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Sterbehilfe

****na Frau
24.672 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Sterbehilfe
Nach meinem lockeren Thema von heute früh liegt mir nun, seit dem ich gerade die Eilmeldung gelesen habe, etwas auf dem Herzen.

Vor rund drei Jahren hat das Bundesverfassungsgericht geurteilt:
"Das allgemeine Persönlichkeitsrecht umfasst als Ausdruck persönlicher Autonomie ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Dieses Recht schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen."

Gleichzeitig wurde dem Gesetzgeber aufgetragen neue gesetzliche Grundlagen zu schaffen. Traurig genug, dass es drei Jahre dauerte, bis überhaupt ein Entwurf dem Bundestag vorlag. Nun sind heute beide Vorschläge gescheitert.

Mich macht das traurig und wütend zugleich und das nicht nur, weil ich im Moment persönlich betroffen bin. Es kann doch nicht sein, dass so eine wichtige Sache endlos auf die lange Bank geschoben wird. Aber doch ist es so.

Nun wüsste ich gerne einmal eure Meinung zu dem Thema.

Was würdet ihr euch wünschen?


Was ich mir hier wünsche, ist eine wertschätzende Diskussion, ohne jegliche politische Schelte. Das Thema wird parteiübergreifend kontrovers diskutiert. Daher sollten wir hier ohne Schuldzuweisungen auskommen, zumal es mir nur um eure Meinungen zum Thema Sterbehilfe geht.
Profilbild
******ies Mann
5.496 Beiträge
Keine Politiker-Schelte ... aber ich erlaube mir
darauf hinzuweisen, dass es bei der Diätenerhöhung
in aller Regel schneller geht - und es auch kein
Scheitern gibt.
Aber zum Thema:
Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch das Recht hat,
sich selbst das Leben zu nehmen, wenn es nicht
mehr lebenswert ist. Das juristische Problem tritt ja
erst dann auf, wenn eine weitere Person involviert wird,
deren Hilfestellung nötig ist.
****na Frau
24.672 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wem das Thema nicht passt, bitte einfach wegklicken. Ich lege nicht den geringsten Wert auf unpassende Kommentare und musste einen solchen, nebst Folgebeitrag entfernen.

Freundliche Grüße
Marena
Gruppenmod
****le Mann
16.343 Beiträge
Ich habe mir beide Vorschläge, die in der Sache Sterbehilfe von unterschiedlichen Parteien eingebracht worden sind, durchgelesen. Ich halte beide für nicht akzeptabel, zumal der Sterbewillige zuvor noch Beratungsstunden, seinen Arzt und weitere Parteien einweihen muss.

Und genau, darum geht es, wer wirklich sterben möchte, hat nicht die Kraft, sich noch groß zu erklären, sondern er möchte von seinem Recht Gebrauch machen, zu sterben, genau wie er sich für das Recht zu leben auch nicht erklären muss.

Ich halte das Verhalten des Bundestages für richtig, weil man so ein Gesetz nicht mit der Brechstange noch kurz vor der Sommerpause verabschieden kann. Es ist eigentlich traurig, für das Energieerneuerungsgesetz nimmt man sich mehr als ein Vierteljahr Zeit und das Sterbehilfegesetzt soll in einer Stunde beschlossen werden.
****ot2 Mann
10.758 Beiträge
Ich habe die aktuelle Diskussion nicht verfolgt.

Ich sehe zwei Problemfelder:

1. Viele Menschen, die sich das Leben nehmen wollen oder nehmen, leiden unter einer depressiven psychischen Erkrankung, die oftmals behandelt werden kann.

