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Vor Zeiten von Internetkommunikation

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*******eben
534 Beiträge
Themenersteller 
Vor Zeiten von Internetkommunikation
Viel lieber hätte ich den Titel "De Bill schellt" gewählt, was wohl für so ziemlich alle unverständlich wäre. Der Bill - wohl ein Begriff, der von "Büttel" abgeleitet wurde - war der Bedienstete im Dorf, der mit dem Fahrrad an verschiedene Stellen im Dorf gefahren ist, mit einer Glocke (Schelle) geschellt hat um die Neuigkeiten zu verkünden. Häufig waren das Beerdigungen, aber auch andere wichtige kommunale Themen mit hoher Priorität. Der Bill nat auch Aushänge an schwarze Bretter (die waren tatasächlich schwarz) angeheftet, die nicht ad hoc verkündet werden mussten. Wenn "de Bill schellt" gingen deshlab die Leute auf die Straße um zu hören, was es wichtiges gibt. "Hosch du`s verschdanne?" (HAst du es versatnden?). Dann wurde noch etwas geratscht, dass man mit dem Ableben rechnen musste, weil der ja "schon lange schlecht gemacht hat", oder es war überraschend (Was der Mayers-Schorsch? Der war aber nicht alt. Der hat bestimmt einen Schlag bekommen).

Im Nachbarort war schon Technik im EInsatz. Dort durchzug das Dorf eine Reihe von Lautsprechern. Ein besonderes Signal verkündetet, dass nun gleich eine Ansage kommt. Aber Inhalt und die Folgen (Raus auf die Straße zum Horchen und anschlie0endes Tratschen waren gleich.

Ich kannte es als Kind nur vom Dorf. Wie war das in den Städten? Wie in anderen Regionen? Fallen euch noch so verschwundene Rituale und Szenen ein aus eurer Kindheit und Jugend?

Eine weiteres Besipiel kommt gleich noch von mir im nächsten Beitrag
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*******eben
534 Beiträge
Themenersteller 
Das Telefon:
Als Geschäftshaushalt hatten wir früh einen eigenen Telefonapparat. Schwarz. Mit Wählscheibe. Es war eines von vielleicht 10 oder 15 Telefonen und damit auch fast verpflichtend, die Nutzung der Nachbarschaft zugänglich zu machen. Mein Vater ließ einen Gebührenzähler installieren und wir mussten den immer zurückstellen und dann die vertelefonierten Einheiten zu je 23 Pfennig kassieren. Um zu sparen kamen aber auch Anrufe herein für die Nachbarschaft. Fast täglich musste ich zur Marlies laufen um ihr auszurichten "´s ruft gleich an". Dann kam die Marlies, stand eine haleb Stunde im Flur in unserem Haus und telefonierte. Es gab auch mal von der einen Nachbarin kommentare "Bei euch sieht es aber nicht aufgeräumt aus".
So war der Flur des Elternhauses fast eine öffentliche Telefonzelle.
********tige Frau
3.502 Beiträge
Vor Zeiten der Internetkommukation *lol*.
Mit Block und Bleistift mit dem Buss zur Abfahrtsstelle eines anderen benötigten Busses fahren um die Abfahrtszeiten zu notieren. Das musste ich machen, hatte Monatskarte.
Um Postleitzahlen zu erfahren auf die Post und aus verschiedenen Büchern suchen.
********tige Frau
3.502 Beiträge
Ja natürlich später bekamen wir auch Telefon. Bis dahin wurden die Hausaufgaben in der Telefonzelle gemacht.
********tige Frau
3.502 Beiträge
Hach nochwas...
Einmal wöchentlich wurde der Badeofen angeheizt. Wasser in der Wanne....
Gebadet wurde in Reihenfolge.
1. Mutter
2. Tante ( Vater gabs nicht)
3. Bruder
4. Ich
5. Die Seidenstrümpfe wurden "durchgezogen"
6. Mit dem Wasser die Treppe geputzt.
DAS war wirtschaftlich *smile*
****rz Mann
4.666 Beiträge
Kerwekuche :

