten wir noch eine Apotheke in dem Ort, eine Schule, eine Kirche. Es gab 2 Metzgereien und 2 Gasthäuser. Gemüse gab es aus dem kleinen Gartenstück welches meine Tante bearbeitete. Beeren und Pilze haben wir gesammelt im nahe gelegenen Wald.
In Hamburg gab es dann am Ende der Strasse in welcher wir dann auch ein paar Jahre lebten einen Tante-Emma-Laden. Dort wurde noch der Zucker nach Zuteilung an die Bewohner der Strasse abgegeben. Daneben war ein Frisörgeschäft. Ausserdem hatten wir ein paar Häuser weiter einen Milchladen - hier konnte ich mit der Milchkanne immer noch die Milch holen. Unter dem Bahnhof Hoheluft war ein Blumenladen und ein Kino - die anderen Läden waren für uns als Kinder nicht so interessant.
Selbst 1963 gab es in Wasserburg/Bodensee noch im Milchhaus die Milch in die eigene Kanne - auch Magermilch konnte man dort kaufen genau wie Butter oder Quark. 1963 gab es dort zwei Metzger, 1 Bäcker, 1 Papier-/Zeitungs-Tabakladen ein Blumengeschäft und mehrere Gasthäuser. Eine Weinstube. Grössere Shops gab es zu dieser Zeit dort nicht. Nur die Apotheke war sehr gross und sehr nützlich auch wenn man in dem Ort keinen Hausarzt hatte sondern nach Lindau musste.
****ne Frau
1.345 Beiträge
Achja die Rabattmärkchen sammelte ich dann später auch als es die gab......das war am Ende eines Jahres immer ein schönes Zusatzgeld, wenn man die vollen Kärtchen so lange sammeln konnte.
Die habe ich auch noch in den 70-er Jahren in Köln bei Kaisers gehabt.....
My self
****ldx Mann
1.161 Beiträge
All dies gab es in der Tat früher!

Aber wer ist auf den Zug 'Geiz ist Geil' aufgesprungen?

Kaufte Lebensmittel nur noch beim Dicounter
Kaufte Elektroartikel nur noch beim Großanbieter
Bestellt heute nur noch bei Am.... u.ä.

Wer liebt die Globalisierung mit Preisvorteilen und gleichzeitig den Lieferengpässen?
Wer mag es nicht mehr regional sondern weltumfassen seinen Einkauf zu tätigen?

Erdbeeren und Spargel gab es seinerzeit im Winter nicht zu kaufen. Unsere Eltern haben das überlebt und dabei nicht schlecht! Als Kinder fehlte uns damals dabei nichts.

Grundig, Telefunken, Dual, Saba sind auf der Strecke geblieben. Dies auch die Mopeds von Zündapp, Kreidler usw. Von der Fototechnik gibt es auch hier negatives zu bericheten.

Wer meint global einkaufen zu müssen, nimmt eben in Kauf, den kleinen Tante Emma Laden und deutsche Premiumhersteller pleite gehen zu lassen. Auch Märklin-Eisenbahnen gehören dazu.
Man sollte sich nicht davon täuschen lassen, dass die marken noch existieren. Hier wurden nur die Markennamen aufgekauft um unter anderer Qualität die Waren zu verkaufen.
Siehe z.B. oft Taschenlampen die unter dem Namen Grundig oder Telefunken angeboten werden.

Vieleicht mal etwas zu Nachdenken ....
******udo Mann
12.365 Beiträge
Jaaa das gute alte Michgeschäft. Wurde auch immer mit der Kanne losgeschickt. Das Geld wurde in Papier eingewickelt damit ich es nicht immer unterwegs verliere. Dann den Deckel von der vollen Kanne genommen und natürlich geschwenkt. Einmal bin ich nur mit dem Henkel nach Hause gekommen. Die Kanne war auf ein Vordach geflogen. Natürlich mit der Milch. Da war natürlich zu Hause was los . Der Milchmann bot auch Milch mit Sirup direkt zum trinken an . Hab gerne die Sanddorn Milch getrunken.
Ich erinnere mich sehr gerne an diese Zeit zurück. In der Nachbarschaft gab's sogar einen Feinkostladen. Die machten die ganzen Salate und so immer alles selber und immer frisch. Habe diesen Laden wirklich geliebt. Der Besitzer mochte mich und beim ihm hab ich zum ersten mal Räucherlachs probieren dürfen . War ein tolles Geschäft
Alle diese Beiträge zeigen,
ein Stück Kulturgeschichte.
... Klasse ...
**C Mann
12.559 Beiträge
Zitat von *******sima:
erst ab dem 14. Lebensjahr bzw. nach der Konfirmation, und es betrug 50 Pfennige pro Woche,

...damit kam schon über die Woche. Eis für 10 Pf, Bonbons aus dem Glas für 2 Pf
und eine Brezel für 6 Pf...
****ne Frau
1.345 Beiträge
Taschengeld? Gab es nicht. Das "Taschengeld" musste ich mir verdienen mit Hilfe beim Dachdecker oder fuer alte Leute einkaufen gehen oder ähnliches.....
****ne Frau
1.345 Beiträge
Erdbeeren und Spargel gab es seinerzeit im Winter nicht zu kaufen. Unsere Eltern haben das überlebt und dabei nicht schlecht! Als Kinder fehlte uns damals dabei nichts.

