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Verantwortung für die eigene Sexualität58
Ich stelle mir oft die Frage, wieviel Verantwortung ihr jeweils für…
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Verantwortung für die Zukunft, Versäumnisse der Vergangenhei

******_SP Mann
1.291 Beiträge
Themenersteller 
Verantwortung für die Zukunft, Versäumnisse der Vergangenhei
Aus dem Thread "Tante Emmaladen" kamen Einwürfe, dass wir die Entwicklung unserer Dörfer und Städte durch unser Verhalten mit verursacht haben. Ist es alleine das Kaufverhalten, welches den kleinen (Dorf-) Läden zusetzt? Sind auch Auflagen von Berufsgenossenschaften, Kommunen etc. mit verantwortlich? Haben nicht auch Ladenbesitzer mit dazu beigetragen, weil sie sich nicht angepasst haben? Wie oft finden Lebensmittelhandwerker und Händler keine Nachfolger - auch nicht bei den eigenen Kindern?

Und was können wir tun, wenn wir Strukturen verbessern wollen? Möchten wir überhaupt zurück oder gibt es nicht schon Trends, die Gutes von früher wiederbeleben (Stichwort "Unverpacktladen".

Sicher hat das Kaufverhalten eine große Rolle gespielt. Aber hätten wir früher in einen Supermarkt fahren können für den Großeinkauf?

Hier mal ein paar Begebenheiten aus meiner eigenen Biografie:

Der Vater arbeitete meist, bis die Läden geschlossen hatten als Getränkelieferant (mit dem Auto von Haus zu Haus) Es war ein Knochenjob. Ich wollte den Betrieb nicht übernehmen.
Die Mutter hatte keinen Führerschein
Obst und Gemüse gab es im Dorf oder aus dem Garten, die Milch beim Bauern gegenüber.


Die eigene Familie in den späten 80iger Jahren:
3 Kinder, Alleinverdiener in einem Sozialberuf und entsprechendem Gehalt trotz Führungsposition, altes Haus gekauft und renoviert. Beim Schulanfang war 1/3 des Gehaltes für Bücher und Hefte fort.
In der Pubertät der Jungs futterte jeder zum Frühstück 5 - 7 Brötchen. Da war immer viel Monat übrig fürs Geld, weshalb die Brötchen vom Discounter kamen.

Ich freue mich auf einen regen Austausch und eine lebhafte Diskussion.
****58 Mann
1.047 Beiträge
Ich denke, dass es auch hier nicht nur Schwarz oder Weiß gibt. das Eine bedingt das Andere in Wechselwirkung.
KFZ machten das Einkaufen leichter und erhöhten zudem die Reichweite. Als die ersten Supermärkte öffneten, war das erreichbare Warenangebot plötzlich um einiges größer, als im "Tante Emma" Laden um die Ecke. Zudem waren die Preise häufig geringer, also diente "Tanta Emma" nur noch dazu, schnell mal DInge zu kaufen, die man vergessen hatte oder für uns Kinder, wenn wir mal `ne Süße Tüte kaufen wollten. Davon konnte "Tante Emma" allerdings nicht existieren...
Bei uns hat vor etwa zwei Jahren ein "Dorfladen" aufgemacht, als sich nach der Volksbank auch noch die Sparkasse ins Internet flüchtete. Die Räumlichkeiten reichen völlig aus, um erstaunlicherweise fast alles für den täglichen Bedarf zu bekommen- selbst Tageszeitungen und Schreibwaren. Sogar eine kleine Kaffee-Ecke innen und außen wird angeboten- wenn Corona das wieder zulässt.