Im kleinen Wohnort meiner Oma gab es zur "Kerwe" (Kirchweih) sonntags einen Umzug und Frauen und Mädchen liefen beim Umzug mit und verteilten den "Kerwekuche" (Kuchen). Die Landfrauen aus diesem Ort benötigten kein Tablet. Die Routine ersetzte Tablet und Internetanschluß und geschmeckt hat es immer sehr gut.
****_52 Frau
359 Beiträge
…..Klatsch und Tratsch erfuhr man im Milchladen bzw sonntags vor dem Kirchgang ….Veranstaltungen wurden in der Zeitung bzw der Litfaßsäule publiziert ….verabredet wurde sich in meiner Stadt udU ( unter der Uhr)….das war eine große Uhr auf einer Litfaßsäule im Stadtzentrum ….man musste damals schon pünktlich erscheinen …..
********Herz Frau
37.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Meine Eltern hatten Telefon, weil wir eine Dienstwohnung bewohnten - mein Vater leitete ein kleines kreiseigenes Schülerwohnheim.

Als ich dann da war, wollten die Großeltern ja doch ab und an die Neuigkeiten vom Enkelkind hören. Sie wohnten ca. 80km weg und hatten kein Telefon. Nach ein paar Gesprächen bei der Nachbarschaft hat mein Opa sich dann doch einen Anschluss legen lassen. Das war Ende der 50er noch keine Selbstverständlichkeit.
****era Frau
2.656 Beiträge
@ lust_lieben

Du schreibst ja ganz richtig - es geht um die Zeit vor dem Internet. Da es damals gar nicht so viele Möglichkeiten des schnellen Austauschs gab, hatte ich auch nie das Gefühl etwas zu vermissen. Klatsch und Tratsch wird es auch in der Großstadt gegeben haben, da es meinen Vater aber nicht interessierte, wurde zu Hause auch nicht darüber gesprochen. Meine Freundinnen sah ich täglich in der Schule; manche auch nachmittags. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, eine von Ihnen anzurufen. Wenn was war, habe ich mich zu Hause abgemeldet und bin mal eben hingelaufen. Es war ja nur um die Ecke. Wurde ich zu Hause vermisst kam es vor, dass meine Mutter anrief und mich zurückpfiff.
Mein Vater war ab 1960 selbständig, also hatten wir auch privat ein Telefon. Wir Kinder benutzten es, um Anrufe entgegen zu nehmen, Mitteilungen aufzuschreiben oder auch schon mal Leute im Haus zu holen, wenn jmd. für sie anrief. Es kam aber nicht so oft vor.

Spannend wurde es, wenn Gespräche mit der „Ostzone“ geführt wurden. Sie waren selten und meistens mit einem Todesfall verbunden. Bei Tränen und Trauer habe ich mich immer schnell verdrückt. Interessant waren auch die handvermittelten Gespräche nach Schleswig Holstein. Die Gegend um Husum war wohl noch nicht voll erschlossen und musste über eine Zentralstelle der Post eingewählt werden. Wir Kinder wurden zu absoluter Stille verdonnert, damit die Gespräche möglichst kurz gehalten werden konnten. Ich glaube diese Telefonate waren teuer.

Telefonate waren für mich nicht sehr reizvoll weil ich wusste, dass meine Mutter heimlich horchte. Ihre Beteuerungen, dass die Post ihrer Töchter für sie ein absolutes Tabu seien, waren glatt gelogen. Dazu war sie immer viel zu gut informiert.

Es wurden früher viel mehr Briefe geschrieben. Auch regelmäßig innerhalb der Verwandtschaft. Ich hatte Brieffreundschaften im Ausland. Mit einer Engländerin aus Liverpool habe ich jahrelang geschrieben. Später auch mit einem jungen Mann aus der Tschechoslowakei. Das gefiel meinem Vater nicht. Eingeschlafen ist der Briefverkehr aber nicht deswegen, sondern weil ich den Verdacht hatte, dass unsere Briefe zensiert wurden.

Das ist alles lange her. Ich erhielt zeitweise schöne Liebesbriefe, die ich entsorgt habe, als ich feststellen musste, dass mein Mann in meinen persönlichsten Sachen stöberte. Diese Freude habe ich ihm gründlich verdorben. Bei mir gab es für ihn bald nichts mehr zu entdecken.

