„Aber könntest du bitte mal erklären wie ein Mensch mit der Krankheit Tetraplegie
Also der Arme und Beine nicht bewegen kann
Bei den Paralympics teilnehmen kann
Google sagt, sie können es.
Aber dennoch bin ich der Meinung, dass man Menschen, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden haben und bewundernswertes leisten, nicht als abschreckendes Beispiel für eine humane Sterbehilfe, bzw. ein verbindliches Gesetz hernehmen sollte.
Selbst wenn es so ist, dass Menschen mit schlimmen Unfallfolgen, direkt danach zu einem hohen Prozentsatz sterben wollen, nach einem Jahr aber nur noch ein Viertel derer, so ist auch das in meinen Augen kein Argument es Menschen zu verweigern, die aus freiem Willen, aus einem für sie wichtigen Grund, sterben wollen.
Auch wenn das jetzt hart klingt, aber wenn bei 100 Sterbewilligen am Ende vielleicht 10 es nach einem Jahr nicht mehr gewollt hätten, hat man 90 Menschen eine Qual erspart.
Was die Reanimation betrifft so bin ich der Meinung, dass man den Rettungskräften/Ersthelfern nicht zumuten kann, in der absoluten Notsituation als Herrscher über Leben und Tod zu entscheiden. Das können sie nicht und sollen es auch nicht. Ihre Aufgabe ist Leben retten.
Hätten wir ein vernünftiges Gesetz was menschenwürdiges Sterben in unserem Land möglich macht, kann der Reanimierte später immer noch entscheiden, ob er sein Leben beenden will.
Ein Beispiel aus eigenem Erleben. Mein Vater lag bereits einige Wochen im Koma und keiner wusste warum. Er wurde von Klinik A, nach Klinik B verlegt. Während der Fahrt erlitt er einen Herzstillstand und wurde reanimiert. Danach lag er weitere Wochen im Koma, bevor er verstarb. Natürlich haben wir damals auch gesagt, warum haben sie ihn wieder belebt?
Aber schlussendlich war es richtig. Die Krankenwagenbesatzung weiß nichts über den Menschen, den sie transportieren. Sie haben keine Zeit evtl. Patientenverfügungen zu lesen, sich vorher mit Angehörigen zu unterhalten. Sie tun, was ihre Aufgabe ist, Leben retten.
Was anderes ist eine Operation mit einem großen Risiko. Eine solche war letztens bei meiner Mutter angedacht (fand aber nicht statt). Hier habe ich vorher auch mit dem Arzt gesprochen, auf Patientenverfügung und -testament hingewiesen, den Willen meiner Mutter und den meinen noch mal bekräftigt, dass man nicht reanimiert, wenn während der OP was passiert. Das wurde mir zugesichert.
Ich weiß echt nicht, warum die Politik da so rumeiert. Man könnte meinen, dass ihnen das Leben ihrer Bürger über alles ginge. Im Grunde ist es ihnen piepsegal. Dafür ließen sich massenhaft Beispiele anbringen. Allen voran das marode Gesundheitssystem in dem Menschen sterben müssen, obwohl sie es nicht wollten, weil das Geld fehlt. Was für eine widerliche Doppelmoral.
Manche führen ihre christliche Gesinnung an, die ihnen ein zustimmen unmöglich macht. Wirklich sehr christlich, Menschen leiden zu lassen. Aber sie in heilige Kriege zu schicken war ok. Doppelmoral auch hier.
Ich wünsche mir, dass ich es einmal selbst entscheiden kann, wann ich sterben möchte. Möchte von einem verständnisvollen Arzt beraten werden, der nicht versucht mich umzustimmen, sondern medizinische Dinge erklärt. Nach wenigen Tagen Bedenkzeit möchte ich dann einen sanften, schmerzfreien Tod, selbstbestimmt herbei führen können.