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50 Jahre Interrail

********a_di Paar
508 Beiträge
Themenersteller 
50 Jahre Interrail
Vielleicht erinnert sich das eine oder andere Mitglied an seine junge Erwachsenenzeit in den 1970-er Jahren als Interrail eine viel diskutierte Reisemöglichkeit bot.

Heute vor 50 Jahren gab es die ersten Tickets zu kaufen.

Ich ließ mich 1974 und 1975 vom "Interrail-Virus" anstecken und war zweimal damit unterwegs.

Wie war Eure Einstellung zu dieser Form des Reisens, seid Ihr selbst unterwegs gewesen, welche Erlebnisse sind bis heute in Eurer Erinnerung zurück geblieben?

Bin gespannt was Ihr berichten könnt, werde hier dazu zwei Beiträge schreiben.

Interessant auch ein Bericht von damals, und wie die Situation heute ist:

https://www.spiegel.de/reise … -2e3e-4e07-8353-015b9be3a250

https://www.spiegel.de/reise … -3e15-4c33-8f52-c7558a0095e3

paarausda_di / m
****imu Mann
1.296 Beiträge
Ich habe das Angebot damals nicht wahrgenommen, da ich andere Interessen hatte (Bergsteigen). Das habe ich später, als ich zu alt dafür war, sehr bereut.
Aber jetzt gibt es ja Senioren-Interrail. Letztes Jahr war ich damit auf dem Balkan, sogar mit Fahrrad, was das Ganze etwas abenteuerlicher machte, und es war super. Dieses Jahr möchte ich auch wieder los, warte aber noch noch bis sich dieser Corona-Zirkus etwas beruhigt hat und man sich auch als Ungeimpfter wieder frei bewegen kann.
******ess Paar
49 Beiträge
Ich , der männliche Teil von Shaölomess, hatte das Angebot 7 x genutzt in den 70er Jahren bis Anfang der 80er und alle "Interrail-Länder" per Zug bereist.. Tolle Zeit !!!!! Leute und Land kennen zulernen...
****bol Mann
1.120 Beiträge
Ende der 70er in einer Gruppe gestartet.
Unterwegs kamen drei weitere dazu die später gestartet sind. Eine Woche gemeinsam getourt.
Grüppchenweise dann getrennt und in Frankreich auf dem Campingplatz wieder getroffen,
und das alles ohne Handy.

2 Jahre später dann zu zweit. Das Beste - oben auf dem Leuchtturm an der äußersten Ecke Portugals, das Meer auf drei Seiten. Der Leuchtturmwärter - den gab es damals noch - bekam ein Trinkgeld
****ot2 Mann
10.758 Beiträge
Ich leider nicht, aber es gab damals als Alternative auch ein Tramper-junior-Ticket, mit dem 1 Monat alle Zugreisen innerhalb Deutschland völlig umsonst waren. Mit diesem Ticket habe ich 1975 Deutschland bereist, mit Abstechern nach Kopenhagen, Amsterdam, Brüssel, Paris, Wien und Prag.
********a_di Paar
508 Beiträge
Themenersteller 
Meine erste Reise Sommer 1974.....
….zusammen mit meinem Cousin. Verabredetes Ziel: Skandinavien.
Treffpunkt: Freiburg i.B.
Um Kosten zu sparen zunächst nach Zürich gefahren, innerhalb von Deutschland musste 50% des Fahrpreises gezahlt werden, Fahrten im Ausland: keine Zusatzkosten.
Am gegenüberliegenden Bahnsteig wurde der Nachtzug von Zürich – Genf – Lyon nach Marseille bereitgestellt, und wir beide drin. Lag nicht in Richtung Skandinavien. Egal. Hauptsache weg, und dann schaun mer mal.
Am nächsten Morgen in Marseille die Frage was tun, also in Richtung Westen fahren, um 12 Stunden später in Bordeaux anzukommen. Jetzt aber ab in Richtung Norden, alle Wege Frankreichs führen über Paris, wo wir am nächsten Morgen eintrafen. Irgendjemand hatte unterwegs erzählt, dass er nach England zum Cambridge Folk Festival fahre, also haben wir beide nochmal umdisponiert, statt Skandinavien "kurzer Abstecher" nach England, wo wir am späten Abend in Harlow, 30 km nordöstlich von London, in der Jugendherberge ankamen.
Die Beherbergungsgebühren konnte man durch Tätigkeiten in und um die Jugendherberge reduzieren, ca. 20 Meter Buchenhecke schneiden und das Laub wegräumen war meine Aufgabe an jedem Vormittag für die nächsten 3 Tage um anschließend nach Cambridge zum Festival rüber zu fahren und die Musik zu genießen.
Danach der Streit mit meinem Cousin, er wollte nochmal nach Cambridge fahren um die Stadt anzusehen, ich weiter nach Skandinavien. Am Bahnsteig in Harlow haben wir uns getrennt, bin dann wieder nach Dover und mit der Fähre nach Ostende, wo just in diesem Moment am Bahnsteig der Nachtzug via Brüssel – Luxemburg – Strasbourg - Basel nach Zürich bereitgestellt wurde. Am nächsten Morgen kam ich ziemlich übernächtigt in der Wohnung meines Onkels an, der damals in Zürich am Flughafen arbeitete. Noch ein paar Ausflüge innerhalb der Schweiz alleine, dann verließ mich die Lust, nach gut zwei Wochen war ich wieder zu Hause.
Diese Reise habe ich als „unnötige Kilometerfreßerei“ in Erinnerung, außer Bahnhöfen und stickigen Wagens habe ich, mit Ausnahme der Tage in Cambridge, nicht viel gesehen.
PS: Mein Cousin, der Schlingel, so habe ich später erfahren, ist auch nicht nach Skandinavien gefahren sondern hat die restlichen 2 Wochen in England und Schottland verbracht. Das allerings hat mich dann hinterher ein bißchen neidisch gemacht. *ja*
********a_di Paar
508 Beiträge
Themenersteller 
Meine zweite Reise in den Sommerferien 1975.....
….zusammen mit zwei Schulkameraden. Verabredetes Ziel: Spanien und Portugal.

