Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Ü50 Österreich
1476 Mitglieder
zum Thema
Was könnt ihr wirklich gleichzeitig?266
Ich kann z.B. während des Pinkelns zu Hause mir gleichzeitig die…
zum Thema
gleichzeitig gemeinsam "kommen"166
Mich würde mal interessieren, ob es euch regelmäßig mit euerm Partner…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Sterbehilfe

*******015 Mann
820 Beiträge
Hallo liebe Marena,

ich bin zu 100% für Sterbehilfe und ja es ist unverständlich, dass dieses Thema so lange hingezogen wird.

In welcher Art bist Du denn davon betroffen !?!?

Schreibe es bitte nur, wenn Du es wirklich möchtest !

Liebe Grüße
Harry
*********paar Paar
1.537 Beiträge
Jetzt fängt diee endlose Diskussion, die Gründe warum, weshalb, was für stolpersteine es gibt, wieder.....selbst hier an.
Seit Jahren....
Natürlich soll kein Allgemeinmedizin oder irgendwelcher Facharzt sich darum kümmern, sondern speziell ausgebildete und geschulte Ärzte.
Wie gesagt ....das ist aber schon lange bekannt. Und mich erschreckt das ewige gleiche hin und her.
Die Menschen sterben halt anders bis es irgendwann geregelt wird.
Und viele müssen halt ins Ausland...obwohl das zusätzlicher Stress für alle bedeutet.
Ich finde dies traurig und unmöglich.
*******igin Frau
14.247 Beiträge
Ich bin auch für Sterbehilfe

Ich wünsche mir auch dass es im richtigen Moment dann einen Arzt geben wird
Der mir entweder die entscheidende Spritze
Oder Tablette oder Saft geben darf
Damit mein Leiden ein Ende hat

Patientenverfügung hab ich
und meine Familie weiß auch dass ich nicht unnötig lange leiden möchte

Der Tod gehört nunmal zum Leben dazu
****ot2 Mann
10.764 Beiträge
Beispiel.
Junger Mensch. Unfall. Querschnittgelähmt.
Ich habe mal eine Studie gelesen, dass 3 Monate nach so einem Unfall 75% aller Patienten schwerstgradig depressiv und suizidal sind. Nach einem Jahr aber nur noch 25%. Das heißt, dass die meisten aller Menschen, die als Rollstuhlfahrer nicht mehr weiterleben wollten, sich innerhalb neun Monanten "umentschieden" haben.
M.E. wäre ist es fahrlässig und inadäquat, allen Menschen mit Suizidwunsch einen Pentobarbitaltrunk auf den Nachtisch zu stellen.
*********paar Paar
1.537 Beiträge
Ja was manche über andere lesen ist schon interessant, aber das ist nicht der Punkt. Die Menschen werden aber auch intensiv psychologisch betreut und es wird niemand nach einem halben einen Arzt finden, auch nicht im Ausland der ihm hilft über den Jordan zu springen. So einfach ist das nun auch nicht.
Dies zählt bei Psychologen unter einem Zeitpunkt „in dem keine negativen lebensverändernden Entscheidungen getroffen werden“ gerade auch keine Beendigung des lebens. Nicht in den Niederlanden oder auch Schweiz.
*******igin Frau
14.247 Beiträge
@****ot2
Ich denke eher an alte schwerstkranke Menschen
Die nur noch durch Maschinen am Leben gehalten werden

Oder Menschen mit unheilbaren Krankheiten die zuletzt nur noch leiden müssen
******cht Mann
48 Beiträge
Auch ich bin der Meinung, dass man nicht darüber diskutieren muss ob der verunfallte Querschnittsgelähmte in dieses Thema einbezogen werden muss. Auch nicht Menschen mit Depressionen.
Nach meiner Meinung geht es hier um schwerst kranke Patienten die z.B. künstlich am Leben gehalten werden…
****ot2 Mann
10.764 Beiträge
Zitat von *******igin:
@****ot2
Die nur noch durch Maschinen am Leben gehalten werden