2. Es muss vermieden werden, dass mit Sterbehilfe ein profitables Geschäft gemacht wird.

Sehr umfassend informiert der Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Sterbehilfe
*********paar Paar
1.537 Beiträge
Ich bekam heute morgen eine unbändige Wut auf die diejenigen die allgemein darüber abstimmten. Seit Jahren wurde daran diskutiert und gefeilt und in Deutschland bekommt dieses wichtige Thema nicht zur ordentlichen absegnung.
Da ich selbst schmerzpatient bin und mir darüber auch jahrelang Gedanken gemacht habe und es den Betroffenen nach dieser entscheidenden Überlegung nur sehr erschwert wird ist einfach unempathisch, unchristlich und auch noch feige dazu.
Natürlich hat man immer noch die Wahl in ein anderes Land zu gehen und dort um Hilfe zu bitten, aber es macht die Sache unnötig schwer und es gibt genug Gründe dies in seiner vertrauten Umgebung durchzuführen.
Grundsätzlich sollte dies wohl überlegt und nur selbst entschieden werden, wobei die Entscheidungsgrenze bei jedem wohl eine andere Stufe hat. Aber diese sollte unter allen Umständen bei demjenigen selbst liegen.
Es werden heute viele die Hoffnung aufgegeben haben, selbstbestimmt und schmerzlos aus dem Leben auszuscheiden und dies gegebenfalls selbst in die Hand zu nehmen und sich auch mit schmerzen zu verabschieden.
Darüber sollten auch die Entscheidungsträger für sterbehilfe nachdenken. Aber darüber fühlen sich wohl diejenigen nicht angesprochen
******cht Mann
48 Beiträge
Ich bin der Meinug, dass jeder das Recht haben sollte über sein eigenes Leben zu entscheiden. Es gibt ja die unterschiedlichsten Formulare wie z.B. Patientenverfügung und was weiß ich nicht noch alles. Da sollte man die Möglichkeiten haben seinen Willen auch zur Sterbehilfe klar zu definieren. Was mich betrifft , wissen meine Angehörigen eindeutig was mein klarer Wille ist! Gesetze hin oder her! Ich entscheide und habe das klar und deutlich schriftlich fixiert….)
*********paar Paar
1.537 Beiträge
Zitat von ******cht:
Ich bin der Meinug, dass jeder das Recht haben sollte über sein eigenes Leben zu entscheiden. Es gibt ja die unterschiedlichsten Formulare wie z.B. Patientenverfügung und was weiß ich nicht noch alles. Da sollte man die Möglichkeiten haben seinen Willen auch zur Sterbehilfe klar zu definieren. Was mich betrifft , wissen meine Angehörigen eindeutig was mein klarer Wille ist! Gesetze hin oder her! Ich entscheide und habe das klar und deutlich schriftlich fixiert….)
Das ist ja auch ok……aber ich würde nie meine Familie in die Zwangslage bringen sich ungesetzlich zu verhalten oder ihnen dadurch leid zuzufügen mir dabei behilflich zu sein.
********Herz Frau
37.597 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe dieser Tage (vor der heutigen Entscheidung) einen sehr berührenden Bericht eines Mannes gelesen, der seinem Bruder auf dessen Wunsch geholfen hat.

Ich habe ihn nicht gespeichert und hoffe, ich finde ihn wieder.

Dass da Handlungsbedarf ist, steht außer Frage. Ich denke aber, es ist ein schweres Thema, da zu unterscheiden.

Ellenlange Beratungswege sind in meinen Augen nicht die Lösung.
*********us_A Mann
327 Beiträge
Es ist auch heute schon möglich, seinem Leben mit Hilfe durch Paliativmedizinern ein Ende zu bereit. Ich hab das in den letzten zwei Jahren drei mal hautnah miterleben müssen. Der krasseste Fall war meine Geliebte, die Liebe meines Lebens. Vor ziemlich genau zwei Jahren, an meinem Freitag, es waren Gäste zum Kaffee da gewesen, ohne zu ahnen dass dies der Abschied war, sagte meine Geliebte "ich mag nicht mehr". Dies löste eine Kette an Aktionen des örtlichen Paliativteams aus, die eine Woche später zum schmerz- und leidensfreien Tod meiner Geliebten führten. Natürlich gab es Vorbereitungen und Gespräche im Vorfeld aber insgesamt war das eine reibungslose Maschinerie die da ablief. Klingt irgendwie blöd aber das war mein damaliger Eindruck. Ich verbrachte eine Woche rund um die Uhr an ihrem Totenbett und war körperlich und seelisch am Ende. In den anderen beiden Fällen lief das im Prinzip genau so ab, dauerte aber nicht so lange.
****na Frau
24.672 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Die oben bereits genannte Meinung, dass nicht x Instanzen und Wartezeiten vorgeschaltet sein sollten, teile ich absolut. Eine ausführliche ärztliche Beratung und eine Woche Bedenkzeit müssten einfach reichen.

