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Transgenerationale Weitergabe

******_SP Mann
1.291 Beiträge
Themenersteller 
Transgenerationale Weitergabe
Ich habe einen interessanten Artikel in der regionalen Zeitung gefunden, der die Weitergabe von Informationen der Elterngeneration beschreibt. Interessant dabei ist, dass auch die Spermien offensichtlich die Überlebensstrategien der Väter weitergeben. Nach Auffassung der Wissenschaftlerin Angela Moré gilt das auch für Verhalten und Erfahrungen, als eher der Psyche zuzuschreibende Prägungen.

Hier mal der ganze Artikel:

Du bist, was dein Vater isst
Über Moleküle werden Erbinformationen über die DNA hinaus weitergegeben
Ernährung oder Erlebnisse eines Vaters wirken sich auch auf seine Nachkommen aus. Das haben Wissenschaftler am Institut für Molekularbiologie in Mainz herausgefunden. Dies geschieht durch spezifische Moleküle, die RNAs, die in seinen Spermien in sogenannte Granula verpackt sind.
Der Mensch reagiert auf Einflüsse, denen er durch eine sich ständig verändernde Umwelt ausgesetzt ist. So reagiert er auf Nahrungsmittelknappheit, veränderte Ernährung, Krankheiten und extreme Temperaturen. Um zu überleben, nimmt der Körper deshalb viele Veränderungen vor in der Art und Weise, wie er Nahrung und Energie verarbeitet – zum Beispiel, indem er mehr Energie als Fett speichert. Forscher sind nun der Frage nachgegangen, ob das nur den Betroffenen selbst beeinflusst oder ob sich die veränderten Prozesse auch noch auf die Folgegeneration auswirken.
Dass Veränderungen in der Ernährung von Menschen, bevor sie Eltern werden, später Auswirkungen auf die Gesundheit ihrer Kinder oder sogar Enkelkinder hat, ist in der Wissenschaft bereits durch mehrere Fälle bekannt. Aber woher „wissen“ die Körper der Nachkommen, wie sich ihre Eltern ernährt haben? Eine Möglichkeit ist, dass die Ernährung der Eltern Veränderungen der Moleküle in ihren Eizellen oder Spermien verursacht. Zu diesen Molekülen gehören kleine RNAs, die bestimmen, wie eine Zelle die Anweisungen in ihrer DNA „liest“. Da diese Änderungen der RNAs der Spermien oder Eizellen bei der Fortpflanzung an die Nachkommen weitergegeben werden, könnten diese Erkenntnisse über die Ernährungsbedingungen ihrer Eltern gewinnen. Damit wäre es den Kindern möglich, sich besser an die veränderten Bedingungen anzupassen und so bei gleicher Ernährung besser zu überleben.

Bei Tieren wie Würmern und Mäusen wurden bereits Beispiele für die Weitergabe von RNAs von den Eltern an die Nachkommen gefunden. Viele dieser Studien konzentrierten sich jedoch auf die Mutter, da Eizellen viel größer sind als Spermien und mehr Platz haben, um kleine RNAs zu speichern. Spermien entfernen sogar den größten Teil ihres Inhalts, damit sie schneller schwimmen können. Wie gelangen also RNAs von Vätern an die Nachkommen?

Ein Forscherteam hat nun herausgefunden, dass RNAs tatsächlich durch Körnchen, die Granula, in den Spermien des Vaters an die Nachkommen weitergegeben werden. Granula sind kondensierte Blasen aus Flüssigkeit, Gelee oder Feststoffen im Inneren von Zellen, die wie Speicherkästen für Moleküle funktionieren. Untersucht wurden Spermazellen von C. elegans, einem kleinen durchsichtigen Wurm. Entdeckt wurde dabei eine neue Art von Granula in den Spermien des Wurms, die die Forscher PEI-Granula (Paternal Epigenetic Inheritance; in etwa: Väterliche epigenetische Vererbung) nannten. PEI-Granula könne man sich als eine ganz besondere Schatztruhe in den Spermien vorstellen, in der wichtige Gegenstände für die nächste Generation gesichert werden könne, so die Forscherin.

Als die für die Aktivität der PEI-Granula notwendigen Komponenten entfernt wurden, wurden keine kleinen RNAs an die Nachkommen des Wurms weitergegeben. Die Wissenschaftler werten dies als Nachweis dafür, wie Väter kleine RNAs an ihre Nachkommen weitergeben. Auch schlechte Gewohnheiten wie Rauchen oder eine ungesunde Ernährung verändere die Spermien-RNAs. Als nächstes wollen die Forschenden sich mit der Frage beschäftigen, ob sich die Spermien-RNAs mit dem Alter der Väter verändern. Sie gehen davon aus, dass Lebewesen also nicht nur durch die DNA ihrer Eltern bestimmt werden, sondern auch durch eine Fülle zusätzlicher Informationen aus dem Umfeld, in dem sie gelebt haben. rhp

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Ich finde das hoch spannend. Könnt ihr Euch da wiederfinden?
**********45138 Mann
20.088 Beiträge
Ein interessanter Artikel aber das ist für mich persönlich weit hergeholt.
Ich kann mich darin nicht wiederfinden.
Wenn das was in dem Artikel steht zutreffen würde, müßte ich meinen Kindern ja viel mitgegeben haben, wie Essgewohnheiten, Rauchen, Trinkgewohnheiten, Allergene usw., dies trifft auf meine Kinder nicht zu.
Mein Sohn z.B. isst und probiert alles im Gegensatz zu mir.
Ich habe keinerlei Allergien, mein Sohn jede Menge.
Meine Tochter macht genau das Gegenteil was das Essen angeht.
Gut Rauchen tun wir alle nicht bzw. habe ich damit 1995 aufgehört.
Ich habe damals 60 Zigaretten am Tag geraucht und dann von einem Tag zum anderen damit aufgehört.
Meine Kinder haben nie geraucht.
******_SP Mann
1.291 Beiträge
Themenersteller 
In dem Artikel geht es ja weniger um Gewohnheit, die ja auch über soziales Lernen angeeignet werden können, sondern darum, wie z.B der Körper die Nahrung verstoffwechselt. Vorstellbar ist z. B. das Hunger im Krieg oder Gefangenschaft dazu führt, dass beim Nachwuchs die angebotene Nahrung verstärkt aufgenommen wird.
****na Frau
24.664 Beiträge
Gruppen-Mod 
Einmal in den passenden Bereich geschubst. *g*
****ne Frau
1.355 Beiträge
Ich kann mich da auch nicht wieder finden.
Nach Erzählungen meiner Oma war meine Mutter (1917) bis ca 15 Jahre dürr - also mehr wie dünn. Und das obwohl da kein Krieg und keine Hungersnot war. Das gleiche traf auf mich auch zu - man rief mir beispielsweise nach:"Pass auf dass Deine Streichhölzer nicht abbrechen" und damit waren meine Beine gemeint.
Hunger im Krieg war eigentlich normal - da gab es kaum Jemanden der nicht Kohldampf schob ab und zu - Landwirte wohl ausgenommen. Und für mich war das in meinen Hamburger Jahren (nach dem Krieg) von 1950-1953 ebenso.
Mein erster und auch mein zweiter Mann waren im Krieg - litten Hunger, aber bei den jeweiligen Kindern wurde die Nahrung auch nicht verstärkt aufgenommen. Also keine Übereinstimmung mit den Ausführungen des Artikels.
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