Die Haltung auf Intensivstationen hat sich da in den letzten 20-30 Jahren komplett geändert.
Sobald Intensivärzte den Eindruck gewinnen, dass eine Genesung nicht zu erwarten ist, bestellen sie Angehörige ein um deren Einvernehmen dafür einzuholen, die Geräte abzustellen.
*********paar Paar
1.537 Beiträge
Zitat von ****ot2:
Zitat von *******igin:
@****ot2
Die nur noch durch Maschinen am Leben gehalten werden

Die Haltung auf Intensivstationen hat sich da in den letzten 20-30 Jahren komplett geändert.
Sobald Intensivärzte den Eindruck gewinnen, dass eine Genesung nicht zu erwarten ist, bestellen sie Angehörige ein um deren Einvernehmen dafür einzuholen, die Geräte abzustellen.
Da hab ich gerade in den letzten Jahren ganz andere Erfahrungen gemacht.
Im Bekanntenkreis und vor meiner Rente als Mitarbeiter im pflegeheim.
Und einige meiner ehemaligen Kollegen sind inzwischen Mitarbeiter im KH, da dort andere Konditionen sind.
Ich finde de gerade das Gegenteil ist der Fall.
*******igin Frau
14.247 Beiträge
Zitat von ****ot2:
Zitat von *******igin:
@****ot2
Die nur noch durch Maschinen am Leben gehalten werden

Die Haltung auf Intensivstationen hat sich da in den letzten 20-30 Jahren komplett geändert.
Sobald Intensivärzte den Eindruck gewinnen, dass eine Genesung nicht zu erwarten ist, bestellen sie Angehörige ein um deren Einvernehmen dafür einzuholen, die Geräte abzustellen.


Das ist auch gut und richtig so
Hab ich selber erlebt vor 16 Jahren wurde meine 92 jährige Oma
nachm Schlaganfall zuerst künstlich beatmet usw

Nachdem ich den Ärzten mitgeteilt hatte dass Oma nie so an Schläuchen angeschlossen werden wollte
Wurden die Geräte abgeschaltet
Sie hat dann noch zwei Tage selbstständig geatmet und ist dann ruhig eingeschlafen


Für mich ist es allerdings unverständlich warum man so alte Menschen nicht direkt
in Ruhe und Frieden sterben lassen kann

Warum noch an Maschinen anschließen
****ot2 Mann
10.764 Beiträge
Zitat von *******igin:

Für mich ist es allerdings unverständlich warum man so alte Menschen nicht direkt
in Ruhe und Frieden sterben lassen kann

Es gibt halt nichts, was es nicht gibt.
Ich kenne jedenfalls den Fall, bei der eine 86-jährige Frau nach Schlaganfall eine Woche auf der Intensivstation (Stroke-Unit) war, und mit 87 der Schlaganfallstation eine Ansichtskarte von ihrem Urlaub auf Teneriffa schickte.
*******igin Frau
14.247 Beiträge
Und ich kenne einen 77 jährigen Mann
Vor 8 Jahren ausm Kirschenbaum gefallen

Wurde von den Sanitätern wiederbelebt
Von einer Spezialklinik in die nächste verlegt
Ab Hals abwärts gelähmt
Hat Beatmungsschlauch im Hals implantiert
Für ihn wurde ein neues Haus gebaut mit Extra Notstrom Versorgung und Zimmer für seine 24/7 Pflegefachkräfte
Die im Schichtdienst arbeiten

Der Mann kann sehen hören und sprechen
Wie er Nahrung zu sich nehmen kann weiß ich nicht

Wird bei gutem Wetter in seinem Spezial Rollstuhl in dem er liegt
vom Pfleger durch die Gegend geschoben


Ich habe jedenfalls für mich beschlossen
So wie der Mann
Möchte ich nie werden

Und ich sage offen und ehrlich
Wenn der Mann nicht wiederbelebt worden wäre
Wäre ihm und seiner Familie viel Leid erspart geblieben

Und nochmal
Warum kann ein verstorbener Mensch nicht in Ruhe und Frieden verstorben bleiben
Warum muss immer wiederbelebt werden ?