Dem Satz von @*********paar schließe ich mich absolut an:
Da ich selbst schmerzpatient bin und mir darüber auch jahrelang Gedanken gemacht habe und es den Betroffenen nach dieser entscheidenden Überlegung nur sehr erschwert wird ist einfach unempathisch, unchristlich und auch noch feige dazu.

*********paar Paar
1.537 Beiträge
Zitat von *********us_A:
Es ist auch heute schon möglich, seinem Leben mit Hilfe durch Paliativmedizinern ein Ende zu bereit. Ich hab das in den letzten zwei Jahren drei mal hautnah miterleben müssen. Der krasseste Fall war meine Geliebte, die Liebe meines Lebens. Vor ziemlich genau zwei Jahren, an meinem Freitag, es waren Gäste zum Kaffee da gewesen, ohne zu ahnen dass dies der Abschied war, sagte meine Geliebte "ich mag nicht mehr". Dies löste eine Kette an Aktionen des örtlichen Paliativteams aus, die eine Woche später zum schmerz- und leidensfreien Tod meiner Geliebten führten. Natürlich gab es Vorbereitungen und Gespräche im Vorfeld aber insgesamt war das eine reibungslose Maschinerie die da ablief. Klingt irgendwie blöd aber das war mein damaliger Eindruck. Ich verbrachte eine Woche rund um die Uhr an ihrem Totenbett und war körperlich und seelisch am Ende. In den anderen beiden Fällen lief das im Prinzip genau so ab, dauerte aber nicht so lange.
Dies wird seit Jahren auch sehr oft so gehandhabt…..egal wo ….zuhause……..pflegeheim…..Hospiz…aber letztendlich ist dies keine Grundlage einer richtigen selbstentscheidung, sondern man kann nur darauf hoffen, das danach gehandelt wird. Also ist man letztendlich auf das wohlwollen, Verständnis, Entscheidung von anderen abhängig….aber man weiß es nicht
*********ei45 Paar
289 Beiträge
Die darüber entscheiden sind nicht in der Situation und bestimmen über die rechte anderer wie und wann sie aus dem leben scheiden wollen einfach unfassbar.
Es ist schon komisch das es in einem liberalen Land wie den Niederlanden so etwas geht und seit Jahren möglich ist ein selbstbestimmtes sterben in würde zu ermöglichen wenn keine Hoffnung mehr besteht aber in einem Land wie D das nicht möglich ist und sich hunz und kunz darüber streiten was darf und was nicht.
Das einzige was man in Deutschland darf ist Steuern zahlen und das immer aber ein selbstbestimmtes Leben führen bis zum Tod nicht ,es ist schon traurig wenn selbst ein würdevolles selbstbestimmtes ableben den Bürgern die schwerstkrank sind von Hezlosen unfähigen Politikern die solch wichtige Entscheidungen immer wieder verweigern .
****era Frau
2.695 Beiträge
Ich befasse mich mit dem Thema Tod und Sterben schon seit Jahrzehnten, als ich mit Schwerkranken überhaupt noch keinen Kontakt hatte. Auslöser war eine TV Dokumentation über eine krebskranke Frau, die nach ihrer unfausten Krebsdiagnose schon Jahre vor ihrem Tod erklärt hatte gehen zu wollen, wenn sie selbst den Zeitpunkt für angebracht hielte. Sie gab eine große Abschiedsparty für Familie und Freunde und zog sich anschließend zu ihrem vorbereiteten Sterben zurück.

Dieser Entschluss hat nicht nur in ihrer Heimat (USA?) Aufsehen erregt. Mich hat er zum Nachdenken gebracht. Ich kaufte ihr Buch in dem sie ihren Schritt erklärte. Sie war in ihren mittleren Jahren und ging bevor die Krankheit sie entstellte und sie nur noch größeres Leid erwarten konnte. Ich war entsetzt aber auch angefixt, mich mit dem Thema weiter zu befassen. Einige Bücher von Elisabeth Kübler-Ross gaben mir Infos über das Leben und Sterben von Kindern und Erwachsenen Schwerstkranken.

Viele Jahre später lernte ich schon während meiner Ausbildung in Krankenhäusern und im Seniorenheim die Praxis kennen. Bis zur Jahrtausendwende war Sterbehilfe nur über Grauwege möglich. Die deutsche Gesellschaft für humanes Sterben ermöglichte es ihren Mitgliedern schon lange bevor ich mich mit dem Thema befasste, den Freitod durch Zyankali zu wählen. Groß bekannt gemacht durch Inge Meysel.