Natürlich sind die Preise nicht mit den Discountern vergleichbar. Aber wer Zeit und Spritgeld bis zur nächsten Stadt gegenrechnet, kann dort sogar billiger einkaufen. Und Parkplätze gibt es auch- denn das war das Totenglöckchen für fast alle Supermärkte in der City. In unserer Großstadt gibt es gefühlt mehr Verkehrsüberwacher als Parkplätze.
****na Frau
24.660 Beiträge
Gruppen-Mod 
@******_SP herzlichen Dank dafür, dass du den Thread erstellt hast. Habe ich schon einmal erwähnt wie sehr ich es in dieser Gruppe schätze, dass Mitglieder selbst aktiv Threads erstellen? *ggg*

Ich füge mal den Link zu einem der kritischen Beiträge aus dem angesprochenen Thread ein.

60 plus: Tante Emma: Einkaufen früher

Vielleicht magst du @****ldx deinen Text noch mal hier einstellen?
Ich finde die lebendige Diskussion oder die diversen Beiträge sehr gut. Es sind auch immer echte Zeitzeugnisse. Die natürlich immer vor dem Zeithintergrund gesehen werden sollten.
(MeineMeinung)
*********ter41 Mann
584 Beiträge
ja, gut. Ich empfehle den Bürgermeistern immer, sterbende Läden zu pachten und an Startups zu vermieten. Am Anfang kann keiner mit seiner Idee genug Gewinn machen, um die Miete zu tragen, aber es ist ein Gewinn für den Ort wenn Schaufenster wieder belebt sind.
*****021 Frau
1.165 Beiträge
Es ist gefühlt tatsächlich sehr lange her, dass mich meine Mutter in einen der beiden kleinen Lebensmittelgeschäfte schickte, die nach dem Leibesumfang des Besitzers bei uns intern benannt wurden ( „geh doch zum dicken/dünnen Milchmann und hole …“), mit einer offenen Milchkanne ging in Berlin aber nur noch meine Mutter, Jahrgang 1923, als Kind einkaufen, ich holte in den 60ern Milch in Glasflaschen oder in Tüten, die zuhause in ein passendes Kunststoffgefäss gestellt wurden, bevor man sie anschnitt.
Es gab viel weniger Artikel, alles war viel einfacher. Ob es wirklich besser war, weiß ich nicht. Jedenfalls gab es keine ganzen Regalgänge voller Fertigkost.
Dann kamen die „normalen“ Supermärkte mit Fleisch- und Wursttheke und einem deutlich grösseren Angebot und hellerer Beleuchtung.
Da ich bereits mit 21 in die USA reiste, waren mir schon riiiiesige Supermärkte vertraut, wo man auch fertig gebratene Hähnchen kaufen konnte, das gab es in D erst ganz selten. Zumindest diese Grillspeisen empfinde ich als Fortschritt, auch wenn ich nun gar nicht mehr so viel Fleisch esse…
Zitat von *****021:
Es ist gefühlt tatsächlich sehr lange her, dass mich meine Mutter in einen der beiden kleinen Lebensmittelgeschäfte schickte, die nach dem Leibesumfang des Besitzers bei uns intern benannt wurden ( „geh doch zum dicken/dünnen Milchmann und hole …“), mit einer offenen Milchkanne ging in Berlin aber nur noch meine Mutter, Jahrgang 1923, als Kind einkaufen, ich holte in den 60ern Milch in Glasflaschen oder in Tüten, die zuhause in ein passendes Kunststoffgefäss gestellt wurden, bevor man sie anschnitt.
Es gab viel weniger Artikel, alles war viel einfacher. Ob es wirklich besser war, weiß ich nicht. Jedenfalls gab es keine ganzen Regalgänge voller Fertigkost.
Dann kamen die „normalen“ Supermärkte mit Fleisch- und Wursttheke und einem deutlich grösseren Angebot und hellerer Beleuchtung.
Da ich bereits mit 21 in die USA reiste, waren mir schon riiiiesige Supermärkte vertraut, wo man auch fertig gebratene Hähnchen kaufen konnte, das gab es in D erst ganz selten. Zumindest diese Grillspeisen empfinde ich als Fortschritt, auch wenn ich nun gar nicht mehr so viel Fleisch esse…