Als ich spaeter meine grosse Familie hatte da sind wir zur erdbeerzeit auf das Feld gegangen und haben selbst gepflückt. Ca 120 kg war die norm um ueber den Winter zu kommen. Genauso war es mit gemüse...... Erntezeit war immer Einkochzeit und einfrierzeit...... Auch zur Zeit von apfelschwemme wurde Strudel gebacken und eingefroren.....
******_SP Mann
1.286 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******1960:
Alle diese Beiträge zeigen,
ein Stück Kulturgeschichte.
... Klasse ...
Absolut!

Es ist einiges verloren gegangen. Und so vieles ist auch noch hochgekommen.
Der Milchbauer mit seinen vier oder fünf Kühen wohnte schräg gegenüber. Da durfte ich auch mal selbst melken - mit Erfolg.

In die 2 Wirtschaften (bei uns sagt man nicht Kneipe) gings zum Frühschoppen mit Skatspielen.

Beim Metzger ging jetzt nicht gerade ein Kulturgut zu Grunde. Die Wurst roch schon, wenn sie zu Hause ausgepackt wurde. Er war so mufflig und tranig. In der der Metzgerei angegliederten Wirtschaft gab es nicht mal einen Wurstsalat oder ein Schinkenbrot.

Dagegen war der Bäcker eine Institution. Durch seinen Hof und Garten führte eine Abkürzung zu Kindergarten und Schule. In seine Backstube blieb ich regelmäßig hängen, plauderte mit ihm, ließ mir Teigklümpchen an den Kopf werfen und durfte ihm immer wieder Lieder vorsingen. Der Bäcker mochte Kinder, seine Gänse und die Störche.

Die Dörfer sind bezüglich Geschäfte arm und leer geworden. Der persönliche Bezug ist weitgehend abhanden gekommen. Ob es nur an dem liegt, was @****ldx schreibt. Sicher hat es damit zu tun, dass alles immer billiger werden muss. Auf der anderen Seite sind die Arbeitsbedingungen und die Auflagen für einige Berufe - insbesondere die BMW-Berufe (Bäcker, Metzger, Wirte) sehr hart. Wer möchte denn heute noch 6 x die Woche um 3 Uhr nachts in der Backstube stehen?
**C Mann
12.559 Beiträge
Zitat von ****ne:
Taschengeld? Gab es nicht. Das "Taschengeld" musste ich mir verdienen mit Hilfe beim Dachdecker oder fuer alte Leute einkaufen gehen oder ähnliches.....

...ich musste auch schon mit 6 im Geschäft meiner Eltern mithelfen... Damals war "Kinderarbeit" noch kein Thema... *g*
****ne Frau
1.345 Beiträge
6x in der Woche aufstehen möglichst Frueh um 2 Uhr, das war der Traumberuf eines meiner stiefkinder. Er wurde Bäcker und Konditor, machte seinen Meister mit Auszeichnung......
*******thes Paar
983 Beiträge
In unserer Straße gab es einen kleinen Tante Emma Laden, da verkaufte Frau Wagenschwanz (sie hieß wirklich so) Dinge für den täglichen Bedarf. Obst und Gemüse hatte sie keines, dafür gab´s zwei kleine Bauern die es anbauten und verkauften. In der Straße gab es dann noch einen Metzger, Bäcker und Milchladen. Frau Wagenschwanz hatte das meiste hinter ihrem Tresen in Gläsern oder Kisten und wog es ab, ob Mehl, Reis, Erbsen oder Nudeln. Sie hatte dafür verschieden große Papiertüten oder wickelte es in alte Zeitungen ein. Auf dem Tresen standen Gläser mit einzelnen Bonbons, Lutschern, Kaugummi, weiße Mäuse und den leckeren roten Schaumzucker Erdbeeren, alles gab es einzeln für 1 oder 2 Pfennige. 10 Pfennige waren für uns damals ein kleiner Reichtum und stolz sind wir aus ihrem Laden mit einer kleinen Dreieckstüte voll mit diesen Leckereien.
Heute braucht es schon mehr um Kinderherzen höher schlagen zu lassen. In einem unserer Biergärten lebt diese Tradition noch weiter, am einem Getränkestand werden noch immer diese leckeren Naschereien in weißen Papiertüten verkauft, kosten heute aber 2 Euro. Ist schon fast Pflicht so eine zu holen und wir erinnern uns gern an diese schönen alten Zeiten wenn jeder in die Tüte greift.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.