Noch um 2003 propagierte die Heimleitung meines AG öffentlich die These „Wir lassen niemanden verhungern oder verdursten“. Wer bei seinem Angehörigen das Legen einer PEG zur Nahrungsgabe oder Flüssigkeit per Infusion verweigerte, wurde darüber aufgeklärt, dass dies bei uns nicht möglich war. Sie sollten ihre Kranken nach Hause holen, und dort selbst pflegen.

Eine sehr fragwürdige Einstellung. Ich präferiere den natürlichen Ablauf, wenn dem Todkranken nicht mehr zu einem lebenswerten Leben verholfen werden kann und der Tod schon in Sichtweite ist. .

In Krankenhäusern lief es damals ähnlich. Wer den Notarzt rief, musste damit rechnen, dass auf Teufel komm raus behandelt wurde. Manche Kranke lagen auf Intensiv und man erwartete ihr Ableben, während sie bewusstlos beatmet und infundiert wurden. Schmerzmittel (BTM) wurden zu dieser Zeit weit seltener verordnet als heute.

Die Wende kam mit den immer häufiger verfassten Patiententestamenten, in denen der Patient (muss natürlich geistig klar sein) seine diesbezüglichen Wünsche äußern konnte. Ergänzt durch eine Vorsorgevollmacht (sie soll eine gesetzliche Betreuung im Sinne des Kranken verhindern und regelt zum Bspl. wer Entscheidungen treffen darf) kann den Wünschen des Patienten Rechnung getragen werden.

Wenn eine solche Vollmacht vorliegt, ist in vielen Fällen geholfen. Leider nicht immer, aber in meinem persönlichen Umfeld konnte durch Unterlassung bestimmter Maßnahmen ein noch längeres Leiden verkürzt werden. Es geschah immer im Einverständnis mit den Angehörigen, Heim und Arzt. Allerdings habe ich in diesen Fällen die Pflege selbst übernehmen können.

Egal was bei dem Gesetz herauskommt, es bleibt immer noch die Frage, wer das Leben eines anderen aktiv beenden soll. Nicht jeder ist dazu bereit, auch nicht alle die dies von einem anderen erwarten. Passive Sterbehilfe ist in D schon länger erlaubt. Hinzu kommt inzwischen eine Reihe gut ausgebildeter Palliativmediziner und Palliativpflegekräfte, die auch im häuslichen Bereich ihre segensreiche Arbeit verrichten.

Ich meine, es hat sich schon allerhand gebessert. Man muss nur die Möglichkeiten kennen und ausnutzen.
****ika Frau
1.155 Beiträge
Ich finde die ganze Sache sehr schwierig zu beurteilen.
Einerseits finde ich es gut wenn Menschen selbstbestimmt entscheiden, wann es Zeit es zu gehen.
Menschen, die palliativ medizinisch versorgt werden, haben vielleicht das Glück, das Ihnen geholfen werden kann.
Schmerzpatienten werden in der Regel NICHT palliativ medizinisch versorgt. Sie müssten jemanden finden und sollten das Recht bekommen, selbst zu entscheiden.

Aber, großes Aber... was ist mit der alten Frau oder Mann, die nicht mehr ihren Kinderm, der Familie zur Last fallen möchte?
Was ist, wenn die Familie Druck ausübt, derjenige möchte bitteschön sterben?
Darin sehe ich eine große Gefahr.
Ich weiß nicht, wie es in Holland oder der Schweiz gehandhabt eird.
*****i01 Mann
827 Beiträge
Das Recht mich selber umzubringen habe ich und dies kann mir niemand nehmen.

Die Problematik besteht darin, dass jene die mir allenfalls dabei Helfen dies würdevoll und in Frieden zu tun bestraft werden. Das darf nicht sein!

Anderseits habe ich auch das Recht auf jegliche Unterstützung, wenn ich physisch oder psychische erkrankt bin und auch das Recht auf Nachteilausgleich und genügend würdige finanzielle Unterstützung.

Und auch das volle Recht auf Betreeung und Einschränkung der Handlungsfreiheit, wenn meine Entscheidung letztendlich unzurechenbar darauf beruht, dass ich wegen psychische Angeschlagenheit, Depression und fehlender finaziellen Unterstützung diesen Weg wähle (muss)!