dicker/dünner Milchmann ... 😀
erfolgreicher / nicht erfolgreicher ?
.... auch schön, die fertig gebratenen Hähnchen...
******ris Mann
7.756 Beiträge
Wenn ich so denke, was in den letzten Jahren so gelaufen ist - da hat man auf Bundes- bis hinab zur Kreisebene zum Beispiel keine Verkehrspolitik sondern nur verkehrte Politik gemacht. Weiter als bis zur nächsten Wahl hat offensichtlich seit 30 Jahren niemand gedacht!
******_SP Mann
1.291 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******ris:
Wenn ich so denke, was in den letzten Jahren so gelaufen ist - da hat man auf Bundes- bis hinab zur Kreisebene zum Beispiel keine Verkehrspolitik sondern nur verkehrte Politik gemacht. Weiter als bis zur nächsten Wahl hat offensichtlich seit 30 Jahren niemand gedacht!
Ist das wirklich so? Ober kollidieren evtl. Interessen und Vorstellungen verschiedener Gruppen.
Wir haben die Diskussion, dass die eingefleischten Autogegner von den eh zu knappen Stellplätzen gerne einige umwandeln wollen in Fahrradabstellmöglichkeiten. Dadurch sollen die Anwohner bewegt werden auf Autos zu verzichten. Das ist derzeit illusorisch und müsste in ein ganzes Konzept eingebunden werden. Das kostet aber wiederum sehr viel Geld, was wieder nicht da ist.
******ris Mann
7.756 Beiträge
Warum immer nur "Autogegner" gegen Normalmenschen?
Ich bin Autofahrer - notgedrungen, denn ich lebe auf dem Land. Wenn ich sehe, was täglich an Schwerlastern aller Nationen durch unser Dorf donnern, frage ich mich: Warum hat man Bahnstrecken, auf denen früher der größte Teil der Güter bewegt wurde, stillgelegt? Der LKW-Verkehr hat in den letzten Jahrzehnten um -zig Prozent zu- und der Bahngüterverkehr abgenommen. Unsere Straßen werden von den -Zigtonnern kaputtgemacht - ich sehe die Spurrinnen in unserem Ort - aber man versteift sich darauf, die Fahrzeit von München nach Berlin mit Milliardenaufwand um 1/2 Stunde zu verkürzen!
Irrwitzig!
Will ich in einen Nachbarort mit den Öffentlichen, habe ich zweimal am Tag Gelegenheit, wenn ich nicht 5 km zum nächsten Bahnhof laufen will - und das dauert dreimal so lange wie mit dem Wagen!
Das meine ich mit Verkehrtpolitik!
Das Gejammere über Radwege ist Konzentration auf einen Nebenkriegsschauplatz!
**C Mann
12.732 Beiträge
....es wird immer eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Derzeit ist es Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Verkehrswende etc. Keiner darf es wagen, dagegen zu argumentieren oder zu hinterfragen. Alles sind tatsächlich wichtige Themen, aber was wird nicht alles unter diesen Deckmänteln verkauft? Für viele scheint es der einzige Lebenszweck zu sein, jeder will mit seinen Vorstellungen und Ideologien den Anderen überbieten und dabei geht leider jegliches Augenmaß verloren...
*****021 Frau
1.165 Beiträge
@******ris und @******_SP: Es fehlt wie in ALLEN Beteichen an einer realistischen mittel- bis langfristigen, an Daten und Fakten orientierten Zielsetzung und Planung! Es muss zuerst der öffentliche Nah- und Fernverkehr unter maximaler Reduktion bürokratischer Abläufe ausgebaut werden, zum Beispiel zunächst durch kleinere Busse, die häufiger pendeln, bis eventuell das Schienennetz ausgebaut wurde, DANN kann der Autoverkehr Schritt um Schritt reduziert werden, nicht umgekehrt. Es müssen ZUERST rasch alternative Energieerzeuger massiv aufgebaut werden (warum nicht die Zahl der Windräder in einem bereits genehmigten Feld verdoppeln?), DANN können nach und nach AKWs und Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, nicht umgekehrt. So erleben wir eines um das andere Mal eine Politik, die nur von Wunschdenken geleitet wird und es angeblich Jedem recht machen will……
Auch ist es in einer überalterten Bevölkerung unwahrscheinlich, dass diese auf das Fahrrad im Winter, bei Glätte und Dunkelheit umsteigen, usw…..
******udo Mann
12.809 Beiträge
Schaut euch doch mal an was unsere Politiker so im richtigen Leben gemacht haben. Viele haben keine oder geschönte Abschlüsse . Sie haben ausserhalb der Politik nix zu Stande gebracht . Mal richtig in freier Wildbahn gearbeitet haben die wenigsten. Der Herr Künert von der SPD z.B. hat erfolgreich sein Studium abgebrochen und paar Wochen in einer Telefonbude gejobbt und der will uns jetzt die Welt erklären. Wir haben jetzt schon den höchsten Strompreis in der Welt und Industrie die viel Strom braucht zieht vermehrt ins Ausland. Ich wohne ja auch auf dem Land und hier sogar im Nationalpark Eifel. Trotzdem bin ich von Windrädern umzingelt die zum einem einen heiden Lärm machen und natürlich mit an die 300 m Höhe die Landschaft verschandeln. Wenn man dann weiss fas diese Dinger im Binnenland eine Auslastung von weit unter 10% ihrer Nennleistung haben und wenn sie mal mehr bringen mit ihrem sogenannten Flatterstrom das ganze Stromnetz in Bedrängnis bringen dann kann man sich nur noch die Augen reiben. Dann muss schnell mit Atomstrom aus Frankreich gemixt werden das unser Netz nicht kollabiert. Guckt auf die Infrastruktur wie Brücken und Straßen oder die Bundeswehr. Seit Jahren sind da Leute ohne Ahnung von der Materie am Werk. Diese Leute würden in der freien Wirtschaft verhungern. Aber es sind nicht nur die Auf Bundes und Landesebene. Auch in den Stadt und Gemeinderäten wird viel aus Ideologie entschieden. Hab's selber mit einem Geschäft erlebt wenn grüne Politik zum Tragen kommt. Wegfall von Parkplätzen und die die noch da sind mit Parkgebühr belegen. 80 % Umsatz Rückgang und in knapp zwei Jahren fast alle Geschäfte geschlossen. Auch ich hab da die Segel streichen müssen.
Mein Fazit: wir brauchen in der Politik Fachleute, Handwerker , Selbstständige, Leute die mit beiden Beinen fest im Leben stehen und weniger Labertaschen
Leider leben wir in einer deutschen Welt, in der das Verteilen von Geld als sozial gilt- der Erwerb durch harte Arbeit und unternehmerisches Risiko hingegen als asozial.