Ich schreibe immer noch sehr gerne. Privat mit Tinte und auf schönem Briefpapier. Und natürlich freue ich mich, wenn Post zurück kommt.
A/w
Heute noch denke ich gerne daran, wie ich als Jugendlicher mit unserem grünen Telefon stundenlang im Flur auf dem kalten Steinboden sitzend mit meiner großen Jugendliebe telefonierte.
****e57 Frau
32.863 Beiträge
Früher haben wir uns in der Schule für Nachmittags verabredet. Da muss man nicht erst zu Hause fragen zu welchem Termin man Zeit hätte.
*********paar Paar
452 Beiträge
Bei uns im Ort hieß "de Bill" Timm Willem, der steht nun vorm Rathaus in Bronze gegossen an der Straße, die seinen Namen trägt.
Man muss nicht bei der Brieftaube als Informations- „Trägerin“ ansetzen, um sich zu verdeutlichen, wie zeitversetzt der Austausch zwischen Menschen früher war. Wenn Goethe Briefe schrieb von seinen Italienreisen (wenn er nicht gerade zwischen all den antiken Ruinen den jungen Römerinnen nachstieg), dann kamen die erst nach Tagen oder Wochen in Weimar an. Oder die vielen Briefe, die Mozart auf seinen Reisen an seinen Vater schrieb. Z.B. vom Tod der Mutter, die mit ihm auf Konzertreise in Paris war. Man hatte zwangsläufig mehr Zeit nachzudenken, zu überlegen, was und wie man es schrieb für den Adressaten. Und die Antwort dauerte halt genauso lange.
**C Mann
12.691 Beiträge
...ich denke, zu meiner Zeit war es einfacher sich zu verabreden. Man verabredete sich in der Schule oder
mit einem kurzen Telefonat über das wo, wann und wie. Heute braucht es mehrere WhatsApp oder andere Nachrichten, um den gleichen Effekt zu erzielen. Außerdem gab es nicht diesen Terminstress und wenn eine
Verabredung stand, dann wurde sie auch eingehalten...
Bei uns fuhr immerhin schon eine BMW-Isetta durch die Straßen, die über Lautsprecher wichtige Infos verkündete.

Was mir noch dazu einfällt: Das unfassbar dicke Kursbuch der Bundesbahn. Mein Nachbar hatte als Vielbahner ein solches, und da brauchte man echt Abitur um eine tatsächlich angebotene größere Route verbindlich zu planen.
****_52 Frau
359 Beiträge
@ Whynot (Und die Antwort dauerte halt genauso lange.)

….und sie war genauso überlegt ….
Ja, das Warten darauf, das gespannte Abwartenmüssen, das war vielleicht das Schöne daran.
**********hotel Mann
1.305 Beiträge
De Bill schellt

den ausdruck "De Bill schellt" kenn ich nicht, ich kann mich aber gut erinnern, dass in meiner kindheit bei uns todesfälle vom "dodenbidder" bekanntgemacht wurden.... immer wenn man ihn von weitem schon auf seinem fahrrad ankommen sah, wurde schon diskutiert, wer denn jetzt wohl gestorben sein konnte.....

der "dodenbidder" bei uns war ein kleiner hagere mann, natürlich immer in scharz gekleidet und mit zylinder ( sah ein bisschen aus wie der vollstrecker aus einer jürgen-von-der-lippe show, nur eben viel kleiner ).... und dann sagte er mit todernster miene mehr oder weniger verständlich seinen auswendiggelernten spruch auf..... das war dann immer abhängig davon, bei wie vielen häusern er vorher schon gewesen war.... denn am ende wurde ja meist noch kurz auf den verstorbenen angestoßen....
**********hotel Mann
1.305 Beiträge
Zitat von *******eben:
Telefonapparat. Schwarz. Mit Wählscheibe

bei uns in der strasse gab es anfang der 1960er jahre auch nur ein einziges telefon... und diese waren wohl auch von der damaligen "grauen post" beauftragt, dieses telefon anderen zugänglich zu machen....