Hier zeigt sich die Doppelmoral userer Gesllschaft exemplarisch!
Meine Meinung
*********ichy Paar
10.233 Beiträge
Ich weiß jetzt nicht so recht, wo das große Problem liegt.
Wer begleitete Sterbehilfe möchte, kann diese, da es kein einschränkendes Gesetz gibt, in Ansoruch nehmen. Kein Gesetz, keine Restriktionen.
Wer das nicht will, braucht sich auch nicht drum kümmern.
Meiner Ansicht nach ist es ohne Regelung am besten. Was das eigene Leben betrifft, so ist es meine einzig und alleinige Entscheidung. Und wenn ich nicht mehr leben will und ich mich nicht mehr vor den Zug schmeißen kann, ist es nicht mehr als Recht und Billig, die Hilfe Dritter dafür in Anspruch nehmen zu können.
****era Frau
2.695 Beiträge
Ein befreundeter Mediziner meinte zu dem Thema Sterbewunsch ganz nüchtern:

„Was soll das Theater? Wer sterben will soll Essen und Trinken einstellen, das beschleunigt die Angelegenheit enorm.“

Da ist was dran. Vor allem der radikale Entzug von Flüssigkeit beschleunigt den Sterbeprozess. Wenn jmd. nicht mehr trinken kann ist der Verzicht auf Infusionen eine Lösung, vorausgesetzt es entspricht dem Wunsch des Sterbenden. Früher glaubte man, dass Durst ein langer und schmerzhafter Weg sei. Diese These ist inzwischen widerlegt. Ich habe Menschen erlebt, die ruhig und gelassen starben, nachdem der Tropf weg war.
*******_mv Frau
838 Beiträge
Moin Mieinander
Es ist so traurig jedes Tier darf erlöst werden.
Nur ein Mensch darf bei schwerer Krankheit nicht selbst bestimmen.
Warum ist es anderen Ländern möglich.
Ich bin in der Hospiz Arbeit tätig.
So manches Mal hätte ich gewünscht der Betroffene dürfte sein Leben beenden
ICH KANN UNSERE POLITIKER NICHT VERSTEHEN!!!!!
****era Frau
2.695 Beiträge
Jeder der des Lesens und Schreiben mächtig ist, darf selbst entscheiden. Er muss es (am besten schon zu gesunden Zeiten) rechtzeitig schriftlich fixieren.

Menschen mit religiöser Bindung haben mit diesen Entscheidungen allerdings häufig ein Problem.
********tete Frau
10.291 Beiträge
Da mein Leben jetzt ganz anders verläuft als es ursprünglich gewesen ist, bin ich nach wie vor der Meinung, dass ich selbst es beenden kann. Wann immer mir dazu zumute ist, Psychisch bin ich ok, ich möchte nur nicht künstlich am Leben erhalten werden, das so auf Dauer keines mehr für mich ist.
Diese Entscheidung möchte ich selbst treffen dürfen und es nicht der Politik überlassen.
Denn es ist mein Körper über den ich bestimme und nicht der Körper eines mir unbekannten Menschen.
Nur fordere ich dieses Recht für mich hier in Deutschland ein. Denn es kann nicht sein dass ich zwar Zeitlebens meine Steuern hier entrichten darf, mir aber jegliches Recht über meinen Körper entsagt wird.
Dann lasst mich gefälligst auch hier in Deutschland nach meinem Wunsch gehen und bürdet mir nicht noch die Strapazen auf dazu ins Ausland gehen zu müssen, oder sonst irgendwelche illegale Wege beschreiten zu müssen. Wird nochmal schriftlich festgehalten, nur wenn die Gesetzesvorlage fehlt, hilft mir das Null und Nichts!
****era Frau
2.695 Beiträge
Was hier bei einigen anscheinend durcheinander geht, ist der Unterschied zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe.