Schon klar, mit dem Geld anderer Leute lässt sich prächtig auf Stimmenfang gehen.
Nur mal so als Gedanke und Denkansatz:
"WIR" sind es, die diese Welt, unsere jetzige Lebenssituation mit geschaffen haben. Oder es einfach zugelassen haben, dass diese unsere Welt so aussieht. ... ... ...
Die gute alte Zeit, oder die guten alten Zeiten hat es nie gegeben. ... ... ...
Und es ist gut und absolut notwendig, das "Wir" erkennen, welche Fehlentwicklungen wir auf den Weg gebracht haben, und was wir Retten sollten. ... ... ...
Und wo Rückschritt sich in Fortschritt wandelt.
Dieses allgemeine Politik, Politiker und Gesellschafts - Bashing ist zwar einfach aber in keinster Weise hilfreich.
Die Welt ist nicht nur schwarz und nicht nur weiss. Dazwischen liegen 1000 Töne.
******_SP Mann
1.291 Beiträge
Themenersteller 
Dass wir Fehlentwicklungen mit verantwortet haben steht außer Frage. Teils wussten wir es nicht besser, teils wollten wir es nicht besser wissen, weil bequemer, billiger, lukrativer...
Alles auf Politiker abzuschieben heißt letztendlich die falschen gewählt zu haben oder noch schlimmer durch nichtwählen jegliche Entscheidung in Kauf genommen zu haben.