Wenn die Politiker entscheiden wollen über Sterbehilfe
Sollte man auch mal drüber nachdenken
ob Wiederbelebung immer gut ist
****ot2 Mann
10.764 Beiträge
Zitat von *******igin:


Wenn die Politiker entscheiden wollen über Sterbehilfe
Sollte man auch mal drüber nachdenken
ob Wiederbelebung immer gut ist

Wiederbelebung in Frage zu stellen ist wirklich nicht sinnvoll. Natürlich rettet Reanimation Menschenleben. Insbesondere dann, wenn das Herz Ursache für den Kreislaufstillstrand war. Da reicht oft ein Schock mit dem Defibrillator und schon ist alles wieder gut.
Außerklinisch (vom Rettungsdienst) werden in Deutschland im Jahr ca. 60.000 Patienten reanimiert. Davon erreichen ca. 20.000 mit einem wiederhergestellten Spontankreislauf das Krankenhaus. Ca. 7000 Patienten können aus dem Krankenhaus entlassen werden, das sind 20 Überlebende täglich, allein in Deutschland.
*****021 Frau
1.167 Beiträge
@*******igin: Weil man das Ausmaß seiner Verletzungen in dem Augenblick, wo er vom Baum fiel, noch nicht erkennen konnte….er hätte sich ja auch nur die Beine gebrochen haben können. Und die Zeit, ggf eine Patientenverfügung zu lesen, hat in dem Augenblick auch Niemand. Der Rettungsdienst hat da ja nur eine Option. Abgesehen hiervon: Stellt Euch mal das konkret vor: Euer Opa, der ja bis dahin so fit war, dass er in den Baum klettern konnte, fällt runter, ihr ruft die Feuerwehr, die steht achselzuckend daneben und meint lakonisch: Das bringt nichts mehr….

Natürlich hat der Mann nun ein grauenhaftes Schicksal und JETZT ist er darauf angewiesen, dass ihm Jemand einen Trank reicht, damit er sterben kann - falls er überhaupt sterben will. Aber IN DER akuten Situation kann das Niemand entscheiden.

Ich halte es für richtig, dass der, der nicht mehr leben will, dies bei klarem Verstand mehreren Personen gesagt haben muss, um zu verhindern, dass Jemand von seinen zukünftigen Erben zum Suizid gedrängt wird, solche Fälle sind gerade aus den Niederlanden bekannt.
Aber warum ALLE Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen bei uns so unglaublich lange dauern….dafür fehlt mir mittlerweile jedes Verständnis.
*****i01 Mann
828 Beiträge
@*******igin: Würden sie in dem Moment die Entscheidung treffen wollen den Menschen nicht Wieder zu beleben? Wären Sie damit einverstanden, wenn das bei einer ihnen nahestehende Person passiert? Ich bei beidem nicht.
Im meiner Nähe ist ein Kompetenzzentrum für Tetraplegiker und diese vollwertigen Menschen sind mit Ihren Betreuungen unterwegs und sind oft mental besser drauf und fröhlicher als manch "Gesunder".
Schauen Sie mal Paraolympics!

Des weiteren kenne ich Menschen die in einer Krisensituation nicht mehr leben wollten und einen Suizid Versuch unternahmen und überlebten. Auch einen der deswegen keine Beine mehr hat und jetzt in den Schulen unterwegs ist um Suizid Prävention zu betreiben.

Die Meisten sagen eigentlich fast Unisono "Erst dann habe ich endlich die echte Hilfe erhalten, die ich brauchte." Sollte uns das in unserer "Normalen" Gesellschaft nicht zum Denken anregen?

Ich erachte es als Fehl am Platz von sich aus auf andere zu schliessen und mit eigenem Massstab zu beurteilen. Ich kann ihnen aus eigener Erfahrung sagen Ansichten ändern sich, wenn Hypothethische zur Realität wird. Die Schläuche und alles was sie als Pein betrachtet ist in Ihrem Kopf.