Es ist heute kein Problem mehr das eigene Leben zu beenden. Wenn andere dadurch nicht gefährdet werden, finde ich es akzeptabel. Gut ist es, diesen Wunsch auch schriftlich mit Datum und Unterschrift zu fixieren, damit alle Beteiligten im Sinn des Kranken handeln können. Ich empfehle immer den handschriftlichen Zusatz (falls nicht schon im Formular vorgesehen), dass keine Wiederbelebung gewünscht wird.
Auf der sicheren Seite ist man, wenn die Unterschrift mit Datum regelmäßig erneuert wird. Ich habe früher schon erlebt, dass es hieß „Ja, damals war es der Wille des Patienten zu sterben. Aber weiß man denn, ob das heute immer noch so ist?“

@*******_sh
Wer sich zum Lebensende in ein Hospiz begibt, wird sich normaler Weise schon im Vorfeld mit den Hospizgedanken von Cicely Saunders auseinandergesetzt haben. Dass
die Mitarbeiter dort keine aktive Sterbehilfe leisten können, müsste jedem klar sein.
*********paar Paar
1.537 Beiträge
Zitat von *********ichy:
Ich weiß jetzt nicht so recht, wo das große Problem liegt.
Wer begleitete Sterbehilfe möchte, kann diese, da es kein einschränkendes Gesetz gibt, in Ansoruch nehmen. Kein Gesetz, keine Restriktionen.
Wer das nicht will, braucht sich auch nicht drum kümmern.
Meiner Ansicht nach ist es ohne Regelung am besten. Was das eigene Leben betrifft, so ist es meine einzig und alleinige Entscheidung. Und wenn ich nicht mehr leben will und ich mich nicht mehr vor den Zug schmeißen kann, ist es nicht mehr als Recht und Billig, die Hilfe Dritter dafür in Anspruch nehmen zu können.

Naja ganz so einfach ist es nicht.
Die Alternative sich vor den Zug zu werfen ist wohl nicht prickelnd …für denjenigen , den Lokführer und den Rettungskräften und dazu noch den Angehörigen.
Selbst Tabletten und ein Springen….das gleiche.
Es geht um eine Rechtssicherheit für Angehörige, Partner oder Freunde und das Gefühl alles für den richtigen Abschied gemacht zu haben ohne jemand ins Unglück zu stürzen. Man fühlt sich in professionellen Händen wohler, damit nichts schiefgeht und man auf der intensiv wieder aufwacht.

Wie gesagt und erwähnt gibt es genug Nischen und Alternativen ….aber das reicht nicht. Bevor die Gesetzgebung nicht die Eier hat sich endlich etwas handfestes an Gesetzen auszudenken und auszuführen wird es Unruhe und Unsicherheit für alle geben. Ich und viele Hunderttausende möchten das nicht so, wie es es jetzt läuft.
Punkt
****le Mann
16.343 Beiträge
Hallo zusammen,

nachdem mir nach den beiden Abstimmungen im Bundestag weitere Informationen zugegangen sind, möchte ich mein abgegebenes Statement erweitern. Selbst wenn die Sterbehilfe straffrei bliebe, bliebe es ein Problem, einen Arzt zu finden, der einem die passende Pille verordnet.

Ein Mediziner hat sich heute dazu geäußert und ist der Meinung, um das Sterbehilfegesetz praxisnah zu gestalten, bedürfe es einer Änderung des Betäubungsmittelgesetzes. Wer sich als Patient einigermaßen mit analgetischen und präanästhetischen Wirkstoffen auskennt, weiß was damit gemeint ist und wäre um eine Lösung nicht verlegen, sofern er an diesen Schritt dächte.

Wenn zurzeit ein Arzt ein solches Mittel verschriebe, hätte er Probleme, den Grund dafür zu dokumentieren, da bei der Betäubungsmittelverordnung besonders strenge Vorschriften in der Dokumentation gelten.

TomOle



Neuregelung des Sterbehilfe-Gesetzes im Bundestag gescheitert
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Neuregelung-des-Sterbehilfe-Gesetzes-im-Bundestag-gescheitert-,hallonds81354.html
****ot2 Mann
10.758 Beiträge
Die Substanz, um die alles kreist, ist Pentobarbital. Dieses Schlafmittel, in ausreichender Dosierung in Wasser aufgelöst, erzeugt ein sanftes Einschlafen und einen sicheren Tod durch Atemstillstand.
Nur, - es ist in Deutschland nicht erhältlich.
Das Problem ist: Wer "darf" es bekommen und wer besser nicht?
Das schwerstkranke Patienten mit metastasierenden Krebs, austherapiert und mit absehbarer Lebenserwartung ihr Fläschchen bekommen sollten, ist nicht Frage, sondern selbstverständlich.
Die Frage ist eher, welchen Personen man es mit welchem Argument verweigern soll.
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