Fehler begehen ist unvermeidbar. Aber wir müssen dazu stehen und Korrekturen in die Wege leiten, wenn wir bessere Erkenntnisse haben.

Zwischen "nach mir die Sintflut" und extremer Kehrtwende gibt es millionen Abstufungen.

Ich schaue bei mir, was ich dazu beitragen kann, ohne dass ich mich kasteien muss.
*****cht Mann
134 Beiträge
Hallo zusammen
Finde den Schwenk von Tante Emma laden zum Politiker innen bashing zum wundern .kann ja jedem schlauen nur raten setzt dich doch selbst einmal als Zuschauer in eine Ratssitzung oder Ausschuss Sitzung ,arbeite umfangreich die Vorlagen durch ,bedenke die gesetzliche Vorgaben und den Anspruch deiner zukünftigen Wählerinnen.wenn das prima klappt einfach in der Partei deines Vertrauen zur Wahl antreten .bei dem Sachverstand sicher nur eine Formsache.dann gibts auch auf kommunaler Ebene eine üppige Vergütung zB. Eine Kleinstadt NRW 21€ für die Sitzung incl. Vorbereitungen.ohne die vielen Ehrenamtlichen und für die Gemeinschaft eintretenden Menschen würden die Lichter ausgehen und wir nicht in einem der reichsten und sichersten Länder der Erde leben können.sorry für das heftige einsteigen .
********Herz Frau
37.564 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vielen Dank für die Rückkehr zum Thema!

Die Eingangsfrage steht hier: 60 plus: Verantwortung für die Zukunft, Versäumnisse der Vergangenhei

Liebe Grüße
SpielmitHerz
Gruppenmod
Die Welt ist im Wandel, und der "wachstumsgetriebene" Markt hat Gewinner und Verlierer hinterlassen. Tante Emma ist weitgehend Geschichte und die Discounterlöwen Milliardäre. Doch betrachten wir es einmal frei von Kritik und Selbstkritik möglichst nüchtern:

• Wir alle verklären gerne Vergangenheitserfahrungen. Die "gute alte Zeit". Dazu gehört der Kaugummiautomat an der Ecke, die Musik aus unserer Teenagerzeit, das erste Auto. Doch hören wir heute noch regelmäßig Schlager und fahren mit 26 PS zur Uni?

• Der Tante Emma-Laden war zwar (relativ) nah und bot, was man brauchte- umgekehrt brauchte man nur, was er eben bot. Dann kamen die ersten Ketten wie A&O, später ALDI und Co. Das Warenangebot explodierte, die Preise blieben erträglich und waren auch für den BaFöG-Empfänger wieder erschwinglich und Parkplätze gabe es auch ausreichend dort.

• Umweltmäßig waren die 60er und 70er Jahre eine ziemliche Katastrophe. Manche wuschen ihr Auto auf der Wiese oder machten dort gar den Ölwechsel, Kohle wurde im Ruhrgebiet und der Lausitz verheizt bis die Fensterbänke schwarz waren.