Abfahrtsort: Strasbourg, wo uns der Vater eines Schulkameraden mit dem Auto hinbrachte.
Via Basel – Zürich ging es nach Marseille, Nachtzug ab Zürich, bekannt vom Jahr vorher. Erstes Etappenziel: Meyrargues, ca. 10 km nördlich von Aix-en-Provence, wo wir bei einem Bekannten auf der Terrasse kostenlos übernachten konnten. Nach 5 Tagen hatten wir genug von den Ausflügen in die Provence, weiter Richtung Westen bis nach Sete, wo sich eine Schulkameradin in den Sprachferien aufhielt. Unsere Hoffnung auf weitere kostenlose Übernachtung zerschlug sich, zwei Nächte mit dem Schlafsack am Strand war die Alternative.
Unser Ziel Spanien zerschlug sich am Bahnhof in Narbonne wo die Bahnarbeiter der Umachsungsanlage am Grenzort (Portbou) gerade in Streik befanden. Warten auf ein Ende des Streiks wollten wir nicht.

Carcassonne war das nächste Ziel, die dortige Jugendherberge war überbelegt, hatte aber im Gewerbegebiet ein großes Zelt aufgebaut, wo man auf Feldbetten mehr schlecht als recht schlafen konnte. Vom Ziel Spanien haben wir uns verabschiedet, weiter ging es mit einem 3-tätigen Stopp in Quiberon an der Atlantikküste, schöne, kleine Jugendherberge, nicht überlaufen, ruhige Tage.

Danach weiter via Paris nach England, Ziel: Manchester, im Vorort Urmston, Kontakt zur lokalen Pfadfindergruppe genutzt um ein paar Tage nach Ambleside im Lake District im Pfadfinderzelt kostenlos zu übernachten. Schöne Erinnerungen, im Jahr 1978 waren wir nochmal zusammen mit der Pfadfindergruppe dort, dieses Mal mit dem Auto.
England statt Spanien, Nachwirkung bei uns: viele Aufenthalte sollten folgen, auch bei JC sind wir in den Gruppen „England“ usw. Mitglied. Spanien muss warten. Dem Streik der Bahnarbeiter in Narbonne ( Portbou) sei Dank.

Fazit der beiden Reisen:
ein oder mehrere Ziele sollten markiert werden, einfach „drauf losfahren“ wie bei der ersten Reise ist uninteressant.
Wir haben viele Gleichgesinnte kennengelernt und miteinander ausgetauscht. Adressen und Kontaktdaten waren nie gefragt.