Der 77 jährige kann und wird durchaus noch 10 oder 20 glückliche Jahren im Rollstuhl verbringen und die Kosten sind vollkommen in Ordnung, die wir alle solidarisch tragen sollten.

Da ist Neid vollkommen fehl am Platz. Meine Meinung.
******cht Mann
48 Beiträge
Da sind generell verschiedene Sichtweisen zu berücksichtigen.
Generell müsste immer eine Wiederbelebung durchgeführt werden. Denn Leben zu erhalten hat nun mal Priorität.
Aber wenn ICH nur noch mit Maschinen am Leben erhalten werde, oder nur noch dahinsiechen muss, dann sollte der Stecker gezogen werden.
Das hat mit den Menschen überhaupt nichts zu tun, die wegen schlimmer anderer Krankheiten oder Verlust von Körperteilen aus dem Leben scheiden wollen. Das sind, denke ich mal, 2 verschiedene Dinge!!
*******igin Frau
14.247 Beiträge
Würden sie in dem Moment die Entscheidung treffen wollen den Menschen nicht Wieder zu beleben? Wären Sie damit einverstanden, wenn das bei einer ihnen nahestehende Person passiert? Ich bei beidem nicht.

@*****i01
Ich bei beidem ja
Musste ich sogar schon
als meine schwerpflegebürftige schwerkranke 87 jährige Mutter vor etwas mehr als eineinhalb Jahren vom Anästhesisten gefragt wurde
Ob sie wiederbelebt werden will
Falls es bei der bevorstehenden Operation zum Herzstillstand kommen würde
Sie sagte bei dem Gespräch dass sie dann tot bleiben möchte und ich war damit einverstanden

Ein weiterer Arzt fragte ein zweites Mal
Beide Ärzte erklärten auch dass es bei der Wiederbelebung von schon schwerstkranken Menschen höchstwahrscheinlich dazu führt dass sie noch schwerer pflegebedürftig werden als sie schon sind

Meine Mutter war herzkrank und lungenkrank und nierenkrank und nur noch wenig Sehkraft
Und schon jahrelang nicht mehr narkosefähig
Ein Jahr vorher wurde eine geplante Augenoperation vom Kardiologen abgelehnt mit der Begründung dass die Belastung der Narkose zu groß wäre für die Nieren
Sie bekam aus dem Grund keine Vollnarkose bei der Ausräumung eines heftigen Blutergusses den sie sich bei einem Sturz zugezogen hatte
Nach der Operation wurde sie auf ihren Wunsch hin nachhause gebracht und ich musste mich kümmern
Ihre blutigen Wunden heilten nicht
Unzählige Verbandwechsel und und und

Die letzten Jahre ihres Lebens waren voller Quälerei für sie und die engere Familie
Mein Vater und ich haben sie gepflegt
Ich hab sie im Rollstuhl geschoben und ihre Wunden versorgt und und und
Habe mich 24/7 gekümmert obwohl sie viel geschimpft hat weil sie unzufrieden war mit ihrer Lebenssituation
Mein Vater wollte seine Frau in den letzten Wochen nicht mehr sehen
Aber ich hab ihren Todeskampf täglich erlebt
Einzelheiten ihres Todeskampfes erspare ich euch

Als meine Mutter dann drei Monate nach der Operation mit Nierenversagen ins Krankenhaus gebracht worden war
Hab ich die Ärztin gebeten das Leiden meiner Mutter nicht unnötig zu verlängern
Sie mögen sie bitte gehen lassen wenn sie von dieser Welt gehen will

Die Ärztin in der Notaufnahme bedankte sich und sagte
Ich kenne ihre Mutter und sie vom letzten Aufenthalt hier
Gut dass sie mir das so gesagt haben
Wir werden ihre Mutter nicht leiden lassen