Umweltengel sind wie heute alle nicht und werden die dadurch mit entstandenen Schäden nicht mehr kompensieren können- wir müssen zur Arbeit pendeln, die Mutter im Pflegeheim besuchen oder zum Arzt fahren. Doch wenn jeder ein wenig dazu beiträgt, sein Handeln und seinen Konsum immer wieder mal zu überdenken ist auch schon einiges erreicht.
*********on22 Mann
261 Beiträge
Es wird immer mehr zentral zusammen gefaßt, Verwaltung, Krankenhäuser, ...
Ich lebe aktuell in einem kleinen Dorf. Das gehört zu einem Gemeindeverband. Der sitzt 25 km entfernt. Wenn ich aufs Rathaus muß, muß ich erst durch die Kreisstadt fahren um dann in die Gemeindeverwaltung zu kommen. Kleine Krankenhäuser werden geschlossen. Das Internet auf den Dörfern nicht ausgebaut.
Gleichzeitig beklagen sich die Menschen, daß die Mieten in den Städten immer teurer werden.
Auf dem Land gibt es günstigen Wohnraum, aber alle drängen in die Städte ohne sich Gedanken zu machen, ob sich das wirklich lohnt.
Es gibt verschiedene Untersuchungen, wonach zwar der Verdienst in den Städten höher ist. Aber nach Abzug aller Kosten unterm Strich das Leben auf dem Land günstiger ist. Im Moment könnte sich vielleicht ein Trend weg von der Stadt hin zum ländlichen Raum etablieren.
*****021 Frau
1.165 Beiträge
@*********on22: Auch hier zeigt sich der Nachteil unserer mangelhaften Digitalisierung, den der Weg ins Rathaus sollte zukünftig die Ausnahme sein, das kann man doch eigentlich fast alles online erledigen - wenn es denn ein vernünftiges Internet in kleinen Ortschaften gäbe…. Es wird eine Herkulesaufgabe, die Versäumnisse der letzten 16-20 Jahre endlich aufzuholen…..
******ris Mann
7.756 Beiträge
Zitat von *********on22:
Auf dem Land gibt es günstigen Wohnraum, aber alle drängen in die Städte ohne sich Gedanken zu machen, ob sich das wirklich lohnt.
Das ist leider nicht mehr ganz richtig. Ich wohne auf dem Land, schon außerhalb des Münchener Speckgürtels, doch ich stelle fest, dass immer mehr, vor Allem Familien , aufs Land drängen. Mieten und Grundstückspreise sind auch hier explodiert!
Wenn wir unser Haus, das wir vor 30 Jahren gekauft haben, heute verkaufen wollten, bekämen wir höchstwahrscheinlich das Doppelte von dem in Euro, was wir damals in DM bezahlt haben.
Spitzenreiter in Europa
sind wir längst nicht mehr, schon gar nicht in der Digitalisierung. Das ist: Estland! Die dortige Regierung war nach dem Sprung in die Selbständigkeit in der einmaligen Situation, das eigene Land von Null auf neu auszurichten und setzte von Anfang an auf digitale Lösungen, um die kommunale Verwaltung auch in den ländlichen Regionen angemessen zu gestalten.

Dazu wurde das Land mit einem umfassenden Regierungsprogramm namens Tiigrihüpe ("Tigersprung") in das digitale Zeitalter geführt, bei dem sämtliche Schulen landesweit mit Computern ausgestattet und an das Internet angeschlossen wurden. Man nahm die Einwohner konsequent mit, die nun nahezu alle Verwaltungsvorgänge digital ausführen konnten- was natürlich die Akzeptanz der Digitalstrategie enorm befeuerte und wirtschaftlichen Aufschwung brachte. So ist man heute im Gegensatz zu allen anderen EU-Staaten schuldenfrei, während bei uns jede neue Regierung erstmal von "Bürokratieabbau" faselt.

Auch im Rahmen des Führerscheinumtauschs war bei mir aktuell keine digitale Lösung in Sicht: Ich musste alle Formulare downloaden und ausdrucken, von Hand ausfüllen und bei der Behörde einreichen. Den Personalausweis mit beiden Seiten kopieren (der sollte Behördenseits doch digital vorliegen!), ebenso den Führerschein. Wenigstens durfte ich die Rechnung online bezahlen.
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