Und heute? Wir würden wieder auf Achse gehen, „auf Verdacht“ irgendwo hinfahren ganz bestimmt nicht mehr. Wir wollen gerne morgens wissen wo wir abends unseren Kopf ins Kissen drücken. *gruebel*

paarausda_di / m
****na Frau
24.671 Beiträge
Gruppen-Mod 
So schön zu lesen. An mir ist so was komplett vorbei gegangen. Hätte ich mich damals auch gar nicht getraut.
****ot2 Mann
10.758 Beiträge
Zitat von ****ot2:
Mit diesem Ticket habe ich 1975 Deutschland bereist, mit Abstechern nach Kopenhagen, Amsterdam, Brüssel, Paris, Wien und Prag.
Korrektur, es war 1978.
****ot2 Mann
10.758 Beiträge
Für alle Nostalgiker:
"Interrail, die beste Reise meines Lebens" in der ARD-Mediathek
https://www.ardmediathek.de/ … MzYS1hYmJiLTUwOTZmYmRjMzllMQ
*******gNRW Mann
40 Beiträge
Ich bin 2 Mal mit Freunden durch Europa gefahren....Wir waren 4 Jungs zw. 16-17 Jahren alt, alle noch nicht volljährig. Das Geld haben wir uns neben der Schule hart durch Rasenschneiden u.a. erarbeiten müssen.
Die Interrailkarten waren teuer für uns....
Mit ca.100.- bis 120,.DM Taschengeld ging es los. Tägliche Raviolli direkt heiß aus der Dose über den Expritkocher in der Parkanlage, Übernachtungen in Parkanlagen,unter Brücken und bei Regen in Telefonzellen, den selbst für Jugendherbergen war es uns zu teuer....irgendwann sind wir z.B. zur Übernachtung vier Stunden im Zug von London nach Inverness gefahren und im Gegenzug nach 4 Stunden ausgeschlafen wieder in London angekommen....geschlafen wurde selbst in den Gängen der Züge.....billiger ging es nicht zum Übernachten....
Aber wir haben Europa kennen gelernt.....Keine Hauptstadt ausgelassen, wenn es auch nur für einige Biere war.....dazu die schönsten Strände und Urlaubsorte erlebt.....Freundschaften geschlossen und Freundschaften gelebt .....riskante Erlebnisse kennen gelernt und uns langsam von der Familie auf Zeit gelöst....und auf einen dieser Trips habe ich in der Toilette das erste Mal mit einer Frau /dazu Französin geilen Sex gehabt. *top*

Es war eine tolle Zeit und ich erinnere mich gerne.
Jetzt , nach mehr als 50 Jahren habe ich jedes Jahr nach einmaliger jährlicher Zahlung in Höhe von 92 Euro in Verbindung mit meinem Schwerbehindertenausweis das ganze Jahr im Nahverkehr eine kostenlose Mitnahme *freu2*
.....meine Fahrkarte ....
Ich habe sogar noch meine "Fahrkarte" aus der Zeit ....

Es war eine lebensprägende Reise *100* *top2* ....in jeder Hinsicht *zwinker* ....

Habe diese Reise mit meinem damals besten Freund sehr genossen. Wir waren mit dem Rucksack unterwegs und viele Menschen kennengelernt *cool* ..... einige Mädels und Frauen auch sehr intensiv *zwinker* .......
....meine "Fahrkarte" für 339,00DM .... 4 Wochen Europa LIVE....
....einige Ziele der Route ......
****is2 Mann
447 Beiträge
1 973: Lemgo - Avignon - Barcelona - Taragona - Granada - Algeciras - / Ceuta - Chechauen / - Madrid - Toledo - San Sebastian - Paris - Köln - Lemgo. Erotische Erlebnisse: Ingried in Hotpans in Barcelona und in Marroko. In Toledo machte sie mir eindeutige Angebote. Ich fühlte mich überfordert.
Ich habe 1979 eine ähnliche Tour absolviert wie https://www.joyclub.de/my/4171857.oldgoldi.html. Über Belgien nach England, Schottland, Nordirland, Republik Irland und zurück über England, Paris und Luxemburg. Eine tolle Erinnerung. Leider musste man die Fähren extra bezahlen.
****bol Mann
1.120 Beiträge
Wer kann schon von sich sagen in Madrid von der Einberufung zum Wehrdienst erfahren zu haben.
Einmal in Portugal getrampt und in einem Kastenwagen auf großen leeren Weinflaschen gesessen. Eine Holperstrecke. Die Mädels bekamen glasige Augen *grins* und mir selbst drückte es ganz schön auf den Hintereingang.
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