Einige Tage später fand sie ihren langersehnten Frieden



Ich wage zu behaupten dass ich mit Hilfe guter Ärzte im Krankenhaus
schon mehr als einmal Sterbehilfe geleistet habe
Und es im Falle so schwerstkranker leidender Menschen auch wieder tun würde


Sterbehilfe leisten ist meiner Meinung nach
Helfen Helfen Helfen
Einem schwerstkranken und leidenden Menschen helfen
Ewige Ruhe und Frieden zu bekommen
******cht Mann
48 Beiträge
Vielen Dank für diese Schilderung!
Genau darum geht es meiner Meinung nach und nicht um Menschen die depressiv oder anders geartete Probleme haben.
Meine Meinung dazu
*********paar Paar
1.537 Beiträge
Wir sind da sooo unterschiedlich, wie man es sich nur vorstellen kann. Einer kann keine Schmerzen aushalten, der andere findet die soziale Abhängigkeit von anderen jeden Tag als unnehmbare Belastung, ein anderer hat eine physische Erkrankung, die sich seit Jahren nicht bessert und hat körperlich keine Probleme. Andere sehen immer noch das Leben als positiv an, obwohl sie schmerzen haben, sich nicht mehr bewegen können, vielleicht nur zeitweise bei Bewusstsein sind, aber leben möchte.

Jeder ist so unterschiedlich in seiner Kraft, Krankheit, leid, soziale Probleme, keine positive Veränderung, durchzustehen. Viele sehen dies natürlich von ihrer Warte und können, weil sie es einfach nicht kennen, niemals in denjenigen versetzen.

Gerade deshalb sollte man auch jeden für sich und seine eigene Situation entscheiden lassen. Wir müssen jemand nicht verstehen, aber wir können ihm helfen
*******015 Mann
820 Beiträge
Sehr gut geschrieben und ich teile diese Meinung zu 100%
*******igin Frau
14.247 Beiträge
Im meiner Nähe ist ein Kompetenzzentrum für Tetraplegiker und diese vollwertigen Menschen sind mit Ihren Betreuungen unterwegs und sind oft mental besser drauf und fröhlicher als manch "Gesunder".
Schauen Sie mal Paraolympics!

@*****i01
Ich kenne Paralympics

Aber könntest du bitte mal erklären wie ein Mensch mit der Krankheit Tetraplegie
Also der Arme und Beine nicht bewegen kann
Bei den Paralympics teilnehmen kann
****na Frau
24.678 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *******igin:
Aber könntest du bitte mal erklären wie ein Mensch mit der Krankheit Tetraplegie
Also der Arme und Beine nicht bewegen kann
Bei den Paralympics teilnehmen kann

Google sagt, sie können es.

Aber dennoch bin ich der Meinung, dass man Menschen, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden haben und bewundernswertes leisten, nicht als abschreckendes Beispiel für eine humane Sterbehilfe, bzw. ein verbindliches Gesetz hernehmen sollte.

Selbst wenn es so ist, dass Menschen mit schlimmen Unfallfolgen, direkt danach zu einem hohen Prozentsatz sterben wollen, nach einem Jahr aber nur noch ein Viertel derer, so ist auch das in meinen Augen kein Argument es Menschen zu verweigern, die aus freiem Willen, aus einem für sie wichtigen Grund, sterben wollen.

Auch wenn das jetzt hart klingt, aber wenn bei 100 Sterbewilligen am Ende vielleicht 10 es nach einem Jahr nicht mehr gewollt hätten, hat man 90 Menschen eine Qual erspart.

Was die Reanimation betrifft so bin ich der Meinung, dass man den Rettungskräften/Ersthelfern nicht zumuten kann, in der absoluten Notsituation als Herrscher über Leben und Tod zu entscheiden. Das können sie nicht und sollen es auch nicht. Ihre Aufgabe ist Leben retten.

Hätten wir ein vernünftiges Gesetz was menschenwürdiges Sterben in unserem Land möglich macht, kann der Reanimierte später immer noch entscheiden, ob er sein Leben beenden will.