bei uns war das telefon in einem haus von drei älteren geschwistern... mir kamen sie damals uralt vor, vermutlich waren sie damals aber kaum älter als ich es heute bin..... dieses telefon war ein "heilgtum", es durfte niemand - ich als kind schon gar nicht - überhaupt nur berühren.... sondern wir mussten ihr genau sagen, was sie dann der anderen seite mitteilen sollte... meistens hatte meine mutter mir das auf einen zettel geschrieben...
der anruf war dann eine richtige zeremonie... sie nahm den schweren hörer von der gabel... hielt ihn ans ohr um auf das freizeichen zu warten.... danach wurde sehr bedächtig mit dem zeigefinger vorsichtig jede einzelne ziffer gewählt.... glücklicherweise waren die rufnummern damals noch recht kurz.... und hörte man es natürlich klackern.....
wenn die verbindung da war sprach sie dann sehr bewusst langsam laut und deutlich.....

... und am ende bekam ich dann voin ihr aufgetragen, was ich meiner mutter dann erzählen musste.....

*smile*... so war das damals bei uns auf dem lande..... *lach*.... für diskrete verabredungen per telefon nicht sonderlich geeignet..... und für telefon-sex schon mal gar nicht.... ;_) ... .
********a_di Paar
504 Beiträge
Zitat von **********hotel:
und für telefon-sex schon mal gar nicht
Gab es sowas damals überhaupt schon?

In meinem Elternhaus war schon seit 1959 ein Telefonanschluss eingerichtet, ein sog. "Doppelanschluss" der andere Teil des Anschlusses war mit der Villa einer Fabrikantenwitwe verbunden, etwa 500 Meter entfernt.
Telefonieren war nur von einem der beiden Anschlüsse aus möglich, beim anderen Teil blieb dabei alles stumm.

Die Einrichtung erfolgte durch die "graue Post", offiziell Deutsche Post.

Erstaunlich wie manche Begriffe aus der damaligen Zeit aus unserem Wortschatz verschwunden sind,
das schwarze Bakelittelefon wurde "Apparat" oder "Fernsprechapparat" genannt, Telefonnummern waren der "Fernruf", wurde ein Gespräch beendet hat man "aufgelegt". Würde heute kaum mehr möglich sein.

Unvergessen auch die Hektik als mein Großvater 1969 unerwartet verstorben ist, während diese Nachricht beim sonntäglichen Gottesdienst wenige Stunden nach dem Ableben verkündet wurde war es nicht möglich, die älteste Tochter meine Opas, meine Tante, in der DDR zu erreichen.
Ein Telefongespräch in die DDR musste beim BRD-Fernamt angemeldet werden, von dort aus wurde versucht, eine Verbindung zu dem dort zuständigen Fernamt in der DDR herzustellen, alles vergeblich, ein Telefonat kam nicht zustande. Das Fernamt in der "Ostzine" (damaliger Familiensprech) wies alle Anrufe vom westdeutschen Fernamt ab.
Aus Verzweiflung wurde dann 24 Stunden später ein Telegramm in Auftrag gegeben, ebenfalls beim Fernamt. "Vater heute Nacht verstorben, Beisetzung am ...... (3 Tage später)".

Es war die Hoffnung der Familie, dass der Tante ein Reisevisum für die Teilnahme an der Beerdigung erteilt würde, leider vergebens.

Abgesehen von der hochwahrscheinlichen Ablehnung des Visums war das Telegramm 2,5 Tage unterwegs
die Tante erhielt es an dem Tag morgens, als am selben Tag ein paar Stunden später die Beisetzung stattgefunden hat.

