Gibt es einen Zusammenhang zwischen Lust und Scham?

Den Beitrag habe ich noch nicht gesehen, allerdings ist mir aufgefallen, Magiera erwähnte es auch schon, dass da in der Mediathek einige Sendungen zur Sexualität zu sehen sind.

Hier ist die Übersicht:

https://www.ardmediathek.de/serie/ohjaaa-sex-lieben/staffel-1/Y3JpZDovL3dkci5kZS9vaGphYWE/1

Ich werde wohl erst die Mediathek bemühen, bevor ich hier antworte.

Mich stört, dass die Scham immer in die Erziehungsecke geschoben wird. Das war damals, während der sexuellen Befreiung in den 68-er Jahren geradezu dogmatisch.

Ich meine, dass auch die Scham zu den angeborenen Verhaltensformen gehört. Die Scham beschützt unsere Privatsphäre, unsere Intimität. Sie zu achten gehört zu den Menschenrechten.

Manchmal lohnt sich ein Blick ins Tierreich. Dort sehen wir überall Zeugnisse einer Privatzone und das Tier tut alles, um diese zu verteidigen, auch ohne, dass es dem Tier anerzogen wurde.

Wir westlich geprägte Menschen glauben, die Schamgrenze zu erkennen und diese überwinden zu können (Genesis: Adam & Eva im Paradies). In der Bibel bedeutet "Erkenntnis" den Geschlechtsverkehr.

Ich für mich habe immer große Lust verspürt, wenn ich eine der vielen, vielen Schamgrenzen überwunden habe. Ja, ich habe auch gelesen, dass sexuele Lust sich mit Grenzüberschreitung paart.

So bewirkt also für mich die Scham nicht eine Verhinderung von Lust, sondern sie ist vielmehr ein Staudamm, der die Sehnsucht nach Lust immer weiter anwachsen läßt und entsprechend die Erlebnis von Lust um so heftiger werden läßt, je höher die Überwindung dieser Grenze ist.

Also: ohne Scham keine Lust!

Wunderbar geschrieben - Danke!