Ein Beispiel aus eigenem Erleben. Mein Vater lag bereits einige Wochen im Koma und keiner wusste warum. Er wurde von Klinik A, nach Klinik B verlegt. Während der Fahrt erlitt er einen Herzstillstand und wurde reanimiert. Danach lag er weitere Wochen im Koma, bevor er verstarb. Natürlich haben wir damals auch gesagt, warum haben sie ihn wieder belebt?

Aber schlussendlich war es richtig. Die Krankenwagenbesatzung weiß nichts über den Menschen, den sie transportieren. Sie haben keine Zeit evtl. Patientenverfügungen zu lesen, sich vorher mit Angehörigen zu unterhalten. Sie tun, was ihre Aufgabe ist, Leben retten.

Was anderes ist eine Operation mit einem großen Risiko. Eine solche war letztens bei meiner Mutter angedacht (fand aber nicht statt). Hier habe ich vorher auch mit dem Arzt gesprochen, auf Patientenverfügung und -testament hingewiesen, den Willen meiner Mutter und den meinen noch mal bekräftigt, dass man nicht reanimiert, wenn während der OP was passiert. Das wurde mir zugesichert.

Ich weiß echt nicht, warum die Politik da so rumeiert. Man könnte meinen, dass ihnen das Leben ihrer Bürger über alles ginge. Im Grunde ist es ihnen piepsegal. Dafür ließen sich massenhaft Beispiele anbringen. Allen voran das marode Gesundheitssystem in dem Menschen sterben müssen, obwohl sie es nicht wollten, weil das Geld fehlt. Was für eine widerliche Doppelmoral.

Manche führen ihre christliche Gesinnung an, die ihnen ein zustimmen unmöglich macht. Wirklich sehr christlich, Menschen leiden zu lassen. Aber sie in heilige Kriege zu schicken war ok. Doppelmoral auch hier.

Ich wünsche mir, dass ich es einmal selbst entscheiden kann, wann ich sterben möchte. Möchte von einem verständnisvollen Arzt beraten werden, der nicht versucht mich umzustimmen, sondern medizinische Dinge erklärt. Nach wenigen Tagen Bedenkzeit möchte ich dann einen sanften, schmerzfreien Tod, selbstbestimmt herbei führen können.
********in62 Mann
27 Beiträge
Ich bin der Meinung, daß das Thema in Deutschland viel zu politisch diskutiert wird statt aus der Sicht der Betroffenen.
Meine Mutter ist vor einigen Jahren mit Hilfe einer Sterbehilfeorganisation gegangen ... und ehrlich gesagt war es für sie eine Erlösung und auch ein ersparen von weiteren Schmerzen und Qual.
Für die Angehörigen oftmals schwer, für die Betroffenen eine Erleichterung. In der Schweiz sind dank klarer Regelungen auch Kurzschlussreaktionen und "erleichterter Suizid" ausgeschlossen.
Mein Fazit: bei klarer Regelungen dafür !
****le Mann
16.400 Beiträge
Ich finde, besser als die 92-jährige Dame, die in dem Beitrag des NDR-Fernsehens „Hallo Niedersachsen“ interviewt wird, kann man es nicht ausdrücken. Sie würde, wenn es Klarheit gäbe, dass sie ihren letzten Wunsch ohne große Hürden realisieren könnte, noch mehr Lust am Leben finden.


Neuregelung des Sterbehilfe-Gesetzes im Bundestag gescheitert
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Neuregelung-des-Sterbehilfe-Gesetzes-im-Bundestag-gescheitert-,hallonds81354.html
****ot2 Mann
10.764 Beiträge
Es ist natürlich unverständlich, weswegen in Deutschland selbst Schwerstkranke kein Pentobarbital bekommen können.

Allerdings muss halt auch irgendwo eine Grenze gezogen werden.

Wenn jeder Deutsche einen Pentobarbitaltrunk im Nachtschrank haben dürfte, würde es sicherlich zu einer Selbstmord-Epidemie kommen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.