Kommunikation in den 1960ern. *schiefguck*
**********hotel Mann
1.305 Beiträge
.... und wenn man mal nicht zu hause war, war man quasi "aus der welt" .....

ich gebe zu, ich erwische mich selber auch ab und an dabei, wenn mal eine mir nahestehende person sich entgegen ihrer gewohnheit länger nicht meldet, dass ich mich frage "oops, wieso meldet die sich nicht".... ob was passiert sein könnte ?... so ein quatsch.... denn wenn wirklich was passiert wäre, würde ich es schon irgendwie erfahren....

früher ging man aus dem haus und war so lange "offline" wie man eben unterwegs war.... ein paar stdunen ... einen ganzen tag... oder auch mal eine oder mehrere wochen.... wenn man verreiste, schrieb man 'ne ansichtskarte.... die kam aber auch schon mal erst an, wenn man selber schon wieder zu hause war.....
****ner Mann
1.726 Beiträge
Ich habe als Student in den Semesterferien LKW intern. Fernverkehr gefahren. Da sind wir Sonntags um 22 uhr vom Hof und dann war man weg, nicht wie heute mit GPS-Ortung allzeit überwacht sondern man hat am Abladeort nach neuer Fuhre angerufen. Man hatte Tankgeld und Spesengeld mit und bezahlte bar. Da gabs Fernfahrerkneipen wo wir auf dem Hof übenachteten und e suns bei Schlachtplatten und Bier gutgehen liessen. Als "Sprachkundiger" bin ich viel Frankreich, Spanien, Portugal und Nordafrika gefahren , da war nichts mit Klimaanlage wie heute. Kaum Autobahnen. Man mussste die Karte kenne, kein Navi, es gab keinen Euro sondern Wechselstuben oder viel besser schwarzes tauschen. Zuhause anrufen war aus dem Ausland eine Staatsaktrion Bei Reifenpannen muste ich selber wechseln und das bei 40°. Fahrtenschreibe.....unnötig und ausgetrixt. Aber es war richtig gute Freiheit mit richtig gutem Verdienst bei der ich so manche Stange Zigareten oder Flasche für mich abstaubte. Ich hab die Fahrerei nie ganz aufgegeben und immer mal eine Tour bis heute gefahren...jetzt mit Klima, Servo,Tempomat, Fahrerkarte usw.
****era Frau
2.656 Beiträge
Einiges oben kommt mir sehr bekannt vor. Den schwarzen Bakelit App. hatten meine Eltern auch noch sehr lange. Zum ihrem Ärger wurde er irgendwann ausgetauscht, weil der Techniker meinte, der sei aber noch gut in Schuss.
In meiner ersten Wohnung gab es auch einen Doppelanschluss. Die anderen Teilnehmer waren eine alleinstehende Frau und ihre Teenagertochter. Wenn die Mutter abends oder am Wochenende auf Juchhe war, telefonierte die Tochter stundenlang. Wir konnten nicht telefonieren und waren auch nicht erreichbar. Die Telefone waren inzwischen aus leichtem Kunststoff und unseres war knatschgrün. Die Schnur daran war ellenlang, so dass ich während des Telefonats von Zimmer zu Zimmer laufen konnte. Blöd war nur, dass sich die lange Schnur ständig verdrehte und verhedderte. Sie musste regelmäßig entwirrt werden.

Kann sich noch jmd. an die gelben Telefonhäuschen erinnern? Man benötigte kein Kleingeld mehr, sondern eine Telefonkarte. Die Gebühren wurden nach Zeittakt abgebucht. Einmal sah ich eine besonders schöne Karte (auf einer Seite gab es immer einen Reklameaufdruck); es war das Foto einer Telefonzelle in der von hinten ein junger Mann, den Hörer in der Hand mit Armen und Beinen in die Luft springend seiner Begeisterung Ausdruck gab. Quer über die Zelle sah man einen Aufdruck: „Freudenhäuschen“. Ich fand die Idee zu nett. Leider konnte ich diese Karte für mich nicht mehr ergattern.
Wer nicht von zu Hause telefonieren konnte oder wollte ging dann eben mal ins F.-häuschen. Abends fuhr ich häufig daran vorbei und sah verliebt guckende junge Menschen.
A/w
********tige Frau
3.502 Beiträge
1 Ortsgespräche 20 Pfennige. Auch an den Telefonzellen.
****era Frau
2.656 Beiträge
Bis die Taktung 1975 kam. Dann wurde es für den, der sich nicht kurz fassen wollte auch schon mal viel teurer